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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

* Sie darüber sogar Nachdenken ob diese Tier nicht getötet werden sollten!?

* Der Hamburger Tierschutzverein wehrt sich gegen politisch motivierte Kritik

* KRITIK AN DER ABGABE SOGENANNTER KAMPFHUNDE IST NICHT SACHGERECHT

* TIERÄRZTIN Dr. DORIT FEDDERSEN-PETERSEN ZUR ÖFFENTLICHEN KRITIK EINES KOLLEGEN

* BOBTAILS IM SCHUTZDIENST?


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit erstaunen lese ich die Nachricht, dass Ihnen die Haltung von "Kampfhunden" und deren Unterbringung in den Tierheimen zu teuer wird!

Sie darüber sogar Nachdenken ob diese Tier nicht getötet werden sollten!?

Sie kennen sich scheinbar mit den Gesetzen nicht aus! Tiere ohne Grund zu töten, steht unter Strafe!

Es ist schon erstaunlich, dass auf Grund schwachsinniger Gesetze,hervorgerufen durch Medienhetze, man Schutz vor gefährlichen Hunden erhalten will. Im besondern vor den sogenannten "Kampfhunden".Sie diese Hunde einziehen, ohne sich über die Nachfolgekosten einmal Gedanken zu machen!

Einfacher Vorschlag:

  • Sorgen Sie dafür, dass sogenannte "Kampfhunde" als ganz normale Hunde wieder gehalten und geführt werden dürfen!
  • Sorgen Sie dafür, dass diese Hunde wieder an die Besitzer zurückgegeben werden können!
  • Sorgen Sie dafür, dass diese Hunde keine erhöhte Steuer zu zahlen haben!
  • Sorgen Sie dafür, dass es keine Rassenlisten mehr gibt!
  • Sorgen Sie dafür, dass es ein ganz normales Miteinander von Hundebesitzern und Nichthundesitzern gibt.

Alle Hunde sollten :

-einen Chip erhalten

-müssen angemeldet werden Steuern- keine Abzockerei- und Versicherung zahlen,

-alle auffälligen Hunde sollten evtl. einen Test ausführen und erst dann, bei nichtbestehen evtl. einen Maulkorb tragen

- schon sind Sie die Probleme in den Tierheimen los!

Es kann ja wohl nicht angehen, dass sogenannte "Kampfhunde", nicht einmal die Lefzen hochziehen dürfen, um schon als hochgefährlich eingestuft zu werden und der Schäferhund und andere Hunderassen, lustig ihr Hundeunwesen treiben dürfen wie verrückt!? Beissen wie verrückt weiter! Scheinbar ist es bei Ihnen noch nicht angekommen, dass der Schäferhund bereits seit 1968; 28 mal gebissen hat mit tödlichen Ausgang??? Erst 2001 in Lutzhorn!

Ich frage mich, wer ist hier der böse Hund?

Scheinbar haben Sie sich nicht von Wissenschaftlern und Tierärzten beraten lassen, denn sonst hätten Sie das Problem mit den "Kampfhunden" und den voll belegten Tierheimen nicht!

In unverständnis, Gudrun Tischler



http://www.hamburger-tierschutzverein.de/top_aktuell/nav_top_aktuell.htm
 

PRESSEMITTEILUNG

Der Hamburger Tierschutzverein wehrt sich gegen politisch motivierte Kritik
 

Abgabe sogenannter Kampfhunde in andere Bundesländer ist ungefährlich und sach- und tierschutzgerecht

Der Hamburger SPD-Vorsitzende und ehemalige Innensenator Olaf Scholz machen Front gegen den Hamburger Tierschutzverein. Offensichtlich scheint er mit der Oppositionsrolle seiner Partei Probleme zu haben. Denn wenn er heute die Abgabe von sogenannten Kampfhunden in die Tierheime andere Bundesländer kritisiert, scheint er vergessen zu haben, was der Senat unter der Herrschaft seiner eigenen Partei im Sommer 2000 nach dem tragischen Tod des kleinen Volkan beschlossen hat. Damals war es Wille der SPD, diese Hunde „aus Hamburg verschwinden“ zu lassen. Ohne jeden Sachverstand und übereilt hat der SPD-Senat mit Billigung durch die Bürgerschaft eine untaugliche Hundeverordnung erlassen, die ihresgleichen sucht.

