- Newsletter - Archiv


Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

Hundepolitisch

* Spendenskandal - wer hängt alles mit drin?

* Woher kam Ibrahim K.? Antwort: aus der Parallelwelt der Republik

* Behörden nutzen Erkenntnisse aus Rasterfahndung für Steuerverfahren



Spendenskandal - wer hängt alles mit drin?
Warum äußert sich die FDP NRW nicht?

Ist die FDP NRW etwa auch in diesen Spendenskandal verwickelt? Zusätzlich zu dem Skandal um das Ronellenfitsch-Gutachten?

http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel130257.php
 
09.03.2002

Kölner Korruptionsaffäre zieht größere Kreise

CDU sucht nach Trienekens-Spenden

Generalsekretär Reul schließt Zuwendungen des Müllunternehmens an seine Partei nicht aus


Von K. Frigelj, Ch.Wirtz

 

und H.-J.Heims

Düsseldorf – Im Zusammenhang mit der Kölner Spenden- und Korruptionsaffäre gerät auch die CDU unter Druck. Generalsekretär Herbert Reul wollte am Freitag nicht ausschließen, dass auch seine Partei verdeckte Spenden erhalten hat. „Sie können nie sicher sein, in keiner Großorganisation, in keinem Verband, in keinem Unternehmen, dass nicht jemand auch die Regeln verletzt und sich kriminell verhält“, sagte der CDU-Politiker.

Reul bestätigte, dass man in den Kreisverbänden nach Spenden des Viersener Entsorgungsunternehmens Trienekens suche. Firmenchef Hellmut Trienekens hatte erklärt, es habe immer wieder Spenden an SPD, CDU, FDP und Grüne in Nordrhein- Westfalen gegeben. CDU-Landesvorsitzender Jürgen Rüttgers hatte am vergangenen Dienstag versichert, es habe in den letzten sechs Jahren keine Spenden des Müllentsorgers Trienekens an die Landes-CDU gegeben. An die Bundes-CDU spendete das Unternehmen, wie sich aus dem Rechenschaftsbericht der Partei für 1999 ergibt, 26 436 Mark und 80 Pfennig. An die Bundes-SPD ging im selben Jahr eine Spende in Höhe von 32500 Mark.

Auf wenig Zustimmung stößt unterdessen der Vorschlag von Grünen-Chefin Britta Haßelmann, einen Untersuchungsausschuss im Düsseldorfer Landtag mit den Vorgängen innerhalb der Kölner SPD zu befassen. CDU-Generalsekretär Herbert Reul sagte der Süddeutschen Zeitung: „Es gibt bereits den Untersuchungs-Ausschuss in Berlin.“ Dort könne die Spendenaffäre mitgeklärt werden.

SPD-Generalsekretär Michael Groschek zeigte sich hingegen offen: „Wenn die Grünen glauben, dass ein Untersuchungsausschuss zur Wahrheitsfindung beitragen kann, werden wir uns einem solchen Ansinnen nicht verweigern“, sagte er der SZ. Die Grünen-Fraktion will allerdings erst andere parlamentarische Möglichkeiten nutzen, um die Affäre aufzuklären. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion, Johannes Remmel, betonte, die Einsetzung eines Untersuchungs-Ausschusses sei das stärkste und letzte Mittel, um Licht in die Affäre zu bringen. „Vorher werden wir das Terrain abklopfen – vielleicht bekommen wir die Antworten auf unsere Fragen ja auch auf anderen parlamentarischen Wegen, beispielsweise in den normalen Ausschüssen.“

Remmel sagte, seine Fraktion wolle sich nicht dem Vorwurf aussetzen, dass der Untersuchungs-Ausschuss nur eine politische Show sei. Auch Bauminister Michael Vesper (Grüne) äußerte sich zurückhaltend. Vor allem die Staatsanwaltschaft sei jetzt aufgefordert, die Vorgänge in Köln „gnadenlos aufzuklären“. Ein Untersuchungsausschuss könne im Moment nur eingeschränkt arbeiten, weil die Staatsanwaltschaft über die Akten verfüge.

Groschek verhehlte unterdessen in einem SZ-Interview nicht, dass die Vorgänge in Köln zu einer „riesigen Belastung“ für die SPD im bevorstehenden Bundestagswahlkampf werden dürften. Er kündigte an, dass die Affäre vollständig aufgeklärt werde. Bis Montag müssen die Ehrenerklärungen von 16 Kölner Mandatsträgern auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene vorliegen. Darin müssen die Abgeordneten versichern, dass weder sie noch ihre Familienangehörigen im Zusammenhang mit der Spendenaffäre Scheinquittungen angenommen haben.

Wie aus SPD-Kreisen zu erfahren war, hatte bis Freitag etwa die Hälfte der von Landeschef Harald Schartau und Groschek angeschriebenen Mandatsträger die Erklärung zurückgeschickt. Das Parteipräsidium will sich am Montag mit möglichen Konsequenzen befassen, falls jemand die Erklärung nicht unterschreibt. Groschek kündigte Parteiordnungsverfahren an, falls schuldhaftes Verhalten festzustellen sei.



Woher kam Ibrahim K.?
Antwort: aus der Parallelwelt der Republik
 

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,186154,00.html

04. März 2002

Die Rückseite der Republik

Das wahltaktische Gezerre um das neue Zuwanderungsgesetz verdeckt das wahre Problem: Mitten in Deutschland leben Millionen von Immigranten in blickdichten Parallelwelten nach eigenen Regeln von Recht und Ordnung - Folge eines jahrzehntelangen Versagens der Politik.

Der Herr Generalmanager, Chef der Bonner Reinigungsfirma VDQ, pflegt bei Deutschlands feineren Adressen ein- und auszugehen: Hoch über dem Rhein, im Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg in Königswinter, sorgt Mostafa Sarreshtehdari, 39, als Umweltberater seit fünf Jahren dafür, dass bei allem Luxus noch auf Ökostandards geachtet wird.

Auch andere Herbergsbetriebe wie das Kölner Maritim oder der Gourmettempel Schlosshotel Lerbach im nahen Bergisch-Gladbach schätzen Sarreshtehdaris Dienste und stellten ihm hervorragende Zeugnisse aus. Nur einer Einrichtung, die sich ebenfalls mit der Betreuung von Gästen in Deutschland befasst, reichen seine Referenzen nicht aus: Die Ausländerbehörde der Stadt Bonn will den Iraner ausweisen - am kommenden Montag wird er wahrscheinlich seinen letzten Prozess verlieren.

Sarreshtehdari wird damit zum Paradefall für die Absurdität des deutschen Ausländerrechts. Der Mann wird gebraucht, lebt seit 22 Jahren im Land, spricht besser Deutsch als manch Deutscher, streitet mit seinen Genossen in der Bonner SPD über Politik und verteilte vor Weihnachten in Frauenhäusern und Asylheimen 700 Geschenkpakete. Als Mitinhaber der Firma VDQ Hotel-Service-Management GmbH - Sarreshtehdari gehören 60 Prozent - beschäftigt er 61 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter, jeden Monat überweist sein Unternehmen für sie rund 10 000 Euro Lohnsteuer ans Finanzamt. Unternehmen und Arbeitsplätze, unkt sein deutscher Kompagnon, dürften die Ausweisung des Chefs "kaum überstehen".

