- Redebeiträge zur Demo Düsseldorf - 18.11.2000 |
Redebeitrag Kurt Michael Stöckchen
Sehr
geehrte Damen und Herren, liebe Hundefreunde, ich
möchte mich kurz vorstellen, ich bin Michael Stöckchen aus der nähe
Halle/Saales in Sachsen-Anhalt und obwohl ich auf meinem Dorf noch
keine schlechten Erfahrungen machen mußte, aufgrund der
Hundeverordnungen, dachte ich mir dagegen muß doch was zu machen
sein, den es ist nicht rechtens. Die
Hundeverordnung Sachsen-Anhalts verbietet die Zucht, das Kreuzen und
das Handeln von drei Rassen. Betroffen sind der American Pit Bull
Terrier, der American Staffordshire Terrier und der Staffordshire Bull
Terrier, diese unterliegen bis auf weiteres außerhalb des befriedeten
Besitztums einem generellen Leinen- und Maulkorbzwang. Natürlich
sind mir auch alle Verordnungen und Gesetze der anderen Bundesländer
bekannt, bei deren Erstellung der Rasselisten einige Beamte ihre
Schreibwut austobten. Aber es liegt mir fern alle Politiker über
einen Kamm zu scheren, denn dann wäre ich nicht besser als ebensolche
die dies mit uns machen. Alle diese Verordnungen und Gesetze machen
das Halten von Hunden in unserer Bundesrepublik unmöglich, da diese
eine artgerechte Haltung verbieten und somit gegen das
Tierschutzgesetz verstoßen, für mich sind sie eine einzige Tierquälerei. Hinzu
kommt noch das man mündige Bürger ihrer Grundrechte beschneidet und
als ob in diesem Land nichts besseres zu tun wäre Hundehalter plötzlich
wie Schwerverbrecher behandelt. Was
diese Verordnungen und Gesetze gebracht haben kann man in den Augen
der Kinder ablesen die ihren Spielgefährten verloren haben und an dem
Elend der Tiere in den überfüllten Tierheimen, wo jetzt zu allem
Unsinn auch noch Hunde einsitzen die ihren Familien entrissen wurden.
Außerdem riefen diese Schnellschüße und nicht zu guter Letzt die
Kampangne, ich will sie jetzt bewußt nicht als Volksverhetzung
bezeichnen, der BILD den häßlichen Menschen auf den Plan.
Denunziation, Diskriminierung, Diffamierung, Kriminalisierung,
Rassismus und Gewalt waren und sind noch
immer an der Tagesordnung gegen Hunde und ihre Menschen. Tief
bestürzt hat mich die Aussage Michael Friedman´s, Vizepräsident des
Zentralrates der Juden in Deutschland, vom 07.08.2000 über
Hundedemos: Es ist beschämend, wie viele Menschen in den letzten
Wochen für die Rechte der Hunde auf die Straßen gegangen sind und
wie wenige für die der Menschen. Das macht mir ernste Sorgen. Sollte
dieser Mann tatsächlich vergessen haben, daß jeder Hund einen
Menschen hat der von diesen diskriminierenden Gesetzen und
Verordnungen mit betroffen ist, ja in der Tat politisch verfolgt wird
und seiner Grundrechte entmächtigt. Ich
hoffe nur das die Großrazzia in Hamburg ein Mißerfolg wird und sage
irgendwann müssen wir uns alle rechtfertigen. Der
Verfassungsschutz hat noch niemals seine Aufgabe so verfehlt wie in
den letzten Monaten. Aufrufe zur Denunziation von Politikern und
Hetzschriften der BILD ließ er einfach unberücksichtigt. Hinter
den Rechtsstaat BRD setze ich für mich persönlich ein großes NEIN. Abschließen
möchte ich mit einem Zitat Mahadma Gandhis:
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man
daran
messen, wie sie ihre Tiere
behandelt. Ich
Danke für ihre Aufmerksamkeit und für ihre Arbeit für den Kampf
gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt und hoffe auf den Erfolg
der Demo. |