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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels
* Das Massaker von Olfen - Bericht zum Schusswaffengebrauch gegen Hunde in Olfen |
Sehr
geehrter Herr Neuhaus.
ich
erlaube mir, Ihnen einen Bericht über die Vorfälle in Olfen
zuzuleiten.
Er
spricht so sehr für sich selbst, daß ich mir naheliegende
Spekulationen
darüber erspare, wieweit die seit Sommer 2000 andauernde gezielte
Hetze
von
Politik und Medien diesen kollektiven Irrsin erst ermöglichen konnte.
Für
Samstag, 26.01.2002 ist vor Ort eine Demonstration zum Thema geplant.
Ich
glaube. die Bürger in diesem Land haben als Gegenleistung für ihre
Zwangsfinanzierung des offentlich -rechtlichen Rundfunks ein Recht auf
objektive Information zu diesem Skandal und seinen Hintergründen.
Die
von Ihnen mitgestaltete Sendung "Westpol" scheint mir dafür ein
naheliegendes Medium.
Sollten Sie an näheren Informationen hierzu interssiert sein, bitte
ich
um
Ihre Nachricht.
Mit
freundlichen Grüßen
Klaus
Arens
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Das Massaker von Olfen - Bericht zum
Schusswaffengebrauch gegen Hunde in Olfen
Vorgeschichte: Aufgrund der Tatsache, daß es am Donnerstag, den 17.01.2002 in Olfen zu einem Großaufgebot der Polizei mit Hubschraubereinsatz einschließlich Schießerei wegen mehrerer angeblicher "Kampfhunde" gekommen war (Zitat "Bild": Kampfhundealarm), beschloß ich zusammen mit einer Journalistin der Süddeutschen Zeitung und in Begleitung von Klaus und Heike Brzezinski zu besagtem "Tatort" zu fahren und einmal objektiv vor Ort die Hintergründe zu recherchieren. Eindruck: Der Besitz der Familien P. und P./N. befindet sich sehr idyllisch und ländlich gelegen in Olfen. Gegenüber des Besitzes liegt der städtische Bauhof (auf der anderen Straßenseite). Das Haus (ein großes, altes Herrenhaus) ist ringsherum großräumig durch einen ca. 160 cm hohen Zaun eingezäunt. Bevor man auf das Grundstück kommt, muß man durch ein großes, schmiedeeisernes und hundesicheres Tor, an dem sich auch eine Schelle befindet. In diesem Haus wohnen außer dem Besitzer und seiner Frau (Herr und Frau P.) auch seine Tochter nebst Partner (Herr N.) und deren Baby, deren 4 Katzen und deren 2 Hunden auch noch weitere Mietparteien. Der Hauseingang des Besitzers ist an der Vorderseite, der der anderen Mietparteien an der Rückseite des Hauses gelegen. Auch die Wohnung der Tochter und deren Lebenspartner befindet sich auf der Rückseite. Das Schlafzimmer und die Küche der Tochter befinden sich aber zur Vorderseite, das Fenster des Schlafzimmers befindet sich links neben dem Eingang des Hausbesitzers. Hinter dem Haus befindet sich eine Art Biotop, in dem die Hunde auch baden konnten und sich auch bis zum Sommer des Jahres 2000 zwischen den Pferden auf mehreren eingezäunten Pferdekoppeln frei bewegen konnten. Auf dem Gelände befindet sich auch noch ein "Partyhaus", bei dem kurz zuvor bei einem Einbruch eine Scheibe zerbrochen wurde, die restlichen Scherben hatte man aus dem Rahmen entfernt. Das fanden wir vor: Zuerst begrüßte uns der Hausbesitzer, dann kam seine Tochter und darauf deren Lebensgefährte. Die Ehefrau des Herrn P. war nicht anwesend. Sie stand unter Schock und hatte kurz nach dem Polizeieinsatz einen Herzanfall erlitten, da sie bereits schwer herzkrank war. Man zeigte uns die Spuren der dort stattgefundenen Schießerei: ein Durchschuß in das Schlafzimmerfenster durch die geschlossene Metalljalousie, zwei Querschläger an der Scheibe, mehrere Schüsse, Querschläger u.