Leserbrief

Stefan Matthias Grüll schrieb:

Sehr geehrter Herr Schwab,

ich danke Ihnen für Ihre mail, muss allerdings gestehen, dass mich ein ungutes Gefühl beschlichen hat.

Wenn die sicherlich nicht unbedingt glückliche, aber einmalige Äusserung eines Parteifreundes, die "Hunde-Lobby" mit dem mir jetzt bekannt gewordenen Flugblatt auf den Plan ruft und diese in diesem Zusammenhang auch noch mit Stolz auf 1,1% Minus für die FDP verweist, fühle ich mich schlicht erpresst. Drohungen erweisen dem Absender zumeist einen Bärendienst. 

Haben die Verfasser des Flugblattes 11 Monate des Widerstandes der FDP in NRW und im Bund vergessen?

Ich empfehle denen, die so kurzsichtig agieren, ihr Handeln zu überdenken - vor einem Parteieintritt.Hunderte von Zuschriften zeugen glücklicherweise davon, dass sich mittels Flugblatt nicht die Mehrheit der verantwortungsvollen Hundehalter geäussert hat.

Die Arbeit erleichtert dies dennoch nicht.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Stefan M. Grüll MdL

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Sehr geehrter Herr Dr. Grüll,

wir danken Ihnen für Ihre offene Antwort und für Ihr außerordentliches Engagement in der Sache.

Ihr Wort in Gottes Ohren, dass die vielen, von dem F.D.P.-Fraktionsvorsitzenden Werner Kuhn herausgegebenen Schreiben "nicht unbedingt glückliche, aber einmalige Äusserungen eines Parteifreundes" sind.

Die Realität in Rheinland-Pfalz hat uns jetzt wieder aufgeschreckt. 

Ausgerechnet der F.D.P.-Justizminister Herbert Mertin hat bei der laufenden Verfassungsbeschwerde zum Verfassungsgerichtshof (VGH) Koordinierungsfunktionen für die betroffenen Ministerien übernommen und in seiner Stellungnahme 1005a-2-40/1005a-2-42 vom 20.03.2001 die Rasseliste mit "Zähnen und Klauen" verteidigt.

Er läßt kein gutes Haar an unseren Hunden und lehnt einen Wesenstest rigoros ab, weil er unsere Rassen für unwiderleglich gefährlich hält:

"Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich die erblich angelegte Kampfnatur jederzeit aktiviert und das Wesen und den Charakter des (wesensgetesteten) Hundes ad hoc verändert. Die Zulassung eines Wesenstests würde die greifbare Gefahr in sich bergen, dass die genannten Hunde, ungeachtet ihrer latenten und im Falle des Ausbruchs nicht mehr kontrollierbaren Aggressionsneigung, kraft einer biologischen Momentaufnahme ein Negativzeugnis erhielten".

In diesem 29-seitigen Pamphlet läuft der F.D.P.-Minister zur Hochform auf. Allein das Sammeln und die tendenziöse Selektion und Auswertung der angezogenen Gutachten und Statistiken muss über Wochen hinweg Ressourcen, auch in untergeordneten Dienststellen des Innenministeriums, gebunden haben.

Sehr geehrter Herr Dr. Grüll, wir unterstützen Sie vorbehaltlos bei unserem gemeinsamen Kampf gegen die neuen Hundeverordnungen.

Liberalität ist der wichtigste Garant einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung!

Wir betrachten die Entgleisungen des Herrn Kuhn als Schnee von gestern und schauen voller Hoffnung in die Zukunft. Mit den geistigen Ergüssen des F.D.P.- Justizministers müssen wir allerdings nach wie vor intensiv beschäftigen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Schwab

 



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