Nerv-Liste

Flensburg, d. 15.10.2000

Iris Strassmann

Aufruf im Namen der Menschlichkeit!

Liebe Hamburgerinnen und Hamburger!

Sehr geehrte Damen und Herren!

Liebe Hundefreunde!

Nachdem die zustaendige Senatorin Roth nach einer angemessenen Frist nicht auf das Schreiben von Dr. Mosser, dem Herausgeber des oesterreichischen Hundemagazins WUFF, reagiert hat, habe ich mir vom Autor die Erlaubnis erbeten, diesen Brief wenigstens den interessierten Menschen, vor allem in Hamburg selbst, zur Kenntnis bringen zu duerfen. Ich habe die Erlaubnis erhalten und sende Ihnen hiermit den Brief zu.

Sowohl der Brief von Dr. Mosser als auch mein Schreiben duerfen weiterverbreitet werden.

Mich persoenlich interessiert Hamburg sehr, da ich hier in Flensburg immer sehr viel von dieser weltoffenen Stadt, dem "Tor zum Norden", mit ihrem exzellenten, reichhaltigen Kulturangebot gehalten habe.

Ich bin seit vielen Jahren Musiklehrerin an einer Realschule, deren Schueler/innen immer schon gerne nach Hamburg zu den Musicals und ins Theater gefahren sind.

Die Oper, das Ballett und auch die Museen haben einen weltweiten, sehr guten Ruf.

Wie aber kann ich es mit meinem Gewissen vereinbaren, in diese Stadt zu einem kulturellen Ereignis zu fahren, wenn in der gleichen Stadt barbarische Verhaeltnisse herrschen??

Noch haben unsere schleswig-holsteinischen Mitbuerger nicht so ganz mitbekommen, was hier z.B. mit voellig friedlichen Gottesgeschoepfen gemacht wird!

Was aber, wenn sie es wirklich einmal herausbekommen sollten??

Ich kenne viele junge Menschen, die aus Gewissensgruenden heraus Ihre Stadt dann z.B. musikalisch boykottieren wuerden!

Sie haben das Glueck, dass wir hier im Norden ziemlich "rueckstaendig " im medialen Bereich sind, auch wenn gefordert wird: Schulen ans Netz!

Aber die Wahrheit wird sich nicht unterdruecken lassen, auch wenn Teile der Presse "mauern".

Ich vermisse auch eine eindeutige Stellungnahme der Kirchen, sowohl der evangelischen als auch der katholischen!

Wo sind die Stimmen der Bischoefe, die allen Geschoepfen Gottes - nicht nur dem Menschen! - verpflichtet sind?

Wieso kaempfen die Hamburger zwar fuer einzelne bedrohte Vogelarten, nicht aber fuer des Menschen besten Freund, den friedlichen Familienhund?

Wo ist Hamburgs Menschlichkeit geblieben?

Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf!

Mein Bundesland Schleswig-Holstein befindet sich auf dem Weg zur Vernunft! Gott sei Dank!

Warum sollte das nicht auch in Hamburg moeglich sein???

Ich appelliere an Sie alle - im Namen der Menschlichkeit:

Bestrafen Sie die Taeter und beugen Sie richtig vor, aber opfern Sie nicht friedliche Gottesgeschoepfe, nur weil sie einer bestimmten Rasse angehoeren und ihre Halter nicht ueber die noetigen Finanzen oder Rechtsanwaelte oder "Beziehungen" verfuegen!

Ich glaube, jeder weiss ganz genau, wo angesetzt werden muesste, traut ich aber nicht - aus verschiedenen Gruenden! (...oder will es vielleicht gar nicht?)

Wo bleibt die - vom einzelnen Buerger geforderte - Zivilcourage bei den Behoerden?

Wir moechten alle ein gewaltfreies Leben fuehren!

Dann aber bitte auch keine Behoerden-Gewalt gegen hilflose, schutzbeduerftige friedliche Familienhunde! Mit diesen Methoden wird das Leben der Menschen in Hamburg und anderswo auch nicht sicherer! Es gilt, die Taeter zu stoppen und wirklich aggressive Hunde herauszufiltern, die nicht unbedingt einer bestimmten Rasse angehoeren muessen.

Mit freundlichen Gruessen,im Namen der Vernunft und der Menschlichkeit!

