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von Ruven Brandeis


Erstmals möchte ich sagen wie bestürzt ich selbst über die Vorfälle mit Kampfhunden in letzter Zeit bin. So etwas furchtbares darf nicht geschehen. Diese Seite soll keineswegs zur Verharmlosung der Ereignisse oder zur Verherrlichung bestimmter Hunderassen führen, aber aufzeigen, dass das Problem mit einem Kampfhundverbot nicht zu lösen ist und dass es dazu sehr wohl Alternativen gibt. Und vor allem ist es nicht angebracht bestimmte Hunderassen als Kampfhunde zu deklassieren.


1. Was ist ein Kampfhund?
2. Ist ein Kampfhund gleich Kampfhund?
3. Die Medien als Angstverbreiter.
4. Zuchtverbot sinnvoll?
5. Was kann man tun?
6. Weitere Links zum Thema.


Was ist ein Kampfhund?


Ich möchte gleich zu Beginn einmal mit dem Begriff Kampfhund aufräumen. Wir müssen also erst eine Definition finden, von welchen Hunden wir eigentlich sprechen: Kampfhunde wurden schon von unseren Vorfahren vor ungefähr 200 Jahren gezüchtet. Es sind Hunde die durch ihre Zucht und ihre Abrichtung dem Menschen für bestimmte Aufgaben zur Seite standen. Kampfhunde sind also Hunde die zwar speziell für den Kampf gezüchtet worden sind, was sich aber vor allem auf ihre physischen Eigenschaften auswirkt. Des weiteren zeichnet sich ein Kampfhund dadurch aus, dass er speziell scharf gemacht wurde, speziell für den Kampf mit anderen Hunden, Tieren oder Menschen abgerichtet wurde. Diese Hunde sind also von Natur aus weder aggressiver noch beisslustiger als jeder andere Hund. Aufgrund genetischer Veranlagungen und den ganz bestimmten Kreuzungen ist so ein Hund sicher besser zur Abrichtung als sogenannter "Kampfhund" geeignet und stellt im Falle eines Angriffes durch seine physischen Konditionen eine tödlichere Waffe dar als andere Hunde. Und trotzdem ist es nicht angebracht willkürlich ganze Hunderassen als Kampfhunde zu bezeichnen. Hunderassen die dies erleiden sind etwa die englische Bulldogge, der American Pit Bull Terrier, den American Staffordshire Terrier, den Staffordshire Bullterrier, den Tosa, den Shar-Pei, den Bull Terrier, den Atika oder die Tibet Dogge. Diese Hunde kommen nicht als Kampfhunde zur Welt.

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Ist Kampfhund gleich Kampfhund?

Diese Frage ist die Wesentlichste die es zu beantworten gilt. Bestimmte Hunde oder Hunderassen können nicht pauschal in Ecke Kampfhunde gestellt werden. Das ist pure Diskriminierung. Diese Hunde sind sehr liebenswürdig und zeichen sich durch viele positive Eigenschaften aus. Eigenschaften die wir auch bei anderen Hunden schätzen, die wir aber aufgrund von Vorurteilen bei diesen Hunden übersehen. Es muss verstanden werden, dass der Mensch das eigentliche Problem darstellt. Jeder Hund kann zu einer tödlichen Waffe abgerichtet werden, gerät er nur in die falschen Hände. Für die Hunde die wir als "Familienhunde" bezeichnen, Labradore und Golden Retriever zum Beispiel gilt genau dasselbe. Die ersten paar Monate sind für die Entwicklung des Hundes entscheidend.
Bei den Vorfällen in letzter Zeit werden die Halter meist übersehen. Man sieht die Verletzten und Toten, sieht den Hund der es getan hat, einen Pitbull oder ähnlichen Hund und sofort lässt man sich zu einem "Wieder einer dieser Kampfhunde, dagegen muss etwas unternommen werden" hinreissen. Doch tragen die Hunde keine Schuld. Wer sich über den Besitzer des Pitbulls dem der 6-jährige Volkan zum Opfer gefallen ist erkundigt, entdeckt ein 2-seitiges Vorstrafenregister, eine Verwarnung wegen unkorrekter Haltung des Hundes mit Auflagen wie Maulkorb- und Leinenzwang. Kontrolliert hat das niemand. In der Gegend war der Hund berüchtigt. Berüchtigt für seine Aggressivität, berüchtigt auch bei illegalen Hundekämpfen in Hinterhöfen. Dieser Hund war ein Kamphund, abgerichtet zum töten. Es sind Leute denen die Haltung von Hunden, geschweige denn von oben genannten Rassen, nicht zugetraut werden kann.
Dem Menschen mit seinen erzieherischen Massnahmen wird mit einem Hund die Möglichkeit gegeben ihn zu formen. Der Mensch ist es der das Verhalten eines Tieres wesentich beeinflussen kann, der einen Hund zu dem macht was er später ist.

