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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

Möbeltotalausverkauf

* Politiker: Feige und inkompetent

* Politiker und Tierfreunde wollen gegen die neue Verordnung kämpfen


Möbeltotalausverkauf

Wegen wahrscheinlich wahlweise erzwungener Geschäftsaufgabe der Bundesregierung ist das gesamte Regierungsmobiliar zu verscherbeln. Hier einige tolle Schnäppchen, die jedem Antiquitätenhändler die blanken Tränen in die Augen treiben.

Der Chefsessel des Bundeskanzlers - gediegene deutsche Wertarbeit, formstabil und medienwirksam designed, ein exklusives Liebhaberstück für Individualisten, die sich gern ins rechte Licht rücken. Der Drehsessel des Außenministers - ein intelligentes Konzept, egal welchen Nonsens es zu verzapfen gilt, er ist sofort in der Lage, mit allen zu kommunizieren, denn das ausgeklügelte Drehpatent bringt ihn garantiert immer in die richtige Position, und sollte der Stuhl sich einmal zu schnell drehen, keine Angst, er fällt nicht herunter. Einfach am Stuhl festhalten und ausdrehen lassen. Kleiner Höhenkoller ist erwünscht. Der Schleudersitz des Verteidigungsministers - ein rasantes Teil für Überflieger, mit hundert Sachen auf die Erde krachen, ein einmaliges Sitzerlebnis, das sogar das letzte sein könnte. Der Stehpult des Wirtschaftsministers - aus rein gesundheitlichen Aspekten sehr empfehlenswert, er schont den Rücken und zwingt ihn, wieder aufrecht zu stehen, wenn er von den vielen Dienern vor den Wirtschaftsgrößen schon ermattet ist. Der Schreibtisch des Umweltministers - mit abwaschbarer Kacheleinlage, quadratisch und äußerst praktisch, denn bei den vielen ökologischen Überlegungen und Denkanstößen ist Papier oft Mangelware, da sind doch Kacheln ideal, egal, was man noch vor 4 Jahren sich vorgenommen hat und auf der Kachel steht, ein Wisch und weg ist der Dreck. Und neue Ideen braucht das Land. Der runde Tisch des Arbeitsministers - ausziehbar und für große Gesellschaften ausgelegt. Für sinnlose Endlosdiskussionen ein ideales Plätzchen, denn es gibt keinen Kopf und auch kein Ende, der runde Tisch dreht sich immer nur im Kreis.

Alles Mobiliar ist noch keine 4 Jahre alt. Sämtliche Stühle und diverses Kleinmobiliar, wie Parlamentariersessel, sind noch in gebrauchsfähigem Zustand, weil teilweise noch nie ein Arsch darauf gehockt hat. Sie sind gut gepolstert und für jeden individuell einstellbar (je nach Höhe der persönlichen Zuwendung). Weitere Angebote von Ministerien, Staatssekretären und Untergeordneten folgen in Kürze zu Dauertiefstpreisen.

Die Möbel werden einzeln oder komplett abgegeben. Preis ist Verhandlungssache. Für diskrete Abwicklung des Geschäftes ist gesorgt. Es werden nur Barbeträge akzeptiert. Bitte maskieren Sie sich bei der Geldübergabe, es interessiert nicht Ihr Name oder Gesicht, sondern die anonyme Spende für die Partei. Bestehen Sie nicht auf eine Spendenquittung, das kann zu viele Probleme geben. Glauben Sie uns, da haben einige reichlichst Erfahrung gemacht.

Das neue Regierungsmobiliar ist schon in Auftrag gegeben. Eine phantastische Ruckvorrichtung erlaubt es, Millimetervorstöße auf unbekanntem Terrain vorzunehmen. Und sollte der Ruck zu heftig oder auf der falschen Route sein, so ist durch das eingebaute Navigationssystem und die darauf abgestimmte automatische Ruckhaltevorrichtung, sprich Bremse, ein sofortiger Korrekturwechsel vorprogrammiert.

Anschrift für Selbstabholer: Dorotheenstr. 84, 10117 Berlin · Telefon 01888-272-0 · Telefax 01888-272-2555                                             eMail: InternetPost@bundesregierung.de 

von Annett Blunk


 

Ein Kommentar von Wolfgang Marchewka:
Politiker: Feige und inkompetent

Das Wittenberger Tierheim hatte Politiker aller Parteien zur Diskussion über die verschärfte Hundeverordnung eingeladen, darunter auch den SPD-Bundestagsabgeordneten Engelbert Wistuba.

