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Brief von Gerd Hauke - zum 2.

Hallo Hundefreunde,
Sechzehn Minister, verantwortlich für Menschen in sechzehn Bundesländern,
haben versagt.
Sechzehn Verordnungen, nicht f ü r, sondern militant g e g e n artgerechte Haltung von Hunden, machen ca 10 Millionen Menschen, die in friedlicher Koexistenz mit Ihren Hunden lebten, zu Freiwild für gewalttätigte Idioten, die ihren paranoiden Hass nun nicht mehr nur über Ausländer, Obdachlose, Alte und Kranke ausschütten können.
Kriminelle und gewalttätige Dummköpfe - oder eine gelungene Mischung aus beiden- wurden durch die Verordnungen ermuntert, wahllos auf unsere Mitmenschen und Ihre Hunde einzuschlagen, zu denunzieren, zu schikanieren.
Die Herren Minister haben eine Lawine losgetreten, die jede Gerechtigkeit in diesem Land, jedes Gefühl für Verantwortung der Regierenden, die Notwendigkeit des Schutzes für jeden einzelnen Bürger vor Willkür und Terror unter sich zu begraben droht.
Ein Chaos ohne Beispiel wurde durch die Inkompetenz von sechzehn hochbezahlten Ministern installiert, die offensichtlich miserable Berater hatten.
Jede Sachkunde bei der Aufstellung der einzelnen Verordnungen fehlte. Kein qualifizierter Experte wurde vorher gehört.
Der Auslöser - ein mörderischer Überfall zweier misshandelter Hunde in der Hand eines vielfach vorbestraften Mannes, der durch Behördenschlamperei noch immer nicht in Haft war - gab das Signal für hektische Betriebssamkeit ohne Sachkenntnis.
Für die sensationsgeilen Medien war dies der Anlass zu einer Hetz- und  Hasskampagne, die alle Primitivbedürfnisse befriedigte.

Ignorant und ohne Skrupel, aber ausgestattet mit der Arroganz der Macht, gaben diese Minister dann hastig den Auftrag an Bürotrottel und subalterne Beamte, sechzehn Selektionslisten zu erstellen. 
Diese Listen wären in ihrer peinlichen Sachunkenntnis nur lächerlich, hätten sie nicht Angst und Schrecken unter friedfertigen Steuerzahlern und deren harmlosen Hunden ausgelöst.
In Tausenden Familien sind Tränen der Verzweiflung geflossen.
Ich bin sicher: Keine dieser Listen hat vor geltendem recht Bestand.
Einem Recht, das völlig ausreicht, Mißstand und Mißbrauch zu beseitigen.
Hunderte von Seiten mit Unfug bekritzeltem Papier erübrigen sich durch einen einzigen Satz, den der Gesetzgeber
Klar formuliert hat: JEDER HALTER HAFTET FÜR SEINEN HUND!
Hätte man gewissenhaft und rechtzeitig gehandelt, wie dieses Gesetz es vorsieht, wäre uns der Albtraum erspart geblieben.
Stattdessen erleben wir einen Rückfall ins Denunziantentum, ein politisches Klima von Schikane und Aggression der Gosse.
Meine Herren Minister, eilfertiges Herumbessern, durchsichtige Rückzugsgefechte, um Vertrauen, respekt und Wählergunst nicht restlos zu verlieren, lassen weder Inkompetenz, Repressalien und Terror der Verordnungsbeamten, noch die krimireifen Razzien auf friedliche Bürger vergessen.
Entschuldigen Sie sich bei den unschuldig Verfolgten und treten Sie zurück.

Gerd Haucke, 26.August 2000

Schauspieler, Hundeexperte, und Autor von Hundebüchern.

 

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