- Runder Tisch |
Hallo Achim,
Alles Gute und viele Grüße
Mara Dichant-Hennig
Menschen für Tiere Köln-Porz
Hier der Bericht: Freilaufende Hunde nur noch im Äußeren Grüngürtel?Alle Hunde sollen an die Leine Von Helmut Frangenberg
Verwaltungsintern besteht weitgehend Einigkeit: Freilaufende Hunde in Kölns Grünanlagen soll es - bis auf wenige Ausnahmen - nicht mehr geben. "Wir reagieren auf die Beschwerden, die vor allem von Familien kommen", sagt Amtsleiter Werner Adams. "Jeder hat das Recht, unbelästigt durch die Parks zu gehen." Die Bezirksvertretungen sollen sich Gedanken über einzelne Auslaufflächen in den Stadtbezirken machen. Die Verwaltung schlägt darüber hinaus vor, den Äußeren Grüngürtel zwischen Gleuer Straße und Geißbockheim von der Anleinpflicht auszunehmen. Möglicherweise wird es auch erlaubt sein, morgens vor einer bestimmten Uhrzeit mit einem freilaufenden Hund Gassi zu gehen. Allein die Vorüberlegungen der Stadt, über die die Rundschau bereits im Mai berichtet hatte, hat viele Hundebesitzer mobil gemacht. "Damit werden Hunde aus der Stadt vertrieben", sagt Martina Paterson, die bereits 3500 Unterschriften gegen die Anleinpflicht gesammelt hat. Die 44-Jährige Mutter aus Sülz nennt die Grünflächenordnung "puren Aktionismus, der nichts bringt". Man suggeriere den Leuten Sicherheit, die es tatsächlich nicht gebe, sagt die Besitzerin zweier, großer Mischlingshunde. "Die schwarzen Schafe werden sie so nicht bekommen." Das sieht die Verwaltung anders: "Die neuen Regeln bringen Rechtssicherheit und mehr Sicherheit für die Bürger", so Adams. Jeder wisse dann, wo er mit und ohne Hund hingehen könne, Konflikte könnten vermieden werden. Nicht zuletzt geht es auch darum, die Kontrollen durch die Bezirksämter zu vereinfachen. "Eine solche Bestimmung wird in der Praxis helfen", bestätigt der Chorweiler Bezirksamtschef Gerhard Bosbach, dessen Mitarbeiter große Probleme haben, die Einhaltung der Landeshundeverordnung zu kontrollieren. Seit Inkrafttreten der umstrittenen Verordnung über gefährliche Hunde wurden im gesamten Stadtbezirk Chorweiler gerade einmal 20 Bußgeldverfahren eingeleitet. In sechs Fällen wurde ein Verbot ausgesprochen, den Hund weiter zu halten - nicht viel für die "Kampfhundehochburg" Chorweiler, aber auch kein Wunder angesichts des nur dreiköpfigen Außendienstes des Bezirksamtes, der sehr viel mehr zu tun hat, als Kampfhunde, Ausnahmeregelungen und "Hundeführerscheine" zu überprüfen. "Wir bemühen uns, kommen aber nur mühsam voran", sagt Bosbach. Für Hundebesitzer wie Martina Paterson liegt da das Problem: Um gegen rücksichtslose Hundehalter vorzugehen, die sich nicht an die bestehenden Spielregeln halten, bedürfe es keiner neuen Bestimmungen, sondern mehr Personal. Schon heute sei es vielerorts verboten, die Hunde frei laufen zu lassen. Hier müsste einfach mehr kontrolliert werden. Für Bosbach ist die Landeshundeverordnung ein Beispiel dafür, dass auch schon schärfere Bestimmungen etwas bringen können. Allein ihre Verabschiedung habe offensichtlich dazu geführt, die Chorweiler "Kampfhunde-Szene" von der Straße verschwinden zu lassen. Mit dieser Szene möchte sich Paterson nicht vergleichen lassen. "Wir sind ein politisches Bauernopfer. Das ist das Ende der Toleranz."
|
||
TierschutzvereinMenschen für Tiere Tiere für Menschen e.V.
51147
Köln-Porz - St. Ägidiusstr. 45
Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Tierheim Köln-Dellbrück51069 Köln - Iddelsfelder Hardt Runder Tisch
Hund Sitzung
5.9.2001 31.8.2001 Vorlage zur
Sitzung 5.9.01 - Ergänzung
zu Tagesordnungspunkt 4
Sonstiges: Stellungnahme zur Erläuterungen des Grünflächenamtes vom
19.6.2001 Genereller Leinenzwang in Städt. Grünanlagen Sehr geehrte
Damen und Herren, die auf der
letzten Sitzung vorgestellten Planungen zu einem
generellen Leinenzwang für alle Hunde innerhalb der Städt.
