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14.07.2000

So funktioniert der neue Wesenstest


Schon ab Mitte August wird es für Hamburgs Kampfhundebesitzer ernst. Denn dann, so plant die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS), soll ein derzeit in Niedersachsen erprobter Wesenstest für Hunde auch in der Hansestadt angewandt werden. "Unsere Behörde hat sich mit Hamburgs Tierärztekammer darauf verständigt, den in Niedersachsen entwickelten Wesenstest als Grundlage für ein zu erteilendes Negativzeugnis für Kampfhunde der Kategorie I und II zu nutzen. Sobald der Test von Hannover freigegeben ist, werden wir 15 ausgesuchte Hamburger Tierärzte speziell dafür schulen", bestätigte gestern BAGS-Sprecher Stefan Marks.
   Der Test beruht auf der seit Ende Januar geplanten neuen Gefahrentierverordnung in Niedersachsen, wo die alte Verordnung im August 2000 ausläuft. "Wir haben eine Expertengruppe mit Verhaltensforschern, Tierärzten, Vertretern des Tierschutzes und einer anerkannten Bullterrierzucht in Tübingen beauftragt, die einen bis dato in Deutschland einzigartigen Wesenstest entwickelt hat. Aus Hamburg ist die Fachtierärztin und Verhaltensforscherin Barbara Schöning dabei", sagt Hanns-Dieter Rosinke, Sprecher des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums.
   Der Test wurde bereits am 7. Juli an einem geheimen Ort in Hamburg erprobt und wird in den kommenden zwei Wochen noch einmal überarbeitet. Ab August kann er dann von ausgesuchten Tierärzten angewandt werden. "Wir haben bereits jetzt von zahlreichen anderen Bundesländern Nachfragen", sagt Rosinke.
   Der Test wird voraussichtlich 30 bis 40 Prüfungspunkte beinhalten, dauert zwei Stunden pro Tier und ist in fünf Gruppen unterteilt. So nennt sich die erste Prüfungsgruppe Letaltest (letal ist lateinisch für tödlich), in der es um die Sicherheit des Menschen geht. So wird zum Beispiel die Reaktion eines Hundes auf ältere Menschen, Kinder und Kinderwagen getestet. "Kampfhunde der Kategorie I, die diesen Teil nicht bestehen, werden sofort eingeschläfert", sagt Rosinke.
   Ferner wird das Verhalten von Kampfhunden auf akkustische und optische Reize sowie der Geruchssinn getestet. Die Fragen der fünften Untergruppe beschäftigen sich mit dem sozialen Verhalten des Hundes. So werden in dieser Kategorie unter anderem das Spiel, Angriffs-, Demuts-, Revier- und Rudelverhalten sowie Beißhemmungen überprüft.    

(bom)

 

 

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