Kampfhunde Interview mit dem Historiker Professor Wippermann
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Hunde lassen einen Menschen humaner erscheinen. Besonders die
amerikanischen
Präsidenten haben sich den Sympathieträger Hund zunutze gemacht.
Mitterand wurde von seinem Hund zu jedem Staatsempfang begleitet.
Was für Gefühle löst der Hund bei den Bürgern aus und worin besteht die
enge Verbindung von Politikern und Hunden?
Wenn Politiker sich mit Hunden in der Öffentlichkeit zeigen, so soll das
Sympathie hervorrufen, es ist sogar eine Werbung. Warum ruft das
Sympathie hervor? Weil sich damit der Politiker als Mensch wie du und
ich darstellt, er ist nicht so unmenschlich, er ist nicht nur Politiker,
er ist auch Mensch und er zeigt, dass er Gefühle hat, Gefühle die er dem
Hund gegenüber zeigt und wenn der
Hund diese Gefühle erwidert, so ist gewissermaßen eine Art Symbiose
hergestellt, zwischen den Politikern, dem Politiker und dem Hund,
und das weckt eine Welle der Sympathie. Die man aber auch historisch
wiederum analysieren sollte, es war nicht zu allen Zeiten so und auch
nicht in allen Kulturkreisen, dass so eine enge Beziehung zwischen
Mensch und Hund Sympathie hervorruft.
Wie erklären Sie es sich, dass unsere deutschen Politiker sich heute
nicht mehr intensiv der Marketingstrategie Hund bedienen?
Deutsche Politiker zeigen sich in letzter Zeit wenig mit Hunden. Ich
würde als Hundebesitzer vermuten, dass sie dazu zu wenig Zeit haben und
in sofern sind sie schon fast zu bedauern. Hinzu kommt aber auch der
Imageverlust des Hundes, vor allem auch des Schäferhundes und hier ist
das übermächtige Vorbild, abschreckende Beispiel Hitler.
Hitler hat die Sitte der Politiker bis zum Exzess getrieben, sich mit
Hunden und hier vor allem Deutschen Schäferhunden zu zeigen.
So dass der Deutsche Schäferhund schon so etwas wurde wie der Hitler
Hund und
hinzu kam das der Deutsche Schäferhund nun auch ein Symbol des
Nationalsozialismus war, der Propaganda, der Rassenpropaganda und er war
zugleich auch ein Terrorinstrument. Deutsche Schäferhunde vor allen
Dingen sind in Deutschen Konzentrationslagern eingesetzt worden und
nichts fürchteten die Häftlinge so sehr, wie diese Bestien. Das waren
wirklich Bestien, diese Deutschen Schäferhunde. Und dieses Image des
Deutschen Schäferhundes, was der Schäferhund, der kann nichts dafür, was
in der NS-Zeit entstanden ist, hat offensichtlich dazu geführt, dass
nach 1945 mit einer Ausnahme Helmut Kohl in
sehr jungen Jahren, hatte einen Schäferhund, sich kein einziger
Politiker, deutscher Politiker mit einem Deutschen Schäferhund
gezeigt hat. Und offensichtlich ist jetzt, sind jetzt auch davon von dem
schlechten Image der Schäferhunde, auch die anderen Hunde betroffen, so
dass sich Politiker immer seltener mit Hunden zeigen, obwohl sie
teilweise selber noch Hunde haben.
Hitlers Schäferhund Blondie wurde zu seinem einzigen Freund. Wie würden
Sie die Beziehung zwischen Hitler und seinem Hund beschreiben?
An diesen Bildern zumindest sieht man, dass Hitler diesen Hund zu wenig
kennt, er hat keinen Kontakt mit ihm, zu wenig Kontakt, wahrscheinlich
hat er ihn auch scharf dressiert oder dressieren lassen. Das ist hier
kein Freund des Menschen, dieser Schäferhund, und die Beziehung der er
dort suggeriert, ich habe eine sehr gute Beziehung zu meinem
Schäferhund, was er immer wieder auch schriftlich gesagt hat, das wird
durch diese Bilder geradezu demontiert. Hitler hat auch
hier ein Schauspiel geliefert, er hat sich als Hundefreund dargestellt,
was offensichtlich gar nicht so war. Ich bezweifle auch immer,
dass Hitler wirklich ein Hundefreund war, sein konnte, ein Mensch, der
so grausam war, konnte eigentlich nicht Tiere lieben. Das ist eigentlich
ein Widerspruch in sich.
Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang die umfangreiche
Tierschutzgesetzgebung unter Hitler?
