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Liebe Hundefreunde/innen,

anliegend das letzte (ggf. wörtlich zu verstehende) Urteil aus Kassel zur Erlaubnispflicht eines Mischlingshundes Hier als pdf.

 

Auch nach zwei Generationen soll ein Mischling, der in der P 2 Generation (Großelterngeneration) einen Pitbull hatte (also 1/8 im zu beurteilenden Hund), noch zu den gefährlichen Listenhunden zählen und das in angesichts folgender Erkenntnis:

· Genetisch gibt es keinen einzigen wissenschaftlichen Anhaltspunkt dafür, dass Gefährlichkeit vererbbar sei, erst recht nicht dafür, dass eine ganze Rassenpopulation als gefährlich gelten könne. Im Übrigen sind einzelne gefährliche Tiere nach den Zuchtstandards von der Zucht ausgeschlossen. Es ist zudem molekularbiologisch bzw. molekulargenetisch unmöglich, die Rassezugehörigkeit eines Hundes festzustellen: Ein Deutscher Schäferhund ist genetisch nicht von einem chinesischen Nackthund zu unterscheiden.

Es entspricht vielmehr neuesten molekular-genetischen Erkenntnissen, dass man Hunderassen genetisch nicht differenzieren kann. Ebenso lässt sich nicht wissenschaftlich belegen, dass übersteigerte Aggression die Folge lang dauernder Selektion auf dieses Verhaltensmerkmal sei. Die entsprechenden Versuche des Arbeitskreises der Diensthunde haltenden Verwaltungen des Bundes und der Länder, ?scharfe? Diensthunde für Polizei-, Zoll- und Bundeswehrdienst zu züchten, sind gescheitert, wobei man hier ohne jeden Zweifel Sach- und Fachkunde wie Erfahrungswissen unterstellen darf. Hier sei der Sprecher, Herr Maciejewski, im Rahmen der Anhörung NRW vom 19.04.2002 (S. 33 des Ausschussprotokoll Nr. 13/562, 13. Wahlperiode, Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz, 22. Sitzung vom 19.04.2002) zitiert:

?Wir züchten auch Polizeihunde, und zwar gezielt disponierte Hunde. Dabei ist es uns nicht gelungen, eine gesteigerte Disposition in diesem Sinne heranzuzüchten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das beispielsweise einem Zuhälter in Hamburg gelingt, wenn er einen aus seiner Sicht extrem gefährlichen Hund mit einem anderen Hund verpaaren möchte. Die dabei entstandenen Produkte ? wenn sie ordentlich sozialisiert, geprägt und konditioniert werden ? sind normale Hunde. Das ist die Erfahrung der Dienste im Umgang mit vielen unterschiedlichen Rassen bezogen auf Konditionierung der Hunde, die wir vornehmen.?

Beweis: Zeugnis Herr Polizeihauptkommissar Alfred Macijewski, Sprecher Arbeitskreis Diensthunde haltende Behörden des Bundes (Grenzschutz, Bundeswehr, Zoll) und der 16. Länder sowie Leiter Landespolizeischule für Diensthundeführer, Lipstädter Weg 26, 33 758 Schloß Holte-Stukenbrock

Angesichts dessen könnte man den Eindruck gewinnen, dass Politik, Verwaltung und Justiz auf dem Gebiet der Genetik zur Pisa-Generation gehören, wobei hinzukommt, dass man sich auf dem Gebiet solche Kenntnisse zubilligt, dass die Anhörung von Sachverständigen entbehrlich ist - oder sollte sie aus guten Gründen in jedem Fall gemieden worden sein ?

Trösten wir uns mit der sicheren Erkenntnis, dass auch diejenigen, die behaupteten, die Erde sei eine Scheibe, Mittelpunkt des Universums etc. von ihren Richtern zur Verbrennung, Verdammung oder - bei großer Milde - nur zum Arrest verurteilt wurden. Wer letzten Endes Recht behielt und wer wie der begossene Pudel dasteht, ist uns allen bekannt. Wissenschaft und Zeit werden letztlich über Vorurteile, Macht, Arroganz und/oder Unkenntnis obsiegen.

Wie auch im Namen des Volkes entschieden wird - wir zählen nicht zu den Verlierern.

Mit freundlichen Grüßen/Kind regards

Chicos Rudel

 

 

 

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