-Botschafterin Kanadas |
An I.E. Marie BERNARD-MEUNIER Botschafterin Kanadas Kanadische Botschaft Friedrichstraße 95 D-10117
Berlin
Exze Wie
uns von unseren kanadischen Kollegen mitgeteilt worden war, läuft
in Kanada derzeit eine mediale Kampagne bezüglich des Verbotes
bestimmter gefährlicher Hunderassen. Aus
eigener Erfahrung weiß ich, zu welch Auswüchsen eine emotional
aufgeheizte Debatte in Deutschland geführt hat. Die Bevölkerung
wurde via Medien nachhaltig in zwei Lager geteilt, in Hundefreunde
und Hundehasser. Es kam zu Übergriffen, wobei Passanten, die ihre
Hunde ausführten, niedergeschlagen, Welpen stranguliert oder
Tierasyle angezündet worden waren. Auslöser war der tragische
Tod eines sechsjährigen Hamburger Jungen, der am 26.Juni durch
zwei Pitbulls eines kriminellen Halters seinen Tod fand. Seit
diesem Drama konnte keinerlei objektive Diskussion mehr geführt
werden. Angestachelt durch die Boulevardpresse erließen Politiker
pauschale Schnellgesetze, die völlig am Kern des Problems
vorbeigehen. Es wurde nicht die kriminelle Minderheit getroffen,
die ihre Hunde egal welcher Rasse bewusst zu
Kampfmaschinen degeneriert, sondern die Mehrheit bisher unauffällig
gewesener Hunde und Hundehalter. In Österreich wurde
die Materie ebenfalls hochemotional diskutiert. Ich selbst war
einer der Sachexperten während des Hearings im Parlament am
15.9.2000. Schon Jahre zuvor und besonders seit dem wird der
Tierschutzverein CANIS nicht müde zu betonen, daß übermäßige
Aggression an keiner Rasse festzumachen ist, sondern an der Prägung,
Sozialisierung, Erziehung und Haltung des Individuums Hund. Das
Motto jeder Gesetzgebung zum Schutz von Mensch und Tier muß daher
?Banish the deed not the breed?
lauten.
Ich würde mich sehr über ein persönliches Gespräch freuen und Ihnen gerne fachlich-wissenschaftliche Unterlagen zur Weitergabe an Ihre Regierung zur Verfügung stellen. Mit vorzüglicher Hochachtung Mag. Alexander Willer
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