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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

Politisch

* Da Capo, Beckstein - Neue Panne im NPD-Prozeß
* NPD - Die Reihen fest zerstritten...
* Neues vom Bverfg: Schächten, NPD, Wehrpflicht, Ökosteuer
* Die GRÜNEN-Lüge vom umweltfreundlichen Biodiesel
* Die Kosovo-Lüge
* Behördenversagen bei Atomunfall
* Bverfg: Republikaner gegen Parteienfinanzierung gescheitert
* Das konnte doch auch nur ein Bundesinnenminister gewesen sein...

 


Da capo, Beckstein!!! Da capo!!!
 

» Ein so schwieriges Verfahren können Sie nicht mit Volltrotteln machen «
    Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) über die V-Mann-Affäre im Rahmen des NPD-Verbotsverfahrens (29.01.2002, SZ)
 
Bravo!!! Bravissimo!!!
 
NPD-VERBOT

Neue Panne

Im NPD-Verbotsverfahren ist es zu einer weiteren Panne gekommen. Das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz verschwieg dem Bundesverfassungsgericht zunächst einen Kontakt mit einem der 14 als Zeugen benannten NPD-Funktionäre.

Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) musste gegenüber dem Bundesverfassungsgericht einräumen, dass es am 11. April des vergangenen Jahres versucht hatte, den NPD-Funktionär Jürgen Distler als V-Mann anzuwerben. Distler, der vom Verfassungsgericht als eine der 14 so genannten Anhörpersonen geladen worden war, habe allerdings in einem etwa "30 Sekunden währenden Gespräch" abgelehnt.

Bereits vor drei Wochen hatten die Antragsteller - Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat - dem Gericht versichert, alle Kontakte zwischen den 14 Topnazis und dem Verfassungsschutz mitgeteilt zu haben. Der LfV-Präsident Günter Gold hat sich inzwischen bei den Richtern entschuldigt: Der "Sachverhalt" sei übersehen worden, "ich bedaure dies sehr".


 



...sowas nennt man dann den Teufel mit dem Beelzebub austreiben...;-)

01.03.2002    17:28  

 

NPD
 

Die Reihen fest zerstritten

Die V-Mann-Diskussion beendet in der NPD die alte Geschlossenheit.

Von Annette Ramelsberger

(SZ vom 2.3.2002) - Der Ort wird irgendwo „in der Mitte von Deutschland“ sein. Die Einladungen kommen – wie gewohnt – auf Zuruf und möglichst kurzfristig. Die Öffentlichkeit ist nicht zugelassen. Das ganze Treffen ist hochkonspirativ. Nur das Datum ist schon bekannt: der 16.und 17. März.

Dann wird die vom Verbotsverfahren gebeutelte rechtsextremistische NPD Heerschau halten und die wunden Seelen ihrer Kameraden massieren. Etwa 250 Delegierte treffen sich zum Bundesparteitag. Und eines ist gewiss: Es wird Zoff geben.

Dabei wird es um V-Leute gehen, um den Verfassungsschutz und darum, wie der Vorstand der NPD mit solchen Leuten in den eigenen Reihen umgeht. Denn mittlerweile ist ein gutes Dutzend V-Leute bekannt geworden, die die Partei bis hinauf in den Bundesvorstand im Dienste des Verfassungsschutzes ausgehorcht haben.

Und mittlerweile ist auch bekannt, dass dies dem Vorstand beziehungsweise den Vorsitzenden zumindest zum Teil bekannt war – und sie diese Leute trotzdem in der Partei beließen. Ein Fakt, der die Kameraden in der NPD heftig umtreibt – wenden sie sich doch immer möglichst radikal gegen „Verräter“, „Spitzel“ und „Kameradenschweine“.

Jetzt müssen sie erfahren, dass der bisherige Vorsitzende des NPD-Landesverbands von Nordrhein-Westfalen, Udo Holtmann, sogar eine schriftliche Genehmigung vom seinerzeitigen NPD-Chef Martin Mußgnug hatte, für den Verfassungsschutz zu spitzeln.

„Unverantwortlich“ nennt das der Bundesgeschäftsführer der Partei, Franz Schwerdt. „Das hat auch bei mir Verwirrung ausgelöst.“ Schon 1997 kam parteiintern der erste Verdacht gegen Holtmann auf, doch der Bundesvorstand begnügte sich mit einer „parteidienstlichen Erklärung“ des Spitzels Holtmann und war ansonsten der Meinung, „dass er wohl nie die ganze Wahrheit erfahren werde“. Holtmann durfte in seinen Ämtern bleiben. Das erscheint manchem NPD-Mann nun doch zu naiv.

