Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels
Heute mit diesen Themen: * Es scheint endlich ein bißchen Hirn vom Himmel gefallen zu sein... * Schon Sommerloch ? Oder Ablenken von fast 10 Millionen Arbeitslosen ...!? |
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Es scheint endlich ein bißchen Hirn vom Himmel gefallen zu sein...
Von Sandra-Valeska Bruhns für ZEIT.de © dpa Hamburg ist gespalten – die ganze Stadt diskutiert, ob Hunde immer und überall an die Leine müssen, oder nicht. Die schon seit Jahren schwelende Diskussion, ausgelöst durch den Tod des kleinen Volkan, der im Jahr 2000 von zwei Kampfhunden auf einem Schulhof zu Tode gebissen wurde, entfachte vor kurzem durch einen Unfall neu: Rottweiler "Sheitan" ( zu deutsch "Teufel") verbiss sich in ein kleines Mädchen und verletzte es schwer, es folgten vier weitere gemeldete Beißattacken von Hunden auf Kinder und Jogger. Entsetzte Bürger schrien auf und Politiker aller Parteien forderten sofort den totalen Leinenzwang. Von der Lokalpresse mit populistischen Schlagzeilen unterstützt, wurden die zähnefletschenden Bestien pauschal verurteilt und die rund 39.000 Hamburger Hundehalter ob ihrer gefährlichen "Beißmaschinen" moralisch in Sippenhaft genommen. Dass entgegen voreiliger erster Behördenangaben die Zahl der gemeldeten Beißvorfälle im Vorjahr gegenüber 2003 zurückgegangen ist und gemessen an der Zahl der in Hamburg lebenden Hunde bei rund 1 Prozent liegt, ging in der allgemeinen Hysterie erst einmal unter. Nach einer eilends durchgeführten Umfrage haben sich 58 Prozent der Hamburger für einen allgemeinen Leinenzwang für alle Hunde ausgesprochen. Für die Mehrheit der Hamburger Hundebesitzer beginnt damit ein Albtraum, mit dem sie bei der Anschaffung des Vierbeiners nicht gerechnet hatten. Der Freund der Familie, der treue Begleiter, wird zur gefährlichen Sache. Für das Fehlverhalten einer kleinen Minderheit müssen alle büßen. Ist ein allgemeiner Leinenzwang also eine sinnvolle Lösung? Sicher schützt vor Bissverletzungen nur ein Maulkorb, und gerade ein permanent angeleinter Hund, der in seinem natürlichen Auslauf eingeschränkt wird, reagiert eher aggressiv. Und auch der liebste Wauwau, der angeleint brav vor einem Geschäft wartet, kann immer noch aus Angst oder vor Schreck zuschnappen, wenn sich ihm ein Kind unbedacht nähert, weil es ihn streicheln will, oder stolpert und auf ihn fällt. Hier sind auch die Eltern gefordert, ihre Kinder vor den möglichen Gefahren des täglichen Lebens (nicht nur in der Großstadt) zu warnen, die nicht nur von Hunden, sondern meist von Menschen ausgehen. Denn genauso wenig wie jeder Hund ein „oh wie süß“ ist, ist jeder den Kindern unbekannte oder leider auch bekannte Mensch ein „oh wie nett“. Die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Gesundheit hat sich nun für einen differenzierten Leinenzwang ausgesprochen. Danach soll eine allgemeine Anleinpflicht gelten, unter bestimmten Bedingungen können aber Ausnahmen gemacht werden. Ein Hundeführerschein oder ein vergleichbarer Sachkundelehrgang mit entsprechender Abschlussprüfung in einer Hundeschule könnte den Besitzern freies Geleit für ihre Vierbeiner geben. Neben der Schulung des Halters werden in diesen Kursen der Gehorsam des Hundes und vor allem seine Sozialverträglichkeit trainiert. Diese Kurse, die oftmals schon als Welpengruppen anfangen, erfreuen sich gerade in den Vororten der Stadt schon heute großer Beliebtheit. Früher als „Krabbelgruppe für Welpen“ belächelt, haben immer mehr