Sehr geehrter Zuschauer

  

für Ihre Kritik an unserem Beitrag über die Lage ein Jahr nach Inkrafttreten der verschiedenen Hundeverordnungen möchten wir uns bedanken. Die sachlichen Anregungen haben wir mit Interesse zur Kenntnis genommen. Aufgrund des außergewöhnlich großen Echos, das sich in zahlreichen E-Mails, Briefen und Faxen niederschlägt, sehen wir uns leider gezwungen, mit einem gemeinsamen Brief zu antworten. Wir werden daher im Folgenden auf die wichtigsten Kritikpunkte eingehen. Naturgemäß werden dabei die vielen zustimmenden Meinungsäußerungen etwas zu kurz kommen, aber Ihnen sei ausdrücklich gedankt.

 

Offenbar scheint das Thema Hund wie kaum ein anderes die Öffentlichkeit in zwei Lager zu spalten. Grundsätzlich sei dazu gesagt, dass wir uns in unserem Beitrag nicht auf die eine oder andere Seite schlagen, sondern wir positionieren uns im Sinne des Schutzes der Bevölkerung vor Hundeattacken und gegen Auswüchse und Verantwortungslosigkeit bei machen Hundehaltern. Dabei wissen wir uns im Einklang mit zahlreichen Hundehaltern, die von eben jenen Erscheinungen mittelbar und unmittelbar gleichfalls betroffen sind. Diese Position beziehen wir mit klaren Worten und drastischen Bildern, weil die Folgen mancher Hundeabrichtung und des verantwortungslosen Umgangs mit Hunden leider so drastisch sind.

 

Zu dem ebenfalls recht häufigen Hinweis, es gäbe keine Kampfhunde, sei bemerkt, dass sich damit einerseits – wie bei uns dargestellt - Gerichte und Gesetzgeber befassen. Andererseits wäre es denkbar, auf begrifflicher Ebene fortwährend von „sogenannten Kampfhunden“ zu reden. Doch diese sprachliche Verrenkung wird sich im gesprochenen Wort nicht durchsetzen.

 

Das soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich unser Beitrag überhaupt nicht vorrangig mit diesen nun so oder nicht so genannten Kampfhunden beschäftigt hat. Vielmehr war Thema der Leinenzwang für alle Hunde in der Stadt und die Gefährlichkeit anderer großer Hunde. Da stand für uns der Rottweiler im Blick, weil es gerade mit diesem Hund wie belegt viele ernste Zwischenfälle gibt. Alle, die gerade keinen Schäferhund haben, weisen uns nun auf die besondere Gefährlichkeit des Deutschen Schäferhundes hin. Teilweise zu recht, wir haben uns in einem Beitrag vor einem Jahr damit auseinandergesetzt. Zu kurz ist aber der Rückgriff auf eine Statistik des ältere Städtetags, nach der der Schäferhund bei den Bissen gleich nach den Mischlingen vorn liegt. Diese Statistik setzt die Bisszahlen nicht mit den Zahlen der Schäferhunde ins Verhältnis und ist deshalb nur bedingt verwertbar. Wirklich belastbare Statistiken sind leider in Deutschland ziemlich selten, dieser Mangel macht es auch den Gerichten nicht einfach.

 

Schließlich ist in einigen Zuschriften von Anfeindungen die Rede, denen sich Halter bestimmter Rassen ausgesetzt sehen. Natürlich ist ein feindseliges  Verhalten, das aber nicht mit einer gesunden sozialen Kontrolle zu verwechseln ist, bedauerlich und wie so oft trifft es dann meistens die gewissenhaften Hundehalter, weil sich an die wirklich schwarzen Schafe meist keiner rantraut. Doch obwohl so etwas auch Gegenstand eines Fernsehberichts sein kann, wir haben uns ein Jahr nach dem tragischen Tod des kleinen Jungen in Hamburg für die andere und wie wir meinen folgenreichere Seite des Problems entschieden.

 

Wir hoffen Sie, trotz Ihrer Kritik, auch zu unserer nächsten FAKT-Sendung am 02.07.2001, 21 Uhr in der ARD am Bildschirm begrüßen zu dürfen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihre FAKT-Redaktion

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