- Redebeiträge zur Demo Düsseldorf - 18.11.2000

Redebeitrag Thorsten Seelbach

Bundesministerium des Innern Thorsten Seelbach
Herrn Bundesinnenminister Otto Schily Eichwaldstr. 90
Alt-Moabit 101 D 44319 Dortmund
D-10559 Berlin

Dortmund 12. Nov. 2000

Sehr geehrter Herr Schily,

Sehr geehrte mitverantwortliche Damen und Herren,

mein Name ist Thorsten Seelbach, 34 Jahre alt, verheiratet und zweifacher Familienvater.

Auch wir finden es entsetzlich, dass z.B. der Rechtsradikalismus in Deutschland wieder zunimmt.

Ich finde es sogar so schrecklich, dass wir uns dafür schämen, deutsche Staatsbürger zu sein.

Darum werden wir im Laufe der nächsten 6 Monaten dieses Land verlassen und in die  Niederlanden ziehen.

Sie wollen angeblich auf der einen Seite den Rechtsradikalismus bekämpfen, auf der anderen Seite aber erziehen sie das Volk dazu, genau so zu denken.

Das beste Beispiel dafür sind doch die Rasselisten die sie mit ihrer GefahrHunde-Verordnung, wieder unter das Volk bringen.

Hier werden lediglich nur die (Rasse-)Listen ausgetauscht.

Verstehen sie nicht, dass sie das selbe mit den Liste 1 & 2 Hunden machen, was die Rechtsradikalen am liebsten mit den ausländischen Mitbürgern machen würden?

Da wir uns schämen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu haben und wir dieses Treiben bzw. diese Volksaufhetzung und den dadurch immer populärer werdenden (Rechts)radikalismus - gegen jegliches Lebewesen, nicht mittragen und verantworten wollen, es nicht gutheissen können, werden auch wir dieses Land verlassen.

Und ich kann mir für meine Kinder nur wünschen, das die Niederlande sich von dem Rechtsradikalismus bzw. Rassenwahn, der, um in Ihrer Denkweise zu sprechen, rassetypisch für das deutsche Deutschland ist, nicht anstecken läßt.

Mir ist auch bewußt das ich vermutlich mit diesem Brief kein Nachdenken auf Ihrer Seite erreichen werde, aber vielleicht konnte ich ihnen ein wenig aufzeigen, dass die Bundesregierung genau das fördert, was sie vorgibt zu bekämpfen.

Ich will hier gar keine Menschen mit Tieren vergleichen oder gar gleichstellen; hier geht es nicht um die Lebewesen speziell sondern um die solchen generell und die Art und Weise, wie in Deutschland Rassismus verstanden und praktiziert wurde und wird.

Anstatt den jungen Leuten das rechtsradikale Gedankengut auszureden bzw. ihnen andere Perspektiven vor Augen zu führen, wie Sie es ja auch lobenswerterweise durch das Bündnis für Demokratie und Toleranz , vorzuhaben scheinen, wird diese (Ihre) Arbeit von der Bundesregierung (z.B. erweislich der berüchtigten "Bullshit-email" des derzeitigen Bundeskanzlers) bzw. den Innenministern der Länder, nicht nur zunichte gemacht, sondern sogar noch erschwert, wenn nicht sogar, unmöglich gemacht wird durch die Rassenlisten und der unwiderlegbaren Vermutung, den Hundetötungslagern UKE und Harburg ect.

Als wenn es dann noch nicht genug wäre, werden den Hundebesitzern (allen Hundebesitzern in Deutschland) jetzt auch noch die Grundrechte teilweise "aberkannt"

bzw. für diese Personen mit benachteiligender Kosequenz willkürlich geändert.

Aber wie schon gesagt, mein Brief wird wohl auch nichts an ändernder Meinungsbildung bei Ihnen oder den sonst Verantwortlichen bewirken können.

Außerdem ist für uns klar, dass wir, jetzt wo unsere Kinder noch nicht im Kindergartenalter sind, in die Niederlande ziehen werden und später auch dort die Staatsbürgerschaft beantragen werden.

Wer weiß, wie lange ich noch als - zum Ziel gewordener - Hundebesitzer dieses Land ungehindert verlassen darf.