Halter erkannt, dass sie mit einem gut erzogenen und ausgebildeten Hund in der Großstadt weniger Probleme haben. Ebenfalls ohne Leine dürften zudem Hunde laufen, die erfolgreich eine Begleithundeprüfung oder einen Wesenstest bestanden haben. Eine Chance auf die Freiheit auf vier Pfoten haben zudem noch kleine Wauwaus bis zu 20 Kilo und alle Hunde, die bisher nicht durch aggressives Verhalten auffällig geworden sind. Wird dieser Vorschlag realisiert, scheint der Spagat zwischen dem Schutz der Bürger vor den Hunden und den Interessen der Halter geschafft. Ob diese Maßnahmen aber vor lebensgefährlichen Bissverletzungen durch Hunde schützen, bleibt abzuwarten. Denn das Grundproblem bleibt: Die überwiegende Zahl der Hunde, die auffällig wird, gehört zu den bereits als aggressiv bekannten oder leicht zur Aggressivität zu erziehenden Rassen. Seit die Kampfhundeverordnung das Halten von Staffordshire-Terrier und Co. praktisch unmöglich macht, sind es immer wieder Rottweiler, Schäferhunde und Schäferhundmischlinge, die durch Beißattacken in die Schlagzeilen kommen. Dass sie auch noch Namen wie "Sheitan" tragen und ihre Besitzer polizeibekannt sind, erstaunt dann kaum noch. Die meisten Hunde, die durch die schlagzeilenkräftigen Beißattacken auffällig geworden sind, sind zudem nicht steuerlich erfasst und somit auch nicht gemeldet. Diese Gruppe erreicht der Senat auch nicht, wenn er wie geplant nun an alle registrierten Hundebesitzer Briefe mit Ge- und Verboten versendet. Es bleibt ein Restrisiko, der Staat kann keine Allround-Sicherheit garantieren - vor dem Kauf eines hochmotorisierten Autos wird vom Besitzer auch kein Wesenstest verlangt – obwohl man damit unter Einsatz der Lichthupe ganze Kleinfamilien von der Autobahn schubsen kann. Und alleine drei Messerstechereien am vergangen Wochenende in Hamburg sprechen eine deutliche Sprache, wo ebenfalls gesellschaftliche Gefahren lauern. Die Hamburger lassen sich die schon immer bestehende Durchsetzung des Anleingebots in Parks durch den Städtischen Ordnungsdienst (SOD) pro Jahr 2,4 Millionen Euro kosten. Diese Truppe von Wächtern für Sicherheit und Sauberkeit wurde einst von Politrambo Ronald Schill ins Leben gerufen und erfreut sich mittlerweile auch in Kreisen der oppositionellen SPD größter Beliebtheit. Doch auch die unbewaffneten Sheriffs, die gerne hinter dicken Eichen versteckt unangeleinten Hunden im Park auflauern, können nicht durchsetzen, was seit Jahrezehnten in öffentlichen Grünanlagen so verboten wie gang und gäbe ist: Ballspielen, Radfahren und Hunde ausführen. Zur Deeskalation der Situation können nun in erster Linie die Hundehalter beitragen, die vernünftig und mit Rücksicht auf die Umwelt ihren Hund in der Stadt so artgerecht wie möglich halten möchten. Dazu gehört, den Hunden von klein auf beizubringen, was ein verträglicher Stadthund alles können muss: Also keine vorbeilaufenden Jogger verfolgen, nicht zu kleinen Kindern laufen und ihnen auf keinen Fall das Eis aus der Hand schlecken, an rollenden Kinderbällen bemüht desinteressiert vorbeigehen und fremde Leute gar nicht beachten. Den Kot einzusammeln ist für die meisten Halter längst eine Selbstverständlichkeit geworden. Und schon bevor der Hund als niedlicher Welpe ins Haus kommt, macht es Sinn, sich über die Charaktereigenschaften der gewünschten Rasse zu informieren. Schutzhunde wie Rottweiler und Riesenschnauzer sind in der Großstadt so fehl am Platz wie ein Landrover in einer engen innerstädtischen Einkaufsstraße. Was den Hamburgern