Politik
will Hundeverordnung noch in diesem Jahr kippen
Schon Ende Mai wollen CDU, FDP und Schill-Partei
fraktionsübergreifend einen Antrag zur Veränderung der seit Juni
2002 bestehenden Verordnung herbeiführen
Wenn es nach der Mitte-Rechts-Koalition geht, könnte
die Hamburger Hundeverordnung noch in diesem Jahr fallen: Schon Ende
Mai wollen CDU, FDP und Schill-Partei fraktionsübergreifend einen
Antrag zur Veränderung der seit Juni 2002 bestehenden Verordnung
herbeiführen. Darauf einigten sich die zuständigen Sprecher Jürgen
Klimke, Ekkehard Rumpf und Karina Weber. "Wir wollen weg von der
rassegebundenen Klassifizierung hin zu einer individuellen
Einschätzung der Gefährlichkeit", sagte Ekkehard Rumpf von der FDP.
Auslöser für die Überlegungen war der tödliche
Angriff zweier Rottweiler auf einen sechsjährigen Jungen in der
Westpfalz im März. Rottweiler fallen nach der Hamburger
Hundeverordnung aber nicht in die Klassen 1 und 2 für gefährliche
Hunde. Die neue Verordnung soll den Hundehaltern mehr Verantwortung
abverlangen. So sollen für den Besitz der Vierbeiner künftig
Haftpflichtversicherungen vorgeschrieben werden und sie sollen mit
einem implantierten Chip registriert werden. Außerdem sollen
Hundehalter einen Nachweis ihres Sachverstands erbringen.
Die Verträge mit den Mitarbeitern des
Hundekontrolldienstes (HKD), die im August auslaufen, sollen nicht
verlängert werden. Auch Unions-Politiker Jürgen Klimke, der sich
bisher für einen Fortbestand der Einrichtung eingesetzt hatte,
glaubt inzwischen, "dass die Daseinsberechtigung des HKD nicht mehr
gegeben ist".
Neben einer neuen Hundeverordnung für Hamburg wollen
die Koalitionäre eine Bundesratsinitiative in Gang setzen, die eine
bundeseinheitliche Regelung schafft. "Jedes Bundesland handhabt das
bisher anders", meint Karina Weber von der Schill-Fraktion. So gäbe
es in Thüringen gar keine Rasselisten. "Soll etwa ein Besucher von
dort seinen bei uns verbotenen Hund an der Landesgrenze abgeben? Das
ist doch Unsinn."
Derzeit sollen die Tierschutzverbände ihre
Vorstellungen sammeln, welche die Koalition in ihren Antrag
einfließen lassen will. Noch in der letzten Sitzung der Bürgerschaft
vor der Sommerpause Ende Juni soll der Antrag beraten werden, damit
der Senat über die Sommermonate eine neue Hundeverordnung für
Hamburg erarbeiten kann. Im Herbst soll diese dann als
Musterverordnung in den Bundesrat eingebracht werden. Zunächst
müssen aber noch die eigenen Parteikollegen überzeugt werden: "Ich
hoffe, dass der Rückhalt stark ist", sagt Klimke. "Wir können
immerhin damit argumentieren, dass es fraktionsübergreifend eine
Mehrheit geben wird." mk
Bad Bramstedt: 26 Kampfhunde in Armstedt untergebracht
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Seitdem bekannt wurde, dass von der Hamburger Staatsanwaltschaft
beschlagnahmte Kampfhunde in einer Hundepension in Armstedt neues
Quartier gefunden haben, steht nicht nur der kleine Ort Kopf.
Selbst beim Bad Bramstedter Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach
klingelt das Telefon. Besorgte Bürger fragen, ob Gefahr für sie
und ihre Kinder im Verzug ist. Dabei seien die 26 angeblichen
Killerhunde, alles andere als eine Gefahr für die Allgemeinheit,
sagt Tierpensionsbetreiber Klaus Meyer. Hinter einem Schleusentor
leben die Vierbeiner in ihren Zwingern, die gesamte Anlage ist
zudem kameraüberwacht. Wer den Tieren näher tritt, fragt sich
sogar, wozu der ganze Aufwand? Den Reporter der Segeberger Zeitung
sprangen sie mit wedelndem Schwanz an, froh endlich ein bisschen
Abwechslung in ihrem tristen Zwingeralltag zu haben.
http://www.segeberger-zeitung.de/ |
Biologie |
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Willenlose Tiere
Ratten mutieren zu Robotern
US-Wissenschaftler
haben die Bewegungen von Ratten per Fernbedienung gesteuert.
