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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

* Nach den Hundebissen, durch die eine Zehnjährige am Neujahrstag schwer verletzt wurde

* "in memorian peter w."

* Die offiziellen Versuchstierzahlen

* Wie man ein Schröder wird

* Wieder bundesweite Anti-Jagd-Demo in Berlin

* Einsatz fuer bedrohte und misshandelte Tiere findet Grenzen im Gesetz

* Hauptsache, der Mensch kann sich den Bauch voll schlagen...

* Bauern geraten mit Tierschuetzern aneinander

* und vieles mehr im InfoForum


Weser-Kurier Ausgabe 05.01.2002
Niedersachsen

Land und Leute

Achim: Nach den Hundebissen, durch die eine Zehnjährige am Neujahrstag schwer verletzt wurde, ermittelt die Polizei jetzt gegen die Mutter des Mädchens.
Es bestehe der Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, sagte ein Sprecher.
Die Frau hatte ihre Tochter allein mit dem Schäferhund spazieren gehen lassen. Das Mädchen liegt immer noch im Krankenhaus. (dpa)
 

"in memorian peter w."
unser aufrichtiges beileid für die witwe
und viel glück für "beauty".

sehr geehrte medienvertreter,
sehr geehrte damen und herren politiker,
sehr geehrter herr ministerialdirektor werner müller im bundesministerium des inneren,
sehr geehrter herr wolfgang dierig im petitionsausschusses des deutschen bundestages,
sehr geehrte mitstreiter,

es ist soweit. durch ihre hetze, hysterie, diskreminierung, kriminalisierung und panikmache hat es nun ein unschuldiges todesopfer gegeben, dessen familie wir unser aufrichtiges beileid aussprechen. wir hoffen, daß "beauty" nun nicht in ein tierheim muß.

wir wurden als lügner dargestellt (s. schreiben des herrn ministerialdirektor müller an die eheleute gerlach), wenn wir in der vergangenheit darauf hingewiesen haben, daß es zu tätlichen übergriffen kam gegen unsere kinder, unsere hunde und uns.
unsere hunde wurden sinnlos ermordet und hingerichtet, weil auf die meinung der wirklich sachverständigen, sachkundigen berater kein wert gelegt wurde.
die politiker waren und sind der meinung, daß sie alles wissen und die einzigen wahren sachkundigen sind. sie haben mit den lhv's und dem bundesgesetz solche mörder auch noch unterstützt, denn wir hundehalter wurden unserer grundrechte beraubt. hundehassern wurden tür und tor mit den gesetzen geöffnet.
die medienvertreter haben daran keinen unmaßgeblichen anteil, im gegenteil, sie sind die wirklichen gesetzmacher in deutschland. übergriffe auf uns wurden in den medien fast nie erwähnt, auch nicht die beißvorfälle mit den anderen hunderassen, die es in hülle und fülle gab und gibt.

auch wir fordern nun maßnahmen vom gesetzgeber, um uns, unsere familien und unsere hunde endlich zu schützen und nicht weiter zum freiwild für alle zu machen, die auf diese weise ihre abartigkeit gesetzlich abgesichert ausleben.

mit freundlichen grüßen für unsere kampfschmuser
marita redemann, sprecherin der ig zu schutz und rettung bedrohter hunderassen,

 