Sarreshtehdari soll gehen, obwohl er perfekt integriert ist und Arbeitsplätze geschaffen hat. Er kam als Student und flüchtete sich 18 Jahre später notgedrungen in einen Asylantrag, weil es für einen, der hier etwas leisten will und kann, keinen Platz gibt im chaotischen deutschen Ausländerrecht. Platz gewährt es hingegen reichlich für Menschen, die sich nicht anpassen wollen, die sich abschotten vom Rest der Republik oder gar immer wieder die Gesetze ihres Gastlandes brechen.

Um das zu ändern und die Zuwanderung zu steuern, hat die Koalition einen Gesetzentwurf vorgelegt, der das gesamte Ausländerrecht umkrempeln soll - ein Paket von historischer Dimension, wird es doch bestimmen, wie die mangels Geburten aussterbende Republik in Zukunft aus-

sieht. Erstmals seit 1973, seit der letzte Gastarbeiter kommen durfte, traut sich eine Bundesregierung damit an die Grundsatzentscheidung heran, ob Deutschland ein Einwanderungsland ist - ein Stoff, der aus Sicht der Unionsparteien das Zeug zum Wahlkampfthema hat, weshalb sie den Gesetzentwurf im Bundesrat torpedieren möchten.

Tatsächlich geht es um Fundamentales: Welche Zuwanderer braucht die Republik? Wie viele Zuwanderer verträgt sie? Und vor allem: Wie lassen sie sich so integrieren, dass beide Seiten davon profitieren? Denn 40 Jahre nach der ersten Gastarbeiterwelle haben sich im Land erschreckende Parallelwelten gebildet, bevölkert von Menschen, die mit dieser Republik nichts zu tun haben oder gar nichts zu tun haben wollen.

Die Parallelwelten der Ausländer zeigen mehr als alles andere das ganze Elend deutscher Zuwanderungspolitik seit Jahrzehnten: die Unfähigkeit, jene Ausländer nach Deutschland zu locken, die das Land dringend braucht; das Versagen, jene Ausländer einzugliedern, die schon im Land leben; und die Hilflosigkeit, wenn es darum geht, jene Ausländer aus dem Land zu bekommen, die ihr Gastrecht missbrauchen - als Asylschwindler, als Kriminelle, Terroristen oder als Dealer, die in Deutschlands Großstädten Kinder und Jugendliche vergiften, für ein Goldkettchen oder ein paar Nike-Turnschuhe.

Die Mahnung von Bundespräsident Johannes Rau, die "Inseln außerhalb des gesellschaftlichen Grundkonsenses" nicht hinzunehmen, wird daher zur Messlatte für den Erfolg jedes Zuwanderungsgesetzes.

Der Entwurf der Regierung soll dafür zunächst einmal - von Experten seit Jahren gefordert - den selbst für Behörden undurchschaubaren Dschungel an Aufenthaltsmöglichkeiten lichten, die mal Erlaubnis, mal Berechtigung, mal Bewilligung, Befugnis oder Gestattung heißen. Es sei denn, nichts von alldem trifft zu, dann heißt es - sechstens - Duldung. Künftig soll es dagegen neben dem Visum nur noch zwei Titel geben: die Aufenthaltserlaubnis (befristet) und die Niederlassungserlaubnis (unbefristet).

Eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten Flüchtlinge, die aus "völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen" nicht abgeschoben werden dürfen. Wer in Deutschland studieren oder sich beruflich weiterbilden will, darf ebenso hier leben, für die Dauer der Regelstudienzeit. Auch wer als Ausländer mindestens eine Million Euro investieren und zehn Arbeitsplätze schaffen möchte, soll dies tun dürfen - wenn "ein übergeordnetes wirtschaftliches Interesse oder ein besonders regionales Bedürfnis" besteht. Das Unternehmen bleibt vorläufig auf drei Jahre beschränkt. Läuft alles nach Plan, können die Behörden danach die unbefristete Niederlassungserlaubnis ausstellen.

Für immer hier bleiben darf laut Gesetzentwurf, wer unter anderem seit fünf Jahren eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, nicht verurteilt ist und über "ausreichende Kenntnis der deutschen Sprache" verfügt - jene "hoch qualifizierten Ausländer" also, nach denen die Wirtschaft so verzweifelt fahndet. Allein in Wissenschaft und Forschung fehlen derzeit 40 000 Mitarbeiter.

Ausgewählt werden soll diese Elite wie bei einer Privatuniversität in Amerika per Bewerbungsverfahren, nach Kriterien wie Gesundheit, Alter, Familienstand, berufliche Qualifikation und Sprachkenntnis. Gewünscht ist guter Leumund, Einfluss hat auch der Geburtsort. Ist eine vom Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge festgelegte Grenze an Zuwanderern erreicht, fällt die Schranke - so will sich die Bundesregierung die letzte Entscheidung offen halten, wie viele kommen dürfen.

Die Union lehnt das Konzept strikt ab - obwohl sie vor nicht einmal einem Jahr noch selbst qualifizierte Arbeitskräfte ins Land holen wollte. Formal gestritten wird über Kleinigkeiten wie das Nachzugsalter von Ausländerkindern, obwohl es in Wahrheit nur um ein paar hundert Fälle geht. Doch als Wahlkampfhit will die Union auf das Argument setzen, dass bei 4,3 Millionen Arbeitslosen überhaupt kein Ausländer mehr kommen solle - so, wie das in der Theorie bislang schon festgeschrieben war.

Seit dem Anwerbestopp von 1973 galt nämlich für alle Bundesregierungen die Grundlinie, dass Deutschland kein Einwanderungsland sei. Bevor Arbeitsminis-ter Walter Riester im Juli 2000 die erste Green Card einem Computerspezialisten überreichte und die Regierung die Tür damit einen Spaltbreit öffnete, mussten selbst Spitzenkräfte aus dem Ausland gegen eine "Anwerbestopp-Ausnahmeverordnung" anrennen. Ein Regelwerk wie eine Gummiwand.

Mit fatalen Folgen: Wer trotzdem noch ins Land kam, gab sich in der Regel als Asylbewerber aus - meist zu Unrecht. Bei Deutschen schürten diese Flüchtlinge dann das Vorurteil, Ausländer seien vor allem Bittsteller und Bettelgänger.

Was Wunder, dass unter solchen Vorzeichen die Integration der schon in Deutschland lebenden Ausländer auch nicht als Werk von nationalem Rang erschien, sondern nur als Reparaturauftrag für begrenzte Sozialschäden.

So entstanden auf der Rückseite der Republik ethnische Inseln, Parallelwelten von Ausländern, die eines gemeinsam haben: dass sie in Deutschland leben, ohne jemals in diesem Land angekommen zu sein. Da gibt es Muslime, die ihren deutschen Ehefrauen damit drohen, ihnen "die Hand abzuhacken", wenn sie einen anderen Mann auch nur anschauen, wie sich die Ehefrau eines Hamburger Islamisten schaudernd erinnert.

Oder analphabetische Patriarchen, die ihre Familienangelegenheiten mitten in Berlin nach dem Hausbrauch afghanischer Bergvölker regeln.