ä. an den Beetumrandungen, 2 Einschläge in Pflastersteinen, ein Schuß in den Gartenzaun (innen), etc...insgesamt wurden uns ca. 10 sichtbare Spuren von Schüssen gezeigt. Wir gingen in die Wohnung der Tochter (Familie P./N.) Vorbericht: Herr P. ist seit 40 Jahren Hundehalter (vornehmlich von Doggen) ohne bisherige Vorkommnisse. Die Tochter hatte sich eine unkastrierte Hündin aus dem Tierheim geholt (lt. Angabe des Tierheims ein Windhund-Labrador-Mix, fällt in NRW unter die 20/40er Regelung). Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon einen Alano-Mix-Rüden (in NRW ebenfalls 20/40er) in ihrem Besitz. Die Hündin bekam Welpen, einige davon sahen aus wie Jagdhund-Whippet-Mischlinge mit spitz zulaufender Schnauze, andere wirkten etwas gedrungener in Körperbau und Kopfform. Auf vorgelegten Fotografien waren, wie bei Mischlingen üblich, keine phänotypischen Rassenmerkmale zu erkennen. Nach dem Inkrafttreten der LHV wurden die Hunde beim Ordnungsamt gemeldet. Darauf hin kamen ein Herr des Veterinäramtes und der Ordnungsamtsleiter zur Beschau. Diese forderten die Erhöhung der Umzäunung auf 1,60 m, begutachteten die Hunde und der Amtsveterinär stufte sie als 20/40er ein. Der Halter wollte freiwillig mit den Hunden einen Wesenstest ablegen, das wurde vom Amtsveterinär mit der Begründung abgelehnt, daß das für 20/40-Hunde nicht erforderlich sei, und die Hunde seien ja auch alle sehr lieb. Auf Veranlassung des Ordnungsamtsleiters wurde ein Gutachten erstellt, aus dem ganz klar hervorging, daß es sich hier nicht um Kampfhunde, sondern um Mischlinge handelt, die nach der neuen Landeshundeverordnung unter die 20/40er Regelung fallen. Es wurde auch von Seiten des Ordnungsamtes kein Führungszeugnis eingefordert. Damit man keine weiteren Repressalien von Seiten des Ordnungsamtes mehr in Kauf nehmen mußte, hat man das Grundstück noch einmal verkleinert, indem man einen zweiten Zaun in Höhe von 1,60m zog, womit die Hunde nicht mehr auf die Pferdekoppeln konnten und somit auch ein eventuelles Anbellen von Passanten nicht mehr zu befürchten stand. Letzteres geschah freiwillig, um präventiv etwaigen Schwierigkeiten mit dem Ordnungsamt vorzubeugen. Tathergang: Morgens gegen 5.30 h ging die ältere Frau P. (Ehefrau des Hausbesitzers) hinaus vor die Haustür, um eine Zigarette zu rauchen, während sie ihre drei Hunde in den eingezäunten Vorhof ließ, damit sie ihr morgendliches Geschäft machen konnten. In der Nacht oder am frühen Morgen muß jemand das Tor des Grundstückes geöffnet und die Sicherheitskette entfernt haben. Das konnte die Frau nicht sehen, denn es war noch dunkel und von der Haustür bis zum Tor sind es mindesten 20 m. Die drei Hunde liefen unbemerkt durch das von einem Unbekannten geöffnete Tor hinüber zum Bauhof. Von dort hörte die Frau einen Arbeiter (zu eigentlich unüblicher Arbeitszeit) schreien: "Haut ab hier! Verpißt euch!" Sie lief hinüber, sah ihn wild gestikulierend nach den Hunden schlagen und treten. Dann sagte er: "Jetzt hat mich einer gebissen." Die Frau rief sofort die Hunde zu sich, die auch umgehend kamen und sich somit wieder auf dem