Peter Böttcher
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OFFENER  BRIEF

Frau
Martina Gerlach
Hauptstr. 7a

69483 Wald-Michelbach                        09.04.2004




Friedhof der Killertiere / Spiegel 13/2004



Sehr geehrte Frau Gerlach,

ich habe den o.g. Spiegelbericht gelesen.

Mit Sicherheit läuft es bei den Verbrechern, die Hundekämpfe veranstalten, so ab, wie im Bericht beschrieben.

Ich gehe allerdings davon aus, dass dieser Artikel von Udo Ludwig unter Einwirkung einer Flasche „Hamburger Kümmel“ frei erfunden wurde.

Mit Sicherheit sollte mit diesem Bericht nur das dubiose Urteil des Bundesverfassungsgerichtes untermauert werden.

Und mit diesem Thema „Killertiere“ ist, wie wir wissen, immer eine Auflagensteigerung zu erwarten.

In dem Bericht kommen allerdings Dinge vor, die einen normal denkenden Menschen zweifeln lassen.

Wenn dieser Udo Ludwig diese Geschichte nicht erfunden haben sollte, wäre es mehr als seine Pflicht gewesen, diesen Gangster anzuzeigen.

Anderfalls stellt er sich auf die gleiche niedrige Stufe wie dieser gewisse Sean M.

Bei solchen Verbrechen sollte es die Pflicht eines jeden Bürgers sein, dieses der zuständigen Staatsanwaltschaft mitzuteilen.

Der Bericht im „Spiegel“ hat Ludwig wohl Geld in die Tasche gebracht, jedoch ohne öffentliches Interesse.

Wenn diese Szene so gefährlich und mächtig und schweigsamer als die Pädophilenszene ist, wird wohl kaum ein Journalist mit seinem richtigen Namen solch einen Bericht verfassen.

Da sicherlich einige Richter und Staatsanwälte auch diesen Spiegelartikel gelesen haben, wäre es eine Pflicht dieser Herren gewesen, selbst in Aktion zu treten.

Es kann nicht sein, dass in Deutschland eine 71-jährige Oma mit ihrem 13-jährigen Pitbull von der deutschen Polizei gejagt wird und ein Gangster hunderte von Hunden erschossen hat und am Rande einer Schonung verbuddelt.

Und keiner hat es bemerkt?

Nicht einmal unser Innenminister Schily hat zum heiligen Krieg gerufen?

Wer soll das glauben?

Wenn eine Anzeige erstattet werden sollte, dann muss sie gegen den „Spiegel“ oder Ludwig erfolgen.

Mit freundlichen Grüßen

P. Böttcher


Kopie: „Der Spiegel“