Damit ist der Senat weit über das Ziel hinausgeschossen. Nach dieser Hundeverordnung gelten bestimmte Hunde immer als gefährlich. Bei anderen kann diese automatische Annahme der Gefährlichkeit durch den Wesens- und Aggressionstest widerlegt werden. Solche Hunde gilt es, jetzt in andere Bundesländer in liebevolle Hände zu vermitteln. Denn in Hamburg ist die Vermittlung von sogenannten Kampfhunden nicht mehr möglich. Ihr jetziges Verhalten zeigt, dass die SPD aus ihren früheren Fehlern nichts gelernt hat. 

Das Problem der sogenannten Kampfhunde ist eine typische Erscheinung der Großstadt mit ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, mit sozialen Verwerfungen und Kriminalität. Die Wurzel des Problems sitzt also tiefer, als es die Politparolen von Scholz und seinen Genossen erkennen lassen. Solange diese gesellschaftliche Ursache für den Missbrauch der Hunde nicht beseitigt ist, muss diese Gesellschaft auch mit den Hunden tierschutzgerecht umgehen, die nach der Hundeverordnung als Kampfhunde abgestempelt sind. Dazu gehört auch, dass die Harburger Hundehalle aufgelöst wird. Hier ist konstruktive Mitarbeit gefragt und keine politisch motivierte, unsachliche Fundamentalkritik. Wie sie die SPD übt. 

Die Sorge des Kinderschutzbundes mag verständlich sein, sie entbehrt aber jeder sachlichen Grundlage. Wir Tierschützer beobachten mit Respekt dessen Arbeit und würden uns freuen, wenn es gelänge, die Zahl der gequälten und missbrauchten Kinder zu reduzieren. Wir würden uns allerdings nicht anmaßen, uns in die Arbeit der Kinderschützer einzumischen. Wenn aber die Vertreter des Kinderschutzbundes nun glauben, unsere tierschützerische Arbeit  kritisieren zu müssen, sollten sie sich vorher wenigstens sachkundig machen. Tiere gehören seit Jahrtausenden zu uns, und Millionen von Hunden haben sich als zuverlässige Gefährten der Kinder und Familien erwiesen. Es spricht nichts dagegen, einen von Fachleuten als ungefährlich eingestuften Hund in eine Familie zu vermitteln.

Menschen brauchen Hunde, und Hunde brauchen Menschen!

 


 

http://www.hamburger-tierschutzverein.de/top_aktuell/spd_spielt_polittheater

SPIELT POLITTHEATER
KRITIK AN DER ABGABE SOGENANNTER KAMPFHUNDE IST NICHT SACHGERECHT

Kaum, dass der Hamburger Tierschutzverein mit Unterstützung des Senats etwas zur Beendigung der Massenunterbringung sogenannter Kampfhunde in der Harburger Halle unternimmt, regt sich von bestimmter Seite Kritik. Es ist bezeichnend, dass sich jetzt gerade diejenigen am lautesten äußern, die der Stadt diese Suppe eingebrockt haben. Ortwin Runde und sein ehemaliger Innensenator Olaf Scholz scheinen verdrängt zu haben, dass sie selbst an den Hebeln der Macht saßen, als die Hamburger Hundeverordnung übereilt und unüberlegt erlassen wurde. Es war der damalige Bürgermeister Runde, der immer wieder medienwirksam gefordert hatte, die sogenannten Kampfhunde „müssten weg“. Die Harburger Hundehalle, die den Steuerzahler Millionen kostet, ist unter seiner Regierung errichtet worden, ohne dass ein Konzept vorlag, wie mit den Tieren weiter verfahren werden sollte. Jetzt kritisiert er diejenigen, die etwas zur Beseitigung eines Problems beitragen, das er selbst geschaffen hat. Wenn Runde und seine Parteigenossen heute Entsetzen über einen angeblichen „Kampfhundeexport“ zur Schau stellen, ist dies nur ein allzu durchsichtiges politisches Manöver. Der Machtverlust scheint sie wohl doch so schwer getroffen zu haben, dass ihnen der Blick für die Realität getrübt ist.