Die Symptome sind so unterschiedlich wie auch die Ansichten darüber, was schon eine Parallelgesellschaft ist und was noch nicht. Ob etwa die Türken in Deutschland schon deshalb keine Parallelwelt bilden, wie der Osnabrücker Migrationsforscher Klaus Bade meint, weil sie ja schließlich keine eigene Polizei und kein eigenes Sozialamt haben.

Oder ob sie, wie sein Bamberger Kollege Friedrich Heckmann glaubt, zumindest in Ansätzen in einer Parallelwelt leben, weil sich die meisten nicht für Deutsche halten, selbst wenn sie hier geboren sind.

Oder ob es unter Türken ganz sicher Parallelwelten gibt, was frustrierte Sozialarbeiter in Brennpunkten Duisburgs oder Berlins sofort unterschreiben würden.

Fest steht: Die Abkapselung von Ausländern ist nicht immer strikt, sie ist bei den einen mehr, bei den anderen weniger gefährlich, in vielen Fällen auch harmlos, aber sie ist ein Problem für die deutsche Gesellschaft.

Und das macht den Weg für die neue Zuwanderungspolitik so steinig. Ein "Jahrzehnt der Integration" für hier lebende Ausländer hat der SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler erst mal ausgerufen - wohl wissend, dass ein guter Teil der Wähler bei Zuwanderung erst mal an die Parallelgesellschaften der Ausländerghettos denkt.

Unablässig muss auch Innenminister Otto Schily (SPD) beteuern, dass er mit seinem Gesetzentwurf die Zuwanderung nicht nur steuere, sondern zugleich auch begrenze - Schily weiß um die Angst vor fremden Welten im eigenen Land.

Damit kalkuliert auch die CDU; akribisch hat sie den Gesetzentwurf auf der Suche nach Einfalltoren für Ausländer und Wahlchancen für sich selbst durchgesiebt. Ob beim Nachzugsalter für Kinder oder der Frage, ob geschlechtsspezifische und nichtstaatliche Verfolgung ein Asylgrund sein sollen: alles Streitpunkte, die sich für die große Bühne eignen - wenn im Hintergrund die Angst vor der Parallelgesellschaft steht.

Klar ist: Die aussterbende Republik, die bis 2050 voraussichtlich von 82 auf 68 Millionen Einwohner schrumpfen wird, braucht für den Erhalt des Wohlstands nicht nur jedes Jahr Fachkräfte aus dem Ausland - nach Empfehlung der von Rita Süssmuth (CDU) geleiteten Zuwanderungskommission der Bundesregierung mindestens 50 000 im Jahr.

Ebenso dringend sind Rezepte, um die bestehenden Kapselwelten von Ausländern zu knacken. Sonst findet der "Kampf um die besten Köpfe", den der saarländische

 

Ministerpräsident Peter Müller als Vorsitzender der CDU-Zuwanderungskommission ausgerufen hat, in einer Arena statt, in der sich das Publikum für ganz andere Probleme als die Zukunft des Wohlstands interessiert: für die Verbrechen ausländischer Banden, für Extremisten, die von deutschem Boden aus die Regierung ihres Heimatlandes stürzen wollen, oder für Ausländer, die einfach nur in einer Türkei leben wollen - mitten in Deutschland.

Alles türkisch, alles gut

Sie sagt, dass sie in Deutschland lebt, aber dass es auch die Türkei sein könnte, wegen der vielen Türken im Frankfurter Bahnhofsviertel. Türkische Lebensmittelläden, türkische Ärzte, türkische Reisebüros, alles türkisch, alles gut. Und zu Hause türkisches Fernsehen. Am liebsten sieht sie die türkischen Liebesfilme; wer in Deutschland regiert, weiß sie nicht.

Vahide Yesil kam vor 24 Jahren, sie kam aus Erzurum in Anatolien und hatte Angst vor Deutschland. Obwohl sie auch neugierig war. Auf das Land, in dem es angeblich alles gab. Und auf den Unbekannten. Wie er wohl sein würde, der Mann, der ihr sein Foto geschickt hatte und den sie zum ersten Mal gesehen hatte, als er nach Erzurum zurückkehrte, um sie zu heiraten und mitzunehmen.

Vahides Mann gehört zur ersten Generation. Eingereist in den sechziger, siebziger Jahren, als die Deutschen noch glaubten, dass die Türken wieder zurückgehen würden und Integrationsversuche deshalb überflüssig seien.

Das dachten die meisten Ausländer auch: drei bis fünf Jahre bleiben, Geld nach Hause schicken, als gemachter Mann heimkehren. Sie nahmen die Billigbuden der Innenstädte und Arbeiterquartiere, aus denen die Deutschen auszogen. Wo die Wohnungen deshalb noch billiger wurden, noch mehr Ausländer kamen, noch mehr Deutsche weggingen und das Endergebnis nun Berlin-Kreuzberg heißt, Duisburg-Marxloh, Hamburg-Wilhelmsburg.

Diese erste Gastarbeitergeneration wollte mit den Deutschen so wenig zu tun haben wie die Deutschen mit ihr. Vor allem die Türken hätten eine "homogene soziale und kulturelle Subgesellschaft" geschaffen, so das Essener Zentrum für Türkeistudien in einem Gutachten. Darunter sind Patriarchen, die immer noch ihre Ehefrau in der Fußgängerzone mit drei Schritten Abstand hinter sich hergehen lassen und in den Schränken ihrer Töchter schnüffeln, ob es dort nach Zigaretten oder dem Aftershave eines Mannes riecht.

Schlechte Erfahrungen mit solchen Immigranten sind es, die auch den Gesetzentwurf der Regierung geprägt haben: Nicht jeder, so zeigt die erste Gastarbeitergeneration, lässt sich nämlich gut integrieren, mancher auch nie. Nur wer jung ist, Deutsch kann, eine gute Ausbildung hat, soll sich deshalb künftig auf Dauer niederlassen dürfen. Der Mann aus Anatolien, der nichts gelernt hat und als einzige Qualifikation zwei kräftige Hände vorweisen kann, wird es dagegen, so die klare Ansage, höchstens noch befristet, für eine Stelle in einem Mangelberuf, nach Deutschland schaffen.

Das ist nur konsequent: Noch heute zieht es von den Türken - mit 2,5 Millionen von insgesamt 7,3 Millionen Ausländern in Deutschland das größte Potenzial für eine Parallelgesellschaft - gerade die alten Gastarbeiter, die ungelernt und unvorbereitet nach Deutschland kamen, in die frühere Heimat zurück. 40 Prozent sind es bei Türken über 45 Jahre, bei denen zwischen 30 und 45 Jahren nur noch 33 Prozent.

Die Lebenslügen, die noch immer darunter sind, hat keiner gezählt. Fast jedem zweiten Türken in Deutschland ist klar, dass es kein Zurück mehr gibt, denn der Plan ging so gut wie nie auf. Drei bis fünf Jahre sparen reichten nicht für den Rest des Lebens in der Türkei. So entstand nach der ersten Gastarbeitergeneration eine zweite, die anfangs kein Politiker auf der Rechnung hatte: eine Generation der hier Geborenen. Nicht Türken. Nicht Deutsche. Grenzgänger, wenn es gut ging, Ausgegrenzte, wenn es schlecht lief.