Iris Strassmann

Nerongsallee 48

24939 Flensburg

Tel.: 0461/51386

Flensburg, d.15.10.2000

 

Es folgt der Brief des oesterreichischen Humanmediziners Dr. Hans Mosser, der sich allen Geschoepfen verpflichtet fuehlt, Menschen und Tieren!

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Sehr geehrte Frau Senatorin,

als Herausgeber eines in Oesterreich und Deutschland vertriebenen Hundemagazines, zugleich Spitalsarzt in einem Wiener Krankenhaus und Wissenschafter (u.a. auch auf dem Gebiet der Mensch-Tier-Beziehung) erlaube ich mir, dieses Schreiben an Sie zu richten.

Ich moechte zugleich nicht versaeumen zu erwaehnen, dass ich aufgrund meiner unterschiedlichen Ausbildung und Erfahrung auch als Hundeexperte vom oesterr. Parlament zum Hearing betreff. einer neuen Hundeverordnung geladen war.

Primaerer Gegenstand meines Faxes ist die Angelegenheit des derzeit im Entstehen begriffenen „Hundelagers“. Mit blankem Entsetzen verfolge ich im Internet die Berichte und auch die Fotos darueber und werde dies zum Thema in der naechsten Ausgabe meines Hundemagazines machen. Ich ersuche Sie hoeflichst und zugleich ganz dringend um eine Stellungnahme/Information zu diesem Lager, insbesondere was mit den Hunden dort weiter geschehen soll.

Beiliegend faxe ich Ihnen einen fuer Sie nicht uninteressanten Brief der Steiermaerkischen Landesregierung, aus dem Sie erkennen koennen, dass der oesterr. Verfassungsgerichtshof nach Einholung eines Gutachtens entschieden hat, dass Gefaehrlichkeit von Hunden kein Rassespezifikum ist und daher nur eine Individualerscheinung darstellt. Rasselisten per se sind daher unwissenschaftlich. Diesbezueglich kann ich Ihnen das entsprechende Gutachten (46 Seiten) vom Institut fuer Tierzucht und Genetik der veter. medizin. Universitaet Wien per email schicken.

Unabhaengig davon weise ich Sie darauf hin, dass mit Ihrer Hundeverordnung bestimmte Rassen dadurch, dass sie nicht aufgelistet werden, als minder- bzw. nichtgefaehrlich gelten, und dass im Falle eines Hundeunfalls durch solche Rassen vom Verunfallten entsprechende rechtliche Schritte gegen den Hamburger Senat ergriffen werden koennten.

Auch unterstuetzt WUFF Klagen von Hundehaltern in Deutschland. Wie Sie sicherlich wissen, gibt es bereits mehrere derartige erfolgreich abgehandelte Prozesse (Hessen, Bremen).

Sie werden wohl keinen Hund haben und vieles nicht verstehen koennen.

Ich als Hundebesitzer ebenso wie als Arzt und als Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mensch-Tierbeziehung sage Ihnen, dass Sie mit Ihrer Hundeverordnung unglaubliches Leid ueber Menschen, Erwachsene wie Kinder, sowie ueber unschuldige Hunde gebracht haben, die nur aufgrund einer Rassezugehoerigkeit verteufelt und ausgemerzt werden sollen.

Frau Senatorin, treten Sie mit mir bitte in einen Dialog (ich fliege auch gerne zu einem Gespraech nach Hamburg) mit dem Ziel, einerseits dieses "Hundelager" in der Weise, die im Internet kolportiert wird, zu verhindern, und andererseits die Sinnhaftigkeit und Rechtmaessigkeit der Hamburger Verordnung neu zu ueberdenken. Ich weise darauf hin, dass der in Wien zustaendige Stadtrat Svihalek (SPOe) noch vor 4  Wochen davon gesprochen hat, Wien "kampfhundefrei" zu machen und jetzt eingesteht, er haette sich von Wissenschaftern klug machen lassen, dass es keine gefaehrlichen Rassen sondern nur gefaehrliche Hunde gaebe. In der Oeffentlichkeit wie auch medial wird Svihalek wegen seines mutigen Eingestaendnisses derzeit hoch geachtet!

Nochmals: Ich bitte um dringende Nachricht bezueglich der Information ueber das "Hundelager" und betreffend einer Moeglichkeit zu einem ehrlichen und offenen Gespraech!

Mit herzlichen und kollegialen Gruessen,

Dr. Hans Mosser

mail:mosser@wuff.at

http://www.wuff.at

 



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