Andernfalls würden sie sich daran erinnern, dass die betroffenen Hunde unter ihrer Regierungsverantwortung ohne jede wissenschaftliche Grundlage durch einen Federstrich der Politik pauschal für gefährlich erklärt wurden. Und sie würden sich weiter erinnern, dass die Hunde, die einen anerkannten Wesenstest bestanden haben – und nur solche Tiere werden jetzt in die anderen Bundesländer abgegeben – sogar in Hamburg vermittelt werden dürfen. Von einem „Export“ gefährlicher Hunde oder der Verlagerung einer Gefahr in andere Bundesländer mit einer weniger scharfen Hundeverordnung kann also gar keine Rede sein. SPD-Chef Scholz hat also auch keinen Grund, sich vor „Re-Importen“ zu fürchten, denn ein tatsächlich gefährlicher Hund würde die Hansestadt gar nicht erst verlassen und könnte somit auch nicht „re-importiert“ werden. Die Abgabe der Tiere in Tierheime außerhalb Hamburgs hat folglich nichts damit zu tun, dass woanders weniger scharfe Hundeverordnungen gelten. Der Grund ist vielmehr, dass in Hamburg diese Tiere als Folge einer beispiellosen Polit- und Medienkampagne so sehr pauschal diskriminiert worden sind, dass sie hier selbst dann kein neues Zuhause finden, wenn ihnen nach einem wissenschaftlich anerkannten Wesens- und Aggressionstest von Fachtierärzten schriftlich ein friedliches Wesen bescheinigt wird und die Tiere von den Beschränkungen der Hundeverordnung befreit sind. Und nur solche Tiere werden zur Vermittlung an andere Tierheime abgegeben. Diese Zusammenhänge müssten dem ehemaligen Bürgermeister und seinem Innensenator eigentlich bekannt sein.

Die Besorgnis von Verbänden wie dem Kinderschutzbund und der Elternkammer ist zwar verständlich, aus den genannten Gründen aber überhaupt nicht gerechtfertigt. Es würde zur Versachlichung der Diskussion beitragen, wenn sich deren Vertreter erst einmal sachkundig machen würden, bevor sie in den Medien den HTV und den Senat kritisieren und von einem Skandal zetern.

Es zeigt sich also, dass hier aus politischen Gründen künstliche Aufregung initiiert wird. Mit sachgerechten und konstruktiven Vorschlägen, wie das „Problem Hundehalle“ tierschutzgerecht gelöst werden soll, können die Kritiker indes nicht aufwarten – auch diejenigen nicht, die dieses Problem selbst geschaffen haben.

Geschäftsführung, Vorstand und Belegschaft HTV

 

 

http://www.hamburger-tierschutzverein.de/top_aktuell/replik.htm

TIERÄRZTIN Dr. DORIT FEDDERSEN-PETERSEN ZUR ÖFFENTLICHEN KRITIK EINES KOLLEGEN

Zu den schärfsten Kritikern der Hundeverordnung gehört die Tierärzteschaft. Einer von ihnen ist Dirk Schrader, der durch seinen Hang zu öffentlichkeitswirksamen Auftritten und gelegentliche verbale Entgleisungen auffällt. Jetzt hat er sich wieder einmal öffentlich zu Wort gemeldet. In der Hamburger Morgenpost kritisiert er die Hundeverordnung und ihre Folgen und geht dabei hart mit den Tierärzten ins Gericht. Allerdings bleibt er bei seiner Kollegenschelte nicht bei der gebotenen Sachlichkeit, sondern „würzt“ seine Kritik mit herabwürdigenden Äußerungen. Diese sind auch gegen die bekannte Verhaltensforscherin Dr. Dorit Feddersen-Petersen gerichtet, die zusammen mit der Belegschaft des Tierheims Süderstraße den Aggressions- und Verhaltenstest entwickelt hat. Dies kann nicht unwidersprochen bleiben. Hier ihre Erwiderung auf diesen ungerechtfertigten und verletzenden Angriff. 