Und in den Ghettos, den überwiegend türkischen Siedlungen und Stadtteilen, in denen auch heute noch 18 Prozent aller Türken im Land leben, lief es besonders schlecht. So sehr, dass sich der Duisburger Stadtdirektor Jürgen Brandt sorgt, ihm könnten ganze "Stadtteile abhanden kommen".

"Ja, ja, ja, nix verstehen"

Auch das Bahnhofsviertel, Frankfurts klassisches Einwanderungsquartier, ist so ein Stadtteil. Keiner mit türkischer Monokultur, sondern Multikulti-Mix, aber mit einem Ausländeranteil von 61 Prozent. Vahide Yesil ist aus diesem Durchgangslager für Einreisende nie herausgekommen, 24 Jahre lang, vermisst hat sie Deutschland nicht.

Na ja, manchmal die deutsche Sprache, bei den Elternabenden etwa, als sie dasaß und kein Wort verstand. Oder als sie mit ihrer Schilddrüsensache im Krankenhaus lag, vier Wochen lang, ohne zu wissen, was Ärzte und Schwestern redeten. Aber ihr Mann konnte ja übersetzen, ihr Mann ging auch mit zum Frauenarzt. Und bei Aldi standen die Preise schließlich an den Regalen.

Kürzlich hat Vahide trotzdem mal bei der Stadt einen Kursus "Mamma lernt Deutsch" gemacht, aber "was ich da lernte, hab ich gleich wieder vergessen, ich hab's ja nicht gebraucht". Wofür auch? Waren sie in 24 Jahren jemals bei einer deutschen Familie eingeladen? Nur selten geht sie rüber zur deutschen Nachbarin, lässt die dann erzählen, "und ich sage ,ja, ja, ja' oder ,nix verstehen'".

Kaum ein Wort Deutsch zu verstehen ist zwar keine Bedingung für eine Parallelgesellschaft, es ebnet aber den Weg dahin. Umso alarmierender die Erfahrung, die nicht nur die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John macht: dass die Enkel der ersten Generation schlechter Deutsch können als ihre Väter und Großväter.

Die Zahlen sind dramatisch: In Kreuzberg sprechen 63 Prozent der Ausländerkinder bei der Einschulung fast kein Wort Deutsch, bei den Türken sogar vier von fünf Kindern nicht. Darunter einige, die nicht mal wissen, was "Wie heißt du?" bedeutet, oder solche, die ernsthaft denken, dass sie in der Türkei leben.

Dazu kommen noch Wertmaßstäbe, die sie aus einer fernen Welt in die nahe Schule tragen: Weil beispielsweise an der Kreuzberger Carl-Friedrich-Zelter-Oberschule ein Mädchen wenigstens für den Sportunterricht das Kopftuch abnehmen sollte, schrie ein türkischer Vater den Rektor Michael Rudolph "mit glühenden Augen" an: "Tod egal, aber Kopftuch."

Daniel Cohn-Bendit, in den neunziger Jahren Multikulti-Dezernent der Grünen in Frankfurt am Main, schätzt die Zahl der Außenseiter und Draußenbleiber auf ein Drittel der Ausländerkinder - bei ihnen reiche es oft nur für die Sonderschule.

Einer der Gründe: Noch immer sucht sich fast jeder zweite Berliner Türke seine Frau im Land der Väter, weil Bräute aus Anatolien den Ruf genießen, vom Westen noch nicht verdorben zu sein. Meistens spricht die Frau kein Deutsch. Da sie deshalb zu Hause ist, behält sie auch die Kinder im Haus, und während die Mutter den Haushalt macht, sitzen die Knirpse vor dem Fernseher - gefüttert mit Türk-TV aus der Satellitenschüssel.

Nach einer Erhebung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung spricht nur jeder fünfte Türke im Alltag überwiegend Deutsch; auf die Frage, warum sie keinen Sprachkursus belegen, antworten gut drei Viertel: keine Zeit.

Die Schule fängt die Kinder aus solchen Familien nicht auf. Es fehlen Lehrer für Deutsch als Zweitsprache und für Klassen mit hohem Ausländeranteil. Und für die ausländischen Eltern gibt es nicht genug Sprachkurse. Zwar stellte der Bund im vergangenen Jahr 319 Millionen Mark für die Sprachförderung bereit, den Löwenanteil aber für Aussiedler und jüdische Flüchtlinge. Den wahren Bedarf taxiert die Ausländerbeauftragte des Bundes, Marieluise Beck, auf eine halbe Milliarde, in Euro versteht sich, also gut dreimal so viel.

Schon fordert der Deutsche Städtetag einen "finanziellen Kraftakt" von Bund und Ländern, umgehend schrieb die Bundesregierung ihrerseits einen Passus ins Zuwanderungsgesetz, nach dem nun die Teilnehmer auch selber zahlen sollen.

Den Sprachkursen komme in dem Werk eine "zentrale Rolle" zu, so Bremens Innensenator Kuno Böse (CDU). "Wenn man Integration statt Konfrontation haben will, ist die Sprache elementar", meint auch Leopold Bongart, Direktor der Volkshochschule Berlin-Neukölln. Im Gesetzestext ist noch von mehr die Rede: Ausländer sollen "an die Sprache, die Rechtsordnung, die Kultur und die Geschichte in Deutschland" herangeführt werden.

Teilnehmen dürfen Einwanderer, die seit weniger als drei Jahren in der Bundesrepublik leben, teilnehmen müssen sie, wenn sie sich "nicht auf einfache Art in deutscher Sprache" verständigen können, wie es in dem Gesetzestext heißt. Wer schwänzt, dem droht eine Überprüfung durch die Ausländerbehörden, bevor die Aufenthaltserlaubnis verlängert wird.

Als Messlatte könnte eine vom Goethe-Institut entwickelte Prüfung stehen, an deren Ende das "Zertifikat Deutsch" steht. Die Ausbildung, die etwa zur Zeitungslektüre und zu problemlosen Gesprächen befähigt, ist allgemein anerkannt. Einziger Haken: Die von Rot-Grün bisher vorgesehenen 600 Unterrichtsstunden reichen dafür kaum aus.

Nötig wären nach Ansicht der meisten Experten mindestens 800 Stunden. Einschlägige Erfahrungen haben die Volkshochschulen etwa mit Aussiedlern gemacht, die selbst bei 800 Stunden nur mit Mühe und Not den Abschluss schafften - doch für alle Ausländer ist das zu teuer.

Weniger als eine halbe Milliarde Euro möchte die Bundesregierung für das Training ausgeben. Zum Vergleich: In den Niederlanden, deren Sprachkurse international als vorbildlich gelten, ist der Etat pro Kopf mehr als doppelt so hoch.

Und noch ein Problem: Das Angebot gilt nicht für Ausländerkinder, die hier geboren wurden. Dabei holen seit Mitte der neunziger Jahre Kinder aus Ausländerfamilien gegenüber ihren deutschen Klassenkameraden nicht mehr weiter auf; sie fallen wieder zurück. Und manche rutschen dann aus allen deutschen Netzen heraus. Ein "Subproletariat", wie es der türkischstämmige Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir befürchtet, ein Bodensatz der Verlierer, die in dieser Gesellschaft durchgefallen sind und sich deshalb eine andere suchen.

