http://www.pds-pirmasens.de/stapu-kampfhu.html
PDS Pirmasens
fordert daher eine generelles Zucht-und Haltungsverbot für Hunde
mit gefährlichen Gebissen, speziell für alle Kampfhunderassen
Thema Kampfhunde:
Am Dienstagabend fiel ein Kampfhund einen fünfjährigen Jungen an
und verletzte ihn schwer. Der Pitbull-Mischling war angeleint, trug
aber keinen Maulkorb. Damit hat er gegen die neue
rheinland-pfälzische Gefahrenabwehrverordnung Gefährliche Hunde
verstoßen. Seit einem Jahr gilt das neue Gesetz. Für Dezernent Peter
Scheidel hat es positive Auswirkungen, auch wenn nicht alle Probleme
gelöst sind, wie der tragische Vorfall am Dienstag gezeigt hat. 181
gefährliche Hunde sind seit In-Kraft-Treten der neuen
Gefahrenabwehrverordnung gemeldet. Verstärkte Kontrollen der
Mitarbeiter des Ordnungsamtes gehören seitdem ebenso dazu, wie das
Verhängen von Verwarnungen und Bußgeld.(...) (Auszüge: Wir fahren
eine härtere Linie, Pirmasenser Zeitung v. 19.07.01)
Dazu meint die PDS Pirmasens:
Wir erkennen durchaus die Leistungen von Dezernent Peter Scheidel
und Herrn Gaubatz vom Pirmasenser Ordnungsamt bei der Umsetzung der
neuen Gefahrenabwehrverordnung an. Sie verhindern damit das, was die
Verordnung dazu hergibt. Leider ist dies nicht genug, wie der
jüngste Kampfhundangriff deutlich unterstreicht. Die Regelungen für
die Haltung von Haustieren müssen weiter drastisch verschärft
werden, im Interesse der Menschen, aber auch im Interesse der ebenso
leidenden Tiere.
Die PDS Pirmasens fordert daher eine generelles Zucht-und
Haltungsverbot für Hunde mit gefährlichen Gebissen, speziell für
alle Kampfhunderassen. Als Übergangsregelung für bereits vorhandene
Kampfhunde soll das Führen der Hunde im öffentlichen Raum
strengstens untersagt werden. Alle Halter von Haustieren sollen
zukünftig ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und eine
Eignungsprüfung ablegen müssen, die gewährleistet, daß Haustiere
artgerecht gehalten werden können. Dazu gehört die artgerechte
Unterbringung, Behandlung und Versorgung des Tieres, aber auch
spezielle Vorsichtsmaßnahmen beim Führen von Haustieren im
öffentlichen Raum. Besteht der Probant die Prüfung nicht oder kann
sie/er die notwendigen Vorraussetzungen nicht erfüllen, soll der
Erwerb und Besitz von Haustieren untersagt werden. Bei
nachträglichen Zuwiderhandlungen sollen den Besitzern sämtliche
Haustiere entzogen werden. Es soll eine Steuer auf die Haltung aller
Haustiere erhoben werden, die zweckgebunden für Aufgaben des
Tierschutzes, der Tierhaltung und für die Schaffung neuer Tierheime
eingesetzt werden soll.
Karlsruhe hat also
entschieden.
Das Schächten von Tieren in Deutschland wird den Muslimen in
Deutschland
gestattet.
Diese Entscheidung, obwohl von vielen für falsch gehalten und nicht
dem
Willen eines Großteils der Bevölkerung entsprechend, wurde von der
öffentlichen Meinung, nur um nicht in den Ruch religiöser Intoleranz
zu
geraten, weitgehend unkommentiert gelassen
.
Ich denke jedoch, was man als falsch erkannt hat, muss auch so
genannt
werden. Und genau wie ich Legebatterien, Schlachtviehtransporte,
Stierkämpfe, (Quälereien um des bloßen Profits und der Tradition
willen),
anprangere, so gilt dies ebenso für das Schächten. Und da stelle ich
mich
gern an die Seite von oft als tierlieben Spinnern verunglimpften
Leuten wie
Brigitte Bardot, eine couragierte und engagierte Tierschützerin. Es
kostet
nämlich einigen Mut, sich der Lächerlichkeit preiszugeben, weil die
öffentliche Meinung mal wieder meint, man übertreibe es mit der
Tierliebe,
weil es ja heute immer so chic und cool ist, zu überhaupt nichts
Stellung zu
beziehen.
So selbstverständlich wie muslimische und jüdische Gemeinden zu
unserem
Gemeinwesen gehören, so selbstverständlich muss auch Kritik an ihnen
erlaubt
sein.
Die ständig eingeforderte Normalität setzt voraus, dass nicht
laufend die
Schere im Kopf zum Einsatz kommt und man sich einer dauernden
Selbstzensur
unterwirft, nur um nicht als religiös oder weltanschaulich borniert
zu
gelten. Political Correctness in allen Ehren, aber sie darf nicht
dazu
führen, dass man sich wieder Denkverbote aufoktroyieren lässt und
sei es
auch mit den wohlmeinendsten Begründungen.