Eine Gruppe um den Neonazi Steffen Hupka bezeichnet den Bundesvorstand offen als „Klüngel aus V-Leuten und deren Unterstützern“. „Wahrscheinlich stehen die Leute, denen Holtmann sein glimpfliches Davonkommen verdankte, selber im Dienst des Amtes oder tun dies immer noch“, sagt Hupka.

Schon vor einem Jahr hat er gefordert, Verdächtige per Lügendetektor auf ihre Zuverlässigkeit zu überprüfen. Nun hat er eine eigene Liste gegen den Vorstand aufgestellt. Das Aparte an der parteiinternen Konkurrenz: Auf der Liste kandidieren Leute, die durchaus eigene Ambitionen in der Partei haben.

Noch traut sich keiner an den Vorsitzenden Udo Voigt heran, der mit dem früheren RAF-Anwalt Horst Mahler das Verbotsverfahren vor dem Verfassungsgericht durchziehen will. Doch für den Posten des Stellvertreters kandidiert ausgerechnet Voigts Vorgänger, der frühere NPD-Chef Günter Deckert. Der war 1996 wegen Volksverhetzung zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Und auch Partei-Anwalt Hans-Günter Eisenecker steht auf der Kandidatenliste. Zwischen den beiden Rechtsanwälten Mahler und Eisenecker scheint es immer wieder Meinungsverschiedenheiten zu geben. Ein „emotionaler Parteitag“ werde es werden, sagt Bundesgeschäftsführer Schwerdt. Vielleicht stellt die Partei dann am Eingang gleich einen Lügendetektor auf.
 


 
Verbotsverfahren gegen die NPD

Karlsruhe will „wortkarg“ bleiben

Bericht über Verweigerung eines Telefonats mit Schily bestätigt


Von Helmut Kerscher
 
Karlsruhe

Das Bundesverfassungsgericht ist nach seinem Urteil zum Schächten von Tieren mit wütenden Protesten überzogen worden.

Dies berichteten die scheidende Präsidentin Jutta Limbach und ihr Nachfolger Hans-Jürgen Papier bei der Jahrespressekonferenz des Gerichts.
Er sprach von einer „ausgeprägt kritischen Reaktion“ und von „Briefen zuhauf“, darunter auch vielen mit „unflätigen Bemerkungen“. Papier wies darauf hin, dass der von ihm geleitete Erste Senat lediglich eine vom Gesetzgeber vorgesehene Ausnahmeregelung für das betäubungslose Schlachten verfassungskonform ausgelegt habe. Trotz korrekter Darstellung in den Medien sei dies in weiten Teilen nicht richtig erfasst worden. Frau Limbach nannte den Tierschutz ein erfahrungsgemäß „stark emotionalisierendes Gebiet“ und verstand den Streit als einen der Konflikte, die sich aus Normen unterschiedlicher Kulturen ergäben.

Zum NPD-Parteiverbotsverfahren sagte die Präsidentin, das Gericht betreibe es weiter sehr ernsthaft und werde dabei „ausgesprochen wortkarg“ bleiben. Sie bestätigte Meldungen, wonach sie und der zuständige Verfassungsrichter Hans-Joachim Jentsch nach der V-Mann-Panne ein Telefongespräch mit Bundesinnenminister Otto Schily abgelehnt hätten. Dies sei keineswegs eine irgendwie persönliche Reaktion gewesen, sondern folge aus dem Bemühen des Gerichts um ein rechtsstaatliches Verfahren. Für den Senat gebe es im NPD-Prozess nur Antragssteller und Antragsgegner, sagte Limbach. Alle Stellungnahmen müssten schriftliche Form haben, damit auch die Gegenseite informiert werden könne.

