- Leserbrief |
Von: Werner G. P.................. Gesendet:
Freitag, 19. Januar 2001 Betreff: Hunde mit mächtigem Biss Art. Aus Stuttgarter Nachrichten vom 18.01.2001 (jos) |
Sehr
geehrte Damen, sehr geehrte Herren, Zunächst
gestatten Sie mir eine kurze Vorstellung: Aktiver
DB-Lokomotivführer und Ausbilder (für DB-Cargo, Nah- wie
Fernverkehr, ebenso am Fahrsimulator für IC) bin ich qua Beruf
mit dem vertraut, was man gemeinhin mit öffentlicher
Sicherheit bezeichnet. Zudem halte ich seit 1968 so genannte
Kampfhunde. Und dieses so problemlos wie andere ihre Dackel.
Woraus Sie ableiten dürfen, daß ich mit der Evolution
dieser Spezies Kampfhund vertraut bin. Doch dieses ist ein
anderes Thema. Meine
Kritik bezieht sich auf die einleitende Passage, wo es heißt: Die
Beißkraft von Kampfhunden ist enorm: Sie beträgt bis zu 2, 8
Tonnen. Ein normaler Schäferhund bringt es auf 700 Kilo, ein
Mensch auf 110. Ich
möchte dem Initiator dieser Angaben nicht wehtun. Möglicherweise
gehört dieser zu den Menschen, die glauben, was alles so in der
Presse publiziert wird? Ein guter Redakteur sollte jedoch hiervon
Abstand halten! Und hierzu gehört eine gute Recherche. Fangen
wir damit einmal an. Und setzen wir voraus, daß die Diskussion über
so genannte Kampfhunde bereits in den U.S.A. Ende der
vergangenen 70-er, hierzulande etwa ab Mitte der 80-er begann. Schon
in den Staaten wurde damals publiziert, daß der Pit Bull
zwei, ja sogar dreifache Kiefergelenke haben sollte. Und gar
zweifache Zahnreihen (mit 82 Zähnen). Auch dort überschlug man
sich mit horrenden Angaben über die vermeintliche Beißkraft. Fakt
ist, daß Angaben über Beißkräfte von Hunden erstmals von
Lindner, D.L., Maretta, S.M., Pijanowsky, G.J., Johnson, A.L. und
Smith, Ch.W. im Jahre 1995 seriös ermittelt wurden. Hierzu sollte
der Beitrag Measurement of Bite Force in Dogs: A Pilot Study
eingesehen werden. Veröffentlicht in J. Vet. Dent., 1995,
(12) 2; 49-54. Die
Ärzteschaft untersuchte anhand eines Transponders (Elektronik im
Kauknochen) 48 Hunde. Es stellte sich heraus, daß die Beißkraft
um so größer sein kann, wie die Rasse es ist. Die größte Beißkraft
von sieben getesteten Rassen (ohne Pittbullartige) zeigte ein
Rottweiler (1200 kp). Dabei schwankte die Kraft bei den vier
getesteten Rottweilern zwischen 280 bis 1200 kp. Ein Retriever
brachte es auf 480 kp. Gleiche Beobachtungen sind übrigens bei
Schimpansen erfolgt, wo das größte Tier die höchste Kraft
aufbringt. Moxham
und Berkowitz (The effects of external forces on the
periodontal ligament; the response to axials loads, in: The
Periodontal Ligament in Health and Disease, Pergamon Press, New
York (1982), pp. 249-68) wie Profitt et al. (Occlusal forces in
normal- and long-faced adults, in: J. dent. Res.,
1983, (62); 566-71) wiesen übrigens schon früher nach, daß die
hier wissentlich vorgenommenen Untersuchen von Menschen- Beißkräfte
entwickeln können, die im Bereiche zwischen 100 bis 1300 kp
variieren. Also sogar den Rottweiler übertreffen können! Die Meßapparatur
heißt nebenbei Gnathometer. Mit
anderen Worten: Angaben über Beißkräfte von Hunden zu
vertrauen, ist höchst unsicher. Der eine Vierfüßler beißt
fest, weil er will, der andere eben nicht. Und Angaben v o r 1995
der jeweiligen Phantasie entsprungen sind! Zwar
gibt es (ohne Beißkraftwerte) von John B. Brunski und John A.