http://www.datenbank-tierversuche.de/mainframe.php4

Die offiziellen Versuchstierzahlen

Das Magazin der Datenbank-Tierversuche stellt in der Regel Versuche vor, die
das laufende Geschehen auf dem Feld der Tierexperimente in besonderer Weise
charakterisieren und einzelne Aspekte beleuchten. Die Datenbank präsentiert
so vollständig wie möglich die Versuche, die die Wissenschaftler selbst in
ihren Fachpublikationen für veröffentlichungswert halten. Gelegentlich
sollten wir uns aber vor Augen führen, dass diese Auswahl vor dem
Hintergrund der tagtäglichen massenhaften Routine zu sehen ist, mit der
Tiere aller Arten auf zahllosen Gebieten unserer Industriegesellschaft als
Versuchsobjekte verschlissen werden. Deshalb werfen wir zum Jahresende einen
Blick auf die offiziellen Zahlen, die die Bundesregierung im November 2001
herausgegeben hat. Diese Liste vermeldet eine Gesamtzahl von 1,83 Millionen
Tieren, die im Jahr 2000 in Deutschland für Versuchszwecke »verbraucht«
worden sind. Die Vergleichszahlen der Vorjahre liegen fast durchweg
darunter, im Jahr 1999 etwa wurden 1,59 Millionen gemeldet. Der Anstieg ist
allerdings nicht so offensichtlich, wie es auf den ersten Blick erscheint,
da aufgrund der neuen Versuchstiermeldeverordnung vom 4. November 1999 auch
die Daten aus Bereichen meldepflichtig geworden sind, die bis dahin
ausgeklammert waren, nämlich die für Lehre, Herstellung oder Vermehrung von
biologischem Material und Organentnahmen. Nach Angabe des zuständigen
Ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft beträgt die
Zahl dieser bisher nicht berücksichtigten Tiere 35% der Gesamtzahl. Dazu ist
zu bemerken, dass mit der neuen Verordnung auch einer Forderung des
Tierschutzes Rechnung getragen worden ist, der diesen Rechentrick, einfach
ein gutes Drittel der Opfer nicht mitzuzählen, schon immer angeprangert hat.
Etwas mehr Ehrlichkeit und Transparenz ist also eingeführt worden. aber es
wäre naiv zu glauben, dass tatsächlich alle Tiere erfasst sind, die in diese
Maschinerie geraten. Es genügt, an die »Verluste« beim Transport, der
Haltung, bei Missgriffen und Unfällen zu denken. Rein zahlenmäßig ist der
Vergleich mit den Vorjahren durch die Einbeziehung der 35 Prozent aus den
genannten Bereichen erschwert. Dennoch ist ein Anstieg der Versuche
unübersehbar.. Besonders in der Grundlagenforschung, und hier vor allem in
der Genforschung, hat sich ein riesiges Feld aufgetan, so dass sich die
vorher abnehmende Tendenz, die auf den »konventionellen« Gebieten zu
beobachten war, umgedreht hat. Auf Nachfrage teilt das Ministerium mit, dass
sich die Versuche nicht nach privaten, staatlichen und universitären
Forschungen aufschlüsseln ließen. Leon Bernstein Tierversuchszahlen 2000

Das PDF-Dokument, das Sie mit dem folgenden Link in einem neuen Fenster
aufrufen oder auf Ihrer Festplatte abspeichern können, enthält die
offizielle Verlautbarung des Bundesverbraucherschutzministeriums vom 16.
November 2001 und detaillierte Informationen über die erfassten
Tierversuche.
 


Wie man ein Schröder wird

(Das perfekte Aufbauprogramm in 10 Schritten für den Heimwerker)  

1.Fang an Deine Frau Hillu zu nennen, und sobald sie darauf hört laß' Dich von Ihr scheiden!
2.Bau Dir eine norwegische Bohrinselatrappe in den Garten und versuch damit Münchener Topjournalistinnen anzulocken.
3.Mogel Dich mit dem Vorwand, Du könntest eklige Unterleibskrankheiten vorzeigen, in jede Talkshow rein.
4.Sag immer das gleiche aber lies es nie ab. Die Wähler mögen keine Streber die sich zuhause heimlich vorbereiten.
5.Selbst wenn Du von der Polizei nach Deinem Namen gefragt wirst antworte nie mit Gerhard Schröder ohne vorher mit Oskar gesprochen zu haben.
6.Zeig Dich so oft es geht in der Nähe von Autos - deutsche Wähler mögen die Dinger mehr als Ihre Frauen
7.Übe folgenden Satz: "Ich bin für eine Koalition mit den Grünen, die nicht koalitionsfähig sind." - damit hast Du Dich nach allen Seiten abgesichert.
8.Wenn Dir partout nicht mehr einfällt wie Du in die Medien kommen sollst, und Du Dich von der Frau an Deiner Seite nicht schon wieder trennen willst, dann behaupte irgendwas worüber sich eine Minderheit kollossal aufregt. Zum Beispiel: "Lehrer sind alles faule Säcke" oder "Hunde scheißen den ganzen Standort Deutschland voll"
9.Vertraue nicht auf Deine Ratgeber, lies keine Expertiesen und scheiß auf die Gesellschaftsanalysen. Frag jeden Morgen den Mann am Kiosk oder die Frau die die Zeitung bringt nach Ihren Problemen und formulier daraus ein Medienstatement. Wenn der Kioskmann zum Beispiel morgens hustet und sagt: "Die chinesische Schweinegrippe hat mich anne Eier gepackt." heißt das ins Schröderdeutsche übersetzt: "Die Folgen der Globalisierung spürt der kleine Mann da, wo's ihm am meisten wehtut."
10.Plane viele Städetereisen und setzte sie jeweils unter ein Motto. Zum Beispiel: Nach Bonn gehe ich nur als Kanzler, nach Rom gehe ich nur als Papst, nach London gehe ich nur als Queen, nach Hannover-Ilten gehe ich nur als Bekloppter und nach Immensen (sp?) ziehn mich keine 10 Pferde mehr hin. Wenn Du das alles beachtest bist Du der perfekte Schröder.
 


