Leserbrief

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Mit Taschenmesser auf Kampfhund los



33-Jähriger wollte seinem Westhighland-Terrier »Jack« helfen / Tierheim schockiert
mavo Weidenau. Blutiges Kampfhund-Drama am Freitagabend in der Weidenauer Waldsiedlung. Mit einem Taschenmesser (ca. 10 Zentimeter Klinge) stach ein Herrchen (33) siebenmal in den Hals eines Staffordshire-Terriers, verteidigte so seinen kleinen Westhighland-Terrier vor einem Angriff.
Die Vorgeschichte: Ein 38-Jähriger hatte den Staffordshire-Terrier »Butches« an eine Bierzelt-Garnitur angeleint, während er seinen Durst gemütlich mit einem Bierchen löschte. Mit der Gemütlichkeit war es vorbei, als »Butches« (ohne Maulkorb) den Westhighland-Terrier »Jack« in seiner Nähe witterte. Das Problem: »Butches« (Rüde, 9 Jahre alt) und »Jack« (ebenfalls Rüde, 14 Jahre, an der Leine) gehören zu der Sorte Hund, die sich nicht riechen können, sich gegenseitig unbedingt zeigen müssen, wer »Chef im Ring« ist.

Beim Anblick von »Jack« vergaß »Butsches« die Bier-Garnitur, schleifte sie an der Leine hinter sich her und stürzte auf den kleinen »Jack«. Ein bedrohender Anblick, »Jack« laut winselnd auf dem Rücken, »Butches« noch lauter bellend und knurrend darüber. Der 38-Jährige versuchte noch den Staffordshsire-Terrier (gemeinhin als Kampfhund tituliert) zurückzuhalten, doch »Butches« machte seinem Titel alle Ehre, ließ nicht locker. Das Westhighland-Herrchen sah das Leben von »Jack« bedroht, zückte das Messer, stach zu. Immer wieder in den Hals von »Butches«. Schwer verletzt gab der Stafford-Rüde nach, ließ sich am Zaun anbinden.

Ein Bild des Schreckens bot sich den Ersthelfern (Polizei und Tierheim-Mitarbeiter) vor Ort. »Jack« stand blutüberströmt am Straßenrand, »Butches« lag winselnd in seiner eigenen Blutlache am Zaun, kämpfte mit dem Tod. In einer mehrstündigen Notoperation konnte »Butches« gerettet werden, »Jack« wurde ambulant versorgt, ist ebenfalls wieder wohlauf.

Das Nachspiel der Geschichte: Während Polizei und Zeugen von einer Beißattacke des Kampfhundes sprechen, reden Mitarbeiter des Tierheims von einem arttypischen Hunde-Verhalten unter Rüden. »Butches« habe nicht gebissen. Jürgen Foß, Tierheim-Geschäftsführer: »Wenn ein Stafford beißt, entstehen ganz andere Verletzungen. Der Westhighland-Terrier hatte nur zwei kleine Schrammen hinter den Ohren.« Die Tierheim-Verantwortlichen sprechen von einer »Kampfhund-Hysterie«, welche den 33-jährigen Hundehalter veranlasst habe, zum Messer zu greifen. Jürgen Foß: »Hätte er bei einem Golden Retriever auch zugestochen?«

Bei dem Kampfhund handelte es sich nach Angaben der Polizei eigentlich um ein »gut erzogenes Tier«, das in einer Familie mit drei Kindern lebe. Die Halterin sei verreist und habe »Butches« ihrem Bruder zur Pflege gegeben. Der wiederum habe das Tier dem 38-jährigen Bekannten zur Aufsicht überlassen, der über keine Erfahrung im Umgang mit Hunden verfügt habe.

Ob die Besitzerin mit »Butches« bereits einen Wesenstest gemacht hat, er ohne Maulkorb unterwegs sein durfte, konnte die Polizei noch nicht klären. Die Polizei hat »Butches« sichergestellt, dem Tierheim übergeben. Dort wird er heute von seiner Besitzerin abgeholt werden. Die wird sich neben ihrem verletzten Hund auch um eine Anzeige wegen Verstoß gegen die Landeshundeverordnung kümmern müssen.


Herrchen verteidigt Hündchen mit Messer gegen Kampfhund




Der Besitzer des angegriffenen Westhighland-Terriers kümmert sich um das Tier. Er hatte es gegen den Kampfhund verteidigt.

