Sehr geehrte Damen und Herren,mit erstaunen lese ich die
Nachricht, dass Ihnen die Haltung von "Kampfhunden" und deren Unterbringung
in den Tierheimen zu teuer wird!
Sie darüber sogar Nachdenken ob diese Tier nicht getötet werden
sollten!?
Sie kennen sich scheinbar mit den Gesetzen nicht aus! Tiere ohne Grund zu
töten, steht unter Strafe!
Es ist schon erstaunlich, dass auf Grund schwachsinniger
Gesetze,hervorgerufen durch Medienhetze, man Schutz vor gefährlichen Hunden
erhalten will. Im besondern vor den sogenannten "Kampfhunden".Sie diese
Hunde einziehen, ohne sich über die Nachfolgekosten einmal Gedanken zu
machen!
Einfacher Vorschlag:
- Sorgen Sie dafür, dass sogenannte "Kampfhunde" als ganz normale Hunde
wieder gehalten und geführt werden dürfen!
- Sorgen Sie dafür, dass diese Hunde wieder an die Besitzer
zurückgegeben werden können!
- Sorgen Sie dafür, dass diese Hunde keine erhöhte Steuer zu zahlen
haben!
- Sorgen Sie dafür, dass es keine Rassenlisten mehr gibt!
- Sorgen Sie dafür, dass es ein ganz normales Miteinander von
Hundebesitzern und Nichthundesitzern gibt.
Alle Hunde sollten :
-einen Chip erhalten
-müssen angemeldet werden Steuern- keine Abzockerei- und Versicherung
zahlen,
-alle auffälligen Hunde sollten evtl. einen Test ausführen und erst dann,
bei nichtbestehen evtl. einen Maulkorb tragen
- schon sind Sie die Probleme in den Tierheimen los!
Es kann ja wohl nicht angehen, dass sogenannte "Kampfhunde", nicht einmal
die Lefzen hochziehen dürfen, um schon als hochgefährlich eingestuft zu
werden und der Schäferhund und andere Hunderassen, lustig ihr Hundeunwesen
treiben dürfen wie verrückt!? Beissen wie verrückt weiter! Scheinbar ist es
bei Ihnen noch nicht angekommen, dass der Schäferhund bereits seit 1968; 28
mal gebissen hat mit tödlichen Ausgang??? Erst 2001 in Lutzhorn!
Ich frage mich, wer ist hier der böse Hund?
Scheinbar haben Sie sich nicht von Wissenschaftlern und Tierärzten
beraten lassen, denn sonst hätten Sie das Problem mit den "Kampfhunden" und
den voll belegten Tierheimen nicht!
In unverständnis, Gudrun Tischler
http://www.hamburger-tierschutzverein.de/top_aktuell/nav_top_aktuell.htm
PRESSEMITTEILUNG
Der Hamburger
Tierschutzverein wehrt sich gegen politisch motivierte Kritik
Abgabe
sogenannter Kampfhunde in andere Bundesländer ist ungefährlich und sach- und
tierschutzgerecht
Der Hamburger
SPD-Vorsitzende und ehemalige Innensenator Olaf Scholz machen Front gegen
den Hamburger Tierschutzverein. Offensichtlich scheint er mit der
Oppositionsrolle seiner Partei Probleme zu haben. Denn wenn er heute die
Abgabe von sogenannten Kampfhunden in die Tierheime andere Bundesländer
kritisiert, scheint er vergessen zu haben, was der Senat unter der
Herrschaft seiner eigenen Partei im Sommer 2000 nach dem tragischen Tod des
kleinen Volkan beschlossen hat. Damals war es Wille der SPD, diese Hunde
aus Hamburg verschwinden zu lassen. Ohne jeden Sachverstand und übereilt
hat der SPD-Senat mit Billigung durch die Bürgerschaft eine untaugliche
Hundeverordnung erlassen, die ihresgleichen sucht.
