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Hunde richten Berlin zu Grunde

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Hunde richten Berlin zu Grunde

Kommentar

Von Andrea Seibel

Berlin hat viele Probleme, die sich lösen lassen, aber eines liegt wie ein stinkender Alb auf der Weltstadt: die Last mit Hund und Herr. Es gibt keine Stadt, nicht in Deutschland, nicht in Europa, schon gar nicht den USA und vielleicht keine auf der ganzen Welt, die eine solche Hundedichte hat und die eine derartige Verwahrlosung ihrer öffentlichen Räume zulässt. So viel zur Stadtkultur. Wohin man in der viel gepriesenen Hauptstadt auch tritt (selbst in den "besseren" Vierteln): aufpassen! Zu Zeiten der Schneeschmelze branden die Rufe nach rigoroserem Vorgehen immer auf, im Sommer liegt ein Duft von Urin und Kot über vielen Straßen. Parkwiesen bitte generell meiden! Besucher aus Peru zeigten sich angesichts der vielen Hundehaufen irritiert, weil sie glaubten, alle Deutschen verrichteten ihre Notdurft im Freien. Doch wer jemals mit einem Hundehalter zu argumentieren suchte, wird eines Besseren belehrt: Kampfhunde mag man allmählich verbieten können, Kampfherrchen bleiben. Kein Polizist traut sich, die bestehenden Gesetze anzuwenden. Undenkbar, dass der "normale" Berliner - zugegebenermaßen häufig plebejischen Charakters - einsähe, die Notdurft seines Hundes zu entsorgen. Das ist gelebte Anarchie. Und so fragt man sich rat- und hilflos: Warum sind die Berliner so schwer erziehbare Kerle? Woher kommt diese Wurschtigkeit gegenüber Dreck und Kot? Und wann endlich befreit sich das moderne und weltoffene Berlin aus dieser ewigen Blockade? Die Autorin erreichen Sie unter: seibel@welt.de


 
04.09.2000 - 21:56

 

 

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