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Neues Statement von Gert Haucke

Schauspieler und Autor Gert Haucke ("Die Sache mit dem Hund") kritisiert die Innenminister der Länder und Hamburgs Sozialsenatorin Karin Roth wegen ihrer Hundeverordnungen scharf. "Sinnlos, brutal falsch und inkompetent", nennt er das Vorgehen der Politiker. Verwendete Wörter wie "ausrotten, exekutieren und Killerrassen" erinnern an "Nazivokabular.

Für Pitbull, American Staffortshire-Terrier und Staffortshire-Bullterrier wird die Eigenschaft als gefährlicher Hund stets vermutet, heißt es in der Hamburger Verordnung. "Wenn jemand stets vermutet, Herr X könnte ein Einbrecher sein, besagt das gar nichts", sagt Haucke. "Eine Vermutung ist kein Indiz."

Für zehn weitere Rassen und Kreuzungen unterstellt die Stadt solange die Gefährlichkeit, bis der zuständigen Behörde für den einzelnen Hund nachgewiesen wird, dass dieser keine gesteigerte Aggressivität aufweist. Haucke: "Falls das im Grundgesetz verankerte deutsche Rechtswesen nicht außer Kraft gesetzt ist", liegt die Beweislast bei der Behörde. "Herr X muss nicht beweisen, dass er kein Mörder ist, die Legislative muss ihm beweisen, dass er einer ist." Dass die Bordeauxdogge als Kampfhund gebrandmarkt wird, erzürnt Haucke: "Es gibt nichts freundlicheres und gemütvolleres. Die Indizierung ist lachhaft und besonders widerlich."

Außerhalb eingefriedeten Besitztums sind gefährliche Hunde anzuleinen und müssen einen Maulkorb tragen, sagt die Hamburger Verordnung. Die Maulkorb-Anordnung verstösst gegen das Tierschutzgesetz, so Haucke. Die Tiere können "nicht hecheln, nicht gähnen, nichts aufnehmen". Wenn ein Hund feststelle, dass er wegen des Maulkorbs sich und sein Herrchen nicht schützen kann, "wird er aus Angst erst reizbar, dann bösartig und schließlich wirklich gefährlich".

Hunde, die nicht zuverlässig gehorchen, sind an der langen Leine zu führen, sagt die Verordnung. "Kein Hund gehorcht zuverlässig", meint Haucke, da das Tier hohe Intelligenz und eigenen Wille besitze. "Ein Hund, der beispielsweise auf dem Weg zu einer läufigen Hündin, die wenige Meter von ihm entfernt ist, dem Rückruf folgt", so Haucke, "ist durch Brutalität gebrochen worden. Er ist kein individuelles Wesen mehr, sondern ein Roboter."

Gert Haucke
Schauspieler, Hundeexperte, und Autor von Hundebüchern.

 

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