Damit ist der Senat
weit über das Ziel hinausgeschossen. Nach dieser Hundeverordnung gelten
bestimmte Hunde immer als gefährlich. Bei anderen kann diese automatische
Annahme der Gefährlichkeit durch den Wesens- und Aggressionstest widerlegt
werden. Solche Hunde gilt es, jetzt in andere Bundesländer in liebevolle
Hände zu vermitteln. Denn in Hamburg ist die Vermittlung von sogenannten
Kampfhunden nicht mehr möglich. Ihr jetziges Verhalten zeigt, dass die SPD
aus ihren früheren Fehlern nichts gelernt hat.
Das Problem der sogenannten
Kampfhunde ist eine typische Erscheinung der Großstadt mit ihren
unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, mit sozialen Verwerfungen
und Kriminalität. Die Wurzel des Problems sitzt also tiefer, als es die
Politparolen von Scholz und seinen Genossen erkennen lassen. Solange diese
gesellschaftliche Ursache für den Missbrauch der Hunde nicht beseitigt ist,
muss diese Gesellschaft auch mit den Hunden tierschutzgerecht umgehen, die
nach der Hundeverordnung als Kampfhunde abgestempelt sind. Dazu gehört auch,
dass die Harburger Hundehalle aufgelöst wird. Hier ist konstruktive
Mitarbeit gefragt und keine politisch motivierte, unsachliche
Fundamentalkritik. Wie sie die SPD übt.
Die Sorge des
Kinderschutzbundes mag verständlich sein, sie entbehrt aber jeder sachlichen
Grundlage. Wir Tierschützer beobachten mit Respekt dessen Arbeit und würden
uns freuen, wenn es gelänge, die Zahl der gequälten und missbrauchten Kinder
zu reduzieren. Wir würden uns allerdings nicht anmaßen, uns in die Arbeit
der Kinderschützer einzumischen. Wenn aber die Vertreter des
Kinderschutzbundes nun glauben, unsere tierschützerische Arbeit kritisieren
zu müssen, sollten sie sich vorher wenigstens sachkundig machen. Tiere
gehören seit Jahrtausenden zu uns, und Millionen von Hunden haben sich als
zuverlässige Gefährten der Kinder und Familien erwiesen. Es spricht nichts
dagegen, einen von Fachleuten als ungefährlich eingestuften Hund in eine
Familie zu vermitteln.
Menschen brauchen Hunde, und Hunde brauchen Menschen!
http://www.hamburger-tierschutzverein.de/top_aktuell/spd_spielt_polittheater
SPIELT POLITTHEATER
KRITIK AN DER ABGABE SOGENANNTER
KAMPFHUNDE IST NICHT SACHGERECHT
Kaum, dass der
Hamburger Tierschutzverein mit Unterstützung des Senats etwas zur Beendigung
der Massenunterbringung sogenannter Kampfhunde in der Harburger Halle
unternimmt, regt sich von bestimmter Seite Kritik. Es ist bezeichnend, dass
sich jetzt gerade diejenigen am lautesten äußern, die der Stadt diese Suppe
eingebrockt haben. Ortwin Runde und sein ehemaliger Innensenator Olaf Scholz
scheinen verdrängt zu haben, dass sie selbst an den Hebeln der Macht saßen,
als die Hamburger Hundeverordnung übereilt und unüberlegt erlassen wurde. Es
war der damalige Bürgermeister Runde, der immer wieder medienwirksam
gefordert hatte, die sogenannten Kampfhunde müssten weg. Die Harburger
Hundehalle, die den Steuerzahler Millionen kostet, ist unter seiner
Regierung errichtet worden, ohne dass ein Konzept vorlag, wie mit den Tieren
weiter verfahren werden sollte. Jetzt kritisiert er diejenigen, die etwas
zur Beseitigung eines Problems beitragen, das er selbst geschaffen hat. Wenn
Runde und seine Parteigenossen heute Entsetzen über einen angeblichen
Kampfhundeexport zur Schau stellen, ist dies nur ein allzu durchsichtiges
politisches Manöver. Der Machtverlust scheint sie wohl doch so schwer
getroffen zu haben, dass ihnen der Blick für die Realität getrübt ist.