Präsidentin Limbach bestätigte, dass ein Beschluss zur Wehrpflicht in den nächsten Wochen – noch vor dem Ende ihrer Amtszeit – bekannt gegeben werde. Papier kündigte eine erste Senatsentscheidung zur Öko-Steuer an. Es handle sich um Verfassungsbeschwerden von zwei Kühlhaus-Unternehmern. Später werde über zahlreiche weitere Klagen von Firmen und Bürgern in dieser Sache entschieden.


 
http://www.ndrtv.de/panorama/20020207/raps.html

Raps aus der Zapfsäule - Die Lüge vom umweltfreundlichen Biodiesel

Nach der BSE-Krise verkündeten Renate Künast und viele ihrer EU-Kollegen die Wende in der Agrarpolitik. Das Projekt, das jetzt die europäische Union mit Unterstützung der deutschen Ministerin vorschlägt, passt ins grüne Bild: In wenigen Jahren soll aus europäischen Zapfsäulen 6 Prozent Biotreibstoff fließen, also Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen.
Das hört sich wunderbar ökologisch an - und dennoch kritisieren Umweltverbände von Greenpeace bis BUND den Rapsdiesel, der dem normalen Diesel beigemischt werden soll. Und eine Studie des Umweltbundesamtes, einer Regierungsbehörde, zeigt: Die Produktion von Rapsdiesel schädigt Umwelt und Wirtschaft zum Nachteil der Steuerzahler.

Profitieren werden von der neuen, grünen Idee wieder nur diejenigen, die schon Nutznießer der alten Agrarpolitik waren: Die Großbauern.

RTF zum Download: http://www.ndrtv.de/panorama/data/raps.rtf

 

Panorama-Links zum Thema:
 
bundnet.avacanto.de http://bundnet.avacanto.de/lab/reddot2/445_592.htm
Informationen des BUND zur Kritik an Biodiesel
www.inaro.de http://www.inaro.de/
Wissenschaftliche Informationen zum Thema "Nachwachsende Rohstoffe"
www.greenpeace.de http://www.greenpeace.de/auto
Stellungnahmen von Greenpeace unter dem Button "Hintergrundinformationen"
www.carmen-ev.de http://www.carmen-ev.de/deutsch/aktuell/nawaros/nawa2000/nawa0100.html#1
Zur Studie des Umweltbundesamtes

 

 

http://online.wdr.de/online/news/kosovoluege/

Es begann mit einer Lüge

Monitor-Autoren enthüllen Fälschungen in der Berichterstattung zum Kosovo-Krieg

Dreharbeiten; Bild: WDR 24. März 1999: Im italienischen Piacenza starten deutsche Kampfjets gegen Jugoslawien. Es ist der erste Kriegseinsatz deutscher Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Nur aus einem Grund durften deutsche Soldaten am Krieg teilnehmen und der hiess: Abwendung einer humanitären Katastrophe. Verteidigungsminister Rudolf Scharping lieferte die Argumente für den Kriegseinsatz: Bilder von Massakern an der Zivilbevölkerung, von zerstörten Dörfern. Die Serben hätten zur Vertreibung der Kosovaren den Operationsplan "Hufeisen" entwickelt, so das Verteidigungsministerium. Nach diesem Plan wollten die Serben die Kosovo-Albaner aus dem Land treiben. Zum Beleg lieferte Scharping den Journalisten die passenden Fotos. Die Bilder gingen durch die Presse und sorgten für Stimmung für einen deutschen Kriegseinsatz. 78 Tage führte die NATO dann Krieg gegen Jugoslawien - nicht nur mit Bomben. Von Beginn an ging es auch darum, wer die 'richtigen' Begriffe besetzte und die 'besseren' Bilder besaß.

Manuskript der Sendung (pdf-Datei, 52k)


 

Prizren; Bild: WDR Mit Bildern aus Kriegsgebieten hatten die Monitor-Redakteure Mathias Werth und Jo Angerer ihre Erfahrungen. Bereits in der Berichterstattung zum Golfkrieg konnten sie für Monitor Fälschungen aufdecken. Über zehn Jahre arbeiten die beiden als Team zu Themen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Als der Kosovo-Konflikt sich zuspitzte, berichtete Jo Angerer in Deutschland, Mathias Werth konnte in Moskau die russische Sicht der Dinge verfolgen. Es gab unterschiedliche Wahrnehmungen und unterschiedliche Betroffenheit. Auf zahllosen Pressekonferenzen informierten Politiker und Militärs die Öffentlichkeit. Bereits während des Krieges gab es erste Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Stellungnahmen.