bleibt, ist ein ungewöhnlich hundefeindliches Klima, das die bisher für ihre Toleranz berühmte Stadt um einiges ärmer macht: Um die treuen Vierbeiner, die wichtige soziale Funktionen übernehmen. Sie führen Menschen zusammen, „zwingen“ sie ihre eigenen vier Wände regelmäßig zu verlassen, sind für viele Alte ein verlässlicher Partner und Spielgefährte für Kinder, mit dem Verantwortung und Rücksichtnahme erlernt werden können. Kaltes BlutBei einem drohenden Konflikt mit Hunden aggressiv aufzutreten, ist falsch, und Davonlaufen hilft nichts. Fachleute raten zu intelligenter Deeskalation
Von Gernot Knödler
Nicht jedem ist es gegeben, so kaltblütig zu reagieren wie Barbara Schöning. Die Fachtierärztin für Verhaltenskunde und Präsidentin der Hamburger Tierärztekammer ließ ihr Bein, in das sich der Hund verbissen hatte, einfach stehen. "Ich möchte nicht wissen, wie es jetzt aussähe, wenn ich es weggezogen hätte", sagt Schöning. "Bleiben Sie passiv und der intelligente Part", rät auch Hundetrainer Stefan Begier. Der Königsweg im Umgang mit bedrohlich scheinenden Hunden sei Deeskalation. Das bedeutet zuerst, nicht wegzulaufen. Wer flieht, steigert den Beutetrieb und hat dabei nicht einmal auf dem Fahrrad eine Chance, das Rennen zu gewinnen. Schöning, Begier und andere Fachleute raten, in natürlicher Haltung stehen zu bleiben, auf keinen Fall dem Hund in die Augen zu sehen und dann mit langsamen Bewegungen den Konfliktbereich zu verlassen. Vom Versuch, das Tier einzuschüchtern, raten sie ab. Den Hund anzuschreien oder anzugreifen, sei viel zu gefährlich. "Das kann ich nicht empfehlen", sagt Schöning, "es sei denn, man kennt sich gut aus." Das Risiko, einen solchen Kampf mit fatalen Folgen zu verlieren, sei groß und der Kampf bei normalen Hunden zudem unnötig. "Kein Hund beißt zum Selbstzweck", sagt die Tierärztin. "Er beißt, wenn er denkt, dass es für ihn das Beste ist, um seine Haut zu retten." Sich mit Gewalt allein gegen große Tiere wie Pitbills oder Schäferhunde durchzusetzen, hält Begier für unmöglich. "Sie können einem rein aggressiven Tier nur mit Hilfe Dritter begegnen", sagt der Trainer, der auch Postboten beibringt, wie sie schadlos an Hunden vorbeikommen. Hals, Bauch und Kopf soll der Angegriffene notfalls mit den Armen schützen. Ob ein Hund dem Wesen nach gefährlich ist, hängt nicht von der Rasse ab, sondern von der Erziehung: "Sie können aus jedem Hund eine Wesenskrücke machen", sagt Begier, der es für angemessen hält, von Haltern etwa einen Hundeführerschein zu verlangen. "Ich erlebe bei vielen Hundebesitzern, dass die überhaupt nicht einschätzen können, was ihr Hund ihnen gerade sagt", berichtet Schöning. Schwanzwedeln zum Beispiel sei kein Zeichen von guter Laune, sondern von Erregung. Knurren, Nackenhaare aufstellen und Zähne fletschen dagegen sind in der Regel Zeichen einer schlechten Stimmung, bedeuten aber nicht, dass der Hund gleich angreift. Doch selbst bei bester Ausbildung, wenn der Hund aufs Wort gehorcht, wenn er im Spiel gefordert wird und genügend Auslauf hat, bleibt ein Risiko. "Ich vertraue meinen Hunden zu 99 Prozent", sagt Begier, der fünf Schäferhunde zu Hause hat. "Das übrige eine Prozent hat mir verboten, die Hunde alleine mit meinen Kindern zu lassen." Kinder reagieren impulsiv, sie wollen den Hund umarmen, grabschen ihm ins Gesicht, laufen plötzlich auf ihn zu oder von ihm weg. Auch Schäferhund "Krümel", der am Samstag in Rahlstedt die siebenjährige Laury gebissen hat (taz berichtete), sei im normalen Rahmen gehorsam gewesen, erzählt