Andernfalls würden sie
sich daran erinnern, dass die betroffenen Hunde unter ihrer
Regierungsverantwortung ohne jede wissenschaftliche Grundlage durch einen
Federstrich der Politik pauschal für gefährlich erklärt wurden. Und sie
würden sich weiter erinnern, dass die Hunde, die einen anerkannten
Wesenstest bestanden haben und nur solche Tiere werden jetzt in die
anderen Bundesländer abgegeben sogar in Hamburg vermittelt werden dürfen.
Von einem Export gefährlicher Hunde oder der Verlagerung einer Gefahr in
andere Bundesländer mit einer weniger scharfen Hundeverordnung kann also gar
keine Rede sein. SPD-Chef Scholz hat also auch keinen Grund, sich vor
Re-Importen zu fürchten, denn ein tatsächlich gefährlicher Hund würde die
Hansestadt gar nicht erst verlassen und könnte somit auch nicht
re-importiert werden. Die Abgabe der Tiere in Tierheime außerhalb Hamburgs
hat folglich nichts damit zu tun, dass woanders weniger scharfe
Hundeverordnungen gelten. Der Grund ist vielmehr, dass in Hamburg diese
Tiere als Folge einer beispiellosen Polit- und Medienkampagne so sehr
pauschal diskriminiert worden sind, dass sie hier selbst dann kein neues
Zuhause finden, wenn ihnen nach einem wissenschaftlich anerkannten Wesens-
und Aggressionstest von Fachtierärzten schriftlich ein friedliches Wesen
bescheinigt wird und die Tiere von den Beschränkungen der Hundeverordnung
befreit sind. Und nur solche Tiere werden zur Vermittlung an andere
Tierheime abgegeben. Diese Zusammenhänge müssten dem ehemaligen
Bürgermeister und seinem Innensenator eigentlich bekannt sein.
Die Besorgnis von
Verbänden wie dem Kinderschutzbund und der Elternkammer ist zwar
verständlich, aus den genannten Gründen aber überhaupt nicht gerechtfertigt.
Es würde zur Versachlichung der Diskussion beitragen, wenn sich deren
Vertreter erst einmal sachkundig machen würden, bevor sie in den Medien den
HTV und den Senat kritisieren und von einem Skandal zetern.
Es zeigt sich also, dass hier
aus politischen Gründen künstliche Aufregung initiiert wird. Mit
sachgerechten und konstruktiven Vorschlägen, wie das Problem Hundehalle
tierschutzgerecht gelöst werden soll, können die Kritiker indes nicht
aufwarten auch diejenigen nicht, die dieses Problem selbst geschaffen
haben.
Geschäftsführung,
Vorstand und Belegschaft HTV
http://www.hamburger-tierschutzverein.de/top_aktuell/replik.htm
TIERÄRZTIN
Dr. DORIT FEDDERSEN-PETERSEN ZUR
ÖFFENTLICHEN KRITIK EINES KOLLEGEN
Zu den schärfsten Kritikern
der Hundeverordnung gehört die Tierärzteschaft. Einer von ihnen ist Dirk
Schrader, der durch seinen Hang zu öffentlichkeitswirksamen Auftritten und
gelegentliche verbale Entgleisungen auffällt. Jetzt hat er sich wieder
einmal öffentlich zu Wort gemeldet. In der
Hamburger Morgenpost kritisiert er die Hundeverordnung und ihre
Folgen und geht dabei hart mit den Tierärzten ins Gericht. Allerdings
bleibt er bei seiner Kollegenschelte nicht bei der gebotenen Sachlichkeit,
sondern würzt seine Kritik mit herabwürdigenden Äußerungen. Diese sind
auch gegen die bekannte Verhaltensforscherin Dr. Dorit Feddersen-Petersen
gerichtet, die zusammen mit der Belegschaft des Tierheims Süderstraße den
Aggressions- und Verhaltenstest entwickelt hat. Dies kann nicht
unwidersprochen bleiben. Hier ihre Erwiderung auf diesen
ungerechtfertigten und verletzenden Angriff.