Grünanlage hat die Vertreter der Tierschutzorganisationen sowie
der Parteien mehr oder weniger unvorbereitet
getroffen. So konnte
auch die ablehnende Haltung der Tierschutzorganisationen nur
unzureichend begründet werden. Der Vortrag
des Vertreters des Grünflächenamtes machte sehr deutlich, wie
wenig fundiert die eigentlichen Planungen sind bzw. waren. Die Änderungen
lassen nur den Schluss zu, dass jedenfalls Fachleute aus dem
Bereich des Hundewesens nicht zu Rate gezogen wurden. Will heissen,
die Verwaltung der Stadt Köln
zieht es vor, die gleiche sehr fragwürdige -
Vorgehensweise, wie die noch im Amt befindliche
Umweltministerin Höhn zu wiederholen, also auf die Mitwirkung
jeglichen Sachverstandes von Fachleuten des Hundewesens zu
verzichten. Die Kritik
an dieser unseligen Hundeverordnung ist durchgängig und reicht
von Bloch über Feddersen-Petersen bis hin zum Arbeitskreis
Diensthundewesen. Die Staatlichen Ausbilder der Polizei- und
Bundesgrenzschutzhunde-Staffeln stehen nun wirklich nicht im
Verdacht, einäugig die Interessen der Hunde zu vertreten. Warum die
Verwaltung der Stadt Köln nun die gleiche Vorgehensweise
bevorzugt, kann nicht nachvollzogen werden. Als Begründung
für das gesamte Vorhaben wurde lediglich erklärt, es kämen
vermehrt Beschwerden aus der Bevölkerung. Was immer das auch
heissen mag. Es wurden
keine Zahlen bzw. substantiierte Vorfälle vorgetragen, die eine
derart ein-schneidende Massnahme auch nur im Ansatz bergründen. Sämtliche
Verhaltensforscher, die sich mit generellem Leinenzwang beschäftigt
haben, kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass
Hunde als Lauftiere mit einem aus-geprägtem Bewegungsdrang
leiden, wenn ihrem angeborenen Bewegungsbedürfnis, wie im Falle
eines Leinenzwangs, nicht Rechnung getragen
wird. Eine
Bewegung ausschließlich an der Leine ist somit nicht als
artgerechte Haltung anzusehen
und stellt einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar (§
2 Tierschutzgesetz) . Auch die zum
1.9.2001 in Kraft tretende Tierschutz-Hundeverordnung betont in §
2 ausdrücklich, dass einem Hund ausreichend Auslauf im Freien
außerhalb...........einer Anbindehaltung zu gewähren ist. Durch
fehlende Befriedigung des Bewegungsbedürfnisses kommt es zu einem
Sinken der Reizschwelle. Hunde, die sich ausschließlich an der
Leine bewegen dürfen, werden somit in jedem Fall gefährlicher
als Hunde, die sich entsprechend bewegen können. Es ist daher
damit zu rechnen, dass der Anteil an Beißvorfällen mit Hunden
durch generellen Leinenzwang eher steigt als sinkt. Zu diesem
Ergebnis kommt Prof.
Dr. Irene Stur der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die
Verhaltensforscherin und Ethnologin
Dorit Feddersen-Petersen kommt ebenfalls zu dem Ergebnis,
dass Hunde als Lauftiere einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben.
Stets angeleinte Hunde sind deshalb insgesamt angespannter und
unausgeglichener, sie fordern auch weit häufiger
Rangauseinandersetzungen heraus als freilaufende Artgenossen. Die in
der Anlage beigefügten Bewertungen zum Thema Leinenzwang
sind repräsentativ. Es gibt keine Untersuchungen aus Fachkreisen,
die einen generellen Leinenzwang befürworten. Dies müsste
eigentlich der Verwaltung zu denken geben. Was spricht
dagegen, sich Sachverstand von Außen zu holen? Wie wenig
durchdacht die Planungen sind, kommt zum Ausdruck, wenn zunächst
die Ausweisung jeweils eines
Auslaufgebietes rechts- und linksrheinisch erwogen wird.
Auch die
Ausweisung der Freilaufflächen innerhalb der einzelnen
Bezirke ist unmöglich. Es
ist hinlänglich bekannt, wie stark die Bezirksvertretungen
von Parteipolitik geprägt sind. Das dort die Interessen der Hunde
und ihrer Halter nicht im Vordergrund stehen, liegt auf der Hand. Wer
definiert die erforderliche Größe und Gestaltung der Flächen?
Oder werden diese sogenannten Freilaufflächen als reine
Sch.......wiesen angesehen? Wie lange sollen die Hundehalter und
ihre Hunde nach Inkrafttreten der Grünflächennutzungsänderung
mit dieser ungeklärten Situation leben? Wollte man
eine auch annähernd akzeptable Lösung anbieten, müßten bei ca. 20.000 in der Stadt lebenden
bzw. angemeldeten Hunden eine Fläche von mind. 300.000 qm
zur Verfügung gestellt werden. Da das
Stadtgebiet Kölns in weiten Bereichen ländlich geprägt ist,
sollte schon
differenzierter vorgegangen werden. Der Grüngürtel ist in weiten
Bereichen fast menschenleer.