eingefriedeten Grundstück der Familie befanden. Die Frau näherte sich dem Arbeiter und fragte, was passiert ist, ob er verletzt sei. Daraufhin antwortete er, ein Hund hätte ihn ins Bein gebissen. Gegen 6 Uhr bat die Frau ihren Mann, dem sie das Geschehene geschildert hatte, noch einmal hinüberzugehen und nachzufragen, was da genau vorgefallen sei. Da an der Hose des Arbeiters weder Löcher noch Risse noch Dreckspuren zu erkennen waren, zweifelte ihr Ehemann an der Behauptung des Mannes. Gegen 8.oo h gingen dann die Tochter und ihr Partner in fürsorglicher Absicht ebenfalls zum Bauhof, um sich die Bißverletzung zeigen zu lassen und gegebenenfalls eine Schadensregulierung einzuleiten. Auch sie sahen keinerlei Spuren von irgendeiner Verletzung und konnten ebenfalls keine beschädigte Hose feststellen. Ihre Aufforderung, ihnen die Wunde zu zeigen, wurde entschieden abgelehnt. Gegen 15.00h verließen die Tochter und ihr Lebenspartner mit dem gemeinsamen Baby ihre Wohnung, in der sich ihre eigenen, am morgendlichen Vorfall nicht beteiligten 2 Hunde und 4 Katzen befanden, um einzukaufen. Die anderen 3 Hunde befanden sich in der Wohnung des Hausbesitzers. Gegen 15.30h (!) sah die Frau des Hausbesitzers vom Fenster aus 16 Einsatzwagen der Polizei, die Beamten umstellten gerade das Grundstück. Herr P. ging alleine zum Tor, während die Hunde innerhalb der Wohnung verblieben. Dort begrüßte ihn der Leiter des Ordnungsamtes mit den Worten: "Wir beschlagnahmen jetzt ihre Hunde." Herr P. bat die Herren vor dem Tor zu warten, damit er seine Tochter anrufen könne. Der Leiter des OA und alle Polizisten stürmten darauf den eingezäunten Innenhof mit gezogenen und entsicherten Waffen und forderten Herrn P. auf, die Hunde sofort rauszulassen, sonst würde man die Wohnung stürmen. Herr. P öffnete völlig geschockt die Haustür und die Hunde liefen in der angespannten Atmosphäre panisch zwischen den "ungebetenen, ihnen fremden Eindringlingen" umher, wobei ein Hund dem Leiter des OA ins Bein zwickte. Ein Polizeibeamter hielt diesem Hund seinen Arm hin, der Hund zog an der Jacke und darauf eröffnete die Polizei sofort das Feuer. Hund 1 schleppte sich schwergetroffen noch ca. 10 m weiter und brach dann tot am Zaun zusammen. Da mehrere Polizisten wild um sich schossen, wurde auch ein zweiter Hund getroffen, den man dann aber in dem Tumult aus den Augen verlor und annahm, daß er mit Hund 3 aus Angst vor der Schießerei geflohen sei. Durch diese Schießerei völlig aufgeschreckt wagten Hund 4 und 5, die sich noch mit den 4 Katzen in der Wohnung der Tochter befanden, hinter der geschlossenen Metalljalousie hervorzulugen und durch das geschlossene Fenster zu blicken. Mit dem Aufruf des OA-Leiters:"Hier wird alles abgeknallt!" eröffneten die Polizisten der 16 Einsatzwagen erneut das Feuer, diesmal auf das Fenster des Schlafzimmers der Tochter, ohne jede Rücksicht darauf, daß man aufgrund der geschlossenen Metalljalousie nicht erkennen konnte, ob sich dort Personen befinden. In dem Schlafzimmer stand direkt neben dem Fenster ein blauer Korbsessel. Ein Geschoß durchschlug diesen Sessel. In diesem Sessel hat die Tochter immer dann gesessen, wenn das Baby im elterlichen Bett seinen Mittagsschlaf machte. In der Zwischenzeit kamen die Tochter, ihr Partner und das Baby vom Einkauf zurück und sahen