Dirk Schrader hätte das,
was sich im Bauch an Zorn ansammelt sehr pauschal und ungeordnet
offenbar prüfen sollen, bevor er damit an die Öffentlichkeit geht. Nach
meiner Auffassung hat er dies nicht einmal annähern in ausreichendem Maße
getan. Wer hat denn die Hundeverordnungen kreiert? Die Tierärzte etwa? Und
wer hätte mehr reagieren müssen? Letztere vielleicht, wenngleich etliche
sehr aktiv gegen die Verordnungen arbeiten. Von Herrn Schrader allerdings
hört man gar nichts, jedenfalls nichts Konstruktives.
Ich gehöre zu den nach
seiner Auffassung willfährigen Tierärzten, die den völlig idiotischen
Wesenstest entwickelt haben. Gegen diese herabwürdigende Wertung wehre
ich mich vehement. Dem Test für das niedersächsische Ministerium, der auch
in Hamburg praktiziert wird, liegen wesentliche Passagen des
Verhaltenstests für Tierheimhunde zugrunde, den ich gemeinsam mit dem
Vorstand, den Tierärzten und den Tierpflegern des HTV entwickelte, um den
Hunden und den Menschen gleichermaßen zu helfen. Ich verwahre mich noch
einmal strengstens dagegen, als willfährig beschimpft und zum
Speichellecker degradiert zu werden. Ich kenne Dirk Schrader nicht
persönlich, wohl weil er nie auf Sitzungen und Arbeitstagungen, auf denen
sich mit den Hundeverordnungen und deren schlimmen Folgen befaßt wurde,
zugegen war. Spät meldet er sich streng zu Wort und beschimpft jene, die
etwas taten, die halfen.
Der Tierheimtest hat
unzähligen Hunden das Leben gerettet. Er ist unter den Tests, die ich
kenne, der objektivste, der auch dann Vergleiche zuläßt, wenn verschiedene
Tierärzte mit Zusatzausbildung oder andere Spezialisten im richtig
verstandenen Wortsinn - den Test durchführen. Die Hundeverordnung wird
doch durch den Test nicht geadelt, sie ist und bleibt hochgradig
tierschutzwidrig und menschenfeindlich. Und vor allem wurde sie nicht von
den willfährigen Tierärzten ersonnen. Im Gegenteil, ich kenne keinen
Kollegen, der sie befürwortet. Aber ich kenne viele Kollegen, die geholfen
haben, die Not der Hundehalter zu schmälern und der Qual der Tiere
entgegenzuwirken. Natürlich sagt ein Testdurchgang noch nicht aus, was mit
einem Hund in Wochen oder Monaten sein wird. Das muß ja auch nicht sein,
das wäre utopisch. Er kann jedoch ein recht dichtes Bild über die
momentane Verfassung eines Hundes liefern, über dessen Verhalten bei
Konflikten, über dessen Lernverhalten und das Bewältigen typischer
Alltagssituationen. Es ist wichtig, zu erheben, ob und wie in
Auseinandersetzungen mit anderen Hunden kommuniziert wird. Es ist
ebenfalls wichtig zu wissen, wie das Verhalten fremden Menschen gegenüber
in bestimmten Situationen aussieht. Bei Tierheimhunden gibt der Test den
Tierpflegern die Möglichkeit, etwas über Tiere ganz ohne bzw. mit sehr
wenig Vorgeschichte zu erfahren, so daß wesentlich mehr Sicherheit im
Umgang mit ihnen gewonnen wird. Zudem wird erreicht, daß die Tiere
gezielter, beispielsweise an Familien oder Einzelpersonen, vermittelt
werden können.
