"Kampfhunde"

PDir a.D. Dipl.-Ing. Bernd Schwab                                                   02.12.2001

Bruno-Hirschfeld-Str. 1

56076 Koblenz

 

 

Offener Brief an

Herrn

Fritz Wagner

- Bürgermeister -

Im Bollenbächer 

55606 Kirn

 

 

Sehr geehrter Herr Wagner,

Ihre arrogante Überheblichkeit ist zum Kotzen:

„Die Kosten für die Kampfhunde seien bewusst so hoch angesetzt, denn wir wollen diese Hunde nicht, die Steuer ist ein Mittel dazu.“

Offenbar reicht der intellektuelle Horizont eines Kleinstadt-Fuzzis nicht aus, um die Tragweite seiner Handlungen und Worte zu überblicken.

Wenn Sie mit „wir“ den Stadtrat meinen, dann schieben Sie diese Schandtat unberechtigterweise einem inkompetenten Gremien in die Schuhe, das ohne fachlichen Rat einzuholen, in dumpfer Lethargie und beschämender Gedankenlosigkeit alle Dinge abfrühstückt, die ihm von der Verwaltung aufgetischt werden, Hauptsache es trifft nicht die eigenen Pfründe und kostet nicht allzu viele Wählerstimmen.

Es scheint eine deutsche Krankheit oder Veranlagung zu sein, alle Rassen und Gruppierungen in Gefährlichkeitsstufen einzuteilen und den "Lieben Gott" zu spielen.

Wenn es besonders gefährliche Rassen gibt, sollte man uns Deutsche an oberste Stelle setzen. Wir haben schließlich 6 Millionen Juden umgebracht und mehrere Kriege angezettelt. Amerikaner, Engländer, Franzosen und andere Völker mussten jedes Mal Abertausende von Menschen opfern, um dem deutschen Schwachsinn ein Ende zu setzen.

Ich kann mich nur bei diesen Völkern dafür bedanken, dass ich nicht im braunen deutschen Sumpf oder in der DDR aufwachsen musste, sondern in einem damals noch freien Westdeutschland. Jetzt werden die Hunde dieser Völker von einem deutschen   Bürgermeister für nicht „Kirntauglich“ erklärt und kurzerhand als gefährlich abgestempelt.

Man sollte hin und wieder seine geistigen Korsettstangen zusammenschnüren und darüber nachdenken, dass es deutsche Schäferhunde waren, die Dachau und Auschwitz bewacht haben.

Wie Sie wissen, können Juden am Sabbat nicht ohne Polizeischutz in diesem Land in Ihre Synagogen gehen und das seit Gründung der BRD.

Synagogen brennen wieder, Ausländer werden durch die Straßen gejagt und ein Judenwitz bringt noch jeden Stammtisch in heitere Stimmung.

Was unternehmen Sie hier?!

Es gibt tausendmal mehr schwere Unfälle, die unter Einwirkung einiger Liter deutschen Bieres, darunter auch des wohlmundenden Kirner Bieres, verursacht worden sind, als Übergriffe durch die von Politikern und Medien verteufelten Hunderassen. Wollen Sie jetzt alle Brauereien schließen lassen? Man würde Sie bei diesem Vorschlag mit Sicherheit aus der Stadt jagen.

Es ist unmenschlich, so in die Privatsphäre guter Menschen einzugreifen, um ihnen den besten Freund zu nehmen!

Es gab einmal den „Guten Menschen von Kirn“, der die gleiche Couleur trug wie Sie. Dieser große Politiker würde sich im Grabe umdrehen, könnte er sehen, wie seine SPD-Nachfahren die einst blühende Stadt heruntergewirtschaftet haben.

Werfen Sie einen Blick auf weltoffene Städte wie Koblenz, Neuwied, Mainz, Trier oder auch Berlin. Dort halten kultivierte und besonnene Menschen das Ruder in der Hand und dort gibt es keine Diskriminierung von Minderheiten!

Wenn jemand den „Aufstand der Anständigen“ einfordert, dann sollte er selber auch dazu gehören und die Schwerpunkte seines Wirkens Themenbereichen widmen, die jedem Bürger weh tun (Statistisches Landesamt; Zahlen für 1998; nur Rheinland-Pfalz!):

- 1.108 sexuell missbrauchte Kinder,

- 3.192 Sexualdelikte insgesamt,

- 1.670 Fälle von Raub und räuberischer Erpressung,

- 4.887 gefährliche und schwere Körperverletzungen und

-   200 Straftaten gegen das Leben (Mord, Totschlag und fahrlässige Tötung [ohne Straßenverkehr]).

Anstatt Sittenstrolche, Räuber und Schläger zu jagen, blasen Sie und Ihresgleichen zur Hatz auf Familien und ihre Hunde. Vielleicht werfen Sie einmal einen Blick in unsere Landesverfassung und lassen sich von dieser belehren: „Tiere werden als Mitgeschöpfe geachtet“ (Art. 70).

Mitgeschöpfe, sehr geehrter Herr Wagner, schafft unsereins genau so wenig ab, wie die eigenen Kinder. Menschen, die von anderen verlangen, ihre Hunde herzugeben, sind die gleichen Charaktere, die auch ihre eigenen Kinder ans Schafott liefern würden, wenn der Staat es anordnet.

Jetzt sollen diskriminierte Bürger eine maßlose Hundesteuer bezahlen, nur weil sie vor Jahren harmlose Hunde in ihren Haushalt aufgenommen haben.

Einige Halter werden ihre Haushaltsmitglieder „abgeben“ und damit das Tierheim auffüllen. Während sich die Stadt Kirn die Taschen füllt, sollen die Spender noch mehr bluten, um das Kirner Tierheim am Leben zu halten. Das ist Zynismus pur und ein asoziales Verhalten, wie es schlimmer kaum sein könnte!

Sollte ich jemals wieder nach Kirn ziehen, dann wird folgendes geschehen: Ich werde sofort aus Kirche und Gewerkschaft austreten, dadurch 2.000 € im Jahr einsparen, davon 300 € Hundesteuer an den Stadtsäckel abführen und mit dem Rest im Bereich der städtischen „Verkehrssicherungspflicht“ viel Holz zusammentragen und Ihnen damit einheizen.

Dem Episkopat und den Bossen von ver.di teile ich mit, dass ein unfähiger Bürgermeister, der sich für den Allmächtigen hält, „seiner“ Stadt nicht nur eine stolze Arbeitslosenquote beschert hat, sondern in bornierter Selbstherrlichkeit wehrlose Minderheiten diskriminiert und über eine steuerliche Abzocke gläubigen Christen und überzeugten Gewerkschaftlern den finanziellen Spielraum für die weitere Mitgliedschaft in diesen Organisationen entzieht.

Dieses Schreiben ist bereits im Internet eingestellt und wird dort bundesweit gelesen. Auch Sie können u.a. bei

http://www.maulkorbzwang.de/index1.htm - 02.12.2001

nachschauen, was Sie angerichtet haben und vieles andere mehr.

Auf eine Beantwortung meiner Zeilen lege ich keinen Wert, da ich von Ihnen keine intelligenten Äußerungen erwarte.

"Je mehr ich von den Vertretern des Volkes sehe, desto mehr bewundere ich meine Hunde."

(Alphonse de Lamertine, 1790-1869, französischer Dichter)

Mit der Ihnen gebührenden Achtung


Schwab

 



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