den zusätzlich zum vorhandenen Polizeiaufgebot inzwischen eingetroffenen Hubschrauber, der (ausgestattet mit Wärmekameras) die angeblich zwei in Panik entlaufenen Hunde suchte. Jedoch war der angeschossene Hund Nr. 2 gar nicht entflohen, sondern hatte sich durch einen verzweifelten Sprung durch das eingeschlagene Fenster in das auf dem Grundstück befindliche Partyhaus retten wollen. Da er durch mehrer Kugeln getroffen war, verblutete er dort unbemerkt und elendig. Der "entwichene" Hund Nr. 3 wurde 4 km weiter inzwischen auch von einen Auto angefahren (der Hausbesitzer P. vermutet durch ein Polizeifahrzeug) und schleppte sich verletzt in die hinterste Ecke einer halb offenstehenden Garage. Die Tochter bat den von der Polizei mitgebrachten Tierarzt, der sich das ganze Szenario geschockt, mit einem Betäubungsgewehr in der Hand angesehen hatte, mit ihr zusammen dem Hubschrauber zu folgen. An der ca. 4 km entfernten Garage angekommen sah sie, daß sich dort zahlreiche Polizisten abermals postiert hatten (in einem Wohngebiet!), um wieder das Feuer auf diesen Hund zu eröffnen. Nach einiger Diskussion durfte die Tochter zu dem Hund, der sich hinter einer Tonne verkrochen hatte. Auf gutes Zureden schleppte er sich zu ihr hin, sie nahm ihn auf den Arm ("..er zitterte und blutete stark...") und trug ihn dann in das Auto des Tierartztes. Beim Hinübertragen des Hundes hörte die Tochter einen Polizisten sagen, daß man es versäumt hätte, die Anwohner in der Umgebung der Garage vor dem Schußwaffeneinsatz zu warnen. Einem Polizeibeamten schossen beim Anblick des verletzten Hundes in Ihren Armen die Tränen in die Augen so daß er sich mit den Worten, er sei selber Hundehalter, abwenden mußte. In der Zwischenzeit flog der Hubschrauber wieder in Richtung Grundstück. Die Tochter raste mit dem Tierarzt und dem verletzen Hund hinterher, um zu verhindern, das der andere Hund Nr. 2 ebenfalls erschossen würde. Als sie wieder zu Hause eintraf, teilte ihr ihre völlig aufgelöste und unter Schock stehende Mutter mit (der man vorher von Seiten der Polizei wörtlich gesagt hat: "Heb die Hacken und sieh zu daß du reinkommst, Alte."), daß sie den Hund tot im Partyhaus gefunden hatte. Immer noch völlig außer sich bat sie die Tochter, noch einmal nach ihm zu sehen, er sei zwar schon kalt, aber ob er nicht vielleicht doch noch leben würde. Der OA-Leiter ordnete an, die beiden in der anderen Wohnung befindlichen Hunde sofort rauszulassen. Ansonsten ginge alles wieder von vorne los und die Polizisten würden die Wohnung stürmen. Auf Drängen der Tochter durfte sie die Hunde ins Auto bringen, worauf alle 3 überlebenden Hunde (die 2 aus der Wohnung der Tochter und der verletzte Hund) in einer Tierpension untergebracht wurden. Nachspiel: Die Hunde sollen in der kommenden Woche wesensgetestet werden (auch der verletzte Hund!), wobei der Ausgang dieses Testes bei Beteiligung dieses OA-Leiters bereits im Vorfeld beschlossene Sache zu sein scheint. Die Besitzer sind zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig traumatisiert, wollen aber alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Hunde so schnell wie möglich wieder nach Hause zu holen. Sie fürchten um deren Sicherheit. gez.: Andrea Koch gez.: Klaus Brzezinski Quelle: DominoDogs
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