- Redebeiträge zur Demo Düsseldorf - 18.11.2000

Redebeitrag Feli Großhans

Kinder und Hunde

Kinder müssen geschützt werden! Selbstverständlich, dem wird wohl kein vernünftiger Mensch widersprechen. Die Frage stellt sich mir und Euch aber, ob dieser notwendige Schutz durch die hanebüchenen LHVoen erreicht wird.

Welche Gefahren drohen den Kindern, welche Missstände betreffen sie speziell in diesem Land?

Sie leiden unter:

  • Gewalt innerhalb der Familien
  • sexuellen Übergriffen ebenfalls in der Mehrzahl der Fälle innerhalb der Familie
  • ihre Freiräume werden immer mehr beschnitten, durch Bebauung, Verkehr, Nachbarn, die
  • sich durch Kinderlärm gestört fühlen, Urteile, die wie in Wuppertal, dazu führen, dass auf
  • die Beschwerde EINES Anwohners hin eine Rutsche abgebaut wird.
  • unser Schulsystem ist mangelhaft, Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen können nicht
  • ihrer meist überdurchschnittlichen Intelligenz entsprechend gefördert werden, werden
  • dem Schulalltag zuliebe mit Psychopharmaka ruhiggestellt.
  • sie leiden vermehrt unter Armut.

die ständigen Benzinpreiserhöhungen, verhindern auch, dass sie in Bereiche transportiert werden können, wo sie Kind sein dürfen, in die Natur, in den Zoo, in Strandbäder etc.

Der Autoverkehr gefährdet die Kinder erheblich.

Drogenprobleme gibt es bereits an Grundschulen!!!!

Die genannten Punkte beeinträchtigen das Leben und die Gesundheit, das Glück der Kinder UND ZWAR TÄGLICH!

Was hat das nun mit Hunden zu tun?

Kinder, die einen Hund zum Freund haben, der nicht einmal der eigene sein muss, können sich glücklich schätzen! Sie haben immer jemanden, der ihnen bei all ihren kleinen und großen Problemen zuhört. Sie können sich von dem Hund bedingungslos und ohne jeden Leistungsdruck geliebt fühlen. Kein Spiel ist dem Hund zu albern, er hat immer Zeit fürs Kind und gibt sie gerne, was man von vielen Eltern nicht behaupten kann. Sexuell missbrauchte Kinder finden im Hund den EINZIGEN, dem sie sich anzuvertrauen wagen, denn sie werden unter Druck gesetzt, fühlen sich als Opfer die sie sind, oft noch mitschuldig, denn es wird ihnen so suggeriert.

Hier helfen Hunden kleinen Seelen zu überleben!

Behinderte Kinder haben oft nur ihren Hund als Spielgefährten.

Nicht einmal Behindertenbegleithunde sind von den Verordnungen ausgenommen!!!

Kinder mit Hunden in der Familie sehen mehr von der Natur, sitzen weniger vorm Fernseher, Computer oder Nintendo. Kinder mit Hunden lernen leichter Sozialverhalten, lernen Verantwortung zu übernehmen. Kinder mit Hunden sind einfach glücklichere Kinder.

Kinder haben normalerweise keine Angst vor Hunden, es sei denn es wird ihnen anerzogen, oder sie haben eine schlechte Erfahrung gemacht. Dies gibt es leider auch.

Aber es ist nicht der Normalfall, wenn ein Kind gebissen wird. Normal ist eher, dass Kinder bei dem hochsozialen Tier Hund eine unglaubliche Narrenfreiheit geniessen.

Darf jetzt EIN VORFALL, den ein krimineller Mensch zu verantworten hat, nicht sein Hund, dazu führen, dass unsere Kinder noch mehr leiden müssen?

Das darf doch nicht wahr sein.

Die ehemals glücklichen Kinder mit Hunden haben nun Angst und Albträume.

Man redet ihnen ein, ihr bester Freund sei eine Bestie, die nur darauf wartet es umzubringen!

Man redet ihnen ein, ihr Liebling sei gefährlich, weil er einer bestimmten Rasse angehört, gleichzeitiglernen sie in der Schule und aus den Nachrichten, dass niemand wegen seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen oder was auch immer Gruppe benachteiligt werden darf.

Wie sollen unsere Kinder das denn noch verstehen?

Hamburger Kinder weinen um die Hunde, die einfach aus den Familien gerissen wurden, um einem leider gar nicht so unbestimmten Schicksal zugeführt zu werden.

Es wird auf Kinderseelen herumgetrampelt, weil die Zuständigen sich nicht trauen, an die kriminellen Hundehalter heranzugehen.