Wenn die Grünen in Hessen "in der dritten Generation einen verstärkten Rückzug in die Ethnie" feststellen und der Berliner Urbanistik-Forscher Rolf-Peter Löhr bei den Türken "Tendenzen zu Parallelgesellschaften", dann haben sie vor allem diese Bildungsaussteiger im Blick. Jungs wie Jamal.

Väter und Söhne

Jamal Malloul, 24, Marokkaner, hatte einen Traum, aber der Traum blieb in der Schule sitzen, nicht versetzt ins Leben danach. Jamal wollte Pilot werden, hat aber nicht mal die zehnte Klasse der Düsseldorfer Karl-Immermann-Hauptschule gepackt, lieber geschwänzt und mit Freunden gerappt. Nebenher jobbte er beim Vater im Laden; der hatte schließlich auch nichts gelernt, war nie auf einer Schule, hatte aber trotzdem seinen Laden. Lebensmittel.

Die Lehre bei der Post hat Jamal dann nach zwei Jahren abgebrochen, weil er von der Berufsschule "die Schnauze voll" hatte. Klar, dass das ein Fehler war, sagt Jamal, aber eben nicht zu ändern. Er wohnt jetzt über seinen Eltern, arbeitet mit im Laden, hat seine arabischen Freunde. "Ich hab noch Glück gehabt", sagt er, die Familie hat ihn aufgefangen.

Die Karriere des Jamal Malloul könnte eine Blaupause sein für den Weg in eine Parallelwelt, wie er Hunderttausenden junger Ausländer in Deutschland vorgezeichnet ist. Einer von fünf schmeißt die Schule hin, bei den Deutschen nur einer von 13; mit einem Hauptschulabschluss gehen 42 Prozent ab, bei den Deutschen nur 25 Prozent; Abitur macht nicht mal jeder zehnte Ausländer, aber jeder vierte Deutsche.

In Nordrhein-Westfalen hat ein Drittel der Türken unter 30 keine Berufsausbildung, in Berlin gehen 42 Prozent stempeln. Selbst die Guten haben schlechte Aussichten. So ergattert nur ein Prozent der jungen Türken eine Stelle im Öffentlichen Dienst. Für den Vorsitzenden des Bundesausländerbeirats Memet Kiliç sind das "apartheidsähnliche Strukturen". Solange Gastarbeiterkinder nach dem Studium nur einen Job als Taxifahrer bekämen, solle sich deshalb keiner wundern, dass "viele die Jalousien heruntergelassen haben und sich die Tendenzen zur Parallelgesellschaft verstärken".

Sie ist das Fangnetz der Frustrierten, die sich von nun an in der Onkelwirtschaft über Wasser halten, die beim Vater Dönerspieße drehen und beim Schwager Obstkisten schleppen. Viele fallen nicht weiter auf und nicht mal dem Sozialamt zur Last, sie saufen nicht ab, weil sie ein paar Mark verdienen, und fangen mit dem Saufen nicht an, weil sie unter der Kontrolle der muslimischen Großfamilie stehen. Nur befreien können sie sich nicht mehr aus diesem Netz.

Im Reich des Kalifen

Die radikalste aller Parallelwelten in Deutschland - bis zum Weltuntergang vor zwölf Wochen: Das Reich des "Kalifen von Köln", Metin Kaplan, das Innenminister Schily an einem Mittwochmorgen im Dezember um 6.15 Uhr stürmen ließ, sei "kein Phantom, keine Phantasie", sondern ein richtiger Staat gewesen, sagt einer seiner Bürger. "Wie die USA", beispielsweise. Nur, dass der Staat im Exil war, im Exil jetzt verboten ist und der Kalif im Gefängnis sitzt - wegen Aufrufs zum Mord an einem Nebenbuhler.

Der Kalifatstaat druckte seine eigene Zeitung, die Pflichtlektüre für die Staatsangehörigen war, und betrieb einen eigenen TV-Sender, der schon mal die Steinigung von Ehebrecherinnen empfahl.

Den Kaplan-Staat hat Schily zwar beseitigt, die Kaplan-Ideen aber keineswegs. Das Konzept einer Volksgemeinschaft, in der die Scharia, das islamische Gottesrecht, herrscht, sei jedem fünften türkischen Jugendlichen in Deutschland sympathisch, behauptete der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer schon vor Jahren in seiner umstrittenen Untersuchung "Verlockender Fundamentalismus"; 30 bis 50 Prozent neigten zu islamistischem Gedankengut.

Vor allem Moscheen, warnte der frühere Berliner Innensenator Eckart Werthebach (CDU), seien ein Hort "systematischer Agitation", dort werde der "Boden für religiös motivierte Gewalt" bereitet. Und besonders junge Muslime, hier geboren und aufgewachsen, liefen den religiösen Rattenfängern hinterher.

31 000 organisierte Islamisten zählen die Verfassungsschützer im Land. Am leichtesten lässt sich der Nachwuchs in den Koranschulen rekrutieren. Etwa zehn Prozent muslimischer Kinder lernen dort die Suren auswendig - was sonst, das "wissen wir nicht", räumt Wolfgang Kaminski, CDU-Mann im Berliner Bezirk Schöneberg, ein.

Nicht nur das schlechte Gefühl, auch das schlechte Gewissen deutscher Politiker ist berechtigt. Denn so regelmäßig die Warnung vor den Koranschulen, so notorisch das Versagen, wenn es darum geht, an den normalen Schulen für einen islamischen Religionsunterricht unter staatlicher Aufsicht zu sorgen.

"Lehrstühle für islamische Theologie in Deutschland sind der Bundesregierung nicht bekannt", heißt es in einer Antwort auf eine CDU-Anfrage - es gibt auch keinen einzigen. Ebenso wenig Studiengänge für islamischen Religionsunterricht.

So kann es überhaupt erst dazu kommen, dass in der Hauptstadt mit dem Segen des Oberverwaltungsgerichts Vertreter der "Islamischen Föderation in Berlin" (IFB) den Job an Schulen übernommen haben. Was Schüler dort lernen, wissen nicht mal die Rektoren; dafür weiß man, dass IFB-Funktionäre mit der mitgliederstärksten Islamisten-Organisation Milli Görüs verbandelt sind, die sich offiziell zahm gibt, von Verfassungsschützern aber als extremistisch eingestuft wird.

Knochenbrecher

Auch Alexander S., 21, hat früh gelernt, was man in seiner speziellen Welt so braucht. Zwei Vorstrafen wegen Diebstahls. Er kam vor neun Jahren aus dem sibirischen Omsk in den Kreis Cloppenburg in Niedersachsen und hatte sogar mal das, was Gerichte eine "günstige Sozialprognose" nennen. Er lernte schnell Deutsch, wechselte bald von der Hauptschule aufs Gymnasium; es hätte was werden können mit ihm.

Die Prognose lag dann aber eben falsch. S. kam in schlechte Gesellschaft, die für junge Russlanddeutsche im Kreis Cloppenburg besonders leicht zu finden ist: jeder zweite Drogenstraftäter ein Aussiedler, auch bei Diebstahl, Raub, Erpressung liegen die jungen Aussiedler weit vorn. Und selbst 14-Jährige hängen schon an der Spritze. Sofort Heroin, ohne Drogenkarriere, stöhnen die Drogenfahnder.

