Martina und Jürgen Gerlach                                                   Wald-Michelbach, 29. Juni 2002

Hauptstraße 87 a                       

69483 Wald-Michelbach      

  

 

Martina und Jürgen Gerlach   Hauptstraße 87 a   69483 Wald-Michelbach

Persönlich

 Frau Ute Vogt

Vorsitzende des Innenausschuss

des Deutschen Bundestages

Platz der Republik 1

 

11011 Berlin

 

 

 

Weil Töten für Menschen das Normale ist!

  

Guten Tag, Frau Vogt,

 

Ihr Schreiben an die Familie Klaus die sog. Kampfhundeproblematik betreffend, wurde auch uns bekannt gemacht.  

Wer sich auch nur minimalst mit dem Geschehen in diesem Land seit Juli 2000 - und auch vorher - auseinandersetzt, kann Ihre Antwort weder verstehen noch nachvollziehen, ebenso die Antworten Ihrer Politikerkollegen. Das, was seit Juli 2000 in Deutschland von den deutschen Politikern und Behörden praktiziert und vollzogen wird, ist nichts Geringeres als schnelle und langsame Ausrottung unschuldiger Lebewesen.

 Sie erwarten, dass in der Bevölkerung Verständnis aufgebracht wird und vertreten diese Ansicht, dass dem Gesetzgeber eine angemessene Zeit zur Sammlung von Erfahrungen einzuräumen ist. Nach allem Bisherigen muss man zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass mit dieser angeblich angemessenen Zeit sehr wahrscheinlich gemeint ist, bis die Ausrottung der unschuldigen Hunde vollständig vollzogen ist.

 Zu Ihrer Kenntnis:

 Den deutschen Politikern ist die Sicherheit der Bevölkerung in Wahrheit so „wichtig“, dass sie sämtliche Stellungnahmen wirklicher Experten gewollt ignorieren bzw. diese vorsätzlich unter Verschluss halten. 

Die Politiker in diesem Land hatten viele Jahre lang Zeit und Möglichkeiten, dem Missbrauch von Hunden, also qualvoll von Menschen zum Kampf trainierten Hunden entgegenzuwirken und einen wirksamen Schutz für Menschen in vielfältiger Form aufzubauen. Nur diese vorsätzlich missbrauchten Hunde darf man als sog. Kampfhunde bezeichnen. Geborene Kampfhunde aufgrund Rassezugehörigkeit gibt es nicht, und zwar bei keiner einzigen Hunderasse!

 Dem Missbrauch der Tiere und der Verantwortungslosigkeit mancher Hundehalter wollte man nicht vorbeugen, tut dies auch heute mit diesen falschen, aber von Politikern schöngeredeten Ausrottungs-Maßnahmen nicht. Weil einige Kriminelle bestimmte Hunderassen aufgrund ihrer hervorragenden Lernfähigkeit und extremen Treue missbrauchten, wird seit Juli 2000 eine beispiellose Ausrottungskampagne gegen diese ausländischen Hunderassen und deren verantwortungsvolle Besitzer betrieben, die man mit Stasi- oder faschistoiden Methoden vergleichen muss! Diskriminierung aufgrund Rassezugehörigkeit, pauschale Unterstellung von Gefährlichkeit aufgrund Hunderasse (gleichzusetzen z.B. mit der willkürlichen Behauptung: alle Politiker der etablierten Parteien sind kriminell und korrupt - verstehen Sie die Parallele?), Umkehr der Beweislast, Kennzeichnungspflicht für Hunde und Wohnräume, Aufforderung zum Denunziantentum, Einschränkung der Grundrechte verantwortungsvoller Hundehalter dieser Rassen und weiterer Grundrechtsverletzungen, fast unerfüllbare und sehr kostenintensive Beauflagungen, extreme Abzockerei (Hunde­steuer bis zum 20-fachen erhöht, um die Stadt- und Gemeindekassen zu füllen), nicht enden wollende Schikanen,

auch Beförderungsverbot, Wohnraumkündigungen, Hunde-GeStaPo, Hunde-KZs, Endlager. In Folge des vorsätzlichen Spaltens der deutschen Bevölkerung in Hundehasser und Hundehalter Bedrohungen, Körperverletzungen und Mordanschläge auf Hundehalter, z.T. tödlich endend, viele tausend willkürlich gequälte, enteignete und wieviele hundert oder schon tausend hingerichtete unschuldige Hunde? Jeder, der sich gegen diese Willkür und Schikane deutlich wehrt, wird früher oder später mundtot gemacht, z.B. mit Strafanzeigen und enormen Strafgeldern, mit polizeilichen Vorladungen zur Vernehmung, mit Gerichtsbeschlüssen, mit Tötungsbeschlüssen ihrer Hunde, selbst ohne rechtliche Grundlage oder mit Gefälligkeitsurteilen zweifelhafter Justizbehörden.