Und so gilt auch hier: So sehr ich es schätze, dass Menschen
verschiedener
Völker und unterschiedlicher Religionen hier leben, denn Vielfalt
macht
unser Leben reich und bunt, entgegen dem Geschrei irgendwelcher
braunen
Dummköpfe, aber derart überkommene Rituale, bin ich nicht bereit zu
akzeptieren.
Es fragt sich ohnehin, ob sich nicht ein sehr merkwürdiges,
veraltetes
Gottesverständnis hinter solchen Opferritualen verbirgt, und dabei
macht es
keinen Unterschied, ob es sich dabei um ein nach muslimischem Ritus
geschächtetes Tier handelt oder um eine lebende Ziege, die von einem
christlichen Kirchendach fliegt. Schon die Angst in den Augen des
Tieres
sollte einen gläubigen Menschen davon abhalten, ein Tier auf diese
Weise zu
töten, denn Unbarmherzigkeit gilt sicher weder im Judentum, noch im
Christentum oder im Islam als Tugend.
Wer dazugehören will, muss sich auch von alten Zöpfen trennen können
und so
wie derartige Opferrituale, mit den entsprechenden
Ausblutungsvorschriften,
früher in den heißen Ursprungsländern noch hygienische
Rechtfertigungsgründe
hatten, so sind sie heute verkommen zu einer blutleeren Hülle, um
den bloßen
Buchstaben des Gesetzes zu gehorchen. Aber auch der Koran und die
jüdischen
Vorschriften sind, ebenso wie die Bibel auszulegen. Schließlich hat
sich
seit dem Altertum einiges verändert!
Außerdem soll man doch bitte nicht so tun, als seien derartig
archaisch-barbarische Rituale in den muslimischen und jüdischen
Gemeinden
völlig unumstritten. Auch hier gibt es mehr und mehr Menschen, die
wie ich
die Meinung vertreten, dass es nichts mit Religion zu tun hat, einem
Tier
bei lebendigem Leibe und vollem Bewusstsein die Kehle
durchzuschneiden.
Heute erinnern derartig blutige Bräuche eher an die unsinnigen
Beschneidungsrituale, denen Millionen von Frauen noch heute in zig
Drittländern unterworfen werden, genauso überflüssig, grausam und
ebenso
wenig verwurzelt in wirklicher Religiosität. Es wird halt so
gemacht, weil
es immer so gemacht wurde. Bravo! - Das ist wahre Nutzung des freien
Willens
und des Bewusstseins, die ja den Menschen, wie die Religionen
glauben, von
Gott gegeben wurden und ich nehme doch mal an zur gefälligen
Benutzung.
Schließlich wird nicht zuletzt von den Religionen die
Erkenntnisfähigkeit
des Menschen immer angepriesen als dasjenige Kriterium, das den
Menschen zur
Krone der Schöpfung macht und ihn vom Tier unterscheidet.
Gott macht weniger die Dinge, als dass er macht, dass sie sich
machen,
heißt es. Wenn dieser Satz eine gewisse Gültigkeit hat, dann
bedeutet dies
aber für den Menschen, eigenes Handeln immer wieder kritisch zu
überprüfen
und nicht sklavisch und mit, zuweilen im wahrsten Sinne des Wortes,
Kadavergehorsam an alten verstaubten Vorschriften zu hängen, ohne
deren Sinn
zu hinterfragen.
Den jüdischen Gemeinden in Deutschland war das Schächten immer schon
erlaubt und so hat das Bundesverfassungsgericht nur eine
Ungleichbehandlung
der Religionsgemeinschaften beseitigt. Aber es kann doch nicht sein,
dass
hier wieder nur die resignierende Maxime bemüht wird: Wat din einen
sin Uhl,
is din andern sin Nachtigall!
Das Bundesverfassungsgericht hatte faktisch gar keine Möglichkeit,
anders
zu entscheiden und auch über die ethische Dimension ein Urteil
abzugeben,
denn das Grundproblem ist auch hier wieder: Der Tierschutz ist nicht
im
Grundgesetz verankert!
Eine schändliche Tatsache, die wir der CDU zu "verdanken" haben, die
eine
entsprechende Entschließung im Parlament darüber vereitelt hat,
gegen die
Stimmen aller anderen Parteien. Der Tierschutz muss jedoch ins
Grundgesetz,
damit Richter es endlich mit zwei gleichwertigen Rechtsgütern, dem
Tierschutz und der Religionsfreiheit, zu tun haben, die einander
gleichrangig gegenüberstehen und dann hätten auch Richter mit
weniger
Bauchschmerzen eine andere Entscheidung treffen können.
Soviel zum Tierschutz und nun noch ein abschließendes Wort zur viel
beschworenen Normalität.
Erst, wenn es in Deutschland möglich ist über Muslime, Christen und
Juden
gleichermaßen Witze zu machen, sie zu kritisieren und zu lieben,
werden wir
so etwas haben wie Normalität im Umgang miteinander. Aber das
erreicht man
nicht immer mit durch Schuldbewusstsein übergroßen Samthandschuhen,
sondern
manchmal eben nur, indem man, um ein schönes jiddisches Wort zu
benutzen,
"tacheles" redet.
In diesem Sinne -Shalom!
Bettina A. Peipe
www.buendnis-2004.de