Dirk Schrader hätte das, was sich im Bauch an Zorn ansammelt – sehr pauschal und ungeordnet offenbar – prüfen sollen, bevor er damit an die Öffentlichkeit geht. Nach meiner Auffassung hat er dies nicht einmal annähern in ausreichendem Maße getan. Wer hat denn die Hundeverordnungen kreiert? Die Tierärzte etwa? Und wer hätte mehr reagieren müssen? Letztere vielleicht, wenngleich etliche sehr aktiv gegen die Verordnungen arbeiten. Von Herrn Schrader allerdings hört man gar nichts, jedenfalls nichts Konstruktives.

Ich gehöre zu den nach seiner Auffassung willfährigen“ Tierärzten, die den „völlig idiotischen Wesenstest“ entwickelt haben. Gegen diese herabwürdigende Wertung wehre ich mich vehement. Dem Test für das niedersächsische Ministerium, der auch in Hamburg praktiziert wird, liegen wesentliche Passagen des „Verhaltenstests für Tierheimhunde zugrunde, den ich gemeinsam mit dem Vorstand, den Tierärzten und den Tierpflegern des HTV entwickelte, um den Hunden und den Menschen gleichermaßen zu helfen. Ich verwahre mich noch einmal strengstens dagegen, als „willfährig“ beschimpft und zum „Speichellecker“ degradiert zu werden. Ich kenne Dirk Schrader nicht persönlich, wohl weil er nie auf Sitzungen und Arbeitstagungen, auf denen sich mit den Hundeverordnungen und deren schlimmen Folgen befaßt wurde, zugegen war. Spät meldet er sich streng zu Wort – und beschimpft jene, die etwas taten, die halfen.

Der Tierheimtest hat unzähligen Hunden das Leben gerettet. Er ist unter den Tests, die ich kenne, der objektivste, der auch dann Vergleiche zuläßt, wenn verschiedene Tierärzte mit Zusatzausbildung – oder andere Spezialisten im richtig verstandenen Wortsinn - den Test durchführen. Die Hundeverordnung wird doch durch den Test nicht „geadelt“, sie ist und bleibt hochgradig tierschutzwidrig und menschenfeindlich. Und vor allem wurde sie nicht von den „willfährigen“ Tierärzten ersonnen. Im Gegenteil, ich kenne keinen Kollegen, der sie befürwortet. Aber ich kenne viele Kollegen, die geholfen haben, die Not der Hundehalter zu schmälern und der Qual der Tiere entgegenzuwirken. Natürlich sagt ein Testdurchgang noch nicht aus, was mit einem Hund in Wochen oder Monaten sein wird. Das muß ja auch nicht sein, das wäre utopisch. Er kann jedoch ein recht dichtes Bild über die momentane Verfassung eines Hundes liefern, über dessen Verhalten bei Konflikten, über dessen Lernverhalten und das Bewältigen typischer Alltagssituationen. Es ist wichtig, zu erheben, ob und wie in Auseinandersetzungen mit anderen Hunden kommuniziert wird. Es ist ebenfalls wichtig zu wissen, wie das Verhalten fremden Menschen gegenüber in bestimmten Situationen aussieht. Bei Tierheimhunden gibt der Test den Tierpflegern die Möglichkeit, etwas über Tiere ganz ohne bzw. mit sehr wenig Vorgeschichte zu erfahren, so daß wesentlich mehr Sicherheit im Umgang mit ihnen gewonnen wird. Zudem wird erreicht, daß die Tiere gezielter, beispielsweise an Familien oder Einzelpersonen, vermittelt werden können.

