Ausgesetzte Kampfhündin
ließ sich nicht fangen / Gefahr für Kinder
Vom 07.06.2001
Von
Heidi Sturm
Gezielte Schüsse aus der Polzeiwaffe stoppten gestern gestern
Morgen gegen 7 Uhr die Flucht einer Staffordshire-Terrier-Hündin,
die zuvor am Tierheim ausgesetzt worden war. Der Kampfhund wurde
aus Sicherheitsgründen von Polizeibeamten in der S-Kurve der
Rheingrafenstraße unterhalb der Jugendherberge erschossen.
Vor dem Tierheim hatten Unbekannte ihn am Zaun angebunden. Doch
das Tier streifte den Maulkorb ab, biss die Leine durch und lief
Richtung Innenstadt. Aus Kostengründen, so steht es in
einer handgeschriebenen Notiz, die der Leiter des Tierheims Haagen
Prinz an der durchgebissenen Leine fand, müsse Sindy
ausgesetzt werden. Anwohner alarmierten die Polizei, die dann
Prinz informierten. Der verfolgte das Tier bis hinunter zur
Kleistschule. Mehrfach konnte er die Hündin zwar stellen, die
Versuche, das Tier mit einer Schlinge an einer langen Stange
einzufangen, schlugen jedoch fehl. Als der Kampfhund dann sehr
aggressiv reagierte und Prinz die Zähne zeigte, forderte er Verstärkung
von der Polizei an. Mehrere ebenfalls mit Hundefanggeräten ausgerüstete
Beamte versuchten dann gemeinsam mit Prinz die Terrierhündin
einzufangen. Vergeblich: Als sie erneut stadtwärts rannte, musste
sie erschossen werden. Wir konnten nichts riskieren, so
Prinz. So kurz vor Schulbeginn war die Gefahr zu groß, dass der
Kampfhund ein Kind auf dem Schulweg angreifen würde.
Die Schuld am Tod des Tieres gibt Prinz dessen Besitzer: Selbst
wenn durch die Kampfhundverordnung einige Kosten auf den
Hundehalter zugekommen wären, hätte man diese doch auf mehrere
Monate verteilen können: Man muss doch nicht die
vorgeschriebene Kastration, das Einbringen eines Datenchips sowie
die Wesensprüfung auf einmal durchführen lassen. Notfalls hätte
sich der Halter an das Ordnungsamt wenden können oder ans
Tierheim.
Bei der Suche nach dem Besitzer bittet die Polizei um Mithilfe:
Wer den sandfarbenen Stafford-Shire-Terrier kennt oder die Schrift
auf dem Zettel zuordnen kann, soll sich bitte mit der Polizei
(0671/ 88110) oder dem Tierheim (8960296) in Verbindung setzen.
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