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Stellungnahme Kampfhunde

 

Die Diskussion über sogenannte Kampfhunde in Deutschland hat sich auf Grund des schrecklichen Unfalls in Hamburg stark zugespitzt.

Einige Medien sowie gewisse Politiker haben die Stimmung in der Bevölkerung jedoch dazu genutzt, einen nicht mehr nachvollziehbaren Hass auf große Hunderassen zu entfachen.

Um nicht missverstanden zu werden:

Angriffe auf Menschen sind nicht tolerierbar. Deshalb ist die konsequente Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen zur Verhinderung der Zucht von gefährlichen Hunden oder de­ren Herstellung durch Mischungen notwendig.

Aber die Kampfhunddiskussion wurde auch dazu benutzt, der Öffentlichkeit mal wie­der ver­meintliche Handlungsfähigkeit von Politik zur Durchsetzung von „Recht und Ordnung“, vor­zuführen. Hier konnte billig gepunktet werden und kein Schreckensbild war billig genug, als das es gewisse Medien nicht dankbar aufgenommen hätten.

Haben sich jedoch Politikerinnen und Politiker auch vergleichbar engagiert, als Asylbewerber und Asylbewerberinnen gehetzt oder totgeschlagen wurden?

Die Hysterie, mit der stellenweise die Kampfhundediskussion geführt wurde, eignet sich her­vorragend, um von vielen Problemen in diesem Land abzulenken. Die Medien haben es verstanden, eine explosive Stimmung in der deutschen Bevölkerung zu schaffen. Leider ha­ben es auch verantwortungslose Hundehändler geschafft, aggressivste Hunde zu züchten, obwohl es schon seit einigen Jahren ein Gesetz gibt, das diese Züchtungen ver­bietet. Einige wenige Hundehalter und –vermehrer haben somit viele Hundezüchter diskreditiert. Tier­schützer weisen schon seit langem auf dieses Problem hin, aber bis dato wurde seitens des Gesetzgebers fast nichts unternommen. Momentan ist die Stimmung in der Gesellschaft so aufgeheizt, dass eine differenzierte Diskussion zum Thema Hunde weitgehend unmöglich ist.

Deshalb ist es notwendig, schnellstmöglichst ein Heimtierzuchtgesetz zu verabschieden. Dazu gibt es von den Züchterverbänden des VDH schon lange genügend Vorschläge.

Rasselisten, wie sie gegenwärtig benutzt werden, differenzieren dagegen nicht ausreichend und öffnen der Willkür von Behörden Tür und Tor.

21 mutige Menschen aus Hessen haben bewiesen, wie unhaltbar die Hessische Hundever­ordnung ist. Durch einstweilige Verfügung wurden vorerst viele Hundeleben gerettet.

Es gibt keine aggressiven Hunderassen per se, sondern aggressiv gemachte Hunde, wenn­gleich die Folgen eines Bisses je nach Konstitution und Beißkraft natürlich unterschiedlich ausfallen.

So gab es in den achtziger Jahren angeblich ernste Probleme mit aggressiv gezüchteten Schäferhunden. Nachforschungen vom Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. jedoch ergaben, dass es sich bei den „Killermaschinen“ gar nicht um Hunde aus anerkannten Zuchtstätten handelte. Vielmehr waren es Hunde, die dem Deutschen Schäferhund ähnlich waren. Wenn wir aber Namen von Rassen nennen, so dürfen damit nur Tiere aus aner­kannten Zuchtstätten des SV oder anderer Mitgliedsvereine des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. gemeint sein. Die hingegen retten Menschenleben oder führen Blinde sicher das Leben.

Ich bin der Auffassung, daß auch heute nicht nur die Hundehalter, sondern auch die Zucht­verbände eine Verantwortung für das die Sicherheit der Bevölkerung tragen. Zuchtverbände des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) beweisen seit 1949 ihre Leistungsfähig­keit und dürfen weder durch unseriöse Hundehändler noch wilde Vereine herabgewürdigt werden. Sie müssen sich vehement gegen die "schwarzen Schafe" im Hundewesen wenden.

Ziel des VDH war es schon immer, die Züchtung aggressiver Hunde auszuschließen. Somit werden umge­kehrt auch die Aggressionen vieler Bürgerinnen und Bürgern gegenüber Hun­den abgebaut werden, so dass es wieder zu normalen Verhältnissen zwischen Hunde­be­sitzern und Nicht­hundebesitzern kommen könnte.

Dass es weiterhin einige wenige Hundebesitzer geben wird, die ihre Tiere als Statussymbol missbrauchen und entsprechend scharf machen, ist allerdings auch durch friedfertigste Züchtungen kaum zu verhindern. Gesetze haben Straftaten noch nie verhindert, aber immer mit Strafe bedroht.

Die PDS im Berliner Abgeordnetenhaus hat deshalb einen Antrag zur Einführung eines Hundeführerscheins eingereicht. Ich halte diesen Vorschlag für machbar und meine, dass hiermit auch Ängste von Menschen abgebaut werden können. Auf der anderen Seite lernen Hundehalterinnen und – halter, mit ihren Tieren richtig umzugehen.

Eine sachliche Diskussion muß endlich die Hysterie in der Kampfhundedebatte ersetzen. Es ist notwendig und möglich, gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Hundeschulen und Tier­pensionen (AHP) sowie seriösen Zuchtverbänden Lösungen zu finden, die allen Seiten ge­recht werden. Zur Frage der Hundesteuer könnte man mit der Aktion „Menschen gegen Hundesteuer (MHE)“ Kontakt aufnehmen, um den Zopf aus Kaisers Zeiten abzuschneiden.

 



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