Wieder bundesweite Anti-Jagd-Demo in Berlin

Macht die Jagd zum Wahlkampfthema!

Die bundesweite „Initiative zur Abschaffung der Jagd“ hat nach drei
erfolgreichen Demonstrationen im letzten Jahr erneut zu einem
Protestmarsch in der Bundeshauptstadt Berlin aufgerufen: Am Samstag, den
5. Januar beginnt die Anti-Jagd-Demo um 12 Uhr am Adenauerplatz und
führt über den Kurfürstendamm. Von 13 bis 14 Uhr findet die
Abschlusskundgebung vor der Gedächtniskirche statt. Als Redner werden
der Biologe Kurt Eicher, Sprecher der Initiative Abschaffung-der-Jagd.de
erwartet und der bekannte Tierrechtler und Autor mehrerer jagdkritischer
Bücher, Dag Frommhold. Die Veranstalter rechnen mit der Teilnahme von
über 1000 Jagdgegnern und Tierrechtlern aus ganz Deutschland.

»Es darf nicht noch ein weiteres großes „grünes Thema“ zwischen die
Mühlsteine der Rot-Grünen-Koalition geraten: Die Abschaffung der Jagd!«,
fordert die Initiative zur Abschaffung der Jagd in einem offenen Brief
an die Bundesministerin für Ernährung, Verbraucherschutz und
Landwirtschaft Renate Künast und den Bundesminister für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin. In einem
Positionspapier von Bündnis 90/Die Grünen vom Juli 1998 hieße es
ausdrücklich: »Die Bundesarbeitsgemeinschaft setzt sich langfristig für
die Abschaffung der Jagd ein.« Die Jagdgegner fordern nun: »Macht die
Jagd zum Wahlkampfthema!«

Am kommenden Samstag wollen die an den Berliner Demonstrationen
beteiligten Jagdgegner und Tierrechtler ein deutliches Signal für die
Öffentlichkeit und die Politiker setzen. Tierrechtler Dag Frommhold
fordert in seinem Appell für die Berliner Demonstration: „Es wird
höchste Zeit, dass die Gesetzgebung auch hierzulande endlich dem
aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand einerseits und dem Willen
der Bevölkerungsmehrheit anderseits angepasst wird.“ Die Jagd sei aus
ethischen und ökologischen Gründen überfällig.

Umfragen bestätigen: Die Jagdgegner sind in Deutschland mehrheitsfähig.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist gegen die Jagd. In einer von
HÖRZU bereits 1996 veröffentlichten Studie heißt es gar: »71% aller
Deutschen (zwischen 16 und 60 Jahren) lehnen die Jagd ab« (HÖRZU
37/1996, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts
»Gewis«). Während in Deutschland mit seinen archaischen Jagdgesetzen
noch 96 (!) Tierarten jagdbar sind, ist unser Nachbarland Holland schon
weiter: In Holland sind nur noch 6 Tierarten jagdbar. Mehrere
Polizeieinheiten überwachen die Einhaltung der Bestimmungen. (Quelle:
Artenschutzbrief Nr. 3 »Jagd in Deutschland« vom Komitee gegen
Vogelmord)

In Deutschland dagegen ist jeder Grundeigentümer immer noch zur Jagd
verpflichtet - ob er will oder nicht. Dabei hatte der Europäische
Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg bereits im letzten Jahr für
eine Abschaffung der Zwangmitgliedschaft in der Jagdgenossenschaft Recht
gesprochen. Nach dieser Entscheidung kann jeder Grundeigentümer sein
Grundstück aus der bejagbaren Fläche herausnehmen. Doch bis heute wurde
das Urteil des Europäischen Gerichtshofes in Deutschland nicht in
geltendes Recht. umgesetzt.

