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Ein offener Brief aus Koblenz am schönen Rhein an die SPD-Genossen der düsteren Todesstadt Hamburg

 

Dipl.-Ing. Bernd Schwab                                                                          09. Oktober 2000
Bruno-Hirschfeld-Str. 1
56076 Koblenz


Offener Brief an die
SPD-Fraktion Hamburg
per Fax 040 3037 9269


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Hamburger SPD-Fraktion hat ein erschütterndes Merkblatt mit dem Titel „Menschenschutz geht vor Tierschutz“ herausgegeben, in dem in unverantwortlicher Weise über die Halter von Hunden hergezogen und das „Einziehen, Unterbringen und Töten von Hunden“ als etwas völlig Normales gefordert wird.

Skrupellos wird „die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger“ angemahnt, ungeachtet der Worte unseres Dichters Hoffmann von Fallersleben: Der größte Lump in diesem Land, das ist und bleibt der Denunziant.

Haben denn alle Hamburger SPD-Abgeordneten ein Brett vor dem Kopf, das sie daran hindert, die Unverhältnismäßigkeit und Widerwärtigkeit dieser Forderungen zu erkennen?

Die Floskel „Menschenschutz geht vor Tierschutz“ ist so alt wie die Menschheit selber und so abgedroschen wie leeres Stroh. Die statistischen Zahlen beweisen glasklar, dass der Menschenschutz durch sog. Kamphunde (Was ist das eigentlich?) in einer kaum wahrnehmbaren Winzigkeit tangiert wird. Vor dem Hintergrund von jährlich 7000, auf bestialische Weise im Straßenverkehr verbluteten Menschen und 2000 Unfalltoten in bundesdeutschen Haushalten sind die wenigen Hundeunfälle statistisch überhaupt nicht wahrnehmbar.

Der Tod des „sechsjährigen Jungen in Wilhelmsburg“ ist ein ganz normaler Unfall gewesen, wie er in der Bundesrepublik Deutschland jährlich tausendfach vorkommt. Nur das es diesmal ausnahmsweise (Verhältnis 1:1000) ein Hund und kein Auto gewesen ist.

Wenn dieses Kind durch einen Autounfall ums Leben gekommen wäre, dann würde heute kein Hamburger SPD-Abgeordneter mehr nach ihm krähen. Der Tod dieses Kindes interessiert die Hamburger SPD-Fraktion genau so wenig oder genau so viel wie der Tod Hunderter anderer Kinder, die von Autofahrern, Kinderschändern und den eigenen Eltern umgebracht worden sind und die dies, statistisch vorprogrammiert, weiterhin tun werden, weil unfähige Politiker ihre Zeit damit vergeuden, harmlose Hunde töten zu lassen.

Was Sie tun, ist Populismus pur im Stil von primitivstem Manipulations-Journalismus. Ihre Forderungen zeugen von einer Verachtung des Menschen und des Lebens von Gottes Geschöpfen, wie sie in einer Demokratie schlimmer kaum sein könnte!!

Die Todesfälle mit Hunden, die sich bundesweit im unteren einstelligen Bereich bewegen, sind dem stets vorhandenen Restrisiko zuzurechnen. Das Leben ist nun einmal lebensgefährlich und die Lebensgefährlichkeit des Lebens werden Sie mit der Hundeverordnung weder beseitigen noch vermindern. Ein einziger Busunfall kann mehr Tote produzieren als es jemals alle Hunde dieser Welt zustande bringen. Vergleichen Sie doch einmal die Gesamtzahl der Toten in Hamburg mit und ohne Hunde: Der Unterschied ist so gering, dass er prozentualstatistisch überhaupt nicht dargestellt werden kann.

Machen Sie Hamburg autofrei und Sie verhindern damit mehr „grauenvolle Vorfälle mit schweren Verletzungen bis hin zum Tod“ als weltweit den Hunden zugerechnet werden kann!

Warum wollen Sie eigentlich nur den Menschen helfen, die Angst vor Hunden haben? Es gibt wesentlich mehr Menschen, die Angst vor der Gewalt und der abstrakten und potentiellen Gefahr von Autos haben. Diese „Kampfmaschinen“ haben eine dynamische „Beißkraft“ von weit mehr als „zwei Tonnen“. Sie zermalmen jährlich Tausende von Menschen und verstümmeln Zigtausende unschuldiger Opfer, über die kein Mensch redet.

Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit und die Vernunft und der Verstand???

(Zur Information: Zwei Tonnen Beißkraft bringt noch nicht einmal ein neun Meter langes australisches Leistenkrokodil hervor, geschweige denn ein Hund: So werden von verantwortungslosen Hamburger SPD-Politikern Ängste in der Bevölkerung geschürt!)

Mit unverständlichen Grüßen
Bernd Schwab

 



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