Nr. 54 vom 19. April 2002
GRÜNE: Jetzt ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Hunden
gefragt
Zur heutigen Anhörung des Landtags zum
Landeshundegesetz erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und
agrarpolitische Sprecher der Grünen Reiner Priggen MdL:
Die Innenministerkonferenz hat sich im November auf
eine einheitliche Regelung für alle Bundesländer verständigt. 13 von 16
Innenminister haben zugestimmt. Unser Ziel war und ist es
selbstverständlich, eine einheitliche Regelung herbeizuführen.
Die von den Innenministern vorgeschlagene Liste für
besonders gefährliche und große Hunde (20/40) ist sinnvoll und
praktikabel. Zudem ist nun ein verantwortungsbewusster Umgang mit Hunden
gefragt.
Die Grüne Fraktion ist bereit, auf die von der SPD
eingebrachte generelle Anleinpflicht außerhalb geschlossener
Siedlungsbereiche zu verzichten. Eine solche Verschärfung geht über
einen fachlich zu begründenden Umgang mit Hunden hinaus.
Die heutige Anhörung war sehr interessant und hat auch
ergeben, dass es einen eindeutigen Wunsch der Fachleute gibt, Hunde
durch das Einsetzen eines Chips zu identifizieren.
19.04.2002
Eckhard Uhlenberg: CDU wird sich für Änderungen im
Landeshundegesetz einsetzen
[ CDU NRW Fraktion ]
Für grundlegende Änderungen am Regierungsentwurf zum Landeshundegesetz
wird sich die CDU-Landtagsfraktion einsetzen. Das kündigte der
stellvertretende Fraktionsvorsitzende und agrarpolitische Sprecher
Eckhard Uhlenberg am Rande der heutigen Anhörung des Agrarausschusses
des Landtags an.
Uhlenberg: "Mit ihrer Hundeverordnung ist Frau Höhn im vergangenen Jahr
gescheitert, weil sie in keiner Weise praktikabel war und es keine
bundeseinheitlichen Regelungen gab. Übergriffe von Kampfhunden lassen
sich eben nicht mit Rasselisten oder Katalogen bekämpfen. Jeder Fall ist
anders, man kann nicht alle Hunde über einen Kamm scheren. Wir brauchen
ein Landeshundegesetz, um das Schutzbedürfnis der Öffentlichkeit und die
Interessen der Hundehalter in einen vernünftigen Einklang zu bringen.
Wir brauchen umfassende und individuell anzuwendende Regelungen, die im
Einzelfall Rechtssicherheit schaffen."
Die CDU-Landtagsfraktion appelliert an die rot-grünen
Koalitionsfraktionen, die Bedenken und Anregungen der heutigen Anhörung
ernst zu nehmen und bei den weiteren parlamentarischen Beratungen zu
berücksichtigen. Uhlenberg: "Wir sind auf die Kompetenz der
Sachverständigen angewiesen, um zu einer vernünftigen Lösung zu kommen."
Der Tierschutz-Experte machte klar, dass die CDU-Landtagsfraktion auf
keinen Fall der restriktiven Anleinpflicht für große Hunde zustimmen
werde. Uhlenberg: "Hier sind Änderungen zwingend notwendig. Auch große
Hunde brauchen Auslauf. Deshalb: Leinen los im freien Feld und - mit
Rücksicht auf Wild - im Wald." In geschlossenen Ortschaften solle jedoch
strikte Anleinpflicht für große Hunde gelten. Darüber hinaus will die
CDU-Fraktion eine Kennzeichnungspflicht für große, gefährliche Hunde
durchsetzen. Durch eine Tätowierung oder einen Mikrochip solle jeder
Hund einwandfrei seinem Besitzer zugeordnet werden können. Außerdem
müssten Hundehalter ausreichende Haftpflichtversicherungen nachweisen
können.
Wenn im Hausflur
jemand bellt, ist es der Hundedetektiv
Aachen. Wenn in Ihrem Hausflur jemand steht und bellt, dann handelt es
sich nicht um jemanden, der hochgradig verwirrt ist. Es handelt sich
vielmehr um einen hoch offiziellen Akt. Denn Sie haben in diesem Moment
Bekanntschaft mit einem «Hundedetektiv» gemacht. «Ich habe schon gehört,
dass sich Hundetektive dieser Methode bedienen, um festzustellen, ob es
Hunde in einem Haus gibt», sagt Stadtkämmerer Joachim Witt. In der Tat
geht es nicht um eine witzige Angelegenheit.
Die Stadt hegt den Plan, sich künftig solch professioneller
Hundetektive zu bedienen. Der Grund: Geld. Die Stadt geht davon aus,
dass es auch in Aachen etliche «Schwarzhunde» gibt, Vierbeiner also, für
die bisher keine Hundesteuer gezahlt wird.
So steht das Thema Hundetektive auch auf der 54-Punkte-Liste, mit der
die Stadt das Loch im Etat zumindest teilweise stopfen will. Zurzeit
sind rund 6600 Hunde in Aachen angemeldet. Bei einem durchschnittlichen
Steuersatz von rund 90 Euro kommen immerhin jährlich mehr als eine halbe
Million Euro in die Kasse.