Hipp noch eine frühere Untersuchung aus 1984 (vgl. In Vivo
Forces On Dental Implants: Hard-Wiring And Telemetry Methods,
in: J. biomechanics, Vol. 17, No. 11; pp. 855-60), doch
wurden hier Versuche an vier Retrievern unternommen, die man zuvor
narkotisierte und anschließend per Elektroschock zum Beißen
stimulierte. Wie
also kommen Angaben über Beißkräfte von Hunden auf den Markt?
Es ist dieses die eigentliche Frage! Und
dieses besonders extrem beim Pit Bull. Blicken
wir einmal zurück: Die
BILD vom 23. Oktober 1991 wußte noch, daß dieses Untier
mit 500 Kilo zubeißen sollte (Kampfhunde in ganz Berlin
verboten). Zahlen gab es ja damals noch nicht, der
Pilotversuch ohne Pitbull, wie gesagt- erfolgte erst
1995. Unbewußt hat BILD wohl hier eine Angabe erstellt, die
der möglichen Wahrheit unter Berücksichtigung der ausgewiesenen
Körpergröße am ehesten entsprechen könnte. Der
Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg schrieb über die Beißkraft
1991, also wo BILD bereits eine Größe kannte(Motto:
BILD war dabei), es fehlen aussagekräftige
wissenschaftliche Untersuchungen, veröffentlicht unter Az.: 1
S 2590/91 v. 18. Aug. 1992, S. 15. 1999
wissen SPIEGEL-Leser mehr: Der Pitbull entfacht eine Beißkraft,
die rund einer Tonne entspricht. Die Verdoppelung des Beißwertes
ist aufzufinden im Beitrag Prozac im Futternapf der Ausg.
6/99, S. 172. Im
Januar des Jahres 2001 berichtete, hier erneut in BILD,
Doris Bruckner über Kampfhunde bissen den kleinen Volkan tot.
Strafakte 7400 Js: ein Prozeß der Tränen. Nach ihr soll
Zeus den Jungen bereits mit einer Beißkraft von 2000
Tonnen im Kiefer getötet haben! Der
Gipfel dieser Zahngigomantie war jedoch in der BERLINER
ZEITUNG aufzufinden: Hier wußten die Redaktionen in der
bebilderten Rassebeschreibung von sog. Kampfhunden beim Pitbull
von einem Kieferdruck bis zu drei Tonnen (Ausg. 12. Okt. 1997).
Ein Wert, der nochmals am 29. Mai 1998 auf S. 26
ausgesprochen wurde und bis heute unübertroffen blieb! Man
muß sich fragen, wo die Sachlichkeit geblieben ist? Auf der
redaktionellen Strecke jedenfalls. Wo unqualifizierte Angaben
erhoben werden, die eigenen Phantasien entsprechen. Die ausgetobt
werden. Denn: In
Mechanical Advantage in the Pit Bull Jaw a paper submitted
to the faculty of the biology department, Presbyterian College, in
partial fulfilment of the requirements for Biology 401 (19 p.)
