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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels
Schröders erste Chefsache...
* Der Scherbenhaufen
* Brandenburg dementiert Stimmenkauf * Münti weiß von nix Das war Schröders erste Chefsache... http://www.sueddeutsche.de/index.php?url=/wirtschaft/branchenpolitik/39668&datei=index.php
http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=faz/content.asp&ressort=undefined&rub={B02AFBB3-E1E0-4556-B06E-092A3599848A}&doc={F7E4A977-1228-4CD5-8C56-C5A294B1CA14}
Die Intervention des Kanzlers
1999 beim schon damals maroden Bauunternehmen Holzmann hat einen
Scherbenhaufen produziert. Die drohende Insolvenz ist eine
Bankrotterklärung für Schröder.
Der Scherbenhaufen
Bar. Wo war der Kanzler, als der Holzmann-Konzern
jetzt das Scheitern seiner betriebswirtschaftlichen
Sanierungsbemühungen eingestehen mußte?
Er war da, wo er hingehört: in Berlin, im Kanzleramt.
Wo er nicht hingehört, da war er an jenem Abend des Jahres 1999, als
er sich in Frankfurt im Fackelschein einer Arbeiterdemonstration mit
"Gerhard, Gerhard"-Rufen als Retter des damals schon taumelnden
Bauunternehmens feiern ließ.
Schröders Intervention hat einen Scherbenhaufen produziert.
Dies festzustellen entspringt
nicht der Schadenfreude über das Scheitern eines 1999 eben erst der
politischen Provinz entkommenen Gernegroß. Und es ist auch
nicht nur die so oft verschmähte reine Lehre marktwirtschaftlicher
Ordnungspolitik, die es nun bei der Beurteilung des Falles Holzmann
unausweichlich macht, an die populistisch in Szene gesetzte
Kanzlerintervention zu erinnern.
Schröder hat damit nicht nur
unternehmerische Existenzen und Arbeitsplätze vernichtet, deren
Gefährdung nicht spektakulär vom Schein der Fackeln beleuchtet wurde,
sondern die das Schicksal der meisten Pleiten teilen, mit einer
stillen Abschiedsnotiz im Bundesanzeiger protokolliert zu werden.
Nach allem, was man damals ahnte und heute
weiß, wäre es auch Holzmann besser ergangen, wenn der Kanzler nicht
interveniert hätte.
Selbst dem betriebswirtschaftlichen Laien muß es
aufgefallen sein, daß der Holzmann-Vorstand am Donnerstag nicht mehr
an Strategie und Perspektive zu bieten hatte als flehentlich
klingende Appelle an die Gläubigerbanken, dem bereits als verloren
geltenden Geld weiteres hinterherzuschicken. Nichts von
Kostensenkung, nichts von erfolgversprechender Umsatzperspektive.
Die Holzmänner, wie sich die Arbeiter des Konzerns
immer gerne nannten, wären 1999 zu einschneidenden Lohnkürzungen
bereit gewesen, um ihre Arbeitsplätze zu retten.
Als Retter Gerhard erschien, war von solchen Notopfern
nicht mehr die Rede. Man hatte ja die neuen Kreditlinien, die der
Kanzler besorgt hatte. Aber damit allein läßt sich eben kein Konzern
in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld sanieren.
Auch nach dem Insolvenzantrag muß nicht alles verloren sein. Ein unspektakulär, aber beharrlich arbeitender Insolvenzverwalter kann mehr retten als ein vorbeifliegender Kanzler.
ZUWANDERUNG
Brandenburg dementiert Stimmenkauf Im Vorfeld der Abstimmung zum Zuwanderungsgesetz im Bundesrat wird heftig darüber spekuliert, ob Bundeskanzler Gerhard Schröder den Ländern Rheinland-Pfalz und Brandenburg Wirtschaftshilfe anbietet, um sich so eine Mehrheit zu beschaffen.