Es könnte viel mehr sein, ist man bei der Stadt überzeugt. Wenn man
die Bundesstatistik bemüht, stimmt das. Demnach hat jeder 17. Deutsche
einen Hund. In Aachen wäre es nur jeder 37. Aachen ist dabei nicht
Vorreiter, sondern Nachzügler.
Andere Städte haben schon Erfahrungen: «Es hat enorme Steigerungen
der Anmeldungen gegeben», berichtet Witt, der die Idee von Kämmerern aus
dem Kreis mitgebracht hat. In einem kleinen Ort bei Osnabrück hat
alleine die Ankündigung von Hundedetektiven zu einer wundersamen
Hundervermehrung geführt. Binnen Tagen wurden 170 «neue» Vierbeiner
registriert.
In Stolberg wird das System seit zehn Jahren praktiziert. «Mit
hervorragendem Erfolg», so Kämmerer Wolfgang Zimdars. Viel Geld sei
eingenommen worden. Dort gingen meist städtische Mitarbeiter von Tür zu
Tür. Zimdars: «Erstaunlich, wie vielen Leuten plötzlich Hunde zugelaufen
waren . . .»
Gerne, so Joachim Witt, mache man das nicht: «Das sieht so nach
Staats-Schnüffelei aus. Aber man muss das auch unter dem Stichwort
Steuergerechtigkeit sehen. Warum sollen die einen zahlen, die anderen
aber nicht?» Wobei auch die Dienstleistung der Anbieter nicht gerade
preiswert ist. Trotzdem komme am Ende mehr heraus, als man zahlen müsse.
Das Bellen im Hausflur übrigens ist nicht unbedingt die alltägliche
Methode der Hundedetektive. Vielmehr klingeln die Mitarbeiter an den
Türen und fragen nach Hunden oder verwickeln Personen in Gespräche über
Gott und die Welt - wobei am Rande natürlich die Frage nach dem Hund
kommt. Die Hundedetektive können nicht nur «schnüffeln» und bellen, sie
können sich auch offiziell ausweisen.
http://www.ikz-online.de/ikz/ikz.letmathe.volltext.php?id=226619&zulieferer=
ikz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Letmathe
Werden auf Spielplatz Hunde abgerichtet?
Letmathe. (rau) Werden auf dem Spielplatz am Erbsenbach Hunde oder gar
Kampfhunde abgerichtet?
Diese Frage stellen sich Wilhelm Recke und Sven Wiegold vom Städtischen
Baubetriebshof. Seit etwa einem Monat entdecken sie bei der Säuberung des
Spielplatzes nebst Hundehaaren immer neue Biss-Spuren an Spielgeräten und
Ruhebänken. Einige Bretter und Pfähle, Latten und Balken sind bereits
derart
angenagt, dass sie aus Sicherheitsgründen ausgewechselt werden müssen.
Zwar besteht für die Klettergerüste noch keine Einsturzgefahr, doch ist
das
Holz an vielen Ecken und Kanten dermaßen aufgesplittert, dass Kinder sich
daran verletzen könnten. Auch kann sich das Holz an den Schadstellen mit
Wasser vollsaugen und verfaulen. "Das zu reparieren, dürfte rund 1000 Euro
kosten, wenn man die Arbeitsstunden mitrechnet", schätzen die Männer vom
Baubetriebshof.
Vor einiger Zeit wurde ein Spielplatz in Iserlohn als Hundeübungsplatz
missbraucht. "Aber da sind wir den Dingen nachgegangen. Seitdem herrscht
dort Ruhe", berichten Wiegold und Recke. Jetzt fragen sie sich, ob sich
dieselben Täter nun in Letmathe einen neuen Treffpunkt gesucht haben, um
in
der Dämmerung ihr Unwesen zu treiben. Die Spielplatzecke am Erbsenbach
liegt
ziemlich blickgeschützt hinter Bäumen und einer Betonmauer.
Um den Tätern auf die Spur zu kommen, bitten Baubetriebshof und Jugendamt
die Bevölkerung um Hinweise. Wer etwas gesehen hat, kann sich unter einer
der folgenden Telefonnummern melden: 02371 / 217 2838 und 02371 /
217-2231.
Von den Bißschäden abgesehen macht der Spielplatz am Erbsenauch auch sonst
keinen guten Eindruck. "Es gibt keinen anderen Spielplatz in Letmathe, der
so schlimm aussieht", berichten Recke und Wiegold. "Wenn wir hier
herkommen,
liegt alles voll Scherben, Flaschen und Bierdosen. Und die Mauer hinter
der
Tischtennisplatze ist zum stinkigen Urinoir verkommen. Wie sollen sich
Kinder hier noch wohlfühlen können?"
Die Heranwachsenden, die sich hier treffen, scheinen wenig Gespür dafür zu
haben, welchem Zweck der Platz eigentlich dienen soll. "Gibt es in
Letmathe
zu wenig sinnvolle Freizeitangebote für Jugendliche?" fragen sich die
Mitarbeiter des Baubetriebshofes.
|