"Bewusste Fälschungen"

Scharping; Bild: WDR Zwei Jahre nach dem Krieg ist es den Monitor-Autoren nun gelungen, hochrangige Militärs bei Bundeswehr und NATO zu befragen, die an den Kriegsvorbereitungen unmittelbar beteiligt waren. Sie sprachen mit Beratern der US-Regierung, dem damaligen NATO-Sprecher Jamie Shea und mit Verteidigungsminister Rudolf Scharping.
Vor allem aber unternahmen sie aufwendige Recherchen vor Ort im Kosovo. Sie gingen der Frage nach: Gab es die ethnischen Säuberungen wirklich schon vor dem Krieg? Der "Operationsplan Hufeisen", das "Konzentrationslager" im Fußballstadion von Pristina, das Massaker an Zivilisten in Rugovo - Angerer und Werth überprüften diese zentralen Argumente für den deutschen Kriegseinsatz. Sie stießen auf "bewusste Fälschungen". Zeugen bestätigten die These von einer systematischen Verfolgung der Zivilbevölkerung im Kosovo nicht.

Zeugen; Bild: WDR Die Journalisten waren in Dörfern, die angeblich vor dem NATO-Einsatz von den Serben zerstört worden waren. Die dort lebenden Kosovo-Albaner erzählten, dass die Ortschaften erst nach den NATO-Luftangriffen durch Gefechte zwischen Serben und UCK-Kämpfern zerstört worden seien. OSZE-Beobachter, die vor dem NATO-Einsatz im Kosovo waren, äußerten sich gegenüber Angerer und Werth kritisch zu den Bombardements. Norma Brown, enge Mitarbeiterin von OSZE-Chef William Walker sagt: "Die humanitäre Katastrophe im Kosovo gab es erst durch die NATO-Luftangriffe. Dass diese die Katastrophe auslösen würde, wussten alle bei der NATO, der OSZE und bei unserer Beobachter-Gruppe."

Angerer und Werth bekamen auch Zugang zu geheimen Lageberichten, Planungsunterlagen aus dem US-amerikanischen Außenministerium und dem Bundesverteidigungsministerium. Sie kamen zu dem Ergebnis: Hier wurde eine Rechtfertigung fabriziert und damit der deutsche Kriegseinsatz legalisiert. "Es begann mit einer Lüge", so das Fazit der Dokumentation über den ersten Kriegseinsatz deutscher Soldaten nach 1945.

LINKS ZUR SENDUNG: http://online.wdr.de/online/news/kosovoluege/links.phtml

 


 

...und das können sie auch nicht...

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,185231,00.html

BUNDESREGIERUNG IM NETZ

Weit unter Weltniveau

Mit der Internet-Präsenz der Bundesregierung ist bisher nicht viel Staat zu machen. Bei einem internationalen Vergleich fiel das von Kanzler Schröder zur Chefsache erklärte Projekt "BundOnline 2005", mit dem Bundesbehörden zu Dienstleistern im Datennetz werden sollen, schon in der ersten Runde durch.

 

 

Dürftig: Der Netz-Auftritt der Bundesregierung
SPIEGEL ONLINE
Dürftig: Der Netz-Auftritt der Bundesregierung

 

Die von der Bertelsmann-Stiftung und der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton durchgeführte Studie untersuchte "E-Government"-Strategien von 60 Regierungen und Kommunen auf vier Kontinenten. Den Deutschen bescheinigen die Tester "Riesensprünge" im Internet, bemängeln aber wenig nutzerorientierte und kaum zu echter Partizipation geeignete Netzangebote. "Da war tote Hose", resümiert ein Beteiligter.

Unter die besten zwölf brachte es als einziger deutscher Internet-Auftritt die Website www.hamburg.de. Der Hinweis, dass deutsche Ämter weit unter Weltniveau im World Wide Web werkeln, kommt dem Kanzler ungelegen. Schröder wollte diesen Donnerstag bei einem "21stCentury Literacy Summit" in Berlin, zu dem sich auch AOL-Chef Steve Case und der spanische Ministerpräsident José María Aznar angekündigt haben, mit Erfolgen bei der digitalen Revolution glänzen. Erst vergangene Woche hatte Innenminister OttoSchily (SPD) einen 79-Seiten-Bericht voller Erfolgsmeldungen zum Stand der Verwaltungsmodernisierung vorgestellt. Nach einem zweijährigen Rechtsstreit hat sich der Bund von einer privaten Firma immerhin die Rechte an der Adresse www.deutschland.de gesichert. Zur CeBit-Messe soll dort ein erweitertes Angebot präsentiert werden.