, bereits am 9. November
1988 veröffentlicht, kam Jesse M. Bridgers nach craniologischen
Messungen und Vergleich verschiedener Hundeschädel zu dem
Ergebnis, daß es keinerlei Beweise für die Annahme gäbe, daß
die Beißkraft eines Pitbulls höher als bei in Größe und Stärke
vergleichbarer anderer Rasse sei. Die
Untersuchung anhand Schädelformen ist nicht neu. Schon vor dem
1.Weltkrieg promovierte Bruno Baege mit einer vergleichenden
Studie über die Englische Bulldogge. Er fand heraus, daß die Beißkraft
eines Hundes anhand der anatomischen Merkmale des Schädels bei
der Rasse am größten sei, die dem Urvater Wolf am ähnlichsten
sei. Und
dieses war na wer denn wohl- der Deutsche Schäferhund! Am
Rande sei noch bemerkt, daß dieses sicher unnötige und
bedauernswerte- Opfer Volkan nicht zerfleischt wurde. Er starb, so
in seriösen Veröffentlichungen nachlesbar, an durchbissener oder
zerrissener Halsschlagader, wie die Obduktion ergab. Ich faxe
Ihnen eine Übersicht tödlich verlaufener Beißunfälle in
Deutschland zu (1968-1988), dem Zeitpunkt, wo in NRW der
S.P.D.-Abg. Klütsch am 8. Sept. 1988 die Kleine Anfrage 1392 über
Unfälle mit Kampfhunden stellte, womit die politische
Diskussion begann. Bei den aufgeführten 30 Todesfällen, wobei
in 18 Fällen Schäferhunde beteiligt waren, kam es
wiederholt vor, daß der Tod durch einen Biß in die ungeschützte
Halsschlagader ausgelöst wurde. Bestimmt dieses jedoch kein
rassespezifisch abnormes Verhalten ist. Abschließend
bleibt zu fragen, was es für einen Sinn ergibt, mit
vermeintlichen Beißkräften zu wuchern? Es
dürfte jedem Opfer absolut egal bleiben, ob dieses nun mit 100 kp
oder 3000 kp erfolgte. Und sicher wird dieses nicht getröstet
werden können, wenn dieses durch durch so genannten Kampfhund
erbracht wurde statt durch Rassen, die im Bewußtsein der
deutschen Bevölkerung seit altersher vertraut sind, wie im
Juristendeutsch bezeichnet. Hier zeigt sich die Unsinnigkeit von
Beißkraftangaben und rassespezifischer Gefährlichkeitszuweisungen. Erst
indem man solche unqualifizierten Aussagen erstellt, erweckt man
das Interesse an vierbeinigen Waffen, an Hunden ohne
Sicherungshebel, um nur einige Pressedarstellungen zu nennen.
Bereitet so den Markt vor, wo sich dann willfährige Vermehrer
finden, die willensschwache Käufer finden. Hier liegt das
eigentliche Kampfhundeproblem! Gestatten
Sie mir noch einen weiteren Rückblick zum Phänomen
Kampfhund und seinem Werdegang. Hier
am Beispiele Bayerns. Dazu
ist es notwendig, sich zunächst in den Gesetzentwurf der
Staatsregierung Bayern Gesetz zur Änderung des Landesstraf-
und Verordnungsgesetzes Drs. 273/91 vom 16. Aug. 1991
einzulesen. Auf
S. 5 heißt es : Eine wissenschaftlich allgemein anerkannte
Defination des Kampfhundes gibt es nicht. Um dem
Bestimmtheitsgebot Rechnung zu tragen, wird der Begriff
Kampfhund in Abs. 1 Satz 2, 1. Halbsatz gesetzlich
festgelegt. In
den Beratungen wiesen der damalig verantwortliche Sprecher des
bayerischen Rechts- und Verfassungsausschusses Dr. Grethlein und
Andere wiederholt darauf hin, daß es keine Kampfhunde gibt
und der Begriff nicht haltbar sei (vgl. Sen.-Drs. 278/91 und
297/91). In
der 8.Sitzung am 28. September 1991 äußert sich der damalige
Staatsminister Dr. Stoiber hierzu.: Meine Damen und Herren, ich
will jetzt nicht abschließend zu Ihren Bemerkungen Stellung
nehmen, weil die Staatsregierung noch zu dem Votum des Senats,
sollte er heute so, wie vom Ausschuß vorgeschlagen, befinden,
Stellung beziehen will und das Kabinett nicht festlegen kann. Ich
meine nur, es wird schwierig sein, vom Begriff Kampfhund
abzuweichen, weil dieser eben ein gewisser populistischer wenn
Sie so wollen- Terminus technicus- geworden ist, mit dem das
Gesetz insgesamt umschrieben wird. Der Begriff ist prägnant. Stoiber
selbst gab damals zu, daß populistische Erwägungen vorlagen! Obwohl
der Rechts- und Verfassungsausschuß anderer Meinung vorerst
blieb, unterrichtete die Bayerische Staatsregierung mit Sen.-Drs.
304/91 am 8. Oktober 1991: Die Staatsregierung hält an der
Verwendung des Begriffs Kampfhund im vorgeschlagenen
Gesetzeswortlaut fest, auch wenn es sich dabei nicht um einen
wissenschaftlich vorgeprägten Begriff handelt. Der Begriff
Kampfhund ist inzwischen in der öffentlichen Diskussion
allgemein eingeführt. In
der 5. Sitzung des Senats am 4. Juni 1992 (Prot. S. 87) sagte Dr.