Berlin - Unmittelbar vor der Abstimmung im Bundesrat über das Zuwanderungsgesetz wachsen die Spekulationen, dass sich der Bund erheblich an den Integrationskosten von Zuwanderern beteiligen will. Nach Medienberichten am Donnerstag hieß es, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die Zustimmung von Rheinland-Pfalz und Brandenburg für das umstrittene Zuwanderungsgesetz durch finanzielle Zugeständnisse erreichen will. Die Landesregierungen in Mainz und Potsdam hatten gefordert, dass sich der Bund stärker an den Kosten der Integration von Zuwanderern beteiligen müsse. Die Bundesregierung habe dem Land Brandenburg nach Angaben der Potsdamer Regierung keine finanziellen Versprechen für eine Zustimmung zum Zuwanderungsgesetz gemacht, sagte Brandenburgs stellvertretender Regierungssprecher Manfred Füger am Donnerstag. Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) lehne jede Art von "Teppichhandel" ab. Spekulationen über etwaige finanzielle Angebote entbehrten jeder Grundlage. Auch die CDU zeigte sich skeptisch. Wenn die Bundesregierung den Versuch starte, Stimmen aus Brandenburg zu kaufen, werde dies nicht mit Erfolg gekrönt sein, sagte der Rechtsexperte der CDU, Wolfgang Bosbach, gegenüber SPIEGEL-ONLINE. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" will Kanzler Schröder den Ländern bis zu 250 Millionen Euro für die Kosten der Integration zur Verfügung stellen. Bisher wollte sich der Bund nur mit etwa 200 Millionen Euro beteiligen. Im Gesetz sind diese Leistungen nicht beziffert, sondern im Paragraf 44 des Zuwanderungsgesetzes ist nur geregelt, welcher Zuwanderer Anspruch auf einen Integrationskurs hat. Der innenpolitische Sprecher der SPD, Dieter Wiefelspütz, wollte am Donnerstag über eine höhere Beteiligung des Bundes an den Integrationskosten nicht bestätigen. "Mir ist davon nichts bekannt", sagte Wiefelspütz. Auch Cem Özdemir, Sprecher für Inneres der Grünen, wies die Berichte zurück: "Über die neue Höhe der Zuschüsse vom Bund bin ich nicht informiert", sagte Özdemir. Neben der "Süddeutschen Zeitung" berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag, dass derzeit im Kanzleramt und dem Bundesfinanzministerium geprüft wird, ob der Bund Zuschüsse oder Ausfallbürgschaften zu Gunsten wichtiger Unternehmen oder Verkehrsvorhaben in Brandenburg gewähren könnte. Von den Finanzhilfen könnten das Bombardier-Werk in Vetschau, die Ansiedlung einer Chip-Fabrik in Frankfurt/Oder, der geplante Großflughafen Berlin/Brandenburg in Schönefeld oder der Luftschiffbauer Cargolifter profitieren. Das Unternehmen steckt bereits seit längerer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten. Im kommenden Jahr rechnet Cargolifter fest mit einer Bundesbürgschaft für ein Darlehen in Höhe von 300 Millionen Euro. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums wollte die Angaben des "Handelsblatts" weder bestätigen noch dementieren. Brandenburg als Zünglein an der Waage Brandenburg gilt bei der Abstimmung über das Zuwanderungsgesetz der rot-grünen Bundesregierung an diesem Freitag im Bundesrat als Zünglein an der Waage. Die Große Koalition in Potsdam konnte sich bislang nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Die Spitzen der Union wollen ihr Vorgehen im Bundesrat mit den Länderchefs am Donnerstagabend festlegen. Auch die Ministerpräsidenten der SPD werden sich am Donnerstagabend beim Bundeskanzler versammeln, um ihre Strategie im Bundesrat festzulegen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" weiter berichtet, könnte dabei verabredet werden, einige Länderforderungen in einem Zusatzprotokoll zum Gesetzentwurf zur Zuwanderung aufzunehmen. Kanzler Schröder könnte sich damit auch die Zustimmung der rot-rot geführten Koalitionen von Berlin und Mecklenburg-Vorpommern sichern. Industrie- und Handelskammer für Zuwanderungsgesetz Unterdessen hat sich der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, nochmals entschieden für das Gesetzeswerk ausgesprochen. "Die Zeit ist reif für ein modernes Zuwanderungsrecht in Deutschland", sagte Braun. Der vorliegende Gesetzentwurf sei das Ergebnis einer langen und intensiven Debatte unter Beteiligung aller wichtigen gesellschaftlichen Gruppen. Daher dürfe dieses zentrale Reformprojekt für den Standort Deutschland jetzt nicht an wahltaktischen Überlegungen scheitern, betonte Braun.
http://www.taz.de/pt/2002/03/22/a0028.nf/text
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