 

 
AKW BRUNSBÜTTEL

Explosion aus Kostengründen verharmlost?

Das Ausmaß des Atomunfalls im schleswig-holsteinischen Kernkraftwerk Brunsbüttel ist möglicherweise aus wirtschaftlichen Gründen verspätet erkannt worden. Die Betreiber sollen nach dem Störfall im Dezember die Weiterproduktion angeordnet haben.

 
Schwer beschädigt: AKW Brunsbüttel
DPA
Schwer beschädigt: AKW Brunsbüttel
Hamburg - Die Werksleitung des Kernkraftwerks Brunsbüttel soll nach dem Störfall für ein Abschalten der Anlage plädiert haben. Bei den Betreibern, den Hamburgischen Electricitätswerken (HEW), die zum schwedischen Energiekonzern Vattenfall Europe gehören, sei allerdings "die Weisung" erteilt worden, das Kraftwerk weiter produzieren zu lassen.

Nach einer hausinternen Unfallanalyse seien durch ein "Leck" an der Kühlleitung in vier Minuten lediglich 260 Liter schwach radioaktives Wasser ausgetreten. Trotz massiven Drängens der Aufsichtsbehörde, des schleswig-holsteinischen Energieministeriums, haben Inspektoren die massiv zerfetzte Leitung erst zwei Monate später erkunden können. Fotos der zerstörten Nuklear-Aggregate im KKB liegen dem SPIEGEL ebenfalls vor.

Ein Abschalten des Meilers vor Weihnachten 2001 hätte für die Betreiber möglicherweise die Bereitstellung von Ersatzstrom aus dem freien Markt in der Größenordnung "bis 80 Millionen Euro" zu den winterbedingten Höchstpreisen erfordert. Aus diesem Grunde hätten sich die Verantwortlichen gegen ein Herunterfahren des beschädigten Reaktors ausgesprochen. Zu den gravierenden Vorwürfen wollte der HEW-Vorstand keine direkte Stellungnahme abgeben. Die Aufsichtsbehörden in Kiel wollen nun einen Sechs-Punkte-Plan für die Aufklärung und Beweissicherung des bundesweit ersten Atomunfalls dieser Art im Sicherheitsbehälter einer Nuklearanlage vorlegen.

 


 

http://www.bverfg.de/bverfg_cgi/pressemitteilungen/frames/bvg25-02

Bundesverfassungsgericht - Pressestelle -

Pressemitteilung Nr. 25/2002 vom 27. Februar 2002


Dazu Beschluss vom 6. Dezember 2001 - 2 BvE 3/94



 


"Die Republikaner" gegen Parteienfinanzierung gescheitert
 





Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts hat Anträge der Partei
"Die Republikaner" gegen Neuregelungen des Parteiengesetzes als
offensichtlich unbegründet verworfen.

Bei dem Organstreit ging es im Wesentlichen um die seit 1994 im
Parteiengesetz enthaltene Regelung, wonach Sach-, Werk- und
Dienstleistungen, die Mitglieder einer politischen Partei dieser
außerhalb eines Geschäftsbetriebes üblicherweise unentgeltlich zur
Verfügung stellen (ehrenamtliche Leistungen), bei der staatlichen
Teilfinanzierung der Parteien außer Betracht bleiben. Nach dem jetzigen
System der Parteienfinanzierung hängt die Höhe der staatlichen
Zuschüsse von verschiedenen Faktoren ab, u.a. von der Zahl der bei
Wahlen errungenen Stimmen und der Höhe der eingenommenen
Mitgliedsbeiträge und Spenden. "Die Republikaner" hatten beanstandet,
dass ehrenamtliche Leistungen nicht wie Beiträge und Spenden als
Zuwendungen berücksichtigt werden und deshalb nicht zur Erhöhung des
staatlichen Zuschusses führen können. Hierdurch werde sie als kleine,
noch im Aufbau befindliche Partei, die in besonderem Maße auf die
Unterstützung ihrer Mitglieder angewiesen sei, benachteiligt.

