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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

Politisch

* Wir haben damals gesagt:

* Von Frauchen gehasst – von Herrchen erschlagen

* aus dem Forum
 


Wir haben damals gesagt:
Hört auf zu jammern und Euch zu beschweren,
fangt endlich an zu klagen.
Aber doch nicht gegen den eigenen Bruder, Frau Brücke!!!
Doch nicht gegen den Kandesbunzler!!!
(Oder doch?)
;-)))))))
 
 
 
 
FAMILIEN

Erst mal Sendepause

Nörgelnde Geschwister im Westen, arbeitslose Cousinen im Osten - Gerhard Schröders medienwirksame Verwandtschaft attackiert den Kanzler.

 

Die Sonderschullehrerin Ilse Brücke sitzt an ihrem Ikea-Esstisch und trinkt schwarzen Kaffee. Über ihr, auf der Anrichte, klemmt ein Gruppenbild der Familie - sie im Kreis von Mutter, Bruder und Schwägerin. Gleich daneben eine Postkarte mit dem Satz: "Herr, lehre mich die Kunst der kleinen Schritte."

In der vorvergangenen Woche tat die 48-Jährige aus Paderborn einen großen Schritt. Sie griff zum schnurlosen Siemens-Telefon und wählte die Nummer des Bundeskanzlers. Ilse Brücke wollte ihrem älteren Bruder Gerhard persönlich erklären, warum sie Verfassungsbeschwerde gegen die von Rot-Grün durchgesetzte Abschaffung des Haushaltsfreibetrags für Alleinerziehende einreichen werde.

Der Kanzler, mitten in den Vorbereitungen für seine Lateinamerika-Reise, kochte. "Nicht gerade einfach" sei es gewesen, "zu Wort zu kommen", berichtet Brücke. Sätze wie "Halt dich da raus - ich bin der Politiker!" seien gefallen und am Ende ein beleidigtes "Mir doch egal, was du machst".

Von wegen egal. Nach Wochen voll politischen Ungemachs, einem hässlichen V-Mann-Skandal und der Affäre um geschönte Arbeitslosenstatistik hat Gerhard Schröder jetzt auch noch Zoff mit der Verwandtschaft - und das mitten im beginnenden Bundestagswahlkampf.

Hatte des Kanzlers Familiensaga bisher eher Pluspunkte eingebracht, stöhnte der Regierungschef jüngst vor verblüfften Kabinettskollegen, der Springer-Verlag wolle ihm offensichtlich mit Hilfe einer "von oben gesteuerten Kampagne" schaden. Die konservativen Blätter, klagte der Medienprofi, ließen immer wieder seine Sippschaft mit Regierungskritik zu Wort kommen.

Und die berichtet gern aus der prallen Lebensrealität der deutsch-deutschen Arbeiterklasse. In Paderborn stichelt Schwester Ilse gegen die rot-grüne Familienpolitik; in Thüringen schildert Ost-Cousine Inge freimütig ihren Fall in die Erwerbslosigkeit, und von Detmold aus berieselt Halbbruder Lothar, 54, die Republik regelmäßig mit archaischen Szenen aus dem Alltag eines wegrationalisierten Kanalarbeiters. Der "Bruder ohne Brioni" (Eigenwerbung) verfügt inzwischen über eine eigene Zeitungskolumne und gibt seinen Namen für die Blödel-Homepage eines Radiosenders her.

Ähnlich medienerprobt ist inzwischen Kanzler-Cousine Inge Siegel im fernen Thüringen. Hinter ihr der Blick auf die Wartburg, neben ihr die rustikale Holzschrankwand, sitzt sie auf dem Sofa und kämpft sich durch eine dicke Biografie ihres staatstragenden Cousins. Zeit hat sie dafür reichlich.

Im Juli gab Inge Siegel, 58, ihren Job im Finanzamt auf. "Hinausgemobbt" habe man sie. Obwohl ihre Familienbeziehung zum Kanzler der Deutschen bekannt geworden sei, habe man sie mit Arbeit überschüttet. "Ich habe mittags durchgemacht, doch es war nicht zu schaffen. Die wollten die Älteren loswerden", klagt die quirlige Base.

Ein wirkliches Unglück ist der Jobverlust für sie jedoch nicht. "Ich bin freischaffende Arbeitslose", sagt sie fröhlich, für knapp 600 Euro monatlich. Und sie müsse sich nicht ständig beim Arbeitsamt melden, da sie ohnehin nicht die Absicht habe, wieder arbeiten zu gehen.

Mit dem Amt, erklärt Inge Siegel, sei vereinbart worden, dass sie mit 60 Jahren in Rente geht; bei 18 Prozent Einkommenseinbuße. Deshalb müsse sie auch nicht mehr vermittelt werden. Pikanterweise fällt des Kanzlers Cousine damit aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik.

Kurz nach der Enthüllung ihres Schicksals via "Bild am Sonntag" meldete sich eine "nette Frau Duden" aus Berlin und erklärte, der Bundeskanzler wolle sie um 18.30 Uhr sprechen. "Hallo Inge", dröhnte es zur angegebenen Zeit aus dem Telefon, "stimmt das, kann ich helfen?" "Nö", sagte die Cousine, "ich komme zurecht."

Für Schröder-Schwester Ilse dagegen ist die Situation durch die Abschaffung der Steuerklasse II alles andere als fröhlich. Nach der Gesetzesänderung sei der Familienurlaub in Gefahr, auch die Nachhilfestunden für ihren Sohn. Seit sieben Jahren ist die angestellte Lehrerin Mitglied im Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. Hat Unterschriften gesammelt und demonstriert. Immer inkognito - und immer erfolglos.