Für den Biologen und Studiendirektor Kurt Eicher ist das Ende der Jagd
der nächste Evolutionsschritt ins 21. Jahrhundert: »Die Steinzeit ist
vorbei! Die Abschaffung der Jagd ist aus biologischen, ökologischen und
ethischen Gründen überfällig.« Überall, wo großflächig mit der Jagd
aufgehört wurde, sei das Gegenteil dessen passiert, was die Jäger
prophezeit hätten: »Der Wald wurde nicht abgefressen, die
Tierpopulationen nahmen nicht explosionsartig zu - sondern es kam zu
einer natürlichen Verjüngung mit unterschiedlichen Baumarten und
Sukzession (»Stockwerke«), weniger Krankheitsbefall bei Tieren und
Pflanzen und damit zu einem stabilen Ökosystem.« Damit habe auch die
Traumatisisierung der Wildtiere ein Ende gefunden.

Die Jagdgegner setzen ihre Protestmärsche in Berlin fort, jeweils am
ersten Samstag im Monat: Am 2. Februar und am 2. März soll wieder für
die Abschaffung der Jagd demonstriert werden – Treffpunkt 12 Uhr
Adenauerplatz.

Kontakt und weitere Informationen:
Kurt Eicher, Heilbronn, Tel. 07131/481263 oder Tel. 0175/1475083,
http://www.abschaffung-der-jagd.de


Zum Tierschutz-Aktivismus

Einsatz fuer bedrohte und misshandelte Tiere findet Grenzen im Gesetz


DR. NORBERT SCHAUER

"Juristen fuer Tierrechte"


Der Tierrechtsaktivismus reicht von legalen Dauerdemonstrationen bis zu
Brandanschlaegen. Umgekehrt wurden Tierschuetzer von Schweinebauern
angeschossen oder von Zirkus-Betreibern schwer verpruegelt. Wenn von
tierschuetzerischem Aktivismus die Rede ist, stehen Probleme der
Massentierhaltung, die Haltung von Wildtieren in Zirkussen, Tiertransport
und schonende Schlachtung, Legitimitaet des Handels mit Pelztieren,
weidgerechtes Verhalten bei Jagd und Fischfang, Schmuggel exotischer Tiere,
Tierversuchsmedizin und -pharmazie im Vordergrund.

Militante Tierschuetzer machen immer wieder Schlagzeilen. Auch
Sozialwissenschafter gehen davon aus, dass sich der Konflikt zwischen
Tierschuetzern und Tiernuetzern kuenftig ausweiten wird.

Wie sieht es rechtlich aus?

o Eigenmaechtiges Betreten von Tierhaltungsbetrieben: Dem Grundeigentuemer
erwaechst gegen den Tierrechtsaktivisten ein Anspruch auf Feststellung der
Stoe-rung, Wiederherstellung des frueheren Besitzstandes und Unterlassung
weiterer Stoerungen (Besitzstoe-rungsklage). Der Anspruch ist mit einer
30-taegigen materiellrechtlichen Ausschlussfrist begrenzt.

Jedem blossen Betreten fremden Grundes haftet, wenn es nicht nur ganz
unbedeutend ist, also der Aufforderung zum Verlassen sofort Folge gegeben
wird, eine Besitzstoe-rung an. Fuer Schaeden, die beim Betreten des Grundstuecks
verursacht werden, aber auch fuer Folgeschaeden (Umsatzeinbussen auf Grund
eines Fernsehberichts) wird nach allgemeinen Grundsaetzen aus dem Delikt
gehaftet.




