Kirsten u. Rudi Klaus Zeppelinstr. 34 * 68809 Neulußheim Mannheimer
Morgen z.
Hd. Herrn Dr.
Stephan Wolf Postfach
102164 68021
Mannheim Ihr
Antwortschreiben vom 30.08.2001
Sehr
geehrter Herr Dr. Wolf, wir
danken für die Beantwortung unseren Schreibens vom 26.08.01, welches
wir kopfschüttelnd gelesen haben. Zuerst wollten wir diesen Brief auf
die Seite legen, doch dann haben wir uns überlegt, da Sie ja betonen zu
recherchieren, einige Punkte für
Ihre Recherche richtig zu stellen. Sie
beklagen die wörtlich:...
emotional geführte Debatte.....Sie
können wohl nicht abstreiten, dass
gerade
die Presse mit ihrem
reisserischen Geschreibe die Emotionen angeschürt hat. So hat der MM im
vergangenen Jahr auf der Titelseite die Beissattacke eines Hundes gegen
einen kleinen Hund gebracht, Ihre Reporter haben diesen Beisser bis in
Tierheim verfolgt um sensationsgeile Bilder zu machen,
einige Seiten weiter berichtet der MM in einer kleinen Meldung
den Vorfall, dass ein DS eine junge Frau krankenhausreif zugerichtet
hat. Kleiner Hund wichtiger als Mensch? Als
nächsten Punkt führen Sie an:
es gäbe genau so viele Gutachten pro Kampfhund wie gegen- Kampfhund
Das ist falsch, hier haben Sie schlecht
recherchiert: Es gibt genau 2 Gutachten (das sog.
Qualzuchtgutachten und die Schlegelsche Dissertation) die behaupten,
Aggression sei Rassebedingt. Der Rest ist Geschreibsel von nicht
wissenschaftlichen Hundefreunden. Die Tierärztekammern, der Bundesverband
praktischer Tierärzte, der VDH, der SwhV, die Verhaltensforscher im In-
und Ausland vertreten einhellig die Meinung, Aggression sei
erlernt. Zur
Schutzpflicht des Staates möchte ich Ihnen mitteilen, dass diese
sträflich verletzt wurde. Die Verordnungen bringen über nicht
artgerechte Hundehaltung mit Maulkorb- und Leinenzwang zusätzliche
Gefahren durch nicht sozialisierte Hunde, denn genau diese sind gefährlich.
Weiterhin werden andere potentiell gefährliche Hunde (= große Hunde)
weiterhin schlecht erzogen oder sogar bewusst zu Bestien ausgebildet.
Der Tod des Mädchens in SH (wir
hatten dem MM hierzu einen Leserbrief zugesandt, siehe Anlage) wäre
vermeidbar gewesen, war aber dem Mannheimer Morgen nicht einmal eine
Meldung wert! Hier frage ich mich allen Ernstes, lag es an der
Hunderasse oder müssen deutsche Kinder nicht geschützt werden? Zum
Schluss möchte ich noch auf Ihre Bemerkung ...gegen den Wind
segeln... eingehen: Die
Volksseele mit schlechtem Journalismus aufhetzen und dann die Früchte
durch hohe Auflagen zu ernten, ist doch eher mit dem Wind gesegelt. Der
Kölner Stadtanzeiger macht das wesentlich besser. Es wäre nicht
schlecht, sich bei anderen Nachhilfe zu holen! Wir haben eher den
Eindruck, dass der MM im Gespann mit der Stadt Mannheim deren Stadtsäckel
füllen möchte. Das ist wichtig, da kann anscheinend schon die Ethik
verloren gehen. Sie
können versichert sein, sollte der MM zukünftig sachlich kompetent
recherchieren, werden wir uns überlegen, diesen evtl. wieder zu
abonnieren. So, wie es z. Zt. aber aussieht, auf keinem Fall.
Hochachtungsvoll Rudi
Klaus Mitglied
im Deutschen Hundeschutzbund (DHSB) Anlage: Leserbrief und Auszug vom Kölner Stadtanzeiger
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