Und schließlich gab es den Tierheimtest schon lange, bevor die Hundeverordnung erlassen wurde. Er half dann in dieser drängenden Situation - ganz pragmatisch - als „Hilfe vor Ort“, die so bitter nötig war. Der Test wurde zwischenzeitlich verändert, und er wird auch weiter modifiziert werden. Und mag er auch „nicht wissenschaftlich“ sein, was Schrader indes wohl kaum zu beurteilen vermag, so erlaubt er doch kaum Willkür, hat feste Vorgaben und greift da, wo ein Tier unangemessen angriffsbereit geworden ist, so etwa ohne Drohung zum Angriff überzugehen pflegt.

Es ist schade, daß ein Berufsstand nicht zusammenarbeitet, denn dann könnte wirklich etwas erreicht werden. Schade und traurig auch, daß Selbstdarstellung und die Bekämpfung einzelner oder in Gruppen arbeitender (jedenfalls arbeitender) Kollegen vorherrschen. Diese Verleumdungen des Herrn Schrader werden nicht hingenommen. Es steht niemandem zu, Lügen über andere zu verbreiten.
 


http://www.hamburger-tierschutzverein.de/top_aktuell/bobtails_im_schutzdienst

BOBTAILS IM SCHUTZDIENST?
Anmerkung zu einem künstlich geschaffenen Problem

Von Dorit Urd Feddersen-Petersen 

Die Idee, Bobtails zur Zuchtzulassung beziehungsweise „sportlich“ im Rahmen des Abschnitts Schutzdienst zu konditionieren, erscheint mir geradezu abstrus. Die Old English Sheepdogs, leider zunehmend nicht allein in England in Mode gekommen, was diesen vorzüglichen Hüte- und Treibhunden doch nur schaden kann, verfügen über die außerordentliche Vielseitigkeit und eine enorme Anpassungsfähigkeit. Dies sind Eigenschaften, die für zotthaarige Schäfer- und Hirtenhunde ja allgemein Legende sind. Sie waren Arbeitshunde, wurden nach Kriterien ihrer Gebrauchstüchtigkeit gezüchtet, bestachen durch enorme Eigenständigkeit und verfügten über ein differenziertes Sozialverhalten, ausgeprägte Lernfähigkeit sowie exzellente Gedächtnisleistungen. Das ist prinzipiell auch heute noch der Fall.

Streng zu vermeiden ist die zunehmende Zuchtauswahl in Hinblick auf das Äußere - es sollte keine Sektion von „Show“-Bobtails geben! Zu vermeiden ist nach meiner Überzeugung auch die Ausübung des Schutzdienstes mit Bobtails. Sie sind weder Hunde der Polizei noch der Armee oder des Zolls – wozu soll die Schutzdienstausbildung also gut für sie sein? Um ein ausgewogenes Verhalten von Tieren einer Rasse zu erhalten, werden zukunftsweisend Verhaltensüberprüfungen als Kriterium der Zuchtauswahl dienen müssen. Diese Verhaltenstests sollten so objektiv wie möglich und in Hinblick auf ihr erklärtes Ziel sinnvoll, wenn überhaupt aussagekräftig, sein und überprüft gültige Aussagen erlauben (Validität). Solche Tests in Hinblick auf die Prüfung des hundlichen Verhaltens zu erarbeiten ist deshalb so schwierig, weil das sichtbare, meßbare Verhalten sich so außerordentlich vielursächlich entwickelt.