Tierbefreiung
ist Besitzstoerung




Probleme sind hinsichtlich der Folgeschaeden in Bezug auf die
Schadenszurechnung (Adaequanz, Rechtswidrigkeitszusammenhang) zu sehen.
Strafrechtlich liegt im blossen Betreten kein Hausfriedensbruch vor, da
dieser nach § 109 StGB das gewaltsame Erzwingen des Eintritts in eine
Wohnstaette voraussetzt.

o Tierbefreiung: Befreiungsaktionen sind Besitzstoerungen; petitorisch kann
auf Herausgabe beziehungsweise Unterlassung geklagt werden. Strafrechtlich
liegt dauernde Sachentziehung vor.

o Kuerschnerboykott: Das Beschmieren von Auslagen stellt eine
Sachbeschaedigung dar, macht daher strafbar und verpflichtet zum
Schadenersatz. Wiederherstellung bzw. Unterlassung kann mit
Besitzstoe-rungsklage oder petitorisch begehrt werden. Fordert der Aktivist
zudem dazu auf, bei Kuerschnern nicht zu kaufen, liegt Boykott vor. Das
Gesetz regelt ihn nicht. Ist damit eine Beleidigung bzw. Rufschaedigung im
Sinne des § 1330 verbunden, gebuehrt nach dieser Bestimmung Schadenersatz,
bei Sittenwidrigkeit nach § 1295 Abs. 2 ABGB.

o Einzeltierrettung: Sieht jemand, wie ein anderer im Garten seines Hauses
daran geht, seinen Hund grausam zu toeten, ist es ihm derzeit nicht erlaubt,
diese Person mit Gewalt an seinem strafbaren Treiben zu hindern. Auch das
immer wieder von der Boulevardpresse emphatisch gefeierte Aufbrechen eines
Autos, um dem darin schmachtenden Hund Luft zu verschaffen, ist
rechtswidrig. Hier kommt allenfalls der Rechtfertigungsgrund des Notstandes
in Form der Nothilfe zu Gunsten und im Interesse des Tiereigentuemers in
Betracht.
 


Lesermeinung
Hauptsache, der Mensch kann sich den Bauch voll schlagen...
Zum FT-Bericht "Kormoranen geht's an den Kragen" in der Ausgabe vom 3. Januar erreichte uns folgende Zuschrift:


Raum für alle hat die Erde! Was verfolgst du meine Herde?" - aus dem Gedicht "Der Alpenjäger" von Friedrich von Schiller.

Ja, was verfolgst du immer und immer wieder meine Herde! und dann noch mit Jubel, wie ich dem Beitrag im FT entnahm. Und das in einem Naturschutzgebiet! Wie hat sich der Bund Naturschutz all die Jahre geplagt. Hat Flächen dazu gekauft und viel Zeit in Arbeitseinsätze investiert, um Natur und Umwelt und somit auch die Tiere dort zu schützen. Jetzt also das andere Extrem, nur weil die Regierung von Mittelfranken dem Druck der Teichwirte und Jagdpächter nachgegeben hat.

Ich habe keine Ahnung, inwieweit die Teichwirte in ihrer Existenz bedroht sind. Können sie sich kein Auto mehr leisten? Haben sie keine warme Stube mehr? Sind sie klapperdürr vor Hunger, erfrieren ihren Kindern Gliedmaßen, weil sie keine warme Kleidung haben? Ich weiß nicht, inwieweit sie für gemeinnützige Vereine von ihrem Gut und Geld jedes Jahr abgeben. Aber in diesem Falle dann lieber nichts für Brot für die Welt, sondern Spenden an die Natur.

Wieviele Fische fressen die Kormorane? Wieviele Euros im Jahr gehen ihnen durch die Vögel verloren. Der Natur spenden? Ein ganz neuer Gedanke?

Und die Jagdpächter? Sie schreien lautstark, wenn ihren Rehen etwas passiert, obwohl diese durch Verbiss auch der Umwelt schaden. Mit dem Schießen ist man schnell bei der Hand. Ob ein streunender Hund, ein verletzter Schwan - wie neulich geschehen - obwohl für ihn gesorgt worden wäre, oder unsere wenigen Hasen bei der traditionellen Hasenjagd im Herbst erlegt werden. Hauptsache der Mensch ist zufrieden, kann sich den Bauch vollschlagen, hat seinen Spaß. Er darf die Existenz aller Geschöpfe vernichten mit Auto- und Industrieabgasen, darf in überfüllten Mastanstalten Tiere quälen, darf diese armen Geschöpfe für Experimente hernehmen, für Medikamente oder Pelzmäntel. Ganz zu schweigen von dem qualvollen Leben der Kragenbären in China, denen viertelstündlich durch einen Mechanismus Galle unter großen Schmerzen abgezogen wird, um Gallensaft für irgendwelche blödsinnigen Medikamente herzustellen, übrigens das Schlimmste an Tierquälerei, was ich je gehört habe.

