PARLAMENTS-INFORMATION

DER SPD-FRAKTION IM

HESSISCHEN LANDTAG

 

 Wiesbaden, 14.  Dezember 2000

SG

  

Karwecki: Blinder Aktionismus der Landesregierung bei der Kampfhundeproblematik

 

"Wir brauchen die konsequente Administration der wieder in Kraft zu setzenden 97er Hundeverordnung!“

 

(Redebeitrag des Abgeordneten Rolf Karwecki.  Es gilt das gesprochene Wort)

 

"Um jegliche Missverständnisse von vorn herein auszuschließen, erlaube ich mir, aus einer recht zeitnahen Bundestags- bzw.  Bundesratsdrucksache folgendes zu zitieren: "Leben und Gesundheit von Menschen" - und ich ergänze auch von Tieren - "dürfen nicht durch gefährliche Tiere bzw. das verantwortungslose Handeln bestimmter Hundehatter in Gefahr gebracht werden.  Restriktive Maßnahmen zum Schutz der Menschen" - und ich ergänze auch zum Schutz der anderen Tiere - " sind geboten." Zitat Ende.  Insoweit , denke ich , stimmen wir alle überein.  Keine Übereinstimmung besteht darin, wie die Problematik bislang in Hessen gehandelt wurde.

 

Ich stelle dazu fest: Die 97er Hundeverordnung eröffnete sämtliche Möglichkeiten der Gefahrenabwehr.  Zahlreiche Kommunen bzw.  Bürgermeister als Ordnungsbehörden haben aber die geltenden Rechtsgrundlagen - aus welchen Gründen auch immer - nicht hinreichend angewendet.  Und Sie, Herr Innenminister, bzw.  Ihr Haus, haben dies billigend hingenommen.  Von Aufsicht keine Spur.

 

Nach dem erschreckenden Vorfall in Hamburg, der hätte vermieden werden können, wenn die Behörde Ihre eigenen Vorgaben durchgesetzt hätte, erfolgt Ihrerseits nur blinder Aktionismus.  Neue Vorschriften werden überhastet zusammengebastelt, nach Veröffentlichung wegen grober Fehler zweimal korrigiert und schließlich in Teilen durch einstweilige Anordnung des VGH kassiert.

Vorgaben zum Wesenstest kamen zu spät, die Gutachterbestellung ist mehr als kritikwürdig, Hundehalter werden verunsichert, Tiere wurden sogar getötet, üblen Geschäftemachern wurde Tür und Tor geöffnet und ein Gesetz wurde angekündigt, dessen Entwurf bis heute dem Landtag nicht vorliegt.

 

Der Presse ist zu entnehmen, dass Ihr Haus, Herr Minister, zu einem intern Entwurf Verbände - da frage ich, weiche bitte - angehört hat.  Und Pressesprecher verkündet an dem einen Tag über die Medien, dass trotzdem nichts geändert wird - um dann am nächsten Tag zu erklären, dass doch Änderung folgen sollen,

 

Eine Bundesratsinitiative im Hinblick auf das Bundeszentralregister ist z Scheitern verurteilt, mit der Sie für Hundehalter höhere Kriterien ansetzen wollen als bei dies bei Luftfahrzeugführern der Fall ist, die täglich mehrerer hundert Menschen befördern.

 

Und die F.D.P - bei der wir einmal sehen wollen, wie weit Sie sich an Ihr diesbezüglichen klaren Aussagen halten wird - beschränkt sich auf's "Klingern", w die allgemeine Verunsicherung noch steigert.

 

Schließlich gehen Sie auch konkreten Hinweisen nicht nach, die ich Ihnen im lnnenausschuss bereits Mitte August gegeben habe.  Sie unternehmen nichts, außer Papier beschreiben zu lassen und für Unruhe zu sorgen, leisten sogar Beitrag dazu, dass sich bisher friedlich zusammenlebende Nachbarn plötzlich erbitte streiten, dass viele Hundehalter inzwischen mehr als schief angesehen und - zu überwiegenden Teil grundlos - beschimpft und geächtet werden.

 

Sie feiern in einer aktuellen Pressemitteilung, dass Ihre teilweise - und da verschweigen Sie erneut - außer Kraft gesetzte Verordnung mehr Anmeldungen von Hunden ergeben habe und der Hund an der Leine nicht mehr die Ausnahme i Straßenbild sei.  In Bezug auf das eigentliche Problem ist dies lächerlich.

 

Kehren Sie zurück zur Verhältnismäßigkeit der Mittel.  Wir brauchen eigentlich kein neuen Regelungen, schon gar nicht solche, die - entgegen dem Urteil aller Experte - einzelnen Rassen unwiderlegbar inadäquate Aggressivität unterstellen.  Was wir brauchen ist die konsequente Administration der wieder in Kraft zu setzenden 97e Regelung.

 

Wenn Sie dennoch eine gesetzliche Regelung für sinnvoll erachten, was auch i dem einen oder anderen Punkt rechtsstaatlich geboten sein könnte, wird mein Fraktion sich dem im Grundsatz nicht verschließen.  Wir werden aber nu Entscheidungen mit tragen, die nach Ansicht der weitaus überwiegenden Zahl de Experten sinnvoll sowie sachgerecht sind und die einen wirksamen Beitrag dazu leisten, dass Menschen und Tiere wieder unaufgeregt, friedlich und vor allem ungefährdet zusammenleben können.

 

Lassen Sie mich noch Georg Bernhard Shaw zitieren, der im Konjunktiv formuliert anmerkt: "Vielleicht stünde es um die Welt besser, wenn die Menschen" - ich sage einschränkend manche Menschen -" Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen.""

 

Wir Hessen - SPD

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