Das Fehlen gerade dieses Herren wurde am Podium besonders bedauert, ist der als fachlich äußerst unbedarft eingeschätzte Wistuba doch politisch mitverantwortlich dafür, dass Hundehalter inzwischen bundesweit diskriminiert und kriminalisiert werden: Das Grundgesetz gilt im Artikel 13 - Unverletzlichkeit der Wohnung - für die Halter von Hunden bestimmter Rassen nicht mehr, ein anonymer Anruf eines böswilligen Nachbarn könnte reichen, dass die zuständigen Ordnungsbehörden eine beliebige Politesse zum Nachschnüffeln in die Wohnung des Beschuldigen schicken dürfen - und der heimgesuchte Wohnungsinhaber könnte sich nicht dagegen wehren. Merke zum Vergleich: Jeder gut organisierte Drogenhändler genießt in diesem unseren freiheitlich-demokratischen Grundordnungslande mehr Rechte.

Leider drückte sich der Herr Wistuba vor der öffentlichen Diskussion, und nur für den Fall, dass er nachträglich Termin- oder eine sonstige Not reklamieren sollte, sei angemerkt, dass er oder seine Partei auch einen Vertreter zur Diskussion hätten schicken können.

Auch die PDS glänzte durch Abwesenheit, vielleicht zogen es die Altsozialisten vor, am 1. Mai irgendwo beim Bier kämpferische Sprüchlein aufzusagen, was nichts kostet - außer ein weiteres Stückchen an politischer Glaubwürdigkeit. Bleibt festzuhalten: Mit Ausnahme der CDU-Vertreter Petzold und Scheurell fiel der Rest der Politik nur durch Feigheit auf - eine Art von Feigheit, die zumindest beim Thema "gefährliche Hunde" durchaus als ein Eingeständnis der eigenen Inkompetenz gewertet werden darf. Gut zu wissen, dass bald wieder Wahlen sind

http://www.supersonntag-wittenberg.de/stories/?story=12278&nowo=1


Diskussion zu sogenannten "Kampfhunden" im Tierheim:
Politiker und Tierfreunde wollen gegen die neue Verordnung kämpfen


Während Wolfgang Marchewka, Jürgen Krause, Ulrich Petzold, Frank Scheurell, Matthias Pohlmann und Dr. Kasan über die unsinnige Hundeverordnung diskutierten, schaut sich die American-Staffordshire-Hündin Ina nach Streicheleinheiten um. Foto: Janet Straach


Die neue verschärfte Hundeverordnung des Landes Sachsen-Anhalt, die am 28. Mai in Kraft treten soll, sorgte beim Tag der offenen Tür im Tierheim für eine heftige Diskussion. Alle Diskussionsteilnehmer wollen sich für das Absetzen der unsinnigen Verordnung einsetzen.

Wittenberg (js). Dass in der neuen Hundeverordnung vier Hunderassen - American Pitbull Terrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier sowie Bullterrier - pauschal als "gefährlich" eingestuft werden, empörte alle Diskussionsteilnehmer.

"Das ist Rassendiskriminierung", ärgert sich der Leiter des Tierheimvereins, Jürgen Krause, "und keinesfalls im Sinne des Tierschutzes." Dass die Bevölkerung vor gefährlichen Hunden geschützt werden muss, hält Krause hingegen für richtig: "Natürlich ist eine Gefahrenabwehrverordnung zum Schutz vor gefährlichen Hunden und Haltern notwendig, aber ohne eine Rassendiskriminierung. Schließlich sind nicht die vier genannten Hunderassen, sondern der Schäferhund in der Beißstatistik am häufigsten vertreten. Das Problem liegt nicht bei den Hunderassen, sondern bei allen Hundehaltern."

Das meinte auch der Landesvorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes, Matthias Pohlmann: "Diese Verordnung ist allein dem Wahlkampf geschuldet. Das Problem gefährlicher Hunde wird seitens der Politik auf die Tierheime und die Behörden verlagert." Auch der Tierschutzbund, so erklärte er, halte das Festlegen vier gefährlicher Hunderassen für falsch: "Wir haben unsere Stellungnahme dem Innenministerium mitgeteilt, doch unsere Argumente wurden leider nicht berücksichtigt."