Wer steht all diesen Tieren bei? Wie wünsche ich mir einen Geist, wie im Gedicht von Friedrich von Schiller beschrieben, der schützend seine Hände über alle gequälten Geschöpfe legt. Aber dieser Wunsch bleibt Utopie, wie man weiß. So sind wir alle aufgefordert, Tiermord zu verhindern, wenn es möglich ist.

Die Berge wegen BSE getöteter Rinder und wegen der Schweinepest vernichteter Tiere sind noch lebhaft in unser aller Gedächtnis. Da hat sich der Hartgesottene voller Abscheu und Entsetzen abgewendet. Jetzt könnte es sein, dass uns Berge von Kormoranen präsentiert werden. Diese wundervollen Vögel, die nur für ihre Nahrung sorgen und für mehr nicht, schützt nun keiner mehr, weil das Gesetz es genehmigt. Jetzt kann man mit Genehmigung der Behörde seinen ganzen vorherigen Frust "mit Jubel" an den wehrlosen Kormoranen auslassen.


Katrin Grünenwald

Ringstraße 53

Herzogenaurach

Quelle : http://www.fraenkischer-tag.de/cgi-bin/load_nortext?lokales/erl/045-c1-c3605.txt


Aerger bei Viehmarkt

Bauern geraten mit Tierschuetzern aneinander

Zu einer Auseinandersetzung zwischen Bauern und Tierschuetzern der
Organisation "Animals Angels" ist es am Rande des juengsten Miesbacher
Viehmarktes gekommen. Die Bauern hatten mit einer Blockade des Parkplatzes
verhindert, dass die Tierschuetzer einem Tiertransporter folgen konnten.

Aerger gab es bereits bei der Versteigerung, da nach Auskunft des
Zuchtverbands-Vorsitzenden Simon Adlbert Mitglieder der "Animals Angels"
unerlaubt die Oberlandhalle gefilmt hatten. "Wir haben schon schlechte
Erfahrungen mit manipulierter Berichterstattung gemacht und waren skeptisch,
weil sich die Leute bei uns nicht vorgestellt haben", erklaerte Adlbert.
Die Situation eskalierte dann am Nachmittag, als die Tierschuetzer
versuchten, einen nach Spanien abfahrenden Lastwagen zu verfolgen. Die
Landwirte versperrten daraufhin kurzerhand den Tierschuetzern den Weg. Erst
als die Polizei einschritt, beendeten die Bauern die Blockade des
Parkplatzes. Fuer drei Landwirte endete der Streit mit einer Anzeige wegen
Noetigung im Strassenverkehr.

Annette Herrmann-Winter von den "Animals Angels" bedauerte den Vorfall und
gab Fehler seitens der Orgainsation zu. "Dass in Miesbach alles in Ordnung
ist, wissen wir. Es war ein Fehler, dass wir uns nicht vorgestellt haben,
was wir sonst immer tun", so Herrmann-Winter. Man habe lediglich feststellen
wollen, ob bei dem Transport auch die Richtlinien eingehalten wurden.

Herrmann-Winter will auf alle Faelle noch ein schlichtendes Gespraech mit
Adlbert fuehren. "Mit dem kann man sich ganz vernuenftig unterhalten und den
Zwist bereinigen."

Quelle : Muenchner Merkur
http://www2.merkur-online.de/magazin/magazin3.cfm?idnr=56293&nc_idnr=1017418
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ch die Richtlinien eingehalten wurden.

Herrmann-Winter will auf alle Faelle noch ein schlichtendes Gespraech mit
Adlbert fuehren. "Mit dem kann man sich ganz vernuenftig unterhalten und den
Zwist bereinigen."

Quelle : Muenchner Merkur
http://www2.merkur-online.de/magazin/magazin3.cfm?idnr=56293&nc_idnr=1017418
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