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Die Medien als Angstverbreiter.

Durch die sich in letzter Zeit häufenden Vorfälle mit Hunden die als Kampfhunde diskrimminiert werden, entsteht Handlungsbedarf. Mit Hilfe von Begriffen wie "Monster", "Bestien" und "Killermaschinen" wird die Angst geschürt und Platz geschaffen für Vorurteile. Mit Bildern von verletzten und entstellten Opfern von Hundeangriffen werden diese Clichées hochstilisiert. Und wir lassen uns von dieser einseitigen Berichterstattung beeinflussen. Von Bildern, Zeitungsartikeln und Fernsehberichten die Einzelfälle herauspicken, Tatsachen verdrehen und Schlagzeilen machen, die zwar die Wahrheit verdecken, aber zumindest die Auflage steigern. In unserer Mediengeilen Welt ist so etwas leider Alltag. Und dies führt, genau wie auch in anderen Bereichen zu Vorurteilen gegen bestimmte Rassen, in diesem Falle gegen bestimmte Hunderassen. Dazu ein einfaches Beispiel:
Angenommen wir haben in einer Stadt 100 Hunde. 95 dieser Hunde benehmen sich absolut normal. Die Medien werden von diesen Hunden nicht berichten sondern nur von den 5 Hunden die vielleicht scharf gemacht wurden. Mit Schlagzeilen wie "Kampfhund zerfleischt 5-Jährigen" wird auf diese Hunde aufmerksam gemacht. Lesen wir solche Vorfälle nun fast täglich in der Zeitung, ist es nich verwunderlich dass wir zu glauben beginnen es gebe nur solche Hunde. Und dabei werden die 95 lieben Tiere völlig ausser Acht gelassen.

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Zuchtverbot sinnvoll?


Ebenfalls wird durch die Vorfälle die Bevölkerung aufgewiegelt. Es ensteht ein enormer Druck auf die Politiker. Doch glauben Sie im Ernst, dass diese Leute eine Ahnung von diesen Tieren haben? Sucht man nicht ganz einfach nach einer schnellen Lösung von der man dann behaupten kann etwas getan zu haben? In diversen Interviews und Befragungen von kompetenten Fachleuten, Leuten die jahrelange Erfahrung mit Hunden und speziell mit den betroffenen Rassen haben, sprechen sich alle gegen ein Kampfhundverbot aus. Diese Vorfälle, die sicher nicht zu verharmlosen sind und einfach nicht gedultet werden können führen also zu einem völlig unbedachten und überstürtzten Handeln. Und es muss nur mal logisch überlegt werden. Durch eine Verschärfung der Gesetze würde es Leuten die ihren Hund nur als Prestige-Objekt und Ego-Prothese benutzen gar nicht mehr möglich sein an solche Hunde zu kommen. Plus zeigen Statistiken, dass die meisten Bissverletzungen von Mischlingen stammen. Logisch, weil es am meisten Mischlinge gibt? Richtig, doch würden diese Hunde sowieso nicht vom Gesetz betroffen. Des weiteren ist es unmöglich, Gesetzte zu schaffen die alle aggressiven Hunde verbieten. Genau so wie ich einen Pitbull scharf machen kann, kann ich innert wenigen Generationen aus einem Labrador einen Hund mit den genau gleichen Eigenschaften heranzüchten. Und gegen einen solchen Hund könnte das Gesetz nichts unternehmen. Ausserdem berichtet Szenenkenner schon jetzt davon, dass Leute die sich früher Kampfhunde hielten nun auf Riesenschnauzer umsteigen. Es ist also wieder einmal dasselbe, die Medien und den tief sitzenden Schock der Gesellschaft führen zu einer absolut überstürtzten Kurzschlusshandlung der Politiker. Ein solches Verbot wäre in anderen Bereichen sicherlich angebracht, doch es wird an den falschen Orten mit Radikal-Lösungen angesetzt. Wir sehen, dass wenn einer mit seinem Golf GTI - den man ebenfalls als gefährlich einstufen könnte - der Fahrer bestraft wird, es redet aber keiner davon ihm sein Auto wegzunehmen.
Ein Kamphundverbot ist deshalb absolut sinnlos.