Bis sie sich von der "Bild am Sonntag" zu einem Interview überreden ließ. Das Blatt begrüßte daraufhin den frühstückenden Regierungschef mit der Schlagzeile: "Die Politik meines Bruders kostet mich 2400 Mark im Jahr". Seitdem glühen die Telefonleitung und der Zorn des Bruders.

"Klar ist das eine unschöne Situation", resümiert die resolute Mutter von zwei Kindern. "Ich will Gerd nicht schaden, aber er hat ja wirklich was verbockt. Wenn das 'ne andere Partei gemacht hätte, wäre ich auch auf die Barrikaden gegangen."

An diesem Montag will sie Deutschlands höchstem Gericht eine 17-seitige Verfassungsbeschwerde persönlich übergeben - und dann zur Pressekonferenz bitten. Das Verfahren soll durch Spenden finanziert und eisern durchgefochten werden.

Manchmal scheint Wasser doch dicker als Blut, auch wenn Ilse Brücke weiterhin fest an den "ausgeprägten Gerechtigkeitssinn von Gerd" glaubt. Nach dem Telefonat aber herrsche jetzt "erst mal Sendepause" zwischen den Geschwistern.

Auch Inge Siegel hält - trotz Arbeitslosigkeit - weiter zu ihrem Cousin. Es sei zwar nicht alles besser geworden seither, "aber der Stoiber bringt es erst recht nicht".

SVEN RÖBEL, STEFFEN WINTER

 


Hamburger MOPO vom 18. 2. 2002

 
Vor Gericht

Von Frauchen gehasst – von Herrchen erschlagen

Riesenschnauzer Crassus (7) musste sterben, weil Thomas K. um seine Ehe fürchtete.

Crassus liebte sein Herrchen. Wenn Herrchen da war, war alles gut. Das Problem war Frauchen. Sie hasste Crassus. Darum musste der Riesenschnauzer sterben, brutal erschlagen von dem Menschen, den er am meisten geliebt hat. Thomas K. (36) wurde zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, darf fünf Jahre lang kein Tier besitzen.

„Ich hatte die Wahl zwischen meinem Hund und meiner Frau“, sagte der Angeklagte gestern vor dem Hamburger Amtsgericht. „Und ich wollte meine Frau nicht verlieren.“ Also ging der Monteur im Juli vergangenen Jahres mit Crassus an den Billewanderweg.

Was der Hund bei der Gelben Brücke dann erleiden musste, zeigt ein Blick in das medizinische Gutachten: Crassus blutete aus Nase und Augen, hatte Hämatome am Bauch, die Organe waren dermaßen zerfetzt, dass der Rüde innerlich verblutet ist. „Sie haben Ihren Hund zu Tode getreten“, stellte Amtsrichter Wolfgang Schaake sichtlich erschüttert fest. Thomas K. ist vorbestraft, saß wegen fünf schwerer Vergewaltigungen zehn Jahre in Haft. „Ich bin aber kein Hundehasser“, beteuerte der kräftige Mann.

Trotz seiner Verletzungen hat das schwer misshandelte Tier sich mit letzter Kraft gewehrt, als sein Herrchen einen Stock an seinem Halsband befestigte, den sterbenden Hund strangulierte und unter Wasser drückte. Thomas K. fuhr anschließend zu seiner Frau nach Schwarzenbek, ließ den Kadaver einfach in der Bille liegen. Tagelang blieb der gewaltsame Tod des Hundes ein Rätsel, MOPO-Leser sammelten damals sogar 3000 Mark (1534 Euro) für Hinweise auf den „Hunde-Killer“.

Sieben Jahre hatte Crassus bei „seiner“ Familie gelebt. Seine Ehefrau habe das Tier immer abgelehnt, erklärte der Angeklagte: „Der Hund war nur gegen sie aggressiv, bei mir war er immer ruhig.“ An Crassus’ Todestag wollte er den 42-Kilo-Hund ins Tierheim bringen, fuhr zum Heim Schwarzenbek, dann in die Süderstraße. Beide lehnten ab wegen Platzmangels. „Wenn ich mit dem Hund zurück nach Hause gekommen wäre, hätte meine Frau mich verlassen“, erklärt Thomas K. seine Brutalität. Der Staatsanwalt hatte angesichts des gewalttätigen Vorlebens des Angeklagten und dessen „offensichtlicher Gefühlskälte“ eine Haftstrafe von anderthalb Jahren ohne Bewährung gefordert

Aus dem Forum:

Dienstag, 19. Februar 2002           

Skinheads hetzten Kampfhund auf Asylbewerber

Äthiopier schwer verletzt

dpa HALLE,18. Februar. Zwei Skinheads haben in einem Regionalzug in
Sachsen-Anhalt ihren Kampfhund auf einen Asylbewerber gehetzt. Der Mann aus
Äthiopien wurde bei dem Angriff am 31. Januar schwer verletzt. Die
Staatsanwaltschaft Halle berichtete


Westerwelle: NPD-Verbotsanträge zurücknehmen

Bericht über fünften V-Mann in Verbotsanträgen
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Berlin (rpo). die Zahl der V-Männer in der NPD-Verbotsaffäre hat sich auf
fünf erhöht. "Die Welt" (Mittwochausgabe) meldet, im Verbotsantrag werde der
frühere baden-württembergische Landesvorsitzende der
NPD-Nachwuchsorganisation


Volle Rückendeckung von SPD und Grüne

"Schily wird zum Wahlhelfer für NPD"
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Muss sich derzeit häufig verteidigen: Otto Schily. Foto: dpa

Berlin (rpo). Otto Schily wird in der Affäre um das NPD-Verbotsverfahren von
der Opposition weiter unter Druck gesetzt. Politiker von Union und FDP
forderten erneut seinen Rücktritt. Dennoch will die Regierung an ihren
NPD-Verbotsanträgen festhalten.


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