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Bottrop - Stadt
beerdigt Sondersteuer für Kampfhunde
Anlass des Rückzugs
ist die von Düsseldorf enger gefasste Landeshunde-Verordnung.
Damit sei der Zweck, das Kampfhunde-Problem per Landesgesetzgebung
zu lösen, erreicht, erklärte gestern Klaus Strehl (SPD) im
Haupt- und Finanzausschuss. Da müsse die Stadt nicht länger
flankierend agieren. Dieser
Auffassung schloss sich CDU-Fraktionsvorsitzender Roland
Trottenburg an. Zumal die Stadt mit ihrer Sondersteuer keinesfalls
abkassieren, sondern bei der Haltung dieser gefährlichen
Vierbeiner nur einlenken wollte. Johannes
Bombeck (ÖDP) vertrat dagegen die Ansicht, dass keine
Nowendigkeit bestehe, die Satzung bereits jetzt wieder
abzuschaffen. Die Stadt solle erst abwarten, wie sich die
Landesverordnung in der Praxis durchsetze. Auch Rüdiger
Lehr von den Bündnis-Grünen sprach sich gegen die
"Beerdigung" der kommunale Sondersteuer aus. Das Problem
sei nur im Zusammenspiel von Land und Kommune zu lösen. Für eine
Abschaffung der kommunalen Steuer machte sich auch DKP-Ratsherr
Michael Gerber stark. "Sie wurde doch praktisch nie
umgesetzt." Dem
pflichtete Stadtkämmerer Peter Noetzel bei. "Die
Sondersteuer hat keine Lenkungsfunktion mehr", sagte er. Der
Verwaltungs-Aufwand sei für die Kommune immens. Vielmehr laufe
die Stadt Gefahr, dass Hunde ausgesetzt werden und im Tierheim
landen, wenn man sich nicht von der für den Halter teuren
Sondersteuer wieder verabschiede. Bisher hätten
lediglich 170 Besitzer gefährlicher Hunde eine Haltung dieser
Tiere beantragt. Insgesamt sind im Stadgebiet 5 000 Hunde
gemeldet. Gegen eine
jetzige Abschaffung der kommunalen Steuer sprach sich ebenfalls
die FDP-Ratsfrau Ruth Becker aus. "Wir sollten bei unserem
Beschluss bleiben, der durchaus eine lenkende Wirkung hat",
sagte die Politikerin. CDU,
SPD und DKP setzten eine Abschaffung durch. -rits
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