Mittels ins Gehirn implantierter Elektroden konnten sie die Tiere
noch aus 500 Meter Entfernung lenken. Ziel des Experiments ist
eine Art biologischer Roboter: programmierbare Tiere, die dem
Menschen auf Knopfdruck gehorchen. Möglicherweise könnten die
Ratten künftig bei der Bergung verschütteter Menschen oder bei der
Räumung von Landminen eingesetzt werden. Dafür soll die feine Nase
der Nager eingesetzt werden, die TNT oder Menschenkörper riechen
können und damit als lebende Sensoren dienen könnten.
Steuerung mittels Elektroden
Sanjiv Talwar von der State University New York und seine
Mitarbeiter schnallten den Ratten einen Mikroprozessor auf den
Rücken, über den sie per Fernbedienung die implantierten
Elektroden im Gehirn ansprechen konnten. Mit einem kleinen
Stromschlag reizten sie so genau die Regionen, die normalerweise
Signale von den Tasthaaren der Schnauze verarbeiteten. Sie konnten
dabei gezielt eine Berührung entweder der rechten oder der linken
Tasthaare simulieren. Antwortete die Ratte auf ein solches Signal
mit einer korrekten Richtungsänderung, aktivierten die
Wissenschaftler zusätzlich das "Belohnungszentrum" im Gehirn der
Ratten.
Experiment auch im freien Gelände
erfolgreich
Nachdem die Tiere in einem Labyrinth die Wahrnehmung der Signale
und die richtige Reaktion darauf erlernt hatten, konnten die
Wissenschaftler sie auch im "freien" Gelände problemlos steuern.
Außer den einfachen Rechts-Links-Bewegungen brachten sie die
Ratten auch zum Springen oder Klettern. Darüber hinaus gelang es,
sie in Gelände zu führen, die die Nager normalerweise meiden
würden, wie zum Beispiel hell erleuchtete Flächen.
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http://karriere.t-online.de/karr/wiss/biol/ar/CP/ar-technoratte.html
AW-Kommentar: Wie tief will der
Mensch noch sinken ? :-(((
http://www.augsburger-allgemeine.de/Portal/start?pagename=index&sptnid=98267
6723377&arid=1020699719097
Wölfe spazieren jetzt durchs Dorf
Wenn die entlaufenen Jungtiere bis Pfingsten nicht eingefangen sind,
werden
sie erschossen Von unserem Redaktionsmitglied Andrea Kümpfbeck,
Neuschönau
Es war gegen 22 Uhr, als sie zu ihrem Ausflug aufbrachen. Mitten durch
den
kleinen Ort Kirchl spazierten die beiden Wölfe - begleitete von
einigen
Dorfbewohnern, die sie im Auto Schritttempo fahrend wieder aus der
Ortschaft
hinausgeleiteten. Dieser Besuch könnte den beiden Jungtieren, die vor
drei
Wochen aus dem Nationalpark Bayerischer Wald ausgebüxt sind, zum
Verhängnis
werden. Die Nationalparkverwaltung hat ihnen jetzt bis Pfingsten eine
Gnadenfrist gesetzt: Sind sie bis dahin nicht eingefangen, werden sie
wohl
erschossen werden.
Angestellt haben die beiden neugierigen Weltenbummler zwar noch
nichts. Aber
man traut ihnen nicht mehr. Die sind völlig unbedarft³, sagt
Parksprecher
Rainer Pöhlmann. Auch den Menschen gegenüber hätten sie keinerlei
Scheu.
Und wenn die weiterhin in die Dörfer gehen, kann das gefährlich
werden.³
Gefährlich für Haustiere und Hunde, die zu den natürlichen Beutetieren
der
Wölfe gehören. Die beiden einjährigen Tiere würden zwar sicher keinen
Menschen anfallen, meint Pöhlmann. Doch wenn sie beispielsweise auf
einen
Hund losgingen und sich sein Herrchen einschalte, könne dieser
verletzt
werden. Diese Verantwortung kann niemand übernehmen³, sagt Pöhlmann.