Alexanders schlechte Gesellschaft traf sich jeden Nachmittag im Cloppenburger Stadtpark, fragte, ob er auch mal "Schore", Heroin, schnuppern wolle.

Besonders die Ferien zogen ihn herunter. Die Eltern gingen zur Arbeit, wollten ja etwas aufbauen in Deutschland, damit die Kinder es mal besser haben. Und die Kinder hingen allein herum und hatten es schlechter. Sie blieben unter sich, redeten Russisch und von sich selbst als "Russen". Und sie hassten das Land und verachteten die Eltern, die sie hierher geschleppt hatten und sie verprügelten, wenn sie etwas ausgefressen hatten. Aber das machte sie nur härter.

Nach den Gründen, warum sich mit den jungen Russlanddeutschen ein ganzes Jugendmilieu aus der deutschen Gesellschaft in eine eigene Welt ausgeklinkt hat, muss man nicht lange suchen.

Die größten Fehler: Erst seit 1996 sind Sprachtests für Aussiedler Pflicht - doch absurderweise nur für die Deutschstämmigen, nicht für russische Familienangehörige, die sie mitbringen. Die machen aber inzwischen drei Viertel der Aussiedler aus. Die meisten Mitgezogenen sprechen wenig Deutsch, viele macht die neue Heimat völlig sprachlos. "Schwer integrierbar", klagt der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Jochen Welt. Doch auf Sprachkurse hatten sie bisher trotzdem keinen Anspruch. Weil nämlich das Geld nicht reicht.

Immerhin hat der Bund seine Mittel für Integrationshilfen, die über die 146 Millionen Euro für Sprachkurse hinausgehen, jetzt auf knapp 30 Millionen Euro im Jahr aufgestockt. Auch das ist aber nur ein Klacks gegen die umgerechnet 767 Millionen Euro im Jahr, welche die frühere Bundesregierung mit Großprojekten im Osten verpulvert hat. Damals, als man noch dachte, mit einer neuen Kläranlage ließen sich Russlanddeutsche in Russland halten.

Erst jetzt - so sieht es Schilys Gesetzentwurf vor - sollen auch die Familienangehörigen Deutsch lernen müssen, bevor sie hierher kommen. Das setzt Sprachkurse und Sprachtests in den Herkunftsländern voraus.

Mit solchen Vorgaben nähert sich die Bundesregierung wenigstens allmählich dem Vorbild der Niederlande an, wo es sogar eine weiterführende Betreuung gibt, wenn ein Ausländer einen neuen Arbeitsplatz antritt. Ein halbes Jahr lang wird dort der Einwanderer noch begleitet, damit er im Alltag der neuen Heimat nicht scheitert.

Das hätte vielleicht auch Alexander gerettet. Erst räumte er zu Hause die Schränke leer, verkaufte den Hausrat der Eltern, um sich Stoff zu besorgen. Dann fing er mit dem Dealen an.

Knochenbrüche und Schnittverletzungen sind in dem Milieu normal, sagt Alexander. Angezeigt wird nichts. Mit "Bullen" und Behörden spricht man nicht, Alexander nur, weil er ins Methadonprogramm gegangen ist - ein Methadonprogramm macht man eigentlich auch nicht.

Das Misstrauen ist groß, und "Verrat", weiß Alexander, "wird hart bestraft." Genauso hart, wie seine Schulden nicht zu bezahlen. Wer sich daran hält, hat Freunde und Ehre, geht aber auch das hohe Risiko ein wegen Beschaffungskriminalität im Jugendgefängnis zu landen. Dort, wo längst die Gesetze der Russen-Mafia gelten.

"Eine Wahl gibt es nicht. Wer hinter Gitter kommt und Russlanddeutscher ist, muss mitmachen", sagt Kerstin Müller, die 18 Jahre lang im niedersächsischen Jugendgefängnis Hameln gearbeitet hat. Sie erlebte eine Welt mit brutaler Hierarchie, mit Tätowierungen als Rangabzeichen, mit Sexsklaven, die ihren Gehorsam beweisen müssen.

Die Bosse befehlen, die Untergebenen spuren. Schuhe wienern - macht der Diener. Toilette putzen - Diener! Einkäufe machen, Drogen beschaffen, die Schwächlinge triezen - Diener! Diener!

Selbst Wärter beziehen Prügel - auf Geheiß des Knacki-Bosses. Kollaboration mit Aufpassern wird streng bestraft. "Wir sehen dann nur, dass sich ein Gefangener die Haare lang wachsen lässt", sagt Müller. "Und dann wissen wir, dass er zur Hure ernannt worden ist."

Da fragt sich Müller schon manchmal, was für eine Welt das im Gefängnis eigentlich ist, "wer hier Werte und Normen vertritt". Der Staat mit seinem Grundgesetz oder die Russen-Mafia mit ihren Bandenregeln.

Das ist die Machtfrage, die entscheidende nach dem Machtmonopol des Staates, und sie zielt auf jene Parallelwelten, vor denen die Deutschen neben den Schattenzonen des Terrorismus die größte Angst haben müssen - den Parallelwelten des Verbrechens.

Albaner-Cliquen, Vietnamesen-Banden, Rumänen-Gangs, chinesische Triaden und schwarzafrikanische Dealerringe - welche Hemm- und Reizschwellen gelten noch in Deut schland, wessen Vorstellungen von Recht und Ordnung, Stolz und Ehre, Schuld und Sühne?

Die ernüchternde Antwort: die aus dem Abendland auf jeden Fall nicht mehr überall.

Weiße Sklaven

Tom nennt er sich, ob der Name stimmt, wissen nur seine Eltern in Liberia. Wenn er überhaupt aus Liberia kam, als er mit 17 in Hamburg landete - angeblich als blinder Passagier, eher aber geschleust. In Hamburg beantragte Tom Asyl, und seitdem verdient er sein Geld damit, die Kinder seiner Gastnation zu Sklaven zu machen - zu Abhängigen der Todesdroge Crack.

Im Hamburger Bahnhofsviertel oder im Schanzenviertel, auf Rolltreppen und in Grünanlagen zischelt Tom wie Dutzende anderer Afrikaner den Vorbeigehenden zu: "Want something?" Der Dealerjob ist alles, was er kann, und alles, was er in seiner Schattenwelt braucht - auch für die hippen Statussymbole, die Designerklamotten, Markenturnschuhe, Goldkettchen.

Als Tom zum ersten Mal mit einem seiner schwarzen Brüder zum Dealen auf die Straße ging, schien das Geschäft noch ungefährdet. Den Crack-Rohstoff Kokain bezog der Boss von kurdischen oder albanischen Mafiosi. Auf einem Asylschiff im Hamburger Hafen, in vorübergehend angemieteten Kabinen von unverdächtigen Landsleuten, wurde Koks mit Wasser und Backpulver zu Crack-Steinen aufgekocht und zwischengelagert.

Mehr musste Tom nicht wissen - Schiff, Straße, Boss, seine eigene Welt, in der die Polizei kaum störte. Weil nämlich auch Schiffskabinen als "Wohnung" gelten, deren Unantastbarkeit das Grundgesetz garantiert, sind Razzien auf bloßen Verdacht hin unzulässig. Den Fahndern waren die Hände gebunden.

