- Newsletter - Archiv


Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

 

* Politik will Hundeverordnung noch in diesem Jahr kippen

* Bad Bramstedt: 26 Kampfhunde in Armstedt untergebracht

* Ratten mutieren zu Robotern

* Wölfe spazieren jetzt durchs Dorf

* Flauschige Lämmer ­ von Hunden zerfetzt

* Die EU verbannt Antibiotika aus den Futtertrögen für Tiere


Politik will Hundeverordnung noch in diesem Jahr kippen

Schon Ende Mai wollen CDU, FDP und Schill-Partei fraktionsübergreifend einen Antrag zur Veränderung der seit Juni 2002 bestehenden Verordnung herbeiführen

Wenn es nach der Mitte-Rechts-Koalition geht, könnte die Hamburger Hundeverordnung noch in diesem Jahr fallen: Schon Ende Mai wollen CDU, FDP und Schill-Partei fraktionsübergreifend einen Antrag zur Veränderung der seit Juni 2002 bestehenden Verordnung herbeiführen. Darauf einigten sich die zuständigen Sprecher Jürgen Klimke, Ekkehard Rumpf und Karina Weber. "Wir wollen weg von der rassegebundenen Klassifizierung hin zu einer individuellen Einschätzung der Gefährlichkeit", sagte Ekkehard Rumpf von der FDP.

Auslöser für die Überlegungen war der tödliche Angriff zweier Rottweiler auf einen sechsjährigen Jungen in der Westpfalz im März. Rottweiler fallen nach der Hamburger Hundeverordnung aber nicht in die Klassen 1 und 2 für gefährliche Hunde. Die neue Verordnung soll den Hundehaltern mehr Verantwortung abverlangen. So sollen für den Besitz der Vierbeiner künftig Haftpflichtversicherungen vorgeschrieben werