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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

* Fünf kleine Kaninchen froren in bitterkalter Winternacht

* Schäferhund fällt Mädchen an

* Strahlende Sieger

* Verkehrsunfall mit Hund - Rettungsversuch durch türkische LKW-Fahrer

* International Cybercrime Project Cebit 2002

* FDP: Die triste Wirklichkeit der vermeintlichen Siegerpartei


http://rhein-zeitung.de/


Fünf kleine Kaninchen froren in bitterkalter Winternacht

Wissen: Bekannte Grünen-Politikerin überließ die Tiere ihrem Schicksal

WISSEN.
  Letzte Woche wurde das Haus in der Nordstraße in Wissen leergeräumt und die ehemalige Grünen-Vorstandssprecherin verließ mit ihrer Familie Wissen in Richtung Wuppertal.

Zurück blieben fünf Zwergkaninchen. Sie wurden trotz bitterer Kälte aus den Ställen freigelassen. In der Nacht waren es acht Grad minus und die kleinen Felltiere, eine Mischung aus Zwerg- und Hauskaninchen, waren ihrem Schicksal überlassen.

Nachbarn bemerkten dies, und einige beherzte Menschen hatten Mitleid. Sie betraten das leergeräumte Grundstück, die Tierchen wurden im Schein der Taschenlampen mühselig eingefangen. Da aber niemand so recht wusste, was nun geschehen sollte, wurde ein Fachmann zur Hilfe geholt. Vier Kaninchen waren in einem desolaten Zustand und wirkten krank. So wurden sie am vergangenen Wochenende unter Berücksichtigung aller Abwägungen und entsprechend dem Tierschutzgesetz getötet.

"Es war schwer genug und so etwas würde ich nie wieder tun, aber es war für die Tiere das Beste", so der Mann auf Nachfrage der RZ. Wer jetzt womöglich glaubt, die Tiere seien im Bratentopf gelandet, irrt sich, dafür sind die kleinen Kaninchen nicht geeignet.

Neues Zuhause gesucht

Eines der Kaninchen ist recht gesund und munter und sucht nun dringend ein neues Zuhause.

Die RZ fragt: Wer kann das Tier nehmen? Es ist ein helles Zwergkaninchen mit einigen dunklen Flecken. Augenscheinlich ist der kleine Mümmelmann ganz gesund und zur Zeit auch gut untergebracht. Allerdings kann er dort nicht bleiben, deshalb unser Aufruf: Wer kann dem ausgesetzten Tier ein Zuhause geben?

Herbert Schwan war 17 Jahre Vorsitzender des Tierschutzvereins Altenkirchen: "So einen Fall habe ich noch nicht erlebt, aber nach meiner Auffassung ist das verbotswidrig und steht dem Tierschutzgesetz entgegen."

Kaninchen dieser Rasse sind im Winter überwiegend auf Trockenfutter angewiesen, Heu, Brot oder auch mal eine Möhre. Aber angefrorenes Gras und Grünfutter bringt die Tiere sehr schnell um. Außerdem sind sie nicht dafür ausgerüstet, bei Minustemperaturen und Schnee zu überleben, ergaben Gespräche mit Kaninchenzüchtern und Experten.
Helga Wienand

AUFRUF ZUR RECHERCHE:

Wie nannten sich die GRÜNEN %&§/*# Namen - Wohnort usw.usw.  Wer weiss näheres??

Ist letztes Jahr gewesen - aber halt SEHR wichtig - im März!

Bitte sucht und fragt - wer weiss näheres??? Auch wenn es schon ein paar Tage her ist!


In der heutigen Ausgabe des Bremer "Weser Kuriers" vom 02.01.2001 erschien folgender Artikel:

 
Schäferhund fällt Mädchen an
Achim:Zehnjährige schwer verletzt
 
Achim (nh). Schwere Bissverletzungen hat ein Schäferhund einem Mädchen aus Bremen zugefügt. Die 10-jährige, die bei ihrer Mutter in Achim zu Besuch war, hatte das Tier in der Feldmark ausgeführt. Plötzlich fiel der Hund das Mädchen an. Erst ein beherzt eingreifender Autofahrer konnte die Attacke stoppen. Das Mädchen musste mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden und wird stationär behandelt. Der Schäferhund wurde von der Polizei erschossen.

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Dieser tragische Vorfall mit dem "liebsten Freund der Deutschen".... ist dem Bremer Weser Kurier nur eine kleine Mitteilung wert, auf Seite 18.... Hätte es sich um ein Tier der von der deutschen Journaille gehassten und verteufelten ausländischen Bullrassen gehandelt wäre sichlich wieder eines der bekannten Grossfotos auf der Titelseite zu bewundern gewesen ("Kampfhund verbeisst sich in Gitter", "Gebiss wie ein Krokodil" u.ä. üble Bildchen!). So wurde in bewährter "trauriger-Unfall-Manier" berichtet.... Ich vermisse heute die Aussagen (besser "Absonderungen") vermeintlicher Hundeexperten, die den Vorfall als typisches Rassekennzeichen erklären!!! Eine "unwiederlegbare Gefählichkeit" die beispielsweise dem kleinen und freundlichen englischen Staffordshire Bullterrier von diesen "Experten" unterstellt wird, sehe ich bei diesem Vorfall leider nicht lautstark propagiert. "Hundeexperten" wo seid Ihr ????? Die "Schäfer-Lobby" wartet auf Eure Einstufung des Schäfers als Kampfhund: Kategorie 1, mit Maulkorb und 1m kurzer Leine.
Inhalt – Ein Herz für Tiere 01 / 2001:

Strahlende Sieger

Zwei Hunde und eine Katze nahmen stellvertretend für die zahllosen heimlichen Helden, die ihren Menschen das Leben retten oder erleichtern, das Goldene Herz des Jahres in Empfang. Eine Geschichte zum Freuen
 
 
Ein Dankeschön an alle, die für den Behindertenbegleithund Fritz (Bullterrier) gestimmt haben

Näheres auch auf der HP unter:

Hund des Jahres 2001 - ein Bulli

 

 
Verkehrsunfall mit Hund - Rettungsversuch durch türkische LKW-Fahrer
(die Polizei wollte ihn erschiessen)
 
[17.12.2001 - 11:24 Uhr]
   Hamburg (ots) - 
   
   Tatzeit: 16.12.01, 13.15 Uhr
   Tatort: A 1 Richtung Süden, Höhe Raststätte Stillhorn
   
    Gestern, gegen 13.15 Uhr wurde ein Hund
(RottweilerSchäferhund-Mischling) bei einem Verkehrsunfall auf
der A 1 (Raststätte Stillhorn, Rtg. Süden) schwer verletzt. Bei
dem Eintreffen der Beamten des Polizeikommissariates 44 am
Einsatzort lebte der Hund noch.
   
    Als die Polizisten das schwerverletzte Tier erschießen
wollten, konnten die anwesenden türkischen Kraftfahrer dieses
nicht mit ansehen. Die Männer hatten sich zuvor liebevoll um den
verletzten Hund gekümmert. Einer der Fahrer erklärte sich
spontan bereit, den Hund mit seinem Lastkraftzug (38 t) zu einer
Tierärztin in Hamburg zu fahren.
   
    Die Beamten erteilten kurzerhand eine Ausnahmegenehmigung
vom Sonntagsfahrverbot. Sie schleusten den LKW zu dem Tierarzt,
da das große Tier (40 kg) nicht in den Streifenwagen gepasst
hätte. Kurz vor dem Eintreffen in der Arztpraxis verstarb der
Hund.
   
    Der tote Rottweiler-Schäferhund-Mischling wurde durch den
LKWFahrer erneut unter der Begleitung eines Peterwagens zum PK
44 gebracht, da das Veterinäramt zunächst nicht erreicht werden
konnte und der Kadaver zu groß für die
Aufbewahrungsmöglichkeiten der Tierärztin war.
   
    Am späten Nachmittag meldete sich der Eigentümer des Hundes
am PK 44 und nahm Abschied von seinem Tier. Der Hund hatte sich
am Tage aus unerklärlichen Gründen aus dem Zwinger befreit und
war auf die Autobahn gelaufen. Der Hundebesitzer wollte sich
auch bei den LKW-Fahrern bedanken, dazu wurde ihm der Aufenthalt
der Kraftfahrer an der Raststätte Stillhorn mitgeteilt. Ihre
Hilfe war nicht selbstverständlich, da die Männer heute das Ende
des Ramadan feiern wollten.
    Die drei in der Türkei lebenden Männer erhielten zum Dank
einen kräftigen Kaffee am PK 44.
   
   La.
 

ots-Originaltext: Polizei Hamburg

Rückfragen bitte an:
Polizei Hamburg
Jörg Lauenroth, p-polizeipressestelle@bfi-pol.hamburg.de
Telefon: 040-4286 56211

International Cybercrime Project Cebit 2002

Projektbeschreibung:

Einhergehend mit der rasanten Entwicklung moderner Informations- und Kommunikationstechniken sind neue Erscheinungsformen der Kriminalität sowohl in qualitativer als auch in quantitativer  Hinsicht feststellbar, die die Strafverfolgungsbehörden in technischer, taktischer und rechtlicher Hinsicht vor neue Herausforderung stellen. Dies haben die aktuellen Ereignisse, wie z. B. die Verbreitung der Viren „Loveletter“ und „Code Red“, die spektakulären Hackerangriffe und die Denial of Service Attacken gegen Online-Auktionshäuser mehr als deutlich gezeigt.

Nationale Maßnahmen, wie z. B. die Einrichtung von Task Forces („Sicheres Internet“ in der Bundesrepublik Deutschland durch den Bundesinnenminister im Februar 2000) sowie die Einrichtung nationaler IuK-Kompetenzzentren (im Bundeskriminalamt Wiesbaden) allein reichen zur Bewältigung dieses Problems nicht aus.

Dieser Gesamtthematik nimmt sich u.a. die Europäische Union mit vielfältigen Initiativen an. Die Intensivierung der Bekämpfung der sog. „High-Tech-Kriminalität“ insbesondere durch die Schulung von Strafverfolgungspersonal ist dabei eine der Hauptzielrichtungen.

Das Land Niedersachsen intensiviert in verschiedenen Bereichen die Bekämpfung der IuK-Kriminalität. Der Qualifizierung der Strafverfolgungskräfte kommt dabei eine bedeutende Rolle zu. Im Rahmen der weltweit größten Computerfachmesse CeBIT 2002 in Hannover führt das Niedersächsische Innenministerium ein internationales Projekt zur Bekämpfung der Internetkriminalität durch. Das Projekt umfasst inhaltlich 2 Schwerpunkte.

Teilprojekt I:      Spezialfortbildung technische IuK-Beweissicherung / forensische Untersuchungen im Bereich der Internetkriminalität

Qualifizierung von Spezialkräften (ca. 45 Computerspezialisten) der Strafverfolgungsbehörden aus den Bereichen der Bekämpfung der Internetkriminalität (Forensische IuK) im Rahmen einer dreiwöchigen Spezialfortbildungsmaßnahme im Hinblick auf neue technische und taktische Ermittlungsmethoden sowie den internationalen rechtlichen Problemen. Teilnehmen sollen Bedienstete entsprechender Organisationseinheiten aus den EU-Staaten, den Beitrittsländern und ggf. anderer Nationen.

Die Teilnehmer sollen in der Lage sein, qualifizierte IuK-Beweissicherungsmaßnahmen in Fällen von Internetkriminalität insbesondere bei Hacking / Computersabotageangriffen mit internationalen Bezügen durchzuführen und in der für gerichtliche Zwecke erforderlichen Qualität zu analysieren und zu dokumentieren.

 

Folgender zeitlicher Ablauf ist für das Teilprojekt I vorgesehen:

 

26.02.2002                              :            Anreise der Teilnehmer

27.02.2002 - 20.03.02           :            Spezialfortbildung gem. Detailkonzept

21.03.2002                              :            Abreise der Teilnehmer

Teilprojekt II :      Polizeilicher Informationsstand „Internetkriminalität“ während der Computermesse CeBIT 2002

Die Präsentation auf dem Messegelände soll dem Messebesucher deutlich machen, das die Strafverfolgungsbehörden auf die Herausforderung neuer Technologien reagieren und als kompetente Ansprechpartner in präventiver und repressiver Hinsicht zur Verfügung stehen

Darüber hinaus haben die CeBIT-Besucher die Möglichkeit, mit polizeilichen Fachleuten über Informationssicherheit, Prävention, Verhalten im Fall von Internetkriminalität, internationale Zusammenarbeit pp. zu diskutieren.

Diese Themen werden im Rahmen einer Beteiligung polizeilicher Fachleute an der CeBIT auf dem Messegelände gewährleistet. Zudem ist eine Podiumsdiskussion mit hochrangigen Vertretern der Polizei, Datenschützern und Teilnehmern aus der Wirtschaft zu dem Thema: „Internetkriminalität – Hat der Staat noch eine Chance?“ im Rahmen der CeBIT vorgesehen.

Folgender zeitlicher Ablauf ist für das Teilprojekt II vorgesehen:

 

13.03.2002            bis 20.03.2002:            Infostand auf der CeBIT 2002

 Durchführung / Leitung des Projekts

 Das Gesamtprojekt wird durch das Land Niedersachsen, vertreten durch das Innenministerium geleitet. Mit der verantwortlichen Durchführung sind das Landeskriminalamt Niedersachsen und die Polizeidirektion Hannover beauftragt.

Projektpartner

 

Projektpartner sind: 

  • Österreich
  • Niederlande
  • Großbritannien

 Projektziele:

 Die wesentlichen Ziele des Projekts sind:

 

  • Die Qualifizierung von Spezialkräften im Bereich der „IuK-Beweissicherung / Forensischen IuK“, die anschließend national als Multiplikatoren eingesetzt werden können
  • Die Gewährleistung einer international auf hohem Niveau praktizierten Bekämpfung der Internetkriminalität 
  • Der Austausch von Ermittlungsstrategien (Technik, Taktik, Recht) und Diskussion der Kompatibilität auf EU-Ebene
  • Die Initiierung und Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit insbesondere durch die Schaffung persönlicher Kontakte
  • Die Einleitung eines ständigen internationalen Wissenstransfers mindestens auf polizeilicher Ebene bei der Bekämpfung der Internetkriminalität
  • Die öffentlichkeitswirksame Präsentation der Polizei als kompetenter Ansprechpartner für den Bürger auch in Fragen neuer Technologien im Rahmen der CeBIT sowohl in präventiver als auch in repressiver Hinsicht
  • Die Stärkung der niedersächsischen Rolle bei der Bekämpfung der Internetkriminalität national und international

 Das Gesamtergebnis, das auch Problembereiche und Handlungsalternativen aufzeigt, soll auf Anforderung internationalen Gremien zur Verfügung gestellt werden.


FDP: Die triste Wirklichkeit der vermeintlichen Siegerpartei
 
 

Dr. Guidos Wohlfühlformel

Mit professionellem PR-Dauerfeuer hat es FDP-Chef Guido Westerwelle geschafft, die Liberalen zur Siegerpartei zu stilisieren. Die Realität hingegen ist eher trist: Die viel beschworene Erneuerung hat gerade erst begonnen, eine Regierungsbeteiligung käme für die Partei zu früh.

Es war der französische Apotheker Émile Coué, der im 19. Jahrhundert die heilsame Wirkung der Autosuggestion entdeckte. Coué stellte fest, dass sich das seelische und körperliche Befinden durch positive, aufbauende Gedanken erheblich steigern lässt. Seine berühmteste Suggestionsformel lautet: "Es geht mir in jeder Hinsicht von Tag zu Tag immer besser."

 

DER SPIEGEL

In Dr. jur. Guido Westerwelle aus 53604 Bad Honnef hat der Apotheker aus dem Städtchen Troyes ein gutes Jahrhundert später einen würdigen Nachfolger gefunden. Dr. Guidos Wohlfühlformel lautet: "Wir haben uns programmatisch erneuert, wir haben uns strategisch erneuert, wir haben uns personell neu aufgestellt."

Die 43 liberalen Abgeordneten im Berliner Reichstag ("eine putzmuntere Opposition") kann Westerwelle, 40, nicht gemeint haben. Bei 54 Jahren liegt das Durchschnittsalter auf den FDP-Bänken - nur die CDU-Abgeordneten bringen es auf noch mehr Jahre. Gleich zwölf der Altkader trauern als Ex-Minister oder Ex-Staatssekretäre der abgewickelten Kohl-Ära nach - immerhin mehr als ein Viertel der Fraktion.

Manchem früheren Machtteilhaber fiel es schwer, nach der Wahlniederlage 1998 sich in die Reihen der Opposition zu finden. Frustriert zog sich Ex-Außenminister Klaus Kinkel auf den Posten des "sportpolitischen Sprechers" zurück. Seitdem muss er gelegentlich abends vor leerem Plenum über die Probleme der "Umsatzbesteuerung von Sportanlagen" referieren.

Ex-Wirtschaftsminister Helmut Haussmann versuchte, sich 1999 ins Straßburger EU-Parlament abzusetzen. Vergeblich. Inzwischen, spotten die Kollegen, nutzt der Porschefahrer seine Visitenkarte mit dem Bundesadler vor allem, um unter Geschäftsleuten ein wenig Anerkennung zu finden.

Zu seinem Bedauern entdeckt der junge Parteichef Westerwelle auch beim Blick auf die hinteren Reihen seiner Fraktion keine Muntermacher. "Wenn die nicht mehr da wären, würde es keiner bemerken", ätzt ein Spitzenliberaler über die aus dem Osten stammenden Parlamentarier Joachim Günther (Plauen), Klaus Haupt (Hoyerswerda), Karlheinz Guttmacher (Jena) und Jürgen Türk (Kolkwitz).

Der Partei mangelt es an Spitzenpersonal. Wehmütig erinnern sich altgediente Liberale an die Helden der Vergangenheit, die angesichts der trüben Gegenwart von Jahr zu Jahr mehr verklärt werden: Männer wie der begnadete linksliberale Programmatiker Karl-Hermann Flach etwa oder der wendige Hans-Dietrich Genscher, der die deutsche Einheit mit aushandelte. Auch der Abgang des kantigen "Marktgrafen" Otto Lambsdorff riss eine große Lücke.

 

Ergebnisse der FDP bei Wahlen und Umfragen
DER SPIEGEL
Ergebnisse der FDP bei Wahlen und Umfragen

Dessen Job als wirtschaftspolitischer Sprecher versucht nun der wackere Rainer Brüderle auszufüllen. Der einstige rheinland-pfälzische Minister für Wirtschaft und Weinbau fühlt sich auf den Berliner Oppositionsbänken für vieles zuständig. Für fast alles eigentlich. Für Weltökonomie beispielsweise.

Munter verschickt Brüderle Tag für Tag neue Pressemitteilungen. Allein im vergangenen Jahr waren es 282. Mal ordert er ein "Blitzprogramm gegen stagflatorische Tendenzen", mal drängt es ihn, "zur Entwicklung salztoleranter Tomaten" Stellung zu nehmen. Für eine gute PR-Pointe pflügt Brüderle allemal den wirtschaftspolitischen Sachverstand unter. "Die Bundesregierung muss T-Aktionären beistehen", forderte er ausgerechnet am 11. September, als wegen der Terroranschläge in den USA weltweit die Börsen abschmierten. Wegen des "massiv erschütterten Vertrauens", befand der überzeugte Marktwirtschaftler dabei ohne Scheu, müssten Kleinaktionäre - als wäre die Telekom ein Staatskombinat - "mit einem Bonus beim nächsten Börsengang belohnt werden".

Gut, dass Brüderle seine Forderungen nicht in die Tat umsetzen muss - die Republik hätte wohl Konkurs anmelden müssen. So schlug er vor, jedem Steuerzahler einen Scheck über 1500 Mark auszustellen, um die sieche Konjunktur anzukurbeln. Die Aktion hätte den Staat 45 Milliarden Mark gekostet.

Auch der brave Fraktionsspitzenmann Wolfgang Gerhardt gilt den eigenen Leuten - vorsichtig formuliert - nicht als Spitzenbesetzung: Wahlweise wird er als "schnarchender Löwe" (Hans-Dietrich Genscher), "lahme Ente" (Wolfgang Kubicki) oder "kleines Licht" (Jürgen Möllemann) charakterisiert. Dem gelernten Erziehungswissenschaftler ist es nie gelungen, sich im Wahlvolk populär zu machen. Als Gerhardt noch Parteichef war, im Februar 2001, konnten 28 Prozent der repräsentativ für den SPIEGEL befragten Bürger mit seinem Namen nichts anfangen.

Zudem haftet Gerhardt der Ruf eines chronischen Verlierers an. Unter seinem Vorsitz - und mit Westerwelle als Generalsekretär - schafften es die Liberalen wieder nicht ins Europaparlament und flogen aus 12 von 16 Landtagen.

Aufwärts ging es erst, als die Union abstürzte. Helmut Kohls schwarze Kassen bescherten den Christdemokraten Anfang 2000 die schwerste Krise ihrer Geschichte - und verschafften den Liberalen eine unverhoffte Sonderkonjunktur. Bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein im Februar 2000 legte die FDP zum ersten Mal seit langem zu, von 5,7 Prozent auf 7,6 Prozent.

In ihrer Verzweiflung über die Union stimmten viele CDU-Anhänger notgedrungen für die zweite Partei im bürgerlichen Lager. Von "Windfall Profits", also einem unerwarteten Geschenk, spricht denn auch Ex-Parteichef Gerhardt ehrlicherweise. Besonders üppig war die Gabe im Oktober in Berlin, als der belächelte CDU-Spitzenmann Frank Steffel die FDP unfreiwillig von 2,2 auf 9,9 Prozent katapultierte. Ein Sonderfall, das gibt selbst Westerwelle zu - der ansonsten liberale Krisengewinne konsequent in "eigenständige Stärke" umdeutet.

Zum 2. Teilhttp://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,174692-2,00.html

 

..kommt einem irgendwie bekannt vor, die Wähler in jeder Mülltonne suchen, täglich ein nicht-durchdachtes 10-Punkteprogramm erfinden und verkünden, Verfassungsbeschwerden ankündigen und dann zwei- bzw. eindeutig auf einer Veranstaltung in Köln auf Nachfragen verkünden, von der nächsten Bundestagswahl verspräche man sich doch mehr als von einer Klage (vor allem für sich selbst)... die "triste Wirklichkeit der FDP" eben, wie im Artikel so treffend formuliert.

 


 
und auf Seite 60 im Spiegel:
Strafjustiz: Freispruch für den Hamburger Innensenator Ronald Schill

sowie auf Seite 48:

Ermittler:
Neues Gesetz macht Journalisten zu unfreiwilligen Polizei-Helfern

und auf Seite 48:

Bundestag:
Wie die Regierung das Parlament zur Abstimmungsmaschine degradiert

 

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Spiegel:
Strafjustiz: Freispruch für den Hamburger Innensenator Ronald Schill

sowie auf Seite 48:

Ermittler:
Neues Gesetz macht Journalisten zu unfreiwilligen Polizei-Helfern

und auf Seite 48:

Bundestag:
Wie die Regierung das Parlament zur Abstimmungsmaschine degradiert

 

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