Die Kinder können nicht mehr wie früher mit ihren Hunden spielen, denn Stöckchen und Bälle passen nicht durch den Maulkorb.

Es werden die Wehrlosesten und die Anständigen bestraft, weil man glaubt, die hielten still. 

NEIN SCHLUSS DAMIT!!!

Kein vernünftiger Hundehalter möchte blutrünstige Bestien um sich haben.

Auch wir fordern Schutz für unsere Kinder, unsere Hunde und uns!

ABER: ECHTEN, RICHTIGEN SCHUTZ!!!!

Keiner hier wird behaupten, es wäre falsch, von Hundehaltern ein Mindestmass an Sachkunde zu fordern, das ist Tierschutz!

Keiner hier wird bestreiten, dass jeder Hund ein Mindestmass an Erziehung braucht, die ihn zu einem alltagstauglichen Begleiter macht, dafür braucht es aber keine Turnierqualität!

Eine fälschungssichere Kennzeichnung schützt das Tier vor dem Ende an der Leitplanke in Ferienzeiten. Die widerlichen Kreaturen, die ihrem Tier das antun, könnten leichter zur Rechenschaft gezogen werden.

Eine Haftpflichtversicherung haben verantwortungsvolle Hundehalter sowieso, nur darf die Möglichkeit diese abzuschliessen nicht durch Rassenwahn eingeschränkt sein!

Wir kritisieren ja gar nicht die Hundeverordnungen in ihrer Gänze, aber wir bleiben dabei, und wenn es noch solange dauert: DIE RASSELISTEN MÜSSEN WEG, sie sind sinnlos, ungerecht, wissenschaftlich und juristisch unhaltbar und in unserem Land ein besonders harter Schlag ins Gesicht der Bürger.

Wie soll ich meine Kinder zu denkenden Wesen erziehen, wenn die Regierenden unseres Landes ihnen das Denken nicht vormachen?

Wie soll ich ihnen erklären, was Grundrechte sind, wenn sie wahllos für bestimmte Gruppen ausgehebelt werden können.

Wie soll ich ihnen klarmachen, sich in einer Notlage an die Polizei zu wenden, wenn die Polizei durch solche Verordnungen zum Erfüllungsgehilfen gemacht wird, vor dem mein Kind evtl. die Wegnahme seines besten Freundes zu befürchten hat, weil ein Nachbar sich vielleicht über einen besetzten Parkplatz ärgert, und den Weg der Verleumdung wählt, seinen Ärger abzureagieren.

Wie soll ich meinem Kind Patriotismus nahebringen, in einem Land, wo offensichtliche Willkür regiert???

Wie soll ich mit meinem Kind fröhlich spielen können, wenn ich vor Trauer und Wut über den Wahnsinn hier nur noch weinen möchte?

Wer von den Politikern und welche Politikerin erklärt sich bereit, den betroffenen Kindern zu erklären, warum sie aus ihrer Wohnung herausmüssen, weil ihr Freund, den alle Nachbarn lieben plötzlich ein gefährlicher Hund sein soll?

Wer erklärt ihnen, warum ihre Schulkameraden nicht mehr zum Spielen kommen dürfen, weil deren Eltern den Medien mehr glauben als den Erfahrungen ihrer Kinder?

KEINER! 

Aber ich erkläre es auch nicht und Ihr auch nicht, weil es nicht zu erklären ist!

Dieser Sommer 2000 hatte Folgen, die niemand voraussehen konnte, auch unsere Politiker nicht, das gestehe ich ihnen zu.

Aber von Volksvertretern erwarte ich zumindest soviel Charakter, wenn schon keine Moral, gemachte Fehler einzugestehen und es besser zu machen. Von meinen Kindern erwarte ich das auch.

Politiker sollten in der Lage sein, es unsern Kindern vorzumachen, wie man Fehler zugibt.

Sie sollten sich um die Misstände kümmern, die unsere Kinder täglich bedrohen.

Da hätten sie reichlich und genug zu tun und könnten sich noch viel besser profilieren.

Sie sollten auf die Fachleute hören:

Weg mit den Rasselisten - her mit dem Heimtierzuchtgesetz.

Ich werde meine Kinder weiterhin lehren, dass Gewalt und Rassismus --und zwar in jeder Form und egal aus welcher Richtung--- verabscheuungswürdig sind.

Dass man für seine Freunde einsteht.

Dass man Unrecht bekämpfen muss , nicht wegsieht, wenn man nicht direkt betroffen ist!

Wir kämpfen weiter!

Feli Großhans

(Tierschutzbeauftragte im RRCD)


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