Auch die Straße verkam zum Raum ohne Recht: Bei Polizeikontrollen schluckten die Dealer der Hansestadt einfach die in Folie verschweißten Crack-Kügelchen herunter - viele grinsten dabei auch noch. Weil seinerzeit der rot-grüne Hamburger Senat - anders als etwa die Polizei in Frankfurt, Bremen oder Berlin - aus humanitären Gründen bis zum Frühjahr 2000 auf Brechmittel verzichtete, mussten die Beamten die Gifthändler aus Mangel an Beweisen jedes Mal wieder laufen lassen. Und die von der Polizei verhängten Platzverweise waren nicht mal ihr Formularpapier wert.

Erst jetzt haben Fahnder eine Chance. Hamburgs neuer Innensenator Ronald Schill hat die Zahl der Brechmitteleinsätze, die noch der rot-grüne Vorgängersenat zugelassen, aber nur selten angeordnet hatte, deutlich erhöht und den Druck auf die offene Dealerszene in der Innenstadt mit Razzien verstärkt. Allerdings weichen die Drogenhändler nun auf andere Viertel aus oder narren die Polizei mit der Verlegung ihrer Geschäfte in U-Bahnen oder Busse.

Die Hamburger Dealerszene ist nur ein Beispiel von vielen, wie die deutsche Innenpolitik mit einem untauglichen Asylrecht, einem zahnlosen Strafrecht und einem hilflosen Ordnungsrecht das Entstehen von Parallelwelten zugelassen, ja gefördert hat.

Deutlichstes Symptom staatlicher Ohnmacht: die Dauer der Asylverfahren. Zwar waren von den 107 193 Asylanträgen, über die das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (Bafl) im Jahr 2001 entschieden hat, nur 5716 erfolgreich. Doch von den Abgelehnten retteten sich viele in Folgeanträge, etwa mit der Behauptung, die Lage in ihrer Heimat sei für sie in der Zwischenzeit viel brenzliger geworden. Oder sie stellten Anträge für ihre Kinder, immer einzeln und nacheinander, damit sich das Verfahren hinzieht. Oder sie nahmen den langen Rechtsweg durch die Gerichtssäle.

So waren Ende Oktober 2001 gut 108 000 Asylfälle bei Verwaltungsgerichten anhängig. Im Schnitt dauerte ein Verfahren 1999 in der ersten Instanz 20 Monate - doppelt so lange wie 1993. In Berlin lief jeder dritte Fall sogar schon länger als fünf Jahre; nur wo das Personal aufgestockt wurde, sank die Bearbeitungsdauer - wie in Bayern.

Die nackte Hilflosigkeit bricht in deutschen Behördenapparaten aber aus, wenn es um den Nachweis der richtigen Nationalität geht: Nach Expertenschätzungen kommen 80 Prozent der Asylbewerber ohne Papiere nach Deutschland. Die meisten behaupten, sie hätten sie verloren, wollen aber angeblich aus einem jener Länder stammen, in die gerade nicht abgeschoben wird. Mal aus Liberia, mal aus Sierra Leone.

Auf der Suche nach der Wahrheit haben sich die Beamten an eine Ochsentour gewöhnt - sie klappern mit Flüchtlingen die Botschaften ihrer vermeintlichen Heimatländer in Deutschland ab.

Das Ergebnis ist meistens so aufschlussreich wie ernüchternd. So führte der Hamburger Senat vor vier Wochen einer Delegation von Burkina Faso 294 Asylbewerber vor - angeblich alle aus dem afrikanischen Land. Hinterher waren 256 von ihnen als Lügner überführt.

Um auf diese Weise die Identität von Ausländern zu klären, die sich "Johnny Walker" oder "Franz Beckenbauer" nennen, brauchen die Behörden oft Jahre. Dabei könnte es so einfach sein, zumindest in vielen Fällen, in denen Asylbewerber zunächst noch mit einem regulären Visum einreisen, das ihnen eine deutsche Botschaft im Ausland ausgestellt hat und die erst danach in Deutschland ihre Papiere wegwerfen.

Wäre diesen Ausländern schon in der Botschaft ein Fingerabdruck abgenommen worden, wie dies Schilys Sicherheitsgesetze erst jetzt, nach den Terroranschlägen vom 11. September, möglich gemacht haben, hätte sich später ihre Herkunft leicht feststellen lassen. Doch der Vorstoß des Ministers droht schon wieder in der Praxis am Widerstand des Auswärtigen Amts zu zerbröseln - wegen des Verwaltungsaufwands, aber auch, weil Außenminister Joschka Fischer seine Botschafter nicht zu Türstehern eines Wohlstands-Deutschlands machen wollte. Nur in begründeten Einzelfällen dürfen Fingerprints genommen werden - in welchen, darauf haben sich beide Ministerien immer noch nicht geeinigt.

Selbst kriminalistische Erkennungsmethoden sind aber die Mühe nicht wert, wenn Länder wie Ägypten, Äthiopien, China, Ghana, Libanon, Nigeria oder Vietnam sich schlicht weigern, ihre von der Fahne gegangenen Staatsbürger zurückzunehmen. Den Vorschlag aus den Bundesländern, solchen Staaten die Entwicklungshilfe zu kürzen, nahm Schily nicht auf; das Entwicklungshilfeministerium hatte ihn rundheraus abgelehnt.

Während ausländische Kriminelle auch deshalb oft kaum loszuwerden sind, müssen sich Frauen wie die Ecuadorianerin Pilar Sanchez (Name geändert), 36, Tag für Tag an die Regeln einer geheimen Welt halten. Sie sehen vor, dass man, um nicht aufzufallen, nie bei Rot über die Straße geht. Niemals! Dass man immer eine gültige Fahrkarte in der Tasche hat. Absolut immer! Dass man Kneipen meidet, um nicht gesehen zu werden, und keinen Alkohol trinkt, um sich bloß nicht zu verplappern. Überhaupt: dass man sich fast unsichtbar machen kann, wenn man nur genug aufpasst.

Menschen wie Pilar und ihr Mann müssen Phantome sein; sie dürfen sich nicht integrieren, weil sie illegal in Deutschland sind.

Deshalb ist auch die feuchte Zwei-Zimmer-Wohnung im Hamburger Viertel Veddel das Beste, was sie überhaupt finden konnten. Die ideale Absteige, mitten im Ausländerghetto, unauffällig, hässlich, glaubwürdig. Dem Vermieter genügte der Pass.

Wie Pilar ducken sich Hunderttausende Illegale in deutschen Großstädten in eine Schattenwelt ab. Die einen schmuggelten sich auf eigene Faust ins Land: So wie die Latinos von Hamburg auch die Ukrainer von Köln, die im Wald in Erdlöchern hausen und sich in Baggerseen waschen. Die anderen wurden geschmuggelt - in Kolonnen und von Schleusern, die sie in "Arbeiter-Bordellen" kasernieren und an Unternehmer im Dutzend billiger verhökern.

Nicht mal ihre ungefähre Zahl ist bekannt. Schätzungen reichen an eine Million heran, so genau will das aber auch keiner wissen. Denn wie sähe es sonst aus in der Welt der Villen von Blankenese bis Bogenhausen, in manchen Hotelküchen von Berlin bis Frankfurt? Ohne die Putzfrauen, die Hausmädchen, die Rasenpfleger, die Wischer und die Wäscher?

