Hier die Antwort:
Martina Gerlach Wald-Michelbach, 11. November 2001
Hauptstraße 87 a Telefon 06207/920426 + 28
69483 Wald-Michelbach Telefax 06207/920427
Martina Gerlach Hauptstr. 87 a 69483 Wald-Michelbach
Frau Marianne Klappert
Tierschutzbeauftragte der SPD-Fraktion
Platz der Republik 1
ROK 7.1.10
11011 Berlin
Sehr geehrte Frau Klappert,
ich habe Ihr Schreiben vom 6.11.2001 erhalten. Allerdings ist Ihre Antwort enttäuschend und unverständlich, gerade was die Diskriminierung der Hunde in Deutschland angeht. Haben Sie denn die wichtigen Anlagen
unseres Schreibens nicht gelesen? Wenn ja, hätte Ihre Antwort anders ausfüllen müssen. - Oder müssen wir zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass Ihnen die Ausführungen zu dieser Problematik vorgeschrieben wurden?
Es ist kein erträglicher Kompromiss für die Hunde und deren verantwortungsvolle Hundehalter gefunden worden. Im Gegenteil für diese geht der Horror seit eineinhalb Jahren ungehindert weiter, inklusive
Wohnraumrechtsverletzungen = Einschränkung ihrer Grundrechte, Mietraum-Kündigungen, Erdrosselungssteuer bis 1.800,00 DM/Jahr, zusätzliche Kosten bis in vierstellige Zahlen für das Erfüllen unsinniger Willkür-Beauflagungen, Schikanen,
Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen, Qual und Streß der Hunde. Die Liste lässt sich fortsetzen.
Die durch nichts zu rechtfertigende Diskriminierung von Hunderassen, auch wenn man die Anzahl der
pauschal als gefährlich eingestuften Rassen reduziert hat, beruht auf Falschaussagen und politischer Willkür. Alle wirklichen Experten haben sich eindeutig und bis heute dagegen ausgesprochen.
Was hier von den deutschen Politikern praktiziert wird, ist nichts anderes als purer Rassismus nach folgendem Prinzip:
Alle Schwarzen sind Verbrecher!
Alle Politiker sind Hundemörder!
Alle Hunde der Rassen .... werden als unwiderlegbar gefährlich vermutet und eingestuft.
Hoffentlich werden Ihnen die Parallelen deutlich! Der einzige Unterschied: Die Hunde sind den Menschen hilf- und wehrlos ausgeliefert, sie können nicht widersprechen. Sie sind immer unschuldig, und immer Opfer, denn ein Hund - und jedes Tier - ist immer das, was Menschen aus ihm machen.
Es gibt auch bei den willkürlich und von ignoranten Politikern verteufelten Hunderassen nicht mehr Beißhäufigkeit wie bei anderen Hunden. Eher das Gegenteil ist der Fall. An der Spitze der Beißvorfälle steht der
deutsche Schäferhund. Aber dies ignoriert man, ebenso den tödlichen Vorfall, bei dem vor kurzer Zeit ein Schäferhund ein 11-jähriges Mädchen totgebissen hat. Fast keine Berichterstattung in den Medien, kein Aufschrei
unserer angeblich verantwortungsbewußten Politiker, kein Aufschrei des Kinderschutzbundes. - Warum?
Nochmals füge ich diesem Schreiben wichtige und beachtenswerte Informationen bei:
· Die bis heute von den deutschen Politikern unter Verschluss gehaltene Resolution der Hundeexperten von Bundesgrenzschutz, Bundeswehr, Zoll und Polizei - Wortlaut und Veröffentlichung
· Schreiben Kynos-Verlag, Frau Fleig, an den Präsidenten des VGH von Baden-Württemberg
· Schreiben von Frau Dr. Feddersen-Petersen an das Bundesverwaltungsgericht Berlin
· Auszug aus dem Gutachten von Frau Dr. Stur
· Aufstand der Tierärzte
· Schreiben an den Deutschen Städtetag, weil dieser nun die Tötung der Hunde fordert, die nach 6 Monaten Tierheimaufenthalt noch nicht vermittelt werden konnten. Zuvor haben aber die deutschen Politiker alle Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Hunde fast keine Vermittlungschance mehr in Deutschland ha-ben!
· Schreiben von Frau Kopp, F.D.P., u.a. mit der Mitteilung, dass jegliche Expertenanhörung unterdrückt wur-de. Übrigens ist die F.D.P. die einzige der etablierten Parteien, die sich für die Hilfe der unschuldigen Hunde einsetzt und erkannt hat, dass Tierschützer und Hundebesitzer auch Wähler sind.
· Weiterhin von Frau Kopp die Information zum lebenden Mahnmal politischer Verantwortungslosigkeit
· Weiterhin Infos zum tödlichen Beißvorfall - im Hinblick auf Ihre Bemerkung: "...Schließlich hat der
Gesetzgeber vor allem auch die Pflicht, zum Schutz von Leib und Leben der Bevölkerung generelle Vorsorge zu treffen ...) - Dies gilt offensichtlich nicht für deutsche Kinder und Schäferhunde, sondern nur für türkische Kinder und ausländische Hunderassen.
Was sich die Rot-Grüne Bundesregierung innerhalb der letzten anderthalb Jahre in Hinsicht auf den Umgang mit unseren Mitgeschöpfen geleistet hat, stellt sogar noch die CDU in den Schatten. Darüber sollten auch Sie nachdenken und dies weitergeben. Rot steht für Tod!
Zum Schießbefehl gegen Hunde:
Das ist möglich, dass Ihnen dazu nichts bekannt ist. Zwangsläufig stellen sich aber folgende Fragen:
· Warum gibt es für das Erschießen von Hunden inzwischen Spezialmunition?
· Warum werden seit August 2000 so viele Hunde von der Polizei erschossen? (Letzte Woche in Hannover gerade wieder 17 Schüsse wurden in einer Wohnung auf den Hund abgegeben.) Bis zu diesem Zeitpunkt konnte man von Einzelfällen reden, die auch durch nichts gerechtfertigt waren (z.B. Berlin 16 Polizisten
erschießen einen mit Halsband umherrirrenden "Kampf"-Hund).
· Warum werden alle angezeigten Schießvorfälle abgewürgt? Es wird von oben nach unten gedeckt und nicht selten mit manipulierten Aussagen/Gegendarstellungen, fingierten Zeugen oder Gegenbeschuldigungen und Gegenanzeigen gearbeitet. Wohlgemerkt: Es handelt sich nicht um einen Einzelfall!
In den meisten Fällen schießen die Polizisten gleich noch aus dem fahrenden Auto heraus.
In Viernheim haben zwei Polizisten zwei erwachsene rassendiskriminierte friedliche Familienhunde und zwei Welpen mit 38 Schüssen zerfetzt - bis heute ungestraft! Die Aufzählung lässt sich mit unzähligen Fällen fort-setzen.
Noch eine Bemerkungen zu Ihrem ebenfalls nicht nachvollziehbaren Absatz, dass den Tieren angeblich keine Totenwürde bzw. vergleichbares Recht zukommt.
Die Tiere, alle Tiere, sind unsere uns allen anvertrauten Mitgeschöpfe - angst-, schmerz-, leidens- und
empfindungsfähig, nicht weniger als wir Menschen. Sie haben das gleiche Recht zu leben wie wir Menschen dies auch für uns beanspruchen.
Nur weil Menschen fähig und willens dazu sind, Rassismus/Speziesismus zu praktizieren, um damit den Tieren ihre Rechte abzusprechen, sie straffrei missbrauchen, versklaven, ausbeuten und töten zu können, ist dies
deshalb trotzdem nicht richtig und schon gar nicht verantwortungsvoll. Lediglich die Überlegenheit der Menschen, alles zu missbrauchen und zu vernichten, wird täglich, stündlich straffrei durch das Einteilen in wertes und in unwertes Leben - die Grundlage allen Elends und Leids, aller Zerstörung und Vernichtung weltweit - praktiziert.
Frau Klappert, der so vorrangig schützenswerte Mensch, die sog. Krone der Schöpfung ist der größte
Produzent an Leid weltweit. In nichts ist er so beschämend perfekt wie im Missbrauch und der Zerstörung anderer Lebewesen, die sich nicht wehren können. - Für den größten Teil der Tiere ist jeder Tag 11. September!
Wußten Sie, dass täglich 123 Millionen Tiere von Menschen (Menschen???) weltweit gemordet werden? -
Sicher sind Menschen deshalb so besonders schützenswert - oder? - Ich weiß, dass ich nicht vor Hunden oder
aneren Tieren Angst haben muss. Einzig und allein vor Menschen muss ich Angst haben, denn diese sind zu
allem fähig und viel zu oft willens dazu.
Die Tiere, der Umgang mit ihnen, Hilfe und Schutz für diese - dies sind die Chancen der Menschen, sind ihre Bewährung. Bis heute aber versagt die Menschheit, die sich selbst alles anmaßt und als schützenswerter als alle anderen Lebensformen bezeichnet, für sich alles fordert zu Lasten von Tieren und Natur. Ein jämmerliches Armutszeugnis.
Unser Umgang mit den Tieren und der Natur ist das Spiegelbild der Menschen - ein grauenvolles Spiegelbild!
Für Ihre weitere Genesung wünsche auch ich Ihnen alles Gute. Mit Sicherheit trägt eine gesunde und
tierleichenfreie Ernährung dazu bei. Schon Hippokrates sagte: "Eure Lebensmittel sollen Eure Heilmittel sein und Eure Heilmittel Eure Lebensmittel."
Mit folgendem Zitat, dass hoffentlich auch Sie nachdenklich macht, verabschiede ich mich:
"Das Elend der Menschen wird solange dauern
wie der Jammer der Tiere zum Himmel schreit."
Mit freundlichen Grüßen
und immer für die Wehrlosesten
Wichtige Anlagen
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