Die Tierschutzgesetzgebung war sogar vorbildlich, aber der Schutz der
Menschen war katastrophal. Und es ist tatsächlich so, dass die Nazis
1942 eine eigene Verordnung erlassen mussten, dass den Juden, die
deportiert werden sollten, die Hunde weggenommen wurden. Und ich
vermute, ich kann es nicht beweisen, aber ich glaube, der Grund war,
dass man Hunde auf Grund des Tierschutzgesetzes nicht so behandeln
konnte auf dem Transport von Deutschland nach Auschwitz, in die
Vernichtungslager für die Menschen. Die Tiere, die Hunde waren
geschützter als
die Menschen, als die Juden, Sinti und Roma. Und das ist die Kehrseite
dieser Tierliebe, der angeblichen Tierliebe der
Nationalsozialisten. Hier ist Tierliebe mit Menschenverachtung gepaart
und das sollte uns auch eine Lehre sein, darüber nachzudenken, ob unser
Verhältnis zu den Hunden, zu den Tieren generell, richtig ist. Wir
müssen darüber reflektieren, wir müssen darüber nachdenken.
Sie schreiben in ihrem Buch, dass die Nationalsozialisten Hunde für ihre
propagandistischen Zwecke missbrauchten. Wie sah dieser Missbrauch aus
und welche Rolle wurde dem Deutschen Schäferhund im Dritten Reich
zuteil?
Der Deutsche Schäferhund hatte im Nationalsozialismus einmal die Rolle
als Instrument des Terrors, der Bewachung der Konzentrationslager und
zum anderen auch als Propagandainstrument, er war in der Propaganda
allgegenwärtig und er war Teil vor allem des Führerkultes.
Hitler zeigte sich als Führer allein, aber auch sehr gern mit seinem
Hund und nicht zufällig dem Deutschen Schäferhund und das war dann der
Versuch um Sympathie zu werben. Zu zeigen, der Führer ist auch ein
Mensch, der Hunde liebt, vor allen Dingen Deutsche Schäferhunde liebt.
Aber das war nicht immer so, wir sehen auf diesem Bild, dass der Hund,
der hier umworben wird vom Führer, diesen Führer gar nicht liebt,
es ist gar nicht Hitlers Hund.
Und dieser Hund ist in sofern vielleicht etwas schlauer gewesen als
viele Deutsche. Viele Deutsche sind auf das Werben reingefallen, das
Hitler mit ihnen gemacht hat. Aber diese Deutsche Schäferhund widersetzt
sich gewissermaßen, er hat Angst vor dem Führer.
Er erkennt, das ist nicht der gute Mensch, das ist nicht der
gute Adolf Hitler, sondern das ist ein böser Mensch, vor dem man Angst
haben muss, an den man sich sozusagen nur langsam herantraut und Hitler
wirbt um diesen Schäferhund und das gelingt ihm nicht.
Dieser Schäferhund war schlauer als viele Deutsche.
AW - Kommentar: Dies Interview
wurde uns zugesendet nachdem der Zusender das Interview von Stoiber
gelesen hatte.
Mehr sage ich da besser jetzt nicht
zu :-((
FRAGWÜRDIGE
INSTITUTION
DER HUNDEKONTROLLDIENST IST UNQUALIFIZIERT
UND ÜBERFLÜSSIG |
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Eine der negativen
Auswirkungen der Hamburger Hundeverordnung ist die Einsetzung und
Tätigkeit des Hundekontrolldienstes der Freien und Hansestadt
Hamburg. Die Verordnung hat nach dem Willen ihrer Schöpfer die
Zielsetzung, Hunde, die eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen,
zu identifizieren. Dadurch soll erreicht werden, daß der Hund als
Gefährte des Menschen dort keine Gefahr darstellt, wo eine
Gefährlichkeit von vornherein durch die Rassezugehörigkeit
unterstellt wird. Hier nun liegt die - fragwürdige - Aufgabe des
Hundekontrolldienstes. Seine Mitarbeiter sollen die sogenannten
Kampfhunde und deren Halter kontrollieren. Liegt nach ihrer
Auffassung ein Verstoß gegen die Hundeverordnung vor, dürfen sie die
betreffenden Tiere sicherstellen.
