Das von SPD und PDS entworfene Hundegesetz wird keinen ausreichenden Schutz vor Kampfhundattacken bieten. Das zeigte der jüngste Vorfall am Ostersonntag: Ein Cane Corso hat am Kollwitzplatz einen kleinen Hund zerrissen. Er war unangeleint und trug keinen Maulkorb - völlig legal. Die Hundehalterin war offenbar völlig überfordert.
Der Vorfall steht für einen neuen Trend der Kampfhundehalter. Nachdem nicht nur von der Berliner Landesregierung Rasselisten von als besonders gefährlich eingestuften Hunden erstellt wurden, weichen die Halter auf neue "Kampfhunderassen" aus. So findet im Rahmen einer Hundeausstellung in Ingolstadt eine Spezialausstellung von Molossern statt. Hier werden starke Hunderassen u.a. Alano, American Bulldog, Cane Corso, Presa Canario und Presa Mallorquin ausgestellt und beworben. Diese Hunde sind äußerlich von den so genannten Kampfhunderassen kaum zu unterscheiden, stehen aber nicht auf der Liste der gefährlichen Hunderassen.
Mit Inkrafttreten des Hundegesetzentwurfes von SPD und PDS können sich rücksichtslose und unzuverlässige Hundehalter ganz legal Ersatz für die dann indizierten "Kampfhunde" beschaffen. Für die neuen Hunderassen gelten keine vorbeugenden Vorschriften, ebenso wenig wie für Rottweiler und Schäferhunde und andere Hunderassen, auf deren Konto 94 Prozent aller schweren Hundebisse in Berlin gingen.
Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen fordert statt des wirkungslosen Verbots einzelner ausländischer Hunderassen einen Hundeführerschein für die Halter aller großen und starken Hunde. Nur eine rasseunabhängiges Hundegesetz ist kontrollierbar und bietet präventiven Schutz vor gefährlichen Hunden