Der Zweite Senat hat die Anträge mit Beschluss vom 6. Dezember als
offensichtlich unbegründet verworfen. Zur Begründung führt er im
Wesentlichen aus:

Das Recht der Parteien auf Chancengleichheit ist durch die beanstandete
Regelung nicht verletzt. Sie findet ihre Rechtfertigung im Grundsatz
der Freiheit der politischen Parteien vom Staat. Danach darf der Staat
die Parteien nur teilweise finanzieren. Er darf es insbesondere für die
Partei nicht überflüssig machen, sich selbst um finanzielle Zuflüsse zu
bemühen. Ein ehrenamtliches Wirken von Parteimitgliedern muss keine
finanziellen Zuwendungen des Staates auslösen, weil es nur ein
Indikator für die Verwurzelung der Partei in ihrer Mitgliedschaft ist;
es spiegelt nicht die für staatliche Leistungen maßgebende
Überzeugungskraft der Partei und ihre Unterstützung in der Bevölkerung wider.

Die angegriffene Regelung steht auch nicht zu einer etwaigen Pflicht
des Staates in Widerspruch, Parteien zu fördern, die an einer
wahlrechtlichen Sperrklausel gescheitert sind. Eine solche
Förderungspflicht besteht grundsätzlich nicht. Hinzu kommt, dass im
System der Parteienfinanzierung der an Spenden und Mitgliedsbeiträge
geknüpfte Anteil staatlicher Leistungen bereits jetzt ein nicht
unbedenklich hohes Gewicht gegenüber dem an die Wählerstimmen
gebundenen Anteil dieser Leistungen hat. Angesichts dessen kann der
Gesetzgeber nicht verpflichtet sein, durch eine Anerkennung des Wertes
der üblicherweise ehrenamtlich wahrgenommenen Tätigkeit von
Parteimitgliedern als zuschussfähig dieses Ungleichgewicht weiter zu
verstärken.

Der Gesetzgeber durfte des Weiteren berücksichtigen, dass auch ein
starkes ehrenamtliches Engagement von Mitgliedern die Schlagkraft einer
Partei im politischen Wettbewerb erhöhen kann, und mit der Gefahr des
Missbrauchs rechnen, wenn Parteien ehrenamtliche Leistungen ihrer
Mitglieder als zuschussfähige Einnahmen gelten machen können.
Zuverlässige Feststellungen zum Umfang derartiger Leistungen setzten
eingehende Kontrollen voraus, deren Einführung mit der
Betätigungsfreiheit der Parteien nur schwer vereinbar sein dürfte.
Schließlich ist der staatliche Zuschuss beim Wählerstimmenanteil
degressiv ausgestaltet worden (bis 5 Mio. Stimmen: 1,30 DM je Stimme,
darüber: 1,00 DM je Stimme). Hierbei ist der Gesetzgeber davon
ausgegangen, dass der Grundaufwand für die Teilnahme am politischen
Prozess kleinere Parteien verhältnismäßig stärker belastet als größere.

Beschluss vom 6. Dezember 2001 - Az. 2 BvE 3/94

Karlsruhe, den 27. Februar 2002
 


 

Das konnte doch auch damals nur ein Bundesinnenminister gewesen sein...

Ratlosigkeit über die Rechtschreibreform

 
Die Kultusminister schieben Entscheidungen auf / Von Heike Schmoll

..Die meisten Minister geben hinter vorgehaltener Hand zu, die Folgen dieser Reform unterschätzt zu haben. "Aber dieses Argument können wir jetzt nicht mehr wiederholen, dazu ist es zu spät." Einig sind sich alle Minister darin, daß nicht politisch entschieden werden kann, ob es nun "not tun", "Not tun" oder "nottun" heißt. Die Reform sei vom Bundesinnenministerium ausgegangen, sagen sie entschuldigend in Berlin. Die meisten unter den Kultusministern geben sogar zu, daß sie privat die bewährte Schreibung bevorzugen. Die Kultusminister würden die Verantwortung für die Rechtschreibreform am liebsten abgeben - aber an wen?...
http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=faz/content.asp&rub={B02AFBB3-E1E0-4556-B06E-092A3599848A}&doc={66AB5FFB-2935-4B1A-98C7-07BEF114B731}
 

 

 

 

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agen sie entschuldigend in Berlin. Die meisten unter den Kultusministern geben sogar zu, daß sie privat die bewährte Schreibung bevorzugen. Die Kultusminister würden die Verantwortung für die Rechtschreibreform am liebsten abgeben - aber an wen?...
http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=faz/content.asp&rub={B02AFBB3-E1E0-4556-B06E-092A3599848A}&doc={66AB5FFB-2935-4B1A-98C7-07BEF114B731}
 

   

 

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