Das Sozialverhalten der Bobtails, ihre soziale Verträglichkeit - resultierend aus ihren möglichen, soziale Strategien der Konfliktlösung zu entwickeln und zu kooperieren - sind wichtige Kriterien, die es zu erhalten beziehungsweise zu fördern gilt. Zudem ist auf die den belastbaren wie sozial anpassungsfähigen Hunden eigenen Hüteeigenschaften Wert zu legen. Bobtails sind ja sehr sensible Hunde mit besonderen Fähigkeiten (Hüten auf begrenzter Fläche und Treiben von Pflanzenfressern oder anderen Tieren über Wege und Plätze). Will man diese Eigenschaften erhalten, müssen diese auch in heute sinnbringender Weise ausgelebt werden. Zu fordern sind also Verhaltens- und Arbeitstests zur Zuchtauswahl für Bobtails. Zudem wäre, wie auch für andere Rassen, eine Zuchtwertschätzung für bestimmte Verhaltensmerkmale in Erwägung zu ziehen. Bobtails sind aufmerksam und agil - der ungetrübte Blick sollte durch Abschneiden der Augengardine ermöglicht werden! Sie vermögen andere Lebewesen exakt und schnell einzuschätzen, arbeiten ruhig und selbständig.

Was aber sollen sie heute hüten? Es gilt in vielen Fällen, modifiziert mit ihnen zu arbeiten. Die Hüteanlagen sind hilfreich dabei. Bobtails leisten als Partnerhunde für behinderte Menschen beste Dienste, können Blinden- und Rettungshunde sein. Und die Herausforderung der Arbeit brauchen sie; der geistigen, psychischen wie physischen Forderung bedürfen sie, um ausgeglichene Begleithunde zu sein. Auch in verschiedenen hundesportlichen Aktivitäten wie Agility, Breitensport, Flyball oder Gehorsamsübungen und Fährtenarbeit stechen Bobtails immer wieder durch besondere Leistungen hervor. Wenn diese Übungen auch das Hüten und die Anforderungen daran nicht vollständig ersetzen können, sind sie zum Ausgleich für Hunde zu empfehlen, die als Begleithunde gehalten werden. Und warum kein Schutzdienst? Warum sollen Probleme für die Bobtails geschaffen werden, die es bis dato nicht gibt?

Das Aggressionsverhalten ist für viele Hundehalter und Ausbilder immer noch ein wenig verstandener Verhaltensbereich, in dem mit „Aggressionstrieb“, „Beutetrieb“ und „Wehrtrieb“ jongliert wird. Ich vertrete die Hypothese, daß die Auslösemechanismen des Beutefangverhaltens, dessen Sequenzen von Hunden in beliebiger Reihenfolge gezeigt werden können, mit Situationen, Bewegungen, Handlungen assoziiert werden können, die dem Ausbilder in aller Regel gar nicht einmal bewusst sind, vielleicht auch gar nicht sein können. Gerade im Bereich Aggression/Angst gibt es etliche höchst problematische, unerwünschte Generalisierungen und Assoziationen. Aus diesen Lernprozessen können sich sehr ernsthafte Probleme in der Beziehung zum Menschen entwickeln. Zudem wird leider immer wieder mit sog. Starkzwang (Stachelhalsband, Schläge, Elektroreizgeräte) nachgeholfen, wenn Hunde nicht beißen wollen. Dann beginnt ein nach meiner Auffassung hochgefährlicher Prozess. Die Instanz Mensch versagt immer wieder, benötigt Projektionen und instrumentalisiert.

Und dieser Bereich ist diesbezüglich sehr sensibel. Zumal das sog. E-Gerät wieder „voll rehabilitiert“ ist. Wehe dem, der ein Statement gegen diese Möglichkeit zur „Elektrokommunikation“ zu sagen wagt. Da mag er noch so sauber recherieren. Er wird spüren, daß er gegen eine Mauer läuft, die sehr schmerzt. Und er wird sehr allein sein. Hilfe gibt es von keiner Seite.

Zurück zu den Bobtails: Wozu wollen wir ihnen und uns diese Probelme schaffen? Im Rahmen der Schutzhundeausbildung und Schutzhundezucht  werden wir uns damit auseinanderzusetzen haben. Unsere Forschungsgruppe an der Universität Kiel erarbeitet seit Jahren hierzu ein Testverfahren.

Bobtails sollten Old English Sheepdogs bleiben!

 

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