Schöning, die das Tier vom Hundeübungsplatz kennt. Weil das Kind ihm plötzlich zu nahe kam, habe er danach geschnappt, wie er es bei Artgenossen auch getan hätte. "Der hat sich selbst gewundert, dass die so eine dünne Haut hat", vermutet Wolfgang Poggendorf vom Hamburger Tierschutzverein. "Wenn der mit Beschädigungsabsicht gebissen hätte, hätte das Gesicht vermutlich noch schlimmer ausgesehen", glaubt Schöning. Begier zieht aus diesem Risiko die Konsequenz, dass er seine Hunde in der Öffentlichkeit stets angeleint führt. Mit einem Leinenzwang, wie er zurzeit vielfach gefordert wird, hat er ebensowenig ein Problem wie Poggendorf - vorausgesetzt, es gibt genügend Auslaufflächen. taz Hamburg Nr. 7639 vom 14.4.2005, Seite 22, 127 Zeilen (TAZ-Bericht), Gernot Knödler
Möllner Tierärztin bietet Kurse
an: Führerschein für Hunde
Erneut hat in Hamburg ein Hund ein Kind
angefallen und schwer verletzt. Ob Herr und Hund einen "Führerschein" hatten?
Eine Möllner Tierärztin bietet Kurse an, die helfen, solche Unfälle zu
verhindern.
...nur bei der
SPD natürlich nicht: Am schärfsten griff der
SPD-Innenexperte Andreas Dressel das "desaströse Krisenmanagement" des Senats
an. "Er hat laviert und ausgesessen, statt klar und konsequent zu handeln",
kritisierte Dressel. Er forderte unter anderem eine Verstärkung des
Sicherheits- und Ordnungsdienstes (SOD). Dieser solle künftig auch prüfen, ob
Hunde ordnungsgemäß angemeldet seien. An die Adresse von Senator Dräger
gerichtet, sagte Dressel: "Wenn Sie bei diesem Thema so ein Output wie bei
der Zerschlagung von Hochschulstrukturen hätten, wäre es um die Sicherheit
beim Thema Hunde besser bestellt."
http://www.abendblatt.de/daten/2005/04/14/421530.html
Nicht Hundescheiße -
Politscheiße ist das Problem:
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Schon Sommerloch ? Oder Ablenken von 10 Millionen Arbeitslosen ...!?
Pfefferspray kann noch aggressiver machen
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Vorschriften
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Heidrun Schultz An der Waldquelle 20 OT Stolpe 16278 Angermünde 14. 04. 2005
Märkische Oderzeitung Jagdsteuer in
Brandenburg abgeschafft
– MOZ v. 14. 04. 2005 Die Jagdsteuer sei antiquarisch und werde auch in anderen Bundesländern nicht mehr erhoben, Außerdem stelle die Besteuerung der Jäger eine Ungleichbehandlung dar, denn Golfspieler, Reiter oder Fahrradfahrer müssten schließlich auch keine Steuer bezahlen. Und was ist mit den Hundehaltern? Wieso wird in Deutschland bzw. Brandenburg die Hundesteuer noch erhoben? In fast allen europäischen Ländern wurde sie abgeschafft. Ist die Hundesteuer etwa nicht antiquarisch und ungerecht? Vor fast genau 200 Jahren wurde sie in Preußen eingeführt. Wieso ignorieren die Damen und Herren im Brandenburger Landtag die Ungleichbehandlung der Hundehalter? Es ist allerdings sehr deprimierend, dass die Hundehalter nicht das schaffen, was die Jägerlobby schaffte. Zahlenmäßig ist die Hundelobby weitaus stärker als die Jägerlobby, denn die übergroße Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Jagd sowieso strikt ab. Daran müssen wir u. a. auch bei der nächsten Wahl denken! Da sich die Hundesteuersatzungen der Kommunen unterscheiden, sollten sich "die norma-len Hundehalter" in der für sie gültigen Satzung einmal dafür interessieren, ob die Jäger auch noch von der Zahlung der Hundesteuer befreit wurden. Heidrun Schultz MOZ v.
14. 4. 2005 MOZ v. 25. 01. 2005
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