SUPER-SONNTAG-Chefredakteur Wolfgang Marchewka, Halter der "gefährlichen" American Staffordshire-Hündin Ina, fügte an: "Mit dieser Verordnung werden Lösungen vorgetäuscht, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Die Frage ist doch: Wie entsteht ein gefährlicher Hund? Die Sozialisation, das Erziehen des Hundes zur Umweltverträglichkeit unter heutigen Bedingungen, das ist doch das einzig relevante Thema, und hier sind alle Hundehalter gefragt. Wenn ein Kind von einem Schäferhund statt von einem so genannten Kampfhund gebissen wird - bekommt das dem Kind und seinen Eltern dann besser?", fragte er sarkastisch.

Politiker haben die neue Verordnung "erfunden", und nun müssen Politiker auch dafür kämpfen, dass die unsinnige Verordnung nicht in Kraft tritt. Genau dies versprach Frank Scheurell, CDU-Landtagsabgeordneter: "Hier hat die Politik eindeutig Aktionismus betrieben", so Scheurell, "das ist eine schier unmögliche Verordnung". In seiner Fraktion will er sich dafür einsetzen, dass die neue Verordnung nicht in Kraft tritt.

Und Ulrich Petzold, CDU-Kreisvorsitzender und Bundestagskandidat, ergänzte: "Das Bundesrecht wird 16 Mal unterschiedlich umgesetzt. Was wir brauchen, ist eine bundeseinheitliche Regelung. Wir sprechen von einem Zusammenwachsen Europas, und dann betreiben wir so eine Kleinstaaterei. Was ist denn, wenn ein Halter eines so genannten 'Kampfhundes' mit seinem Tier aus Brandenburg nach Sachsen-Anhalt einreist?" Auch er hält es für falsch, vier Hunderassen zu diskriminieren, und fordert stattdessen, dass alle Hundehalter auf Zuverlässigkeit geprüft werden.

Auch die zahlreichen Gäste im Tierheim, viele von ihnen mit so genannten "Kampfhunden", forderten den Stopp für die neue Verordnung. "Ich fordere die Behörden auf, die Verordnung nicht umzusetzen, bis die eingereichten Klagen bearbeitet sind", meinte denn auch Wolfgang Marchewka. Bisher hätte eine Bürgergruppe aus Halle gegen die neue Verordnung geklagt, und auch er selbst sei mit seinem Anwalt dabei, so der Hundehalter. "Und auch wir werden uns in Verbindung mit dem Landestierschutzbund setzen und etwas auf den Weg bringen", so Jürgen Krause.

Gemeinsam soll nun gegen die neue Verordnung gekämpft werden, und einer der Hundefreunde im Publikum brachte die Meinung der Diskussionsteilnehmer wohl auf den Punkt: "Diese Verordnung sollte man in den Müll werfen!"

"In den Müll werfen"

In der von Innenminister Manfred Püchel erarbeiteten neuen Hundeverordnung werden nicht nur vier Rassen diskriminiert, sondern diese sollen nach Meinung von Tierfreunden künftig nicht artgerecht gehalten werden dürfen. So heißt es: "Ein gefährlicher Hund darf darüber hinaus nur mit Maulkorb und an einer höchstens zwei Meter langen Leine geführt werden. Das Führen eines gefährlichen Hundes zusammen mit einem anderen Tier ist verboten. Ein gefährlicher Hund darf zu öffentlichen Veranstaltungen wie öffentliche Versammlungen oder Sportveranstaltungen, zu öffentlichen Vergnügungsstätten wie Volksfesten, in Kirchen, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser, auf Kinderspielplätze und Liegewiesen, in Badeanstalten und auf Badeplätze, in Gaststätten, Einkaufszentren und Haupteinkaufsbereiche nicht mitgenommen werden." Im Klartext heißt das für die vier genannten Hunderassen: Sie sollen am besten zu Hause eingesperrt bleiben.

Wolfgang Marchewka ist empört: "Zur Entwicklung eines Welpen gehört es, auch mit anderen Hunden spielen zu dürfen und die Umweltbedingugnen frühzeitig zu trainieren. Die neue Verordnung jedoch verlangt, dass der neugeborene Hund quasi nur als verschnürtes Paket durch die Gegend getragen wird - genau so züchtet die Politik gefährliche Hunde heran! So etwas Dämliches ist mir auf dem Rechtsweg noch nicht vorgekommen."

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