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RUNDBRIEF VON BEA     

                          Berlin, den 27.08.00

 

Liebe Freunde,

  die Presseberichte der vergangenen Monate und die neue Hundehaltungsverordnung haben Berlin in zwei Fraktionen gespalten: In Hundehalter und Nichthundehalter, bzw. Hundefreunde und Hundehasser.

„Killer-Kampfhunde wüten in Deutschland“, „Angst vor Beiß-Bestien“, solche und ähnliche Schlagzeilen füllten wochenlang das Sommerloch der Tageszeitungen, bei gleichbleibend niedrigem Niveau. Unkritisch und unsachlich wurden Fakten und Emotionen vermischt, Forderungen nach Ausrottung, Einschläferung und Kastration ausgerufen, Hundehalter und ihre Tiere als öffentliche Gefahr dargestellt. Führende Politiker aller Parteien nutzen die Gunst der Stunde für gehaltvolle Selbstdarstellungen und versprechen schnelle Abhilfe durch neue Verordnungen.

Die Unzufriedenheit und Frustration vieler Bundesbürger über Arbeitsmarkt-, Steuer- oder Rentenpolitik wird erfolgreich umgelenkt, um ein gemeinsames Feindbild zu schaffen und Stärke und Handlungsbereitschaft der Politik zu demonstrieren. Der kollektive Ruf nach Schutz der Öffentlichkeit vor der gefährlichen Bestie Hund gipfelt in Statements wie dem von Herrn Walter Wilken, Deutscher Kinderschutzbund, in einer Anhörung der Grünen vom 21.08.00:

„ Es besteht eine generelle Nutzungskonkurrenz* zwischen Kindern und Hunden“,

(*öffentlicher Grünanlagen und Straßenland?)

und: „Hunde sind generell gefährlich für Kinder“.

(Der wissenschaftlich erbrachte Nachweis, daß Kinder, die zusammen mit Hunden aufwachsen, besser sozialisiert sind und früher lernen Verantwortung zu übernehmen, fand hierbei keine Beachtung Offenbar hat Herr Wilkens diese Studien nie zu Gesicht bekommen oder bekommen wollen.)

  Im Zusammenleben der Menschen in dieser Stadt habe sich infolgedessen tiefe Kluften aufgetan,

viele Menschen, die ihre Hunde als Familienhunde erzogen haben und halten, aber auch Alleinstehende, deren bester (und manchmal einziger) Freund ihr Hund ist, fühlen sich diskriminiert und teilweise kriminalisiert.

 Denunziationen, verbale Attacken, und körperliche Gewalt gegen Hundehalter sind bereits an der Tagesordnung.

Verletzungen und Tötungen von Hunden durch Dritte sind geduldetes, in den Augen Vieler sogar begrüßenswertes Alltagsgeschehen geworden.

Tierschutzgesetz und Grundgesetz verkommen diesbezüglich zu bloßen Papiertigern. ( siehe Artikel 106 GG „Einheitlichkeit“ (der Gesetzgebung und –Ausführung für alle Bundesbürger)).

  Ich bitte Euch alle, hiergegen einzutreten und zu helfen!

  · Mischt Euch ein, wenn Ihr seht, daß Hundebesitzer beschimpft oder angegriffen werden!

· Meldet derartige Vorfälle der Polizei!

· Unterstützt Nachbarn in Euren Häusern und Wohnanlagen, die wegen der Haltung eines „Kampfhundes“ vor die Tür gesetzt werden sollen, obwohl sie gegen keinerlei gesetzliche Auflagen verstossen und ihre Hunde sich stets friedfertig gezeigt haben!

·.Geht nicht achtlos vorbei, wenn Ihr seht, daß ein Hund geschlagen oder mißhandelt wird!

·.Sprecht Euch gegen die Aufforderungen von Politikern zur Denunziation von Hundehaltern aus!

  Ein friedliches Miteinander in unserer Stadt kann nur gewährleistet sein, wenn Verhältnismäßigkeit und Schutz aller Bürger, auch der Hundehalter, noch relevant sind. Der Maulkorbzwang aufgrund von Rasselisten ist Tierquälerei! Unauffällige, gut erzogene und sozialisierte Hunde werden dadurch verunsichert und in ihren Sozialkontakten empfindlich behindert. Der Erwerb der „grünen Plakette“ muß eine Befreiung vom Maulkorbzwang beinhalten. Der sog. „Hundeführerschein“, wie er genannt wird, sollte, wenn überhaupt, für alle Hundehalter gefordert werden. Kein Hund ist aggressiv geboren, das Problem liegt, wie schon so oft, aber noch nicht oft genug zitiert, am „oberen Ende der Leine“

  Gez.: Bea Trogand

  Bullyhalterin und nunmehr geprüfte Sachkundige für die artgerechte Haltung eines „gefährlichen Hundes“  und geschrieben im Namen von „Willi“, meinem Bullterrier, 5 Jahre alt, ebenfalls geprüft und als hervorragend sozialisierter, untergeordneter, und nicht aggressiver Hund befunden.



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