Grethlein abschließend: Der Rechtsausschuß hat sich gestern
dieser Auffassung des Berichterstatters ohne Diskussion einstimmig
angeschlossen. Einwendungen zu erheben ist eine Möglichkeit, von
der der Senat stets mit Zurückhaltung Gebrauch gemacht hat. Aus
dieser Tradition schlägt der Rechts- und Verfassungsausschuß als
Ergebnis seiner Beratungen in der Sitzung vom 3. Juni 1992 unter
dem Vorsitz von Herrn Senator Burnhauser einstimmig vor, gegen das
von Ihnen vorliegende Gesetz zur Änderung des Landesstraf- und
Verordnungsgesetzes, vom Bayerischen Landtag am 21. Mai 1992
beschlossen, keine Einwendungen zu erheben. Ich bitte Sie, ebenso
zu beschließen. Damit
war das Gesetz durch. Populismus
und Tradition liegen ursächlich diesem Gesetzgebungsverfahren
zugrunde. Begleitend so ist es in einem unlängst an eine
Politikerin gerichteten Schreiben von einem der damals
mitbeteiligten Experten zu lesen- suchte man sich aus einigen Büchern
einige Rassen heraus, die -durch Printmedien vornehmlich
verbreitet- ein
Kampfhundeimage in
sich tragen sollten! Womit
die bis dato eigentlich verantwortlichen Beißer aus der
Kritik waren. Die Presse, vornehmlich der SPIEGEL und
STERN, hatten nämlich bemerkt, daß der Deutsche Schäferhund
nicht immer unbedingt gehorsam war (Hier nur Auswahl:
SPIEGEL 45/1980: Volle Hosen; 12/1985: Gefühl des
Sieges; auch Kamerad Hasso von Jürgen Bertram machte die
Runde. N. Frank titulierte den Schäferhund im STERN gar als
Mörder und Pershing II im schwarzgelben Fell). Und
in Bayern so ermittelte der SPIEGEL bereits in Ausg.
5/1976- gab es ausgedehnte Hundezuchtfarmen, die massenhaft Dackel
und Schäferhunde produzierten und damit städtische
Hunde-Boutiquen belieferten. Man also gut daran tat, sich
dieses um ein vielfach größere Wählerklientel nicht zu
vergraulen. Und die nicht zu vermeidbare Diskussion zu begrenzen. Denn
die so genannten Kampfhunderassen waren in ihrer gesamten
Population in Deutschland damals allenfalls so stark vertreten,
wie andere Rassen vielleicht in einem Monat produziert
wurden. Der
Schäferhundverband wußte damals um die Misere. In einer
taktischen Meisterleistung in Form einer Pressemitteilung,
gerichtet an die Parteien im Saarland, wo zuvor bereits über Maßnahmen
gegenüber Kampfhunden beraten wurde, distanzierte dieser
sich von diesen Untieren und befürwortete gesetzgeberische
Initiativen. Nachzulesen in einem stenographischen Protokoll des
Saarländischen Landtages. Schließlich
gab es bereits seit 1983 von Dietrich Kolbe, der mit Beißende
Hunde in einer Großstadt. Seuchenhygienische Bedeutung,
ethologische Aspekte und verwaltungsrechtliche Behandlung an
der veterinärmedizinischen Fakultät der FU Berlin promovierte,
eine Tabelle 4 mit Rassenverteilung beißender Hunde. Bei
1530 Berliner Vorfällen waren in 839 Fällen (54, 84%) Schäferhunde
beteiligt. Kein einziger Vorfall jedoch mit so genannten
Kampfhunden. Jüngere
Übersichten über tödlich verlaufene Beißunfälle mit Hunden in
U.S.A. dokumentieren immer noch, daß die so genannten
Kampfhunde allenfalls am Rande auffällig geworden sind. Es
gibt jedoch ein Pitbullproblem. Und zwar in der Art, daß der
eigentlich auffällig gewordene Pitbull zumeist irgendeine nicht näher
