- Demoberichte

 

hallo Ihr Lieben!

Wir waren auf der Demo in Essen und wollen mal versuchen ein wenig zu berichten, wir koennen sowas aber nicht gut und haben auch keine weiteren Infos, denn wir waren nur einfache Mitdemonstranten. Daher kennen wir auch nicht alle Namen.

Als wir um 12 Uhr in Essen vor dem Hauptbahnhof angekommen sind, war es noch sehr leer auf dem Platz.

Mit ca. einer halben Stunde Verspaetung ging es dann, nachdem sich der Platz besser gefuellt hatte, mit einem Demozug durch einen Teil der Essener Fussgaengerzone los. Der Zug wurde von Kindern angefuehrt, die eine grosse Schleife trugen (Aktion Red Ribbon aus Holz nachgebildet und angestrichen) und war insgesamt 50-70m lang. Dafuer war der Zug sehr laut, denn fast jeder hatte eine Trillerpfeife und die "Hoehn muss weg!"-Rufe waren auch nicht zu ueberhoeren.

 Die Passanten waren teilweise richtig erschreckt. Leider traf man auch einige Hundebesitzer, die gerade mit ihrem Vierbeiner einkaufen waren, die nur verstaendnislos guckten und weitergingen. 

Von Solidaritaet leider keine Spur. Nach dem kurzen Demozug ging es wieder zurueck vor den Hauptbahnhof und die Redner konnten anfangen.

Nach kurzen Begruessungsworten kam als erste Sprecherin die Dame von "Muetter und Kinder fuer Hunde" (Heisst sie evtl. Keller? -  Ja - so heißt Sie! -  ). Sie sprach ebenso gut und ueberzeugend wie in solingen, aber da sie sich der Passanten bewusst war, legte sie noch mehr Wert auf den Aspekt, das die LHVs nicht nur fuer Hundebesitzer ungerecht sind und keinen Schutz bieten und besonders negative Folgen fuer alle Kinder haben. Das heisst, sie erwaehnte kurz, dass

1. Kinder jetzt Angst haben muessen ihren besten Freund zu verlieren.

2. Die LHVs ungerecht und und wissenschaftlich nicht haltbar sind. 

Besonderen Wert legte sie aber auf die Folgen der LHVs, die sich niemand wuenscht, insbesondere die Buerger nicht, die alle "Kampfhunde" getoetet sehen moechten.

1. Sie erzaehlte von Muettern, die vor ihren Kindern als Hure oder Verbrecherin beschimpft worden sind, weil sie Hunde halten. Sie betonte, dass auch ihr das schon passiert sei und schilderte eindrucksvoll die Angst und Verwirrung ihrer eigentlich schon recht grossen Kinder.

2. Sie zeigte die bei vielen Kindern aufkeimende Unsicherheit auf, weil sie sich ploetzlich von reissenden Bestien umgeben sehen, denn weder die Medienberichterstattung noch der Maulkorbzwang ist an den Kindern spurlos voruebergegangen. Bisher musste man von einem gefaehrlichen Hund ausgehen, wenn dieser einen Maulkorb trug. Wie soll man den Kindern jetzt den Unterschied erklaeren?

3. Daraus entwickelte sie sofort die nun groessere Unfallgefahr. Sie erwartet weitere Unfaelle, weil sich bei vielen Kinder, die schon immer Hunden gegenueber unsicher waren, geradezu eine Phobie entwickelt hat, die zu grundfalschem Verhalten (z.B. schreiend weglaufen, oder nach einem vorbeilaufenden Hund treten) gegenueber Hunden fuehrt. Ausserdem werden viele Kinder eine Hund als brav einstufen, nur weil dieser keine Maulkorb traegt, was wieder zu Unfaellen fuehren kann.

4. Sie erwaehnte auch, dass viele Kinder nun in der Schule beschimpft wuerden, weil zu hause ein Hund lebt oder, dass Kinder nicht mehr zusammen spielen duerfen.

Insgesamt sprach sie weniger fuer unsere Hunde als fuer die Kinder, aber damit hat sie richtig gelegen. Denn sie machte auf diesem Wege auch Nicht-Hundebesitzern deutlich, dass die LHVs keine geeigneten Schutz bieten und viel Leid ueber die Kinder bringen, die doch eigentlich geschuetzt werden sollen. Sie zeigte auch deutlich, warum Tierschutz Menschenschutz ist.

Danach sprach ein Essener TA, der die neue LHV fuer Unsinn hielt und forderte, die "alte" Gefahrhunde-VO von 1994 durch Kennzeichnungpflicht ergaenzt wieder einzufuehren.

Dann kam ein ehemaliges Essener Ratsmitglied (SPD). Er betonte zuerst, dass die SPD allein gegen die in Essen so erhoehte Kampfhundesteuer gewesen sei, dann sprach er sich gegen die LHV in ihrer derzeitigen Form aus, aber betonte immer Regelungen fuer gewisse Hunde. Was er damit wohl meinen mag?

Das war eindeutig Rethorik fuer Anfaenger mit dem Ziel der Volksverdummung!

Dann kam ein Verteter der Gruenen, der betonte nicht Baerbel Hoehn zu sein, aber voll hinter ihr zu stehen. Mehr war wegen den deutlichen Unmutsaeusserungen der Demonstranten nicht zu verstehen.

Einen Vertreter der CDU habe ich noch vergessen. Er meinte, es muesste ein Konsens gefunden werden, aber es waere wohl unstrittig, dass gegen bestimmte Hunde(rassen) vorgegangen werden muesste. Er sah in der erhoehten Hundesteuer ein geeignetes Instrument die Anzahl der Hunde in der Stadt zu dezimieren, ganz nach dem Motto: 

Heiliger Sankt Florian schuetz unser Haus, zuend andre an! 

Was aus solchen Hunden wird, interessierte ihn nicht.

Wir sind dann einkaufen gegangen und haben wahrscheinlich Dr. Ute Dreckmann (FDP) verpasst, die voll hinter Gruell steht. 

Als wir nach dem Einkaufen wieder an der Veranstaltung vorbeikamen, sprach gerade der Mann, der immer auf jeder Demo ist. Dieser aeltere Herr, der Familienvater ist und schon ewi Hunde haelt. Zu ihm gehoert wahrscheinlich das gelbe Plakat mit dem Assisi. Wir mussten dann leider weg, weil unser Ruede nicht mehr so lange aushaelt, er ist ja schon fast 15 Jahre alt.

So, dass war also eine echt lange Mail ueber Essen und hoffentlich auch informativ. Wir schaetzen die Demo in etwa so gross wie damals Gelsenkirchen an der Rennbahn.

Liebe Gruesse

Angela, Michael und Meute




             Systran.com

 

      Zurück Home

sp;     Zurück Home

l>