Der schwer verletzte Staffordshire-Terrier erlitt Messerstiche im Hals und wurde von Tierheim-Mitarbeitern erstversorgt und zum Tierarzt gebracht.


Henning PrillSiegen. (hep/wp) Ein Hundedrama spielte sich am Freitagabend in der Weidenauer Waldsiedlung ab. Ein Staffordshire-Terrier - ein Kampfhund - griff einen kleineren Hund an, die Bierzeltgarnitur hinter sich herschleifend, an die er geleint war.

Der Besitzer des kleineren Hundes stach den Kampfhund nieder.

"Du brauchst keine Angst zu haben, der hat noch nie etwas gemacht." Mit dieser Erklärung gab sich Thomas Jung zufrieden und ließ seinem "Westi" die Leine etwas lockerer.

Der Staffordshire-Terrier "Butches", an eine Bierzeltgarnitur angeleint, ging plötzlich auf den kleineren Hund los. Auf dieser Bank saß der Hundeführer. Der Biss in den Kopf des Westhighland-Terriers wäre vielleicht tödlich ausgegangen, befürchtete der Besitzer des "Westi", Thomas Jung, und zückte sein Taschenmesser. "Nach dem ersten Stich in den Hals des Kampfhundes zeigte dieser keine Reaktion", so Thomas Jung. Auch der zweite und dritte Stich in die Halsmuskeln des "rasenden Tieres" brachten noch nicht die gewünschte Wirkung. Nach dem vierten und fünften Mal ließ der mittlerweile schwer verletzte Kampfhund von seinem kleinen Opfer ab.

Zwischenzeitlich hatte sich der 38-jährige Hundeführer wieder aufgerappelt, er wurde von dem Kraftpaket fast zehn Meter mitgeschleift. Auch er versuchte die beiden Hunde zu trennen und wurde von dem Kampfhund in den Unterarm gebissen.

Anwohner hatten per Notruf die Polizei verständigt, die Schreie der Hundehalter und das Bellen der Vierbeiner sorgten für große Aufregung in der Wohnstraße. Auch das Siegener Tierheim wurde zum Unglücksort bestellt.

Die beiden Mitarbeiter des Tierheims erkundigten sich, welcher Hund schwere Verletzungen hat. Niemand kümmerte sich um den schwer verletzten Stafford-Rüden, der in seiner eigenen Blutlache - angebunden an einer Laterne - lag.

Der West-Highland-Terrier war ebenfalls blutüberströmt, das Blut stammte jedoch von der vermeintlichen Kampfmaschine.

"Es konnten zwei kleine Wunden unterhalb des Ohres festgestellt werden. Da keine schwerwiegenden Bissverletzungen aufgetreten sind, handelte es sich um das obligatorische Verhalten zweier fremder Rüden", so die Tierheim-Mitarbeiter, die vor Ort ebenfalls Zeugen befragt hatten.

Für die Tierheim-Mitarbeiter stellte sich demnach die Situation als "arttypisches Hundeverhalten dar". Der Staffordshire habe über dem kleineren Hund gestanden, der sich hingelegt hätte. Von Verbeißen könne keine Rede sein, heißt es in der Mitteilung des Tierheims.

"Das Leben des Stafford konnte gerade noch gerettet werden. Selbst der Führer des Hundes, der nicht der Besitzer ist, habe nichts unternommen, um die massiven Blutungen zu stoppen", so das Tierheim. Die Mitarbeiter bezeichneten das Tier als "ganz normalen Hund".

Anders der Eindruck der Polizei, die ebenfalls vor Ort ermittelte. "Der Staffordshire stürzte sich, die Bierzeltgarnitur mitschleifend auf den "Westi" und verbiss sich in dem kleineren Tier. Die heibeigerufene Polizeistreife hat auf eine sofortige Erschießung des Tieres nur verzichtet, weil der Hund bereits so verletzt war, dass von ihm keine akute Gefahr mehr ausging." Das Tier wurde sichergestellt.

Der kleine weiße Hund sorgte in diesem Jahr schon einmal für traurige Schlagzeilen: Nach Zeugenaussagen wurde er bei voller Fahrt aus einem Auto geworfen. Der kleine Rüde hatte zwar den Sturz aus dem Auto körperlich gut überstanden, war aber aufgrund dieses Erlebnisses traumatisiert.

Möglicherweise rettete ihm das neue Herrchen durch die Messerattacke das Leben.

18.08.2002

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