definierbare Verbastardierung ist. pit bull-Type eben. Man
nehme z. B. einen Deutschen Boxer. Und kreuze ihn vielleicht mit
einem Bullterrier. Was kommt heraus? Der ordentliche Hundehalter
gibt beim Ordnungsamt an: Boxermischling. Der Chaot protzt mit
seinem Pitbull. Denn zumeist sind die Beißer nicht ordentlicher
Rassehundezucht entsprungen, wo auf Blutlinien und
Wesenseigenschaften in Generationen aufgebaut, eine überwachte
Wurf- und Aufzuchtkontrolle erfolgt. Und aus tierschützerischer
Sicht sogar die Geburtszyklen im Sinne des Mutterschutzes
reduziert werden. Unter diesem Aspekt bleiben in fast allen
Bundesländern auch die neuen Verordnungen wirkungslos, da der
gewerbsmäßige Hundehandel nicht betroffen ist. Womit man sicher
Klagen wegen eines möglichen Berufsverbotes vorbeugen möchte. Abschließend
darf ich Sie noch auf zwei Veröffentlichungen hinweisen. Es
ist zunächst Dog-bite related fatalities United States-
1979-1996, Hg. Centers for Disease Control (U.S. Department of
Health), in: M(orbid) M(ortal) W(eekly) R(eport), May 30, 1997,
(46); 463-67. Sowie
die erweiterte Übersicht Special Report: Breeds of dogs
involved in fatal human attacks in the United States between 1979
and 1998, in JAVMA, Vol. 217, 6; Sept. 15, 2000; 836-40. Bekannte
Autoren, wie u.a. Jeffrey J. Sacks und Randall Lockwood sind hier
beteiligt. Bleibt
letztlich nur noch darauf hinzuweisen, daß der Kampfhund
ein Medienprodukt ist. Und die Presse so wie in Sebnitz unlängst-
erst die Verteufelung einleitete. Sollten
meine Ausführungen Sie bisher nicht nachdenklich gestimmt haben,
müßten Sie es spätestens nach dem Lesen der Diplomarbeit von
Petra Dressler über das Medienspektakel um Kampfhunde
werden (erschienen am 16. April 1999 an der HdK Berlin; 229 S. In
4°) . Hier hat sich einmal jemand der Mühen unterzogen und die
Berichterstattung vornehmlich aus Berliner Tageszeitungen von 1995
bis 1998 ausgewertet. Es ist schon erstaunlich, mit welchen
Aussagen hier bewußt Stimmung
gemacht wurde. Und wie widersprüchlich in den verschiedenen
Zeitungen über denselben Vorfall berichtet wurde. Wie zudem ausländische
Vorfälle ungeniert übernommen wurden, um so die Horrorgemälde
in deutsche Länder zu übertragen. Ein Gespinst von Phantasien
und Panikmache. Kein Ruhmesblatt für seriöse Journalistenarbeit.
Fürwahr. Werner G. P............
Hier die abgetippte Version - am Ende noch mal als .doc verfügbar! |
1.
18. November 1968 ( Landau, Pfalz): 14 Tage altes Baby von Schäferhund totgebissen Vgl: Bleseke
I, S. 57 2.
18. März 1971 (Wunsiedel (Ofr.): Vierjähriger von Schäferhund totgebissen Vgl. Bieseke I.S.
58 3.
2: Januar 1927 (Frankfurt/M): Schäferhunde bissen 73jährigen tot Vgl. Breitel / Luft: "Aggressives
Verhalten von Hunden gegnüber dem Tierhalter", in: Archiv für
Kriminologie, Bd. 151. Jan.-Jun. 1973, 4951, Bleseke I. 58 4.
23.
08. 1972 (o. O.): Doggen töteten
6-jährigen Knaben
(vgl.
HAENDEL: Nochmals: Hunde können gefährlich werden. Deutsche Dogge
tötet Kind, in Kriminalistik, 1975 (29), 6, 268 - 269) 5.
23.
08. 1972 (o. O.): Doggen töteten
6-jährigen Knaben
(vgl.
HAENDEL: Nochmals: Hunde können gefährlich werden. Deutsche
Dogge tötet Kind, in Kriminalistik, 1975 (29), 6, 268 - 269)
6.