Und schließlich gab es
den Tierheimtest schon lange, bevor die Hundeverordnung erlassen wurde. Er
half dann in dieser drängenden Situation - ganz pragmatisch - als Hilfe
vor Ort, die so bitter nötig war. Der Test wurde zwischenzeitlich
verändert, und er wird auch weiter modifiziert werden. Und mag er auch
nicht wissenschaftlich sein, was Schrader indes wohl kaum zu beurteilen
vermag, so erlaubt er doch kaum Willkür, hat feste Vorgaben und greift da,
wo ein Tier unangemessen angriffsbereit geworden ist, so etwa ohne Drohung
zum Angriff überzugehen pflegt.
Es ist schade, daß ein
Berufsstand nicht zusammenarbeitet, denn dann könnte wirklich etwas
erreicht werden. Schade und traurig auch, daß Selbstdarstellung und die
Bekämpfung einzelner oder in Gruppen arbeitender (jedenfalls arbeitender)
Kollegen vorherrschen. Diese Verleumdungen des Herrn Schrader werden nicht
hingenommen. Es steht niemandem zu, Lügen über andere zu verbreiten.
http://www.hamburger-tierschutzverein.de/top_aktuell/bobtails_im_schutzdienst
BOBTAILS
IM SCHUTZDIENST?
Anmerkung zu einem künstlich
geschaffenen Problem
Von Dorit Urd
Feddersen-Petersen
Die Idee, Bobtails zur Zuchtzulassung
beziehungsweise sportlich im Rahmen des Abschnitts Schutzdienst zu
konditionieren, erscheint mir geradezu abstrus. Die Old English Sheepdogs,
leider zunehmend nicht allein in
England in Mode gekommen, was diesen vorzüglichen Hüte- und Treibhunden
doch nur schaden kann, verfügen über die außerordentliche Vielseitigkeit
und eine enorme Anpassungsfähigkeit. Dies sind Eigenschaften, die für
zotthaarige Schäfer- und Hirtenhunde ja allgemein Legende sind. Sie waren
Arbeitshunde, wurden nach Kriterien ihrer Gebrauchstüchtigkeit gezüchtet,
bestachen durch enorme Eigenständigkeit und verfügten über ein
differenziertes Sozialverhalten, ausgeprägte Lernfähigkeit sowie
exzellente Gedächtnisleistungen. Das ist prinzipiell auch heute noch der
Fall.
Streng zu vermeiden ist die zunehmende
Zuchtauswahl in Hinblick auf das Äußere - es sollte keine Sektion von
Show-Bobtails geben! Zu vermeiden ist nach meiner Überzeugung auch die
Ausübung des Schutzdienstes mit Bobtails. Sie sind weder Hunde der Polizei
noch der Armee oder des Zolls wozu soll die Schutzdienstausbildung also
gut für sie sein? Um ein ausgewogenes Verhalten von Tieren einer Rasse zu
erhalten, werden zukunftsweisend Verhaltensüberprüfungen als Kriterium der
Zuchtauswahl dienen müssen. Diese Verhaltenstests sollten so objektiv wie
möglich und in Hinblick auf ihr erklärtes Ziel sinnvoll, wenn überhaupt
aussagekräftig, sein und überprüft gültige Aussagen erlauben (Validität).
Solche Tests in Hinblick auf die Prüfung des hundlichen Verhaltens zu
erarbeiten ist deshalb so schwierig, weil das sichtbare, meßbare Verhalten
sich so außerordentlich vielursächlich entwickelt.
Das Sozialverhalten der Bobtails, ihre
soziale Verträglichkeit - resultierend aus ihren möglichen, soziale
Strategien der Konfliktlösung zu entwickeln und zu kooperieren - sind
wichtige Kriterien, die es zu erhalten beziehungsweise zu fördern gilt.