Das Allerschlimmste an dieser Situation ist aber nicht, dass wir aus den zutreffenden Gründen Deutschland zwangsweise verlassen müssen, nein, das Allerschlimmste ist daran ist, dass ich unter diesen Umständen verstehen kann, wenn Deutschlands Jugendliche sich an schlechten Vorbildern orientieren und ebenso wie die Regierenden denkt, abgesehen davon das diese keine tierische sondern menschliche Opfer suchen.

Doch der Schritt von der einen Opferkategorie zur anderen ist kleiner als Ihnen bewusst seit mag.

Der Staat sollte, genau wie die Eltern eines Kindes, stets mit vorbildlichem Beispiel vorangehen.

Dieser Staat ist derzeiten zwar auch Vorbild, jedoch mit absolutem Negativcharakter für die Menschen, besonders die Jugend, in diesem Lande.

Deutschland tut im Prinzip nichts viel Anderes als diese jungen Leute, die es als Rechtsradikal verschreit, weil sie es - eine Widerholung der Vergangenheit - auf Menschen abgesehen haben, anstatt "nur" , wie Sie, auf wehrlose Tiere (und zwangsläufig damit auch auf deren Halter).

Ist es nicht auch für Sie schrecklich, wenn solche Leute: Mörder, Kinderschänder, Familienmörder, Amokläufer etc. im Deutschland 2000 mehr Rechte haben, als Hundebesitzer, die mindestens einen Hund von 20 Kg Gewicht oder 40 cm Höhe haben?

Recht besehen: N e i n !,für Sie ist das kein schrecklicher Gedanke, ganz gewiss nicht.

Mit deprimierenden Grüßen

Thorsten Seelbach

Dortmund

Familienhund@web.de

PS: Gerne möchte ich sie anlässlich der Innenministerkonferenz zu der Demo am 18 Nov.00 um 13.00 Uhr - 20.00 Uhr in Düsseldorf einladen.

oder folgendes

In unserer Not bitten wir um Asyl 

Obwohl ich keinen Liste 1 oder 2 Hund habe, werden mir meine Grundrechte entzogen - Odin sieht so einem zwar verdammt ähnlich aber er ist ein Boxer-Labrador-Mix, allerdings war der Opa (Väterlicherseits) von Odin,ein Boxer- Staffordshire- Mix und da sich die Nachkommen (Enkel) meistens mehr von dem Opa als vom Papa mitbekommen,hat er halt nun mal das Pech, auszusehen als wäre es ein Staffordshire Terrier. 

Erstens kenne ich die Eltern, Vater leider mittlerweile verstorben und die Mutter auch, beide wurden ausgesetzt bzw. sind Offiziell weggelaufen, aber ich weiß das sie ausgesetzt wurden, weil die Besitzer es nicht mehr ertragen haben den ständigen Diskriminierungen ausgesetzt worden zu sein.

Sie haben in Deutschland zwar jetzt keine Hunde mehr aber dafür wieder Grund bzw. Menschenrechte.

Das wird einer meiner Gründe sein warum ich versuchen werde Asyl zu beantragen da ich auch als Nicht-Listenhundbesitzer politisch verfolgt bin bis hin zur Einschränkung der Artikel des Grundgesetzes.

Außerdem können wir es uns nicht leisten, jedes Jahr umzuziehen, nur weil die Leute, durch Bilder der Blöd - Zeitung, auf einmal der Meinung sind wir hätten einen Kampfhund und obendrein noch so dreist sind und dieses als Unwiderlegbar deklarieren.

Das Tierschutzgesetz sowie die Grundgesetze werden hier so hingebogen Wie es gerade in der Legislaturperiode gebraucht wird.

Jeder Kinderschänder ect. wird hier geschützt aber wir Hundebesitzer werden nicht nur unserer Grundgesetze beraubt sondern auf unseren Hund und somit auch auf meiner Familie, sind auch noch Propagandistische Hetzkampagnen ausgesetzt, ich hätte Angst meine Kinder in die Schule zu schicken,wenn sie in dem Alter wären, da es hier schon fast ein Volkssport geworden ist uns fertig zu machen.

Ich möchte noch einmal betonen, dass ich keinen Liste 1 oder Liste 2 Hund habe sondern einen Boxer-Labrador-Mix, außerdem unser Hund noch nie irgendwie aufgefallen ist es sei denn weil er die Leute zu stürmisch begrüßt, wobei aber auch noch niemand verletzt wurde, außer das man jemanden ein Vorurteil "weggenommen" hat.Ich hoffe das diese Gründe ausreichen um einen Asyl Antrag zu stellen.

Nur wo ?


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