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Was kann man tun?


Sicherlich ist es nun an der Zeit etwas zu unternehmen. Man hätte das schön viel früher gekonnt, es wurde nur verschlafen. Gesetzesentwürfe sind schon vorhanden, nur nützt das alleine nichts. Gesetzte müssen auch angewandt werden. Ich breite Ihnen hier meinen Vorschlag für die 6 wichtigsten Gesetze aus.

1)Der Import und Export von Hunden aller Arten muss streng überwacht wenn nicht verboten werden. So wird die Ein- und Ausfuhr von scharf gemachten Hunden unterbunden.
2)Die Zucht dieser Hunde muss strengen Vorschriften und Kontrollen unterworfen werden. Es dürfen nur wesensfeste und keine mit ganz spezifischen Eigenschaften wie etwas erhöhter Aggressivität ausgestattete Hunde zur Weiterzucht verwendet werden, was in seriösen Zuchten bereits der Fall ist. Außerdem muss eine Artgerechte Aufzucht und Haltung der Hunde und Welpen gewährleistet sein.
3)An die Halter müssen bestimmte Anforderungen gestellt werden (Hundeführerschein). Der Halter muss seine Qualitäten zur korrekten Haltung und Erziehung des Tieres nachweisen und zu dessen Sicherstellung regelmässig Fortbildungskurse besuchen.
4)Halter von Tieren die aufgrund ihrer Zucht oder Erziehung als gefährlich eingestuft werden, müssen auf jeden Fall registriert sein.
5)Es muss eine Haftpflichtversicherung eingeführt werden, damit eventuelle Opfer von Angriffen nicht leer ausgehen.
6)Die Hunde sollten in öffentlichem Andrang an der straffen Leine geführt werden damit sie kontrollierbar sind. Allenfalls sollten sie auch einen Maulkorb tragen.

Mit all diesen Vorschriften wären Attacken von Hunden egal welcher Rassen, vor allem aber der als gefährlich eingestuften Hunderassen wohl kaum mehr möglich.
Ich sage bewusst kaum, denn zu 100% können wir uns nicht schützen. Jedes Individuum - und dazu zählt auch der Mensch - stellt eine potentielle Gefahr für die Gesellschaft dar.

Deshalb lassen Sie sich nicht beeinflussen, denken Sie selbst über dieses Thema nach und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Doch glauben Sie nicht das mit einer Ausrottung einer Spezies Erfolg erzielt werden kann. Denn das wäre schade...
Wehren Sie sich gegen ein Verbot dieser Hunderassen, wehren Sie sich...

Das Original des Beitrages finden Sie unter : http://privat.schlund.de/brand-1/TIERSCHUTZ/Kampfhunde.html

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Weitere Links zum Thema.


http://www.klaus-kempf.de/hura.html
http://www.rassehunde.de
http://www.pro-hund.i-p.com
http://www.hundeinnot.de
http://home.t-online.de/home/dreez/kampfhun.html
http://www.hund-und-halter.de/
http://www.marin.de/kampfhunde.de/

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