Leider fehlt ihnen
in der Regel die für diese verantwortungsvolle Aufgabe und ein
sachgerechtes Vorgehen unverzichtbare Fachkunde. Die Folge ist eine
Vielzahl willkürlicher und nicht nachvollziehbarer Handlungen und
Verfügungen, die mit den Grundsätzen rechtsstaatlichen Handels nicht
in Einklang stehen. Es darf niemanden überraschen, daß bei Personen,
die für diese Tätigkeit nicht qualifiziert sind und die, überspitzt
ausgedrückt, einen Mops nicht von einem Bullterrier unterscheiden
können, Fehlleistungen an der Tagesordnung sind. Doch auch in der
Tierpolitik darf Willkür niemals an die Stelle eines objektiven
Urteils und eines ausgewogenen, rechtmäßigen staatlichen Handelns
treten. Für die betroffenen Halter und ihre Tiere, die dadurch in
eklatanter Weise in ihren Rechten verletzt werden, hat jede
Fehlentscheidung des Hundekontrolldienstes schwerwiegende und
oftmals nicht mehr wiedergutzumachende Auswirkungen, selbst wenn die
Wegnahme des Tieres durch Einlegung von Rechtsmitteln wieder
rückgängig gemacht werden konnte. Welch großes Leid wird Mensch und
Tier immer wieder zugefügt, nur weil ein dilettantischer Mitarbeiter
des Hundekontrolldienstes zu übereifrig oder mit der sicheren
Zuordnung eines Hundes überfordert ist.
Der Hamburger
Tierschutzverein distanziert sich deshalb in aller Deutlichkeit vom
Hundekontrolldienst. Seine Vorgehensweise ist für uns nicht zu
akzeptieren. Es ist daher höchste Zeit, daß der Hundekontrolldienst
seine Arbeit einstellt. Er ist nicht nur unqualifiziert, sondern
auch überflüssig. Das Veterinäramt unterhält einen Fahrdienst mit
kompetenten Mitarbeitern, mit denen der HTV erfolgreich
zusammenarbeitet. Dieser Fahrdienst ist sicherlich besser geeignet,
die Aufgaben des Hundekontrolldienstes wahrzunehmen. Zudem hat die
Freie und Hansestadt Hamburg dem HTV ein zusätzliches
Tierrettungsfahrzeug zur Verfügung gestellt und die Kosten für
dessen Fahrer übernommen, der Aufgaben im Rahmen der Hundeverordnung
qualifiziert und vor allem unter Beachtung des Tierwohls wahrnimmt.
Demnach ist der Hundekontrolldienst in jeder Hinsicht entbehrlich
und sollte schnellstens aufgelöst werden. |
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LETZTE MELDUNG:
GIB KLEINEN LEUTEN MACHT... |
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Der Hundekontrolldienst sorgt
wieder für Ärger. Unmittelbar vor Redaktionsschluß erreichte uns
eine weitere Meldung über einen besonders dreisten Willkürakt.
Den Tag, an dem die geballte
Staatsmacht ihren lammfrommen Hund Bolet entführte, wird Diana
Rafiee, eine seriöse Boutiqueinhaberin, nie vergessen. Es war etwa
08.00 Uhr morgens, als Mitarbeiter des Hundekontrolldienstes in
Begleitung von Beamten des Wasserschutzkommissariats 2 an meiner
Haustür in Allermöhe klingelten berichtet sie. Mit brachialer
Gewalt stürmten die Männer die Wohnung und nahmen den vier Jahre
alten Mischling, der vollkommen friedlich war, mit. Diana Rafiees
Sohn (19), der dagegen protestierte, wurde wie ein
Schwerstkrimineller in Fesseln abgeführt. Der Hund kam zunächst ins
Tierheim Süderstraße und dann in die Harburger Hundehalle.
Die Staatsanwaltschaft hält
Bolet für einen Mischling aus Pitbul und American
Staffordshire-Terrier und somit für einen gefährlichen Kampfhund der
Kategorie I. Daß sich mehrere Tierärzte nicht auf eine bestimmte
Rasse festlegen mochten und Bolet eher für einen Boxer-Mischling
hielten, beachteten die übereifrigen Gesetzeshüter ebenso wenig wie
die Tatsache, daß die Veterinäre, unter ihnen sogar ein amtlicher,
dem Hund ausnahmslos ein außergewöhnlich freundliches und
sozialverträgliches Wesen bescheinigten. HTV-Geschäftsführer
Wolfgang Poggendorf zu diesem neuerlichen Skandal: Das ist die
reine Willkür. Entweder wir übernehmen die Arbeit des
Hundekontrolldienstes oder wir werden die Zusammenarbeit einstellen.
Dann können die sehen, wo sie mit den Tieren bleiben.
Nun also sitzt Bolet im
Hundeknast und sieht einem düsteren Schicksal entgegen. Seine
verzweifelte Halterin hat mittlerweile Rechtsanwalt Michael Rockel
eingeschaltet, der eng mit dem HTV zusammenarbeitet. Er bezeichnet
den Hundekontrolldienst als inkompetent und extrem anmaßend. So
ist es eben, wenn man kleinen Leuten Macht gibt...
Gefunden:
http://www.tierschutzverein-hamburg.de/
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