Auf Grünanlagen in den Randbezirken trifft dies ebenfalls
zu. Es besteht
sicher Einigkeit darin, dass in kleinen innerstädtischen Parks Regelungen gefunden werden müssen. Dies aber mit
generellem Leinenzwang für alle städtischen Grünanlagen zu
beantworten, hilft der Sache wenig. Erweckt aber
bei Außenstehenden oder Uninformierten zunächst sicher den
Eindruck die tun was. Ehrlicherweise
sollte gesagt werden, dass in kleineren bzw. stark frequentierten
Parks nicht die Hunde das eigentliche
Problem sind. Vielmehr liegt das Konfliktpontenzial in dem
Bedürfnis der einzelnen Gruppen (Skater, Inliner, Jogger,
Radfahrer, Spaziergänger mit und ohne Kinder, Hundehalter) ihrer
Beschäftigung ungehindert nachzugehen. Gegenseitige Rücksichtnahme
ist nicht die Eigenschaft, die die heutigen Städter auszeichnet.
Pflichten haben immer nur die anderen. Toleranz
wird als eine herausragende Stärke Kölns allerorten
hervorgehoben. Wo wird denn
diese Toleranz hier deutlich? Selbst
Berlin, dass eine mehrfache Hundedichte als
Köln ausweist, geht anders vor. Die
Größe der einzelnen Bezirke
bedeutet, dass
nicht alle Flächen fußläufig zu erreichen sind. Wie kommen ältere
oder nicht motorisierte Menschen dorthin? Sollen sie 2 bis 3x täglich
die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen? Für motorisierte
Hundehalter gilt, dass zusätzliche innerstädtische Autofahrten
anfallen. Ökologie läßt grüßen. Auch für
Familien mit Kindern und Hund wird es schwieriger.
Wie will man hier den einzelnen Interessen bei räumlich
weit auseinanderliegenden Flächen gerecht werden? Hunde und
ihre Halter gehören ebenso in das städt. Bild wie jede andere
Interessensgruppe. Auch wenn Städter
heute der Natur auf bedenkliche Weise entfremdet sind. Diese
Verarmung betrifft besonders Kinder und alte Menschen. Kinder
lernen im Umgang mit Tieren Rücksicht, Fürsorge und auch
Verantwortungsbewußtsein. Kinder
erfahren Tiere als Tröster in Konflikten. Ein Hund ist zeitweilig
auch der beste Freund
und unersetzbar. Für alte
bzw. kranke, einsame oder isolierte Menschen bedeuten Tiere und
insbesondere Hunde oft das einzige Bindeglied nach außen, sie
verhelfen zu mehr Aktivität und sind Anlaß, Verantwortung für
sich selbst und den dazugehörigen Hund zu übernehmen. Der Umgang
mit Tieren ist eine Grunderfahrung der Menschen. Wir wissen, das
etwas fehlt, wenn wir uns nur mit künstlichen bzw.
technischen Dingen umgeben und die Natur nicht mehr an uns
heranlassen. Wie heißt
es doch treffend im Vorwort der Seite Hund- und Halter: Hunde funktionieren nicht wie Autos aber gehören
deshalb wirklich nur Autos in die Stadt? Wir fordern
daher die Verwaltung der Stadt Köln auf, die Planungen zum
generellen Leinenzwang einzustellen. Statt dessen
Konzepte zu entwickeln,
die ein soziales Miteinander aller Interessengruppen gewährleisten. Dass dazu
auch ein genereller Leinenzwang in bestimmten Teilgebieten öffentlicher
Anlagen erforderlich sein kann, ist auch für Hundefreunde
nachvollziehbar. Also bitte
nicht nur Kampagnen, die die Sauberhaltung öffentlicher Plätze
propagieren. Sondern auch öffentliche Aktionsprobgramme, die die
Rücksichtnahme aller Menschen in dieser Stadt
und die bereits angesprochene Toleranz fördern. Die
beiliegenden Unterlagen geben weiteren Aufschluß über die
vorgetragene Sichtweise. Wir bitten
sehr darum, dass weitere Planungen von Seiten des Grünflächenamtes
zu diesem Thema im Arbeitskreis besprochen werden. Auch die am
Runden Tisch teilnehmenden Vertreter der
Parteien werden aufgefordert innerhalb ihrer Gremien im
vorgetragenen Sinne aufklärend zu wirken. Bitte machen
Sie beigefügte Informationen allen Teilnehmern des Runden Tisches
zugänglich und setzen Sie dieses Thema beim nächsten Treffen des
Runden Tisches auf die Tagesordnung. Mit
freundlichem Gruß Menschen
für Tiere
Tierheim Dellbrück Mara
Dichant-Hennig
Bernd Schinzel
|
||