Pilar und ihr Mann sind keine politisch Verfolgten, sie hatten keine Angst um Leib und Leben. Sie hatten nur kein Geld, um vier Kinder in Guayaquil in Ecuador durchzufüttern. Im November 2000 nahm Pilar einen Kredit auf und flog nach Hamburg - auf ihrem Arm den einjährigen Sohn, weil eine Frau allein zu auffällig gewesen wäre. Nach drei Monaten lief das Touristenvisum ab. Pilar blieb.

Monatelang schliefen sie und das Baby auf einer Matratze im Unterschlupf ihrer Schwester - selbst eine Illegale. Als Pilar ihre zwölfjährige Tochter als Babysitter nachholte, konnte sie endlich arbeiten gehen. Toiletten putzen, für 1500 Mark im Monat.

Damit das zum Überleben reicht, teilt sich Familie S. die 60-Quadratmeter-Wohnung für 750 Euro warm mit drei weiteren Frauen aus Ecuador.

Immerhin gibt es in allen Großstädten eine Unterstützerszene. Helfer wie Angela I. Selbst als Illegale aus Kolumbien nach Hamburg gekommen, jetzt nach der Heirat mit einem Deutschen legal hier, kennt sie lateinamerikanische Ärzte, die von Patienten aus dem Untergrund kein Geld nehmen. Einer von ihnen arrangierte sogar einmal eine Blinddarmoperation im Krankenhaus: Die Frau wurde mit falscher Adresse aufgenommen; am Tag vor der Entlassung war sie spurlos verschwunden.

Auch Pfarrer sind ein wichtiger Teil des Netzes. Pfarrer kennen Schulrektoren, und Schulrektoren können Kinder von Illegalen aufnehmen, ohne nach den Papieren zu fragen. Wenn das nicht klappt, lassen Illegale ihre Kinder von Verwandten anmelden, die es über eine Heirat geschafft haben, offiziell in Deutschland zu leben.

Pech für Pilars ältere Tochter: Kein Angehöriger in Hamburg hat eine Aufenthaltserlaubnis. Weil aber ihre Mutter schon verheiratet ist, helfen nicht mal die üblichen 10 000 Euro - zurzeit der Tarif für einen deutschen Ehemann.

Solche Männer werden vermittelt. Vor allem Rentner sind gefragt, weil die ihr festes Geld haben und von den Frauen nicht noch ausgehalten werden müssen.

Selbst einen Deutschen kennen zu lernen, der sie heiraten würde, gelingt dagegen kaum einer Illegalen. Dazu müssten sie aus ihrer Deckung kommen, auf Deutsche zugehen, ihre Parallelwelt verlassen - auf die Gefahr hin, Deutschland verlassen zu müssen. So werden die deutschen Wohnungen, die sie putzen, die deutschen Restaurantküchen, in denen sie Teller waschen, die deutschen Baustellen, auf denen sie Steine schleppen, zu den einzigen Schnittstellen mit der Außenwelt.

Das Zuwanderungsgesetz könnte das ändern - zumindest für jene, die in Branchen arbeiten, in denen es bundesweit an Arbeitskräften fehlt. Doch sollen die Parallelwelten verschwinden, müssten sich nicht nur die Gesetze, sondern auch die Deutschen ändern.

Auf ewig fremd

Neulich am Flughafen: Kommt ein dunkeläugiger Schwarzhaariger mit zwei Polizisten zum Lufthansa-Schalter und will für den Flug Berlin-Zürich einchecken. Sagt die Dame von der Lufthansa: "Aha, eine Abschiebung."

Kein Witz. Der grüne Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir - mit zwei Bodyguards - hat auch nicht gelacht.

Die Deutschen und ihre Angst vor Ausländern - kaum einer kann sie besser verstehen als Özdemir. Nationalistische Türken halten den Deutschen mit türkischen Wurzeln für einen Verräter an ihrem Volk; via Satellit wurde seine Mutter im türkischen Staatsfernsehen TRT schon aufgefordert, ihren Sohn zu verstoßen.

Özdemir ist deshalb ein Fürsprecher der Integration, die ihm selbst so perfekt gelungen ist, und ein Lautsprecher gegen die Parallelwelten, in die sich viele Ausländer stattdessen zurückziehen. Aber inzwischen ist selbst er mit seinem Schwäbisch am Ende, wenn er erlebt, dass Deutsche so wenig von Ausländern wissen wollen wie Ausländer von Deutschen. "Es reicht nicht, schwäbisch zu schwätzen und hier geboren zu sein", sagt Özdemir bitter, "eigentlich brauchst du auch noch einen chirurgischen Eingriff. Erst dann akzeptieren dich die Leute." JOCHEN BÖLSCHE, GEORG BÖNISCH,

ANNETTE BRUHNS, DOMINIK CZIESCHE, JÜRGEN DAHLKAMP, MICHAEL FRÖHLINGSDORF, CARSTEN HOLM, SUAD MEKHENNET, CORDULA MEYER, BARBARA SCHMID, HOLGER STARK, ANDREAS ULRICH, SANDRA WIEST


 

Vorabmeldung Spiegel 09.03.2002

Behörden nutzen Erkenntnisse aus Rasterfahndung für Steuerverfahren

Bundesdeutsche Behörden nutzen die Erkenntnisse aus der Rasterfahndung auch zu Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und des Sozialhilfemissbrauchs. Unter den 22900 potenziell des Terrorismus Verdächtigen, die bislang bei der Rasterfahndung herausge.ltert wurden und deren Daten ab der kommenden Woche im Bundeskriminalamt (BKA) abgeglichen werden, wurden bislang aber keine Schläfer enttarnt. Als einzig greifbaren Erfolg meldet die Polizei, dass an deutschen Flughäfen rund 50 Beschäftigte aufgefallen seien, die keine Zugangsberechtigung für den jeweiligen Sicherheitsbereich besaßen, dort aber trotzdem verkehrten. Enttäuschend ist aus Sicht der Polizei die Beteiligung der Wirtschaft an der Rasterfahndung. Statt der erwarteten Daten aus den Personalabteilungen von 4000 Firmen gingen beim BKA lediglich Informationen von 250 Unternehmen ein. Diese werden nun im BKA näher untersucht.
 

 

 

 Zurück

d des Sozialhilfemissbrauchs. Unter den 22900 potenziell des Terrorismus Verdächtigen, die bislang bei der Rasterfahndung herausge.ltert wurden und deren Daten ab der kommenden Woche im Bundeskriminalamt (BKA) abgeglichen werden, wurden bislang aber keine Schläfer enttarnt. Als einzig greifbaren Erfolg meldet die Polizei, dass an deutschen Flughäfen rund 50 Beschäftigte aufgefallen seien, die keine Zugangsberechtigung für den jeweiligen Sicherheitsbereich besaßen, dort aber trotzdem verkehrten. Enttäuschend ist aus Sicht der Polizei die Beteiligung der Wirtschaft an der Rasterfahndung. Statt der erwarteten Daten aus den Personalabteilungen von 4000 Firmen gingen beim BKA lediglich Informationen von 250 Unternehmen ein. Diese werden nun im BKA näher untersucht.
 

 

 

 Zurück

/font>