Der Verdacht, dass die beiden Streuner für das Verschwinden eines
kleinen
Hundes aus Neuschönau verantwortlich sind, hat sich laut Pöhlmann
nicht
bestätigt. Selbst die Besitzerin des Mischlings erhebt keinen
Anspruch
darauf, dass der Hund gefressen wurde³, erzählt Pöhlmann. Denn der
kleine
Abenteurer habe sich schon öfter einige Tage im Bayerwald
herumgetrieben -
und sei dann irgendwann wieder heimgekommen. Die
Nationalparkverwaltung hat
den beiden Wölfen nun bis Pfingsten eine Gnadenfrist gesetzt - und
vorsichtshalber beim Landratsamt schon eine Abschussgenehmigung
beantragt.
Denn zu Pfingsten rechnen wir mit 3000 bis 4000 Besuchern täglich³,
da sei
das Risiko für ernsthafte Zwischenfälle einfach zu hoch, sagt
Pöhlmann.
Zumal dann auf einen Schlag das positive Image, das die Wölfe in den
letzten
Wochen geschaffen haben, zerstört werde.
Wir geben aber noch nicht auf³, sagt Pöhlmann, nachdem sie es seit
Wochen
nicht schaffen, die zwei schlauen Tiere mit frischem Fleisch in
Lebendfallen
und mit Löchern im Zaun zurückzuholen. Jetzt will man die beiden
Ausreißer
mit lebenden Hühnern ins Gehege zurücklocken. Und mit einer läufigen
Hündin.
Pöhlmann: Denn vielleicht macht die Liebe auch unsere Wölfe kopflos.³
WWW
Drama in Rahlstedt
07.05.2002
Flauschige Lämmer von Hunden zerfetzt
Von MATTHIAS ONKEN/rüga
Spaziergänger ignorieren Anleinpflicht / Weidenbesitzer protestiert
Es ist ein ungewöhnlicher Protest, für zart Besaitete vielleicht sogar
ein
unmöglicher. Aber anders wusste sich Klaus Kleeeis (63) nicht mehr zu
helfen. Ein totes Lamm hat er aufgehängt, an einem Baum am
Wiesenredder in
Rahlstedt. Schocktherapie für Spaziergänger. Vor allem für die mit
Hunden.
Denn freilaufende Köter haben die erst vier Tage alte Heidschnucke
gerissen.
Zehn Lämmer habe ich so in den letzten fünf Jahren verloren³, stöhnt
Weidenbesitzer Kleeeis verzweifelt. Sonntagmittag nahm das Unglück
seinen
Lauf. Der Hund eines Unbekannten hetzte über die eingezäunte grüne
Wiese,
schnappte sich eines der beiden schwarzen Lämmchen. Das zarte
Wollknäuel auf
den kleinen Wackel-Beinchen hatte keine Chance. Minuten später war es
tot.
Zerfetzt von scharfen Hundezähnen. Klaus Kleeeis fand den
blutverschmierten
Kadaver, wollte seine aufgestaute Empörung und Hilflosigkeit endlich
artikulieren. Und das deutlich. Von Hunden totgebissen³, pinselte der
frühere Kaufmann auf ein Stück Blech, hängte es über den an einen Baum
genagelten Kadaver. Spaziergänger riefen entsetzt die Polizei. Nach
einer
halben Stunde nahm der Rentner das tote Tier wieder ab. Die Leute
müssen
ihre Hunde hier anleinen, aber die Vorschrift kann ja niemand mehr
lesen³,
deutet Kleeeis auf ein mit unmotivierten Graffiti zugeschmiertes
Schild. Die
Gleichgültigkeit der Tierbesitzer kann er nicht fassen: Wenn die
Hunde
meine Lämmer reißen, fallen sie morgen ein Kind an. Die sind den
ganzen Tag
eingesperrt, draußen gehen die dann auf alles los, was sich bewegt.³
Seit
fast 20 Jahren lebt Kleeeis mit seiner Frau Maria (50) im Grünen.
Außer den
Heidschnucken halten sie sich Pferde, Hühner und rund 100 Brieftauben.
Für
Tochter Ka-tharina (13) ein Idyll. Wären nicht diese
instinktgepeitschten
Hunde, die sich immer wieder Lämmchen holen. Das ist so bitter³, sagt
Maria
Kleeeis, mein krebskranker Mann findet hier Abwechslung, finanziert
alles
von seiner schmalen Rente.³ Ein Polizist räumt ein: Wir kennen die
Problematik jeder Zweite lässt seinen Hund hier unangeleint laufen.