Zudem ist auf die den belastbaren wie sozial anpassungsfähigen Hunden
eigenen Hüteeigenschaften Wert zu legen. Bobtails sind ja sehr sensible
Hunde mit besonderen Fähigkeiten (Hüten auf begrenzter Fläche und Treiben
von Pflanzenfressern oder anderen Tieren über Wege und Plätze). Will man
diese Eigenschaften erhalten, müssen diese auch in heute sinnbringender
Weise ausgelebt werden. Zu fordern sind also Verhaltens- und Arbeitstests
zur Zuchtauswahl für Bobtails. Zudem wäre, wie auch für andere Rassen,
eine Zuchtwertschätzung für bestimmte Verhaltensmerkmale in Erwägung zu
ziehen. Bobtails sind aufmerksam und agil - der ungetrübte Blick sollte
durch Abschneiden der Augengardine ermöglicht werden! Sie vermögen andere
Lebewesen exakt und schnell einzuschätzen, arbeiten ruhig und selbständig.
Was aber sollen sie heute hüten? Es
gilt in vielen Fällen, modifiziert mit ihnen zu arbeiten. Die Hüteanlagen
sind hilfreich dabei. Bobtails leisten als Partnerhunde für behinderte
Menschen beste Dienste, können Blinden- und Rettungshunde sein. Und die
Herausforderung der Arbeit brauchen sie; der geistigen, psychischen wie
physischen Forderung bedürfen sie, um ausgeglichene Begleithunde zu sein.
Auch in verschiedenen hundesportlichen Aktivitäten wie Agility,
Breitensport, Flyball oder Gehorsamsübungen und Fährtenarbeit stechen
Bobtails immer wieder durch besondere Leistungen hervor. Wenn diese
Übungen auch das Hüten und die Anforderungen daran nicht vollständig
ersetzen können, sind sie zum Ausgleich für Hunde zu empfehlen, die als
Begleithunde gehalten werden. Und warum kein Schutzdienst? Warum sollen
Probleme für die Bobtails geschaffen werden, die es bis dato nicht gibt?
Das
Aggressionsverhalten ist für viele Hundehalter und Ausbilder immer noch
ein wenig verstandener Verhaltensbereich, in dem mit Aggressionstrieb,
Beutetrieb und Wehrtrieb jongliert wird. Ich vertrete die Hypothese,
daß die Auslösemechanismen des Beutefangverhaltens, dessen Sequenzen von
Hunden in beliebiger Reihenfolge gezeigt werden können, mit Situationen,
Bewegungen, Handlungen assoziiert werden können, die dem Ausbilder in
aller Regel gar nicht einmal bewusst sind, vielleicht auch gar nicht sein
können. Gerade im Bereich Aggression/Angst gibt es etliche höchst
problematische, unerwünschte Generalisierungen und Assoziationen. Aus
diesen Lernprozessen können sich sehr ernsthafte Probleme in der Beziehung
zum Menschen entwickeln. Zudem wird leider immer wieder mit sog.
Starkzwang (Stachelhalsband, Schläge, Elektroreizgeräte) nachgeholfen,
wenn Hunde nicht beißen wollen. Dann beginnt ein nach meiner Auffassung
hochgefährlicher Prozess. Die Instanz Mensch versagt immer wieder,
benötigt Projektionen und instrumentalisiert.
Und dieser Bereich ist diesbezüglich
sehr sensibel. Zumal das sog. E-Gerät wieder voll rehabilitiert ist.
Wehe dem, der ein Statement gegen diese Möglichkeit zur
Elektrokommunikation zu sagen wagt. Da mag er noch so sauber
recherieren. Er wird spüren, daß er gegen eine Mauer läuft, die sehr
schmerzt. Und er wird sehr allein sein. Hilfe gibt es von keiner Seite.
Zurück zu den Bobtails: Wozu wollen
wir ihnen und uns diese Probelme schaffen? Im Rahmen der
Schutzhundeausbildung und Schutzhundezucht werden wir uns damit
auseinanderzusetzen haben. Unsere Forschungsgruppe an der Universität Kiel
erarbeitet seit Jahren hierzu ein Testverfahren.
Bobtails sollten Old English Sheepdogs
bleiben!
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