25. April 1973 (Waiblingen), Der 10jährige Schüler St. F. von zwei Schäferhunden getötet
Vgl. Bieseke I, 117-118 7.
23: März 1974 (Saarland): Deutsche Dogge tötete 6jähriges Nachbarskind (Derzeit nicht
nachweibbar, da Kopie z. Zt.verlegt.) 8.
30. September 1974 (Herne): 12jähriger K.-D.K. von Schäferhunden getötet Vgl. Bieseke
I, 97 9.
6. Oktober 1974 (Dinslaken): Der 8jährige T.B. von Schäferhunden getötet Vgl.
Breitsamer, Fall 1 Bieseke I, 106 10.
Januar bis Juni 1976(Stadt im Schwarzwald): 69järige
geitig behinderte Frau von zwei Schäferhunden getötet
Vgl: Mittmeyer / Staak / Kraemer. "Über
Verletzungsmuster und Identifizierungsprobleme bei
Hundebissen", in: Archiv für Kriminologie, Bd. 157,
Jan.-Ju. 1976, 172-178 11.
Januar bis Juni 1976: 49jähriger
Alkoholiker von Spitz-Dackel-Mischling getötet Vgl. wie
vor: Archiv für
Kriminologie, bd. 157, Jan.-Jun. 1976, 172-178 12.
Sylvester 1997 (rödental b. Coburg): Zum Verhalten unserer Hunde. Wieder haben Schäferhunde Kinder getötet
oder schwer verletzt" Vgl. Wehner in Kriminalistik, 1977, 3, 125-27. Anm. Es handelte sich um einen
Leonbergerrüden und eine Schäferhündin, die einen 6jähr.
Jungen so stark verletzten, daß dieser nach sieben Stunden
verstarb. 13.
Januar 1977 (Karlsruhe): 5jähriger Junge von zwei Schäferhunden getötet (Derzeit
nicht nachweisbar, da Kopie z. Zt. verlegt.) 14.
5. April 1977 (Berlin-Frohnau): Deutsche Dogge tötete den 3jährigen E.K. Vgl. Bieseke I,
77; Bieseke II, 80-92, Breitsamer, Fall 2 15.
13. August 1977(Delmenhorst) Schäferhund oder entlaufener Wolf? tötete 7jährigen Jungen
Vgl. N.N. in Kriminalistik,
1977, 10, 474 16.
10. September 1979 (Rothenburg o.d.T.): Schäferhund zerfleischte 82jährige Vgl. Bieseke I, 59-60 17.
1982 (Berlin): Zwei
Dobermannhunde töteten 6jährigen Jungen Vgl. Breitsamer,
Fall 3 18.
1982 (Recklinghausen): Zwei
Schäferhunde töteten 5jährigen Jungen und verletzten die
abwehrende Tante Vgl. Breitsamer, Fall 4 19.
März 1983 (Raum Düsseldorf): 34jährige Frau von Ihrem Rauhhaardeckel und Schäferhund-Spitz-Mischling
getötet Vgl. Mätzler: "Von Hunden getötet und angefressen" in Kriminalistik,
1983, 12, 634-6. 20.
1983 (München). Sibirischer
Husky sprang durch ein Fenster und tötete 10 Tage alten Säugling
Vgl. Breitsamer, Fall 5 21.
August 1984 (Straubing): Zwei streunende Schäferhundrüden töteten 79jährigen Pilzsammler Vgl.
Breitsamer, Fall 6 22.
16. Januar 1985 (Hannover): Alte Frau von 31 Saluki-Windhunden zerfleischt Vgl. Bieseke
II, 48, Breitsamer, Fall 7 23.
Anfang Januar 1985 (Nähe Nürburgring): Schäferhundrüde tötete junge Frau Vgl. Bieseke II, 48,
Breitsamer, Fall 8 24.
28. Januar 1998 (Gießen): 10jähriges Mädchen beim Eisschlittern von zwei Schäferhunden getötet
Vgl. Bieseke I, Breitsamer, Fall 9 25.
8 Februar 1985 (Straubing): Strafe für Besitzer von "Killerhunden", Schäferhunde
hatten Rentner getötet und zwei Personen verletzt Vgl.
Bieseke II, 48 26.