Aber
wir können nicht Beamte abstellen, die hier Streife laufen.³
AW-Kommentar: Auch in diesem Fall
könnte die TaskForce helfen. Denkt mal drüber nach
Ärzte
Zeitung, 06.05.2002 |
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Die EU verbannt Antibiotika aus den Futtertrögen für Tiere
EU-Kommission legt Verordnungsentwurf vor / Verbot von vier
Antibiotika ab dem Jahr 2006 / Futtermittelzusätze müssen zentral
zugelassen werden
BRÜSSEL. Brüssel zieht Lehren aus der BSE-Krise: Gesunde
Lebensmittel setzen unbelastetes Tierfutter voraus. Um die
Ausbreitung von antibiotikaresistenten Krankheitskeimen zu
verhindern, die sich mit gebräuchlichen Arzneimitteln nicht mehr
bekämpfen lassen, hat die EU-Kommission einen vollständigen Bann für
Antibiotika im Tierfutter ab dem Jahre 2006 beschlossen.
Von Thomas A. Friedrich
"Die Lebensmittelkrisen der jüngsten Vergangenheit haben uns alle
gelehrt, wie überaus wichtig die Sicherheit von Futtermitteln für
die menschliche Gesundheit ist," betonte EU-Gesundheitskommissar
David Byrne bei der Vorlage eines Vorschlages zum Verbot von
Antibiotika als wachstumsfördernde Futtermittelzusatzstoffe.
Mit dem Brüsseler Entwurf für eine neue Verordnung über
Futtermittelzusätze in der Tiermast wird den letzten auf dem Markt
befindlichen vier Antibiotika im Tierfutter ab Januar 2006 die
Zulassung entzogen. Es handelt sich hierbei um Monsenin-Natrium,
Salinomycin-Natrium, Avilamycin und Flavophospholipol. Diese vier
Antibiotika kommen derzeit in Humanarzneimitteln nicht zum Einsatz.
Damit soll vermieden werden, daß ein in der Humanmedizin verwendetes
Antibiotikum beim Menschen wirkungslos wird.
Gefahren ergeben sich für Patienten, die eine entsprechende
Antibiotikaresistenz entwickelt haben. Aus den gleichen Gründen
wurden bereits 1997 und 1998 fünf Antibiotika-Substanzen in der
Tiermast verboten. Der Einsatz von Tierarzneimitteln ist seither
nach Angaben des europäischen Verbandes der Hersteller von
Tierarzneimitteln (Fedesa) auf heute knapp 800 Tonnen im Jahr
halbiert worden.
Der in der Tiermast auch in Europa immer häufiger aufgetretene
Mißbrauch und zu häufige Einsatz antimikrobieller Wirkstoffe hat das
Wachstum antibiotikaresistenter Organismen gefördert. So hat sich
Antibiotikaresistenz auch auf andere Mikrobenpopulationen
übertragen.
Die damit durch die Nahrungskette auf den Menschen übertragenen
Risiken sollen im Bereich der Fütterungsantibiotika bald der
Vergangenheit angehören. Die Bauern in der Europäischen Union müssen
künftig ohne Antibiotika und leistungs- beziehungsweise
wachstumsfördernde Medikamente im Tierfutter auskommen. Nicht
zuletzt die vermutlich durch Tiermehl übertragenen
Prionen-Erkrankungen, die zum Rinderwahnsinn führen und beim
Menschen als Auslöser für die neue Variante der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gelten, haben die EU-Kommission wachsam
werden lassen.
Für die Zuchtbetriebe bedeutet der Einsatz von
Wachstumsbeschleunigern bares Geld. Die EU-Kommission beziffert den
Gewinn durch den Einsatz von Antibiotika bei Geflügel mit fünf bis
zehn Prozent bei Ferkel und Mastschwein bis zu 20 Prozent.
Die Zulassung von Futtermittelzusatzstoffen soll in Zukunft
zentral von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
(EBLS) in London erfolgen. Die EU will ebenso die Grenzkontrollen
von Lebensmitteln aus Exportländern verschärfen. So fanden sich
unlängst große Chargen von verseuchten Shrimps aus südostasiatischen
Ländern. Dort werden Antibiotika in der Tierzucht eingesetzt, die
wegen des Verdachts von Krebs und Erbschädigungen beim Menschen seit
zehn Jahren in der EU verboten sind.
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