Sehr geehrter Herr Wulff, 

als bisheriger CDU-Wähler und Neubürger Niedersachsens wende ich mich an Sie, um Ihre Position zu der Hund und Halter diskriminierenden Hundeverordnung zu erfahren. Gleichzeitig bitte ich Sie, in Ihrer Partei diese Problematik vor dem Wahlkampf anzusprechen, damit die CDU eine bundeseinheitliche Position einnimmt, die sie zur Zeit nicht hat. So wendet sich die NRW-CDU gegen den Rassekatalog von Frau Höhn und auch Thüringen besitzt unter CDU-Führung keine Rasseliste, Herr Koch in Hessen übernahm die bayrische Liste und Herr Beust nimmt als Erbschaft von Rot/Grün ebenfalls die Rasseliste an und führt die Hundeeliminierung, Zwangskastration der Hunde und die Hatz auf die Halter fort.

Es ist sicher richtig, dass in den Großstädten Probleme zwischen Hundehaltern und Hundehassern aufgetreten sind. Es stören Hundehaufen, Gebell und die unmittelbare Nachbarschaft auf den wenigen Grünflächen. Dieser hundefeindlichen Fraktion wird durch den Rassekatalog Rechnung getragen, denn bestimmte Rassen waren in Besitz von Jugendlichen und Kriminellen, die ihre Hunde entweder gar nicht oder zu Beißern erzogen, aber das war eine kleine, sicher aber auffällige  Minderheit.

Mit der Verordnung geht die Politik aber nicht an das eigentliche Problem: Dieselbe Klientel gibt es immer noch, nur dass sie auf andere Waffen oder Rassen ausweicht. Die Gefahr wird zeitlich verschoben, außerdem beißen andere Rassen nach wie vor, wie des deutschen Politiker liebstes Kind, der Deutsche Schäferhund gerade ein siebenjähriges Kind in Böhmen tot gebissen hat. Der Vorfall in SH im letzten Sommer wurde von den Medien glanzvoll totgeschwiegen.

Alle diese  Verordnungen wurden ohne Expertenrat erlassen und greifen tief in die demokratischen Grundrechte verantwortungsbewusster Halter ein, und das ist die Mehrzahl. Hinzu kommt das Elend in den Tierheimen, weil die dort abgegebenen Hunde unter den jetzigen gesetzlichen Bestimmungen quasi nicht mehr vermittelbar sind. Welcher Halter will freiwillig im Jahr 500 Euro Hundesteuer zahlen, auch wenn das Tier durch einen Wesenstest seine Friedfertigkeit bewiesen hat? Wer will sein gutartiges Tier täglich mit einem Maulkorb so lange malträtieren, bis es wirklich aggressiv wird? Ich kann nicht glauben, dass in der CDU so viele einfältige Spitzenpolitiker  beheimatet sind, die diesen populistischen Unsinn von Rot/Grün mittragen.

Bitte fordern Sie Ihre Parteimitglieder auf, sich durch Expertenrat über die Problematik kundig zu machen, denn das ist das Mindeste, was ich als ein Teil der Bevölkerung bei einer Gesetzgebung von meinen Politikern abfordern kann.  Von  dem Niedersächsischen Innenministerium warte ich auf mein Schreiben vom 31.07.01 ((21.1-05140-24.1) an Herrn Harting  und Herrn Bartels Juni 01 immer noch auf eine Antwort und vor allem auf eine Begründung, warum mein kleiner Staffordshire Bullterrier, der in der Welt nirgends verboten ist, in Niedersachsen und Deutschland über Nacht zur zähnefletschenden Bestie erklärt wurde. Da Ignoranz, Arroganz und Beratungsresistenz zum Markenzeichen rot/grüner Politiker geworden ist, habe ich es aufgegeben, auf einer Antwort zu bestehen. Für dieses harmlose Tier mit Wesenstest muss ich in meiner auch von der CDU geführten Gemeinde Appel (Hollenstedt) jährlich 500 Euro zahlen, und mir sei die Frage gestattet, mit welcher Begründung ich, die paradoxer Weise von einem Hovavart im Oktober vorigen Jahres gebissen worden ist, dessen Halterin weiterhin ihre 25 Mark im Jahr zahlt, dermaßen abgezockt werde. Der Bürgermeister der Gemeinde Appel hüllt sich in Schweigen, und der Samtgemeindedirektor weist darauf hin, dass es 1996 so beschlossen wurde. Nicht einmal in der Schule würde ich eine dermaßen am Kern der Frage vorbeigehende Antwort zulassen, hier aber bin ich als Bürger machtlos politischer Schikane ausgesetzt. Ich bitte um eine Stellungnahme zu den in meinem Schreiben aufgeworfenen Fragen. Und antworten Sie mir bitte nicht genauso pauschal wie viele Ihrer Politikerkollegen, dass Menschenschutz vor Tierschutz geht: Tierschutz ist Menschenschutz, denn wer Tiere misshandelt, quält auch Menschen.

Sicher gibt es in unserem Land andere Probleme, die ebenfalls von Rot/Grün angefangen, aber nicht wirklich beendet wurden, aber für uns als Wählergruppe stellt sich nur eine Frage: Welche Partei schafft unsere Diskriminierung und Entrechtung ab und lindert das Elend auf unserem Vermittlungshof, auf dem Hunde seit fast 2 Jahren auf ein Zuhause warten, das ihnen unter den jetzigen Umständen aber niemand geben kann. Es ist ein Skandal, dass die Einhaltung voriger Gesetze von den Ordnungsämtern, wie dem in Hamburg Wilhelmsburg nicht überwacht wurden und deren Saumseligkeit auf dem Rücken der Tiere ausgetragen wird.

Rot/Grün ergibt für uns Halter einer ausländischen Hunderasse ein gefährliches Braun, das auch im Ausland mit Sorge wahrgenommen wird:

Kennzeichnungspflicht vor der Wohnungstür, Schilder „Für Kampfhunde verboten“, Sondersteuer, Transportverbot, Wohnungsstürmung, Beschlagnahme von Eigentum, Erbringen eines Führungszeugnisses, Beamtenwillkür bei der Halteerlaubnis  als Maßnahmenkatalog für die Besitzer, Zwangskastration, Tierquälerei durch lebenslangen Maulkorb- und Leinenzwang, Einziehen auf der Straße, Kommissionen, die die Rasse bestimmen, Endlager, Vernichtung für die Hunde

 

Mit freundlichem Gruß

Kersti Wolnow

Elstorfer Weg 35

21279 Eversen-Heide

http://www.einherzfuerhunde.de  

 

Tierschutzverein  „Ein Herz für Hunde e.V.“

 

 „Je mehr ich von den Vertretern des Volkes sehe, desto mehr bewundere ich meine Hunde.“

                   Alphonse de Lamertine


 

Zurück

Zurück

y>