18 Mai 1985 (Flensburg): Zwei Schäferhunde fielen über Mädchen her - 11jährige totgebissen
Vgl. Bieseke, 49, Breitsamer, Fall 10 27.
2. August 1985 (Peulendorf b. Bamberg): Jagdhund biß 3jähriges Mädchen tot Vgl. Bieseke II, 50 28.
6. August 1985 (Berlin): Biß Dogge 48jährigen zu Tode? - Hundebesitzer ehauptet: Biß stammt
voneinem Schäferhund Vgl.Bieseke II, 50 29.
1. Januar 1986 (Lanelsheim-Bredelen b. Gosier): Rentner
zerfleischt - die Polizei schoß nicht Vgl. Bieseke II,
123-139, Breitsamer Fall 11, auch Bild, Ausg. v. 2. und 3.1.1986,
ferner Spiegel, Ausg. 17.2.1986, 104-112 30.
6. Februar 1986 (Frankfurt / M.): Zwei Deutsche Doggen bissen der 61jährigen Arztfrau B.M. die Kehle
durch Vgl. Breitsamer, Fall 12 31.
1. Februar 1988 (Gammelsdorf in Bayern): Schäferhund
biß alte Dame tot Vgl. Bieseke, 55 32.
5. November 1988 (Buchen im Odenwald): Pitbulls bissen Kopf ab - Hunde fielen über Züchter her
Vgl. BiesekeII, 57 33. November 1989 (Buchholz/Nordheide): Ein in der Familie lebender Mischlingshund tötet einen Säugling
durch Abbeißen des Kopfes. 34.
20. März 1989 (Karlsruhe): Tod eines vierjährigen Jungen durch drei Schäferhunde, die auf dem
Rückweg vom Hundeplatz waren. 35.
19. Mai 1989 (Ofterdingen): Tod eines 7jährigen jungen durch zahlreiche Bisse eines Schäferhundes. 36.
September 1990 (Berling-Falkensee): 11-jähriger Bernhardiner tötet seine Besizterin, bei der er bereits
10 Jahre lebte. 37.
Oktober 1990 (Lkr. Rottal-Inn): Rentnerin wird von Ihren drei Boxern getötet. (Berliner
Morgenpost v. 17.03.1991) 38.
12. Juli 1993 (Bissendorf bei Hannover): Dogge
fügt Mädchen tödliche Bißwunden zu.(FAZ, Ausg. v.
12.07.93 - Rubrik: Politik, 144 Worte) 39.
27. Juni 1994 (Bad Dürkheim): Knochentiefe Bißwunden - Im Juni 1994 fanden Beamten auf
einem Bad Dürkheimer Feldweg die Leiche eines 67-jährigen
Taxiunternehmers mit zahlreichen knochentiefen Bißwunden. Ein
schwarzer Mischling aus Dogge und Jagdhund saß mit
blutverschmierter Schnauze daneben und ließ keinen Helfer heran.
(Rhein-Ztg. v. 27.6.94: Art:"Kampfmaschinen oder Freunde - An
Hunden scheiden sich Geister, ferner FAZ v. 27.6.94: "tatsächlich
habe es sich aber um eine Kreuzung aus "Dogge und
Jagdhund" gehandelt "Mit einem Verhalten wie bei einem
Rottweiler"). 40.
3. November 1994 (Halberstadt): Kleine Meldungen (FAZ vom 3.11.1996: "Ein betrunkener
Hundebesitzer ist am Dienstag in Halberstadt von seinem Schäferhund
totgebissen worden") 87 Worte 41.
9. April 1996 (Arnsberg): Rottweiler beißen fünfjährigen tod - Tiere bewachten
Bordell (FAZ nach dpa in Rubrik: Politik: "Zwei Rottweiler
verletzten 5jährigen Jungen tödlich") 42.
10. Juni 1996 (Berlin-Charlottenburg): Vom Schäferhund umgerannte 86-jährige Frau erlag ihren Verletzungen
(Berliner Zeitung v. 10.6.1996, ressort: Lokales, Autoer:
fh) 43.
10. Juni 1996 (Mörfelden-Waidorf): Kampfhund [Staffordshire-Terrier] biß 63-jährige Frau zu Tode (Berliner Zeitung v. 10.6.1996,
Ressort: Nachrichten, dpa: Stuttgarter Zeitung) 44.