 Das ist die traurige Wirklichkeit in Deutschland seit Juli 2000, die offenbar erst zu Ende sein soll, wenn das politische Werk der Ausrottung unschuldiger Hunde vollzogen sein wird. Dafür brauchen die Politiker Zeit, für die anscheinend Sie um Verständnis bitten.

 Begonnen hat diese Ausrottungskampagne schon sehr viel eher. Die Hetzerei gegen die unschuldigen Hunde begann bereits vor ca. 12 Jahren. Bereits zu dieser Zeit wurden dem damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble praktikable Lösungen von wirklichen Experten aufgezeigt, um ein gefahrloses Miteinander von Menschen und Tieren zu erreichen. Bereits damals blieben die Lösungen, von wirklichen Experten aufgezeigt, unbeachtet - bis zum heutigen Tag. 

Ebenfalls unbeachtet blieben in den Bundesländern die Durchsetzung und der Vollzug der vor Juli 2000 bereits bestehenden und vollkommen ausreichenden Gefahrenabwehrverordnungen.

 Unmittelbar nachdem der kleine Volkan zu Tode kam - er wurde von Menschen umgebracht, von verantwortungslosen, ignoranten Politikern, von schlampig arbeitenden Behörden, von Kriminellen/Tierschindern deren Opfer sowohl Volkan als auch die Tiere wurden - stürzten sich die Politiker auf die bereits seit 1992 in Bayern bestehenden Hunderassenlisten und den dort bereits gesetzlich legalisierten Begriff Kampfhund. Für den Missbrauch des Begriffes Kampfhund zeichnet MP Stoiber verantwortlich, für ihn spielten populistische Gründe eine Rolle, um mittels diesem Begriffsmissbrauch und den vollkommen frei erfundenen Rassenlisten die ihm unangenehmen ausländischen Hunderassen auszurotten in seinem Bundesland.

 Die Hunderassenlisten erfand ein ehemaliger Polizeibeamter, der seine Daseinsberechtigung nachweisen wollte oder musste. Er war so „qualifiziert“, dass er sogar den Bandog listen wollte, die Bezeichnung für in GB an Ketten geschundenen Hunden aller Rassen und Mischlinge. Jetzt verdient sich der Erfinder der Rassenlisten eine „goldene Nase“ mit dieser Grundlage für die Ausrottung Unschuldiger. 

Bereits vor Beginn der Ausrottungskampagnen und während dieser immer wieder auch bis jetzt blieben Stellungnahmen wirklicher Experten unberücksichtigt, obwohl diese deutlich an die verantwortlichen Politiker herangetragen wurden. Z.B. wurde dem damaligen Leiter der IMK; Minister Püchel, ganz deutlich von der einzigen Expertin in Deutschland, die über 40 Jahre praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügt, die Problematik erläutert und wie es überhaupt zur Entstehung der Rassenlisten - richtiger Ausrottungslisten - kam. Aber die Politiker der IMK und des Bundesministeriums ignorierten erneut wirkliche Experten und ließen sich lieber von dem Erfinder der vollkommen frei erfundenen Rassenlisten, die nicht ein einziger Experte im In- und im Ausland bestätigen kann und will, beraten. Gleiches gilt für Beck, Schröder und andere. 

Der Bevölkerung gaukelt man nach wie vor durch Lügen, Verfolgungs- und Vernichtungsmaßnahmen Unschuldiger eine Scheinsicherheit vor, die mit wirklicher Sicherheit absolut nichts zu tun hat. Diese kann es auch nicht geben, denn man setzte bei den Opfern, nicht bei den Tätern an. Täter ist aber immer der Mensch!

 Sämtliche bisherigen und nach wie vor stattfindenden Beißvorfälle sind auf das Fehlverhalten der Menschen zurückzuführen - direkt und indirekt. Dies bleibt nach wie vor unbeachtet - gewollt! Die Tiere, hier die Hunde ausländischer Hunderassen (in GB als Nannydogs und in allen anderen Ländern als Familienhunde beliebt, weil sie so extrem kinderlieb, lernfähig, treu und pflegeleicht sind) sind nichts anderes als die bequemen Sündenböcke für das Fehlverhalten von Politikern und Behörden. Deshalb geht man gegen die Hunde vor, deshalb quält und mordet man sie seit Juli 2000 bis zum heutigen Tag. 

Sie behaupten, „dass dies nicht dazu führen darf, dass eine Hunderasse in die Liste aufgenommen wird, für deren gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit kein ausreichender Anhaltspunkt besteht.“ - Wenn Sie dies ehrlich meinen und nur über einen Funken Glaubwürdigkeit und Verantwortung verfügen, dann bitte setzen Sie sich dafür ein, dass alle diese bis jetzt gelisteten Hunde - samt und sonders freie Erfindungen! - von den Listen umgehend verschwinden. Keine Rasse bietet Anhaltspunkte für von Geburt an gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit.

