Breitsamer will nächstes Jahr 10.000 Rottweiler in Bayern überprüfen

Bayern, 9.9.02

Sehr geehrte Frau Dr. Marschner,
ich bin mir nicht sicher ob Sie etwas zu diesem Beitrag schreiben wollten, oder ob Sie mitteilen wollten wer den guten Rat gab, bez nicht zu "nölten".
Leider haben ja alle Bemühungen, direkt mit den zuständigen Mitarbeitern Ihres Ministeriums in Kontakt zu treten, nicht gefruchtet.

Heute teilte mir ein Bekannter mit, der zufällig bei einer Besprechung war an der auch Herr Breitsamer teilnahm, dass eben jener "getönt" hatte, dass er im nächsten Jahr in Bayern ca. 10.000 Rottweiler überprüfen müsse. Ob er dies so sagte oder nicht, Tatsache ist, dass er Hauptnutzniesser dieser Aktion ist, den Rottweiler auf Liste 2 zu setzen.
Pro Hund ca. 300,00 EUR, ergeben alleine in München ca. 600.00,00 EUR. Dass man angesichts dieser Summen nicht mehr "WERTNEUTRAL" denken kann dürfte auch dem Unbedarfstesten klar sein.Dies gilt auch für die "unterbezahlten" Veterinäre!!
Von diesen ca. 2.000 zu überprüfenden "Rottweilern" und deren Mischungen, sind ca. 30 Hunde aus ADRK-Zucht. Von den ca. 10.000 zu überprüfenden Hunden in Bayern, sind ca. 1.500 aus ADRK-Zucht. Wieviele von diesen Hunden in Tierheimen oder sonstwo landen ist sowohl Ihnen, sehr geehrte Frau Dr. Marschner, als auch mir bekannt.

Obwohl bez. der Listung schon die letzte Entscheidung gefallen sein dürfte und uns wohl nur der Rechtsweg offen bleibt, schicke ich Ihnen gerne Unterlagen von Untersuchungen und  Beurteilungen zu, über die wir, Sie als Verantwortliche im Ministerium, als auch ich und viele andere verantwortungsbewusste Hundehalter sich unterhalten sollten. Um Prävention vor Attacken vor allem gegen Kinder und ältere Menschen.

Ein Vorschlag von meiner Seite ist auch z.B. die Meldepflicht bei Hundebissen seitens der behandelnden Ärzte. Augenblicklich müssen ja nur Wunden gemeldet werden, die durch Schusswaffen oder Messer verursacht werden. Die dadurch erstellbaren Statistiken würden auch einen Grossteil der bisherigen Dunkelziffer erfassen, hervorgerufen durch Bisse in der Familie, Verwandtschaft und Nachbarschaft, wo bekanntlich ja die meisten Vorfälle passieren.

Einen Leinenzwang innerhalb bewohnter Gebiete befürworte nicht nur ich, sondern auch viele
gewissenhafte Hundeführer. Man kann nicht voraussetzen, dass jeder Hunde mag, deshalb muss ich ihn doch nicht einer Stressituation aussetzen und seine Angst durch meinen freilaufenden Hund steigern. Eine Beisskorb benötigt man dazu nicht, denn der sieht nur martialisch aus und ruft sofort Ängste beim Gegenüber hervor.

Sehr geehrte Frau Dr. Marschner, weshalb lässt die Bayerische Staatsregierung die Gelegenheit aus, grundsätzlich über diesen Themenkomplex, eine gemeinsam getrage Lösung zu finden? Weshalb sind wir in Bayern nicht in der Lage, ein vernünftiges Heimtierzucht- und -schutzgesetz zu erarbeiten, das dann wirklich für die gesamte BRD
Gültigkeit erlangen kann? Weshalb Rasselisten, von denen ja erwiesen, sollte man ehrlich sein, dass sie nichts taugen in Bezug auf die Sicherheit der Bevölkerung vor Hundeattacken?

Alleine die Attacken der Mischlinge, die ja auch nicht immer nur im "Stiangglander-Format"  als "Wolpertinger-Verschnitt" auftauchen, sondern sehr wohl die Grösse der auf der Liste stehenden Hunde erreichen, können ja durch diese Listen nicht erfasst werden.
Weshalb greifen wir nicht die Einzelinitiativen einiger Hundevereine auf, an Schulen und Altenheimen den Hund, seine Verhaltensweise und auch die dadurch entstehenden Gefahren näherzubringen?

Frau Dr. Marschner, obwohl ich Württemberger bin, lebe ich seit 1975 in Bayern und ich bin stolz hier leben zu können. Ich persönlich habe 2 Rottweiler und auch 2 kleine Kinder.
Ich selbst habe 1948, mit 3 Jahren, meinen 1.Rottweiler bekommen und bin seither mit dieser Rasse, aber auch mit allen anderen Gebrauchshunderassen vertraut, also kein Anfänger.
Ich würde mich freuen, wenn wir, Sie und die Verantwortlichen in Ihrem Hause, und eine kleine Abordnung verantwortlicher Hundehalter, sich einmal in einer persönlichen Runde austauschen könnten.
Alles unterliegt dem Wandel und Einsichten können später auch dazu führen, Anordnungen und Gesetze zu ändern.Ich möchte nur eines nicht, dass Fronten sich verhärten, die überhaupt nicht existieren müssten und Wahlverhalten praktiziert werden müssten, die entgegen der sonstigen inneren Haltung stehen.


In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gemeinsame sichere Zukunft


Ihr
Hansjörg H. Teichmann
BfÖ im ADRK
Landesgruppe Bayern-Süd
Tel.: 089 - 3164922
Bernsteinweg 23
80939 München
 

 

 

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