26. juni 1996 (Frankfurt/M): Kampfhund [angebl. American Staffordshire]
verletzte 86jährige Frau so schwer, daß diese wenig später
im Krankenhaus verstarb (Berliner Zeitung v.
26.6.1996, Ressort: Nachrichten: "Auf einen Blick") 45.
23. Juli 1996 (drosendorf bei Bamberg): Kind durch Schäferhund getötet (Berliner Kurier v.
23.7.1996, Berliner Zeitung ebs., Ressort: Nachrichten, FAZ:
"das Kind war 16 Monate alt" - 139 Worte) 46.
15. Februar 1997 (Zwickau): Kleine Meldung (FAZ in 66 Worten: "Ein Schäferhund hat
am Freitag in Z.einen sieben Tage alten Säugling totgebissen") 47.
28. April 1998 (Bützow oder Dreetz in M.-V.): Theresa
(6) von Rottweilern zerfleischt (BILD, Ausg. v. 28.4.98,
in Dreetz, hier bissen drei r. die T. tot, FAZ, Ausg. v. 28.4.98,
hier in Bützow und ein Rottweiler) 48.
11. Mai 1998 (Milow, Krs. Uckermarkt):
Hundehalterin von
eigenen Pitbulls getötet- Sie wollte ein Kind beschützen
(Berliner Zeitung v. 13.5.98, Ressort: Lokales, Autor: Susanne
Rost) 49.
14. Februar 1999 (Stralsund und Mechelen in Belgien): Aggressive
Rottweiler töten zwei Kinder (Berliner Zeitung v.
15.2.99, Ressort: Vermischtes, FAZ, 15.2.99, Rubrik
"Politik") 50.
2. Februar 2000 [Das Datum weist auf einen länger zurückliegenden
Vorfall hin, der noch recherchiert wird.] (Frankfurt(M.): Freispruch
für Hundehalter "Ein Hundehalter (22) in
Frankfurt/M. wurde vom Vorwurfe freigesprochen, den Tod einer Frau
(51) fahrlässig verschuldet zu haben." Grund: "Zur
Tatzeit gab es in der Nachbarschaft sechs Rottweiler, und keiner
weiß genau, welcher Hund die Frau gebissen hat?" (Berliner
Kurier v. 2.2.2000, Ressort: Allgemeines 51.
4. März 2000 (Gladbeck): Hundeangriff. - Bissiger Rottweiler tötet 86-jährige Rentnerin.
(Berliner Zeitung v. 6.3.2000, Ressort: Vermischtes) 52.
4. März 2000 (Untergruppenbach): Das Hunde-Chaos Zitat: "Nur wenige Wochen später (Anm.:
hier nach zit. Pos. 50) reißt im schäbischen Untergruppenbach
ein Labrador einem 24-jähigen die Halsschlagader auf - der Mann
verblutet". ("STERN"- Nr. 39 v. 21.9.2000, s. 56
f,. Autor Günter Handlötgen, Originalbericht jedoch in
"Heilbronner Stimme (Stadt)", Ausg. v. 3 und 5.5.2000) 53.
Der
Fall des kleinen "Volkan"!
*************************************** Noch nicht untersucht wurde die NRW - Beißstatistik (im
Zeitraum von 1989 - 1997), worin ein Schäferhund für eine getötete
Person verantwortlich angegeben ist. Mit freundlichen Grüßen © Werner G. Preugschat Wird Fortgesetzt! Zu
den Quellen: Bieseke I: Bieseke, Detlef: "Wenn Adenauer Hunde geschlachtet hätte. - Die
Selbstverwirklichung des Hundes durch Beißen. Eine Aufzeichnung
des Schreckens", Berlin: Ararat 1986 Bieseke II: Wie vor. "Alle
Hunde in den Himmel. - Bissiges zu einem Mißbrauch", Böblingen:
Tykve 1988 Breitsamer, Franz: "Wenn
Hunde Menschen töten - eine fachpolizeilische Untersuchung für
die Praxis - Naturbedingtes Fehlverhalten der Tiere oder
vorwerfbares Schuldverhalten der Menschen?", in: Die Polizei,
1986 (77), 8: 267-271
Hier als .doc neues Fenster
|