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Beschimpfungen gegen Hundehalter
  Es ist heute nicht leicht, Mensch zu bleiben, Hund zu sein, aber am schlimmsten ist, ein Mensch mit Hund zu sein.

Ausgeloest durch die Diskussion um Kampfhunde wird bei "den Hundehaltern" nun endlich scharf durchgegriffen.

 Voellig unterzugehen scheint der Unterschied zwischen Hunden, die schon jahrelang friedlich mit ihrem Menschen zusammenleben und den Kampfhunden, die von Menschen einer speziellen Schicht fuer bestimmte Zwecke gezuechtet und abgerichtet (oder auch nicht) wurden. 

Der Unterschied zwischen Kampfhund und sozialisiertem Hund ist etwa so gross wie zwischen einem schwer betrunkenen Autofahrer und einem Fussgaenger! 

Dieser Unterschied wird auch in den Medienberichten ueber Hunde bewusst
weggelassen, waeren sonst die Geschichten ja nicht spannend genug. Deutlich
hervorheben moechte ich dabei, dass der Vorfall mit dem Kampfhund und dem
Kind auch fuer Hundehalter ein schrecklicher ist und alles getan werden muss, um so etwas zu verhindern - den Hundehaltern wird ja auch noch pauschal unterstellt,
Ihnen waeren Hunde wichtiger als Kinder! 

Hundehalter waeren auch zum Teil noch aggressiver als Ihre Tiere, ist ein weiterer medialer "Aufhaenger", der sich wie ein roter Faden durch fast jeden Bericht ueber Hunde zieht! 

Nun zum Alltag eines Hundehalters in der Stadt aus eigener Sicht. Ob nun angeleint oder - abseits der Stadt auch mal nicht - fast bei jedem Ausgang/Lauf begegnet dem Hundehalter die Aggression der Umwelt.

Ich habe mich im Laufe der Jahre darin regelrecht geschult, Beschimpfungen (von
Radfahrern - die Koeter gehoeren alle erschossen, Muettern - komm gehen wir auf die andere Seite - boeser Blick auf den angeleinten Hund, Zurufe von weitem, man solle mit dem Hund verschwinden, boese Blicke wenn der Hund abseits schnueffelt) aggressionsfrei zu ueberhoeren. Mein Hund wurde auch schon - als er angeleint war - von einem entgegenkommenden Mann grundlos getreten. 

Auch voellig unbeteiligte Personen fuehlen sich berufen, als Sheriff aufzutreten oder boese Bemerkungen im Vorbeigehen zu murmeln. Ich kann also durchaus verstehen, dass es einem Hundehalter schwer faellt, in solchen Faellen immer hoeflich zu bleiben. Nun waere da noch zu erwaehnen, dass man als Hundebesitzer auch noch Hundesteuer bezahlt, eine Steuer die nicht "zweckgebunden" verwendet wird. 

Zweimal woechentlich rueckt der Reingigungsdienst des Magistrates aus, um auf Kosten der Steuerzahler die Parks von den Abfaellen, die die Menschen dort hinterlassen, zu saeubern.
Die Verschmutzung durch Menschen, vor allem in den Sommermonaten ist dort eine Katastrophe, da der Weg zu den Muellcontainern offensichtlich zu weit ist und Abfall an Ort und Stelle fallen zu lassen ist ja kein Vergehen. 

Ein Schild weist die Hundehalter auf die selbstverstaendliche Pflicht hin, den Kot wegzuraeumen, da hoert sich die Toleranz der Steuerzahler auf und das Geld fuer Hundesteuer ist ja hier auch nicht zustaendig. 

Zieht man in Betracht, dass die Haltung von Hunden viele positive Seiten hat, ein
wesentlicher wirtschaftlicher Faktor ist und der Mensch seit Jahrhunderten vom Zusammenleben mit dem Hund profitiert, sollte man nicht auf den primitivsten Stand zurueckfallen und die Hunde "abschaffen".


(Salzburger Nachrichten, 7.August 2000)
 

 
 

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