Liebe
Hundefreunde,
Ich möchte hier und
heute eine Geschichte erzählen.
Dieses Märchen soll eine Metapher sein auf das was hier in diesem
Lande passiert.
Es war einmal ein unschuldiges Auto. Das wurde in einem Hinterhof
getunt, sein Wesen wurde total verändert es wurde zur Waffe, der
TÜV untersagte dem Auto das Fahren, setzte das Verbot aber nicht
durch.
Das kleine Auto kam in die Hände von jemandem der ein Auto als Waffe
wollte und schon bald darauf fuhr der Wagen ein anderes Auto an.
Es blieb nicht bei dem angefahrenen Auto, bald kamen auch Menschen
dazu. Als dann ein Kind getötet wurde war der Aufschrei der Menschen
groß. Sie verlangten zu Recht Schutz vor diesem Auto.
Der TÜV überlegte nicht lange und verbot alle Autos dieser Marke und
drohte an alle Autos dieser Marke zu verschrotten. Manche davon trugen
einen Stern.
Die Menschen wehrten sich gegen die Wegnahme ihrer Autos umsonst.
Etliche Wagen, die nie einen Unfall hatten wurden verschrottet natürlich
gegen Gebühr!
Es wurde eine Liste aufgestellt mit unerwünschten Fahrzeugen. Das
Auto mit dem Stern war besonders unerwünscht und alle Autos die ihm
auch nur irgendwie ein bisschen ähnlich waren, mit ihm.
Es gab aber noch andere Spezialfahrzeuge, die extra für die
behinderten Menschen gebaut waren. Gegen Gebühr! durften diese Autos
weiterhin frei laufen äh, fahren!
Das verstanden einige Menschen nicht und schrieen sowie sie eins
dieser Fahrzeuge sahen: Ein Kampfauto! und versuchten es zu zerstören
und die Fahrer zu verletzen.
In der Realität ist
die Geschichte noch grausamer da es hier um Lebewesen geht und
nicht um Sachen! nämlich unsere Hunde. Wer glaubt ihn betrifft das
alles nicht befindet sich im Irrtum! Heute sind die Sternautos dran
morgen die mit dem Pferdchen und übermorgen die mit dem...
Es liegt nämlich gar nicht am "Fahrzeug", sondern an dem
der das Steuer in der Hand hält!
Wegen dieser völlig
fehlgeleiteten Maßnahmen müssen nun auch einige der 1500 Blindenführhunde
in Deutschland leiden. Sie werden getreten, gebissen, beschimpft,
bespuckt und damit mindestens für den Dienst zerstört.
Ich habe in den letzten Monaten immer wieder gehört und gelesen das
die Hundeverordnungen lange überlegt wurden, bevor sie in die Tat
umgesetzt wurden. Ich frage mich von wem? Wer sind diese Leute, die
einfach "vergessen" für Blindenführhunde, Rettungshunde
und andere Diensthunde Ausnahmeregelungen festzuschreiben? Das zeugt
doch von der Qualität dieser Verordnungen.
Ich soll mich hier
übrigens bedanken für die jetzt entstandenen teils gebührenpflichtigen
Ausnahmeregelungen für Blindenführhunde. Es tut mir leid aber es
will mir nicht über die Lippen mich für Selbstverständlichkeiten zu
bedanken. Besonders frech empfinde ich die Tatsache das die Blinden für
diese selbstverständliche Sache auch noch bezahlen sollen.
Es stellt sich hier
die Frage ob es sich mal wieder um Bocksprünge des Amtsschimmels
handelt oder ob mit dieser gesamten Hundeverordnung nur die
Gemeindekassen aufgefüllt werden sollen. Es erinnert mich an
Persiflagen auf das Mittelalter in denen die Landesherren Weltmeister
im Steuererfinden waren.
Bedanken möchte ich
mich aber ganz herzlich bei Udo Frank, dem Redakteur der ZDF Sendung
Frontal, die sachlich und fundiert recherchiert, und über dieses
Thema am Dienstag, den 14.11. berichtet hat.
Könnt Ihr
Euch in die Blinden und Sehbehinderten hineinversetzen? Meine Freundin
Angela sagte zu einem Reporter auf die Frage was ihr Hund für sie
bedeute: Ich vertraue ihm mein Leben an, er ist für mich mein
Augenlicht.
Bianka schrieb mir:
Diese Hunde erleichtern ihren Haltern den Alltag und steigern dadurch
die Lebensqualität der Halter. So macht es den Haltern weniger Mühe,
ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und zu behaupten.
Aufgrund dieser Tatsache sind Behindertenbegleit- und Blindenführhunde
mit dem notwendigen Respekt zu behandeln. Ihnen ist überall Zutritt
zu gewähren, da ihre Halter sie nicht nur "zum Spaß"
mitnehmen.
Die Blinden haben
schon eigene Probleme genug mit Genehmigung eines Führhundes,
professioneller Ausbildung, Toleranz in Geschäften und und und.
Jetzt haben sie weitere hinzubekommen. Strafanzeige gegen jemanden den
ich nicht gesehen habe und somit nicht beschreiben kann? Ha, Ha
wie soll das gehen? Und vor allem: was nützt mir das, wenn mein Hund
so zerstört ist das er nicht mehr angstfrei arbeiten kann?
Ich appelliere an
alle Anwesenden: wenn ihr so einen Vorfall seht geht nicht feige
weiter, sondern schreitet ein, helft, ruft die Polizei, oder stellt
Euch auch nur als Zeugen zur Verfügung.
DAS DARF NIE WIEDER PASSIEREN!
Ich schließe mit
einem Zitat von Christian Morgenstern das mir von der LHV Liste am
Mittwoch in die Mail flatterte:
"Eine der größten Unverfrorenheiten des Menschen ist, dies oder
jenes Tier
mit Emphase falsch zu nennen, als ob es ein noch falscheres Wesen gäbe
in
seinem Verhältnis zu den anderen Wesen als der Mensch."
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