PRESSEMITTEILUNG 17.07.2001US Marines fürchten um ihr
Maskottchen
Whats wrong in Germany? Typisch Deutsch,
kommentiert ein Angehöriger der US Armee kurz und knapp die
Situation, nachdem der Bayerische Innenminister Günther Beckstein
angekündigt hat, das Maskottchen der US Marines, die American
Bulldog, mit in seine viel kritisierte Rassenliste für Kampfhunde
aufzunehmen. Die American
Bulldog, ein Hund vergleichbar sogar der nächste Verwandte und
Vorfahre des Deutschen Boxer, ist in Amerika ein beliebter Haus- und
Familienhund. Bekannt wurde diese Hundrasse unter anderem aus
Zeichentrickfilmen wie Tom & Jerry oder den Hollywoodstreifen Zurück
nach Haus und Die kleine Strolche. Was viele nicht wissen, die
American Bulldog ist auch das Maskottchen der US Marines. Allein
die Aussage von Mr. Beckstein, es wäre ein Molosser, der schon in römischen
Kampfarenen auftrat, ist vollständiger Blödsinn, so ein US-Leutnant.
Mr. Beckstein sollte sich vor Augen halten, dass er da die Geschichtsbücher
vor 2000 Jahren aufgeklappt hat. Zu dieser Zeit liefen die Römer mit
Lederriemen um die Füße in Europa umher und Menschen christlichen
Glaubens wurde zu Tode gekreuzigt. Außerdem sei Molosser nichts
anderes als eine Fachbezeichnung für große und schwere Hunde.
Darunter fielen auch die Deutsche Dogge, der Bernhardiner oder der
Deutsche Boxer. In
Deutschland gibt es nach Auskunft des größten Vereins für American
Bulldogs, dem American Bulldog Club Deutschland e.V., nur 500
offizielle registrierte Hunde. Diese Hunde sind alle der weltweit größten
American Bulldog Association angeschlossen. Trotzdem haben wir in
letzten Jahr einen unnatürlichen Zuwachs von 200-500 Hunden bekommen,
die sich American Bulldog nennen, aber in Wirklichkeit keine sind,
sagt ein Deutscher Bulldog Kenner. Es ist für Laien teilweise schwer,
einen echte American Bulldog von ähnlichen Hunderassen zu
unterscheiden, und so passiert es, dass immer wieder Mischlinge und
andere Hunde einfach als American Bulldog bezeichnet werden, um
eventuelle Auflagen aus Kampfhundeverordnungen zu umgehen. Selbst Fälle
aus staatlich geförderten Tierheimen sind bekannt. Hier wurden
Pitbulls einfach zu American Bulldogs deklariert, um sie besser
vermittelbar zu machen. Aber das kann doch wirklich kein Grund sein, die wirklichen American Bulldogs auf eine Rassenliste für sogenannte Kampfhunde zu setzen, meint ein Liebhaber der Hunde. Andere Gründe für die Aufnahme dieser Hunderasse in Becksteins Rasseliste lassen sich aber kaum finden. Das einzige Bundesland, das die American Bulldog in seine Kampfhundeverordnung mit aufnahm, war Hessen. Doch galt es nur als Versuch, da man diese Hunderasse so gut wie nicht kannte. Ihr Dampflock-Wesen hat die American Bulldog nun unter Beweis gestellt. Alle American Bulldogs haben in Hessen einen sogenannten Wesenstest bestanden, ohne Ausnahmen kommentiert die Landestierärztekammer des Landes. Des weiteren wurden in einem Zeitraum Beißlisten über Vorfälle mit Hunden in Hessen geführt. Dabei stellte sich heraus, dass insgesamt nur ein Vorfall mit einem American Bulldog vorkam. Im gleichen Zeitraum hatten sogar Dackel mehr Schäden verursacht, geschweige den von Mischlingen und den Deutschen Schäferhunden. Its Germany, so der US-Leutnant, sie werden wieder versuchen, ihre Probleme in einem unüberschaubaren Papierkrieg zu bewerkstelligen. Dabei sollte man nicht alles glauben, was die Politiker in Bayern veröffentlichen. Erst vor einem Jahr haben sie behauptet Bayern wäre Kampfhunde freie Zone, vier Wochen später kam dann die Meldung, die Bayerische Polizei hätte eine Ausbildungsstätte für Kampfhunde ausgehoben. Sie können sich aber drehen und wenden wie sie wollen, meint ein US-Marine Angehöriger, unsere American Bulldog werden sie nie zu einem Kampfhund deklarieren können, auch wenn sie eventuell mal als solcher auf einem Stück Papier stehen sollte. Dieser Hund ist zwar das Maskottchen einer Kampfeinheit der US Armee, aber auch wir brauchen ab und zu ein Schmusetier.
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