 Hunde werden nicht gefährlich geboren! Hunde sind immer das, was Menschen aus ihnen machen - ein qualvoll missbrauchter Hund, ein unerzogener Hund, ein Bündel von Leid und Elend oder ein gut sozialisierter friedlicher Hund. - Ausschließlich Menschen zeichnen dafür verantwortlich, denn Hunde können immer nur das wiedergeben, was Menschen ihnen vorher beibrachten. 

Nicht nur Experten können Ihnen versichern, sondern auch andere Menschen, die sich ein eigenständiges Denken und verantwortungsvolles Handeln bewahrt haben: Es wurden in keinem deutschen Bundesland gültige wissenschaftliche Erkenntnisse für die Erstellung von Hunderassenlisten zugrunde gelegt. Es gibt diese nämlich gar nicht und dies kann Ihnen und anderen Politikern jeder wirkliche Experte bestätigen. Aber diese werden nach wie vor ignoriert, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.  

Ebenfalls in dem Zusammenhang der nach wie vor praktizierten Ausrottung von Hunderassen, denen pauschal Gefährlichkeit aufgrund ihrer Rassenzugehörigkeit unterstellt wird, muss man zwangsläufig feststellen: Es gibt in Deutschland ganz offensichtlich keine unabhängigen Medien und keine unabhängigen Justizbehörden mehr. Die Bevölkerung und ganz besonders die uns allen anvertrauten Tiere sind einer in den letzten 50 Jahren nicht wieder dagewesenen Politikerwillkür ausgesetzt mit den Parallelen wie oben bereits angeführt.

 Sie erhalten folgende Unterlagen:

 

·       Resolution des Arbeiskreises Diensthundewesen - Hundeexperten von Polizei, Zoll, BGS und Bundeswehr, die von den deutschen Politikern über ein Jahr lang vorsätzlich unter Verschluss gehalten wurde, um nicht von den politischen Fehlentscheidungen, den frei erfundenen Rassenlisten und damit von den bequemen Sündenböcken „Kampfhund“ aufgrund Rassezugehörigkeit abgehen zu müssen.

·       Stellungnahme des Experten Herrn Maciejewski vom April 2002 an den Landtag NRW*

·       Stellungnahme der Expertin Frau Fleig vom April 2002 an den Landtag von NRW*

·       Stellungnahme der Expertin Dr. Eichelberg an den Landtag NRW*

·       Stellungnahme der Expertin Feddersen-Petersen

·       Gutachten von Dr. I. Stur

·       Schreiben der Expertin Frau Fleig an den damaligen Leiter der IMK, Minister Püchel, vom 22.10 und 5.11.2001 (IMK war am 8.11.2001)

·       Stellungnahme des BV praktizierender Tierärzte an die Politiker der IMK November 2001

·       Schreiben der Expertin Frau Fleig an den Präsidenten des VGH BW

·       Schreiben der Experten Frau und Herr Fleig an den Bundesinnenminister Schäuble von 1990!!!

·       Schreiben von Frau Gerlach an die MOZ anlässlich des erneuten Skandalurteils des dortigen Gerichtshofes

·       Aufstand der Tierärzte

·       Auflistung der Grundrechtsverletzungen in Folge des politischen Rassismus gegen Hunde

 

Frau Vogt, wenn die Schwächsten unserer Zivilisationskette von den Volksvertretern nichts, nicht einmal ihr Leben zu erwarten haben, was haben dann weniger Schwache zu erwarten? Im Umgang mit den Tieren spiegelt sich immer auch der Umgang mit den Menschen wider. Wen werden denn die deutschen - und größtenteils verantwortungslosen - Politiker als nächste Sündenböcke ausgucken, wenn die Hundeausrottung beendet sein wird? Wir wollen auch die vielen gemordeten Rinder, Schafe, Schweine und jetzt die Hühner nicht vergessen, die hingerichtet werden in Folge der Fehlentscheidungen der Menschen, vor allem der Politiker.

 Frau Vogt, zwangsläufig nach allen Ausrottungs- und Vernichtungsaktionen durch unsere Politiker und Behörden forciert und praktiziert, muss man sich da nicht die Frage stellen, ob nicht Psychopathen die politischen und zum Teil auch die behördlichen Ämter an sich gerissen haben? Wir können uns jedenfalls vielfach dieses Eindrucks nicht mehr erwehren. Und vielen anderen geht es ebenso.

 Was glauben Sie, wie glaubwürdig die Politiker aller Ebenen bei den nicht zu unterschätzenden Millionen Menschen - betroffene Tierhalter, Tierschützer, selbständig denkende, verantwortungsvolle Menschen - noch wirken können?

 Auf dieses Schreiben dürfen Sie ruhig antworten. Wir geben Ihre Antwort gerne vielfach weiter.

             * Gültig für ganz Deutschland.

 

Hier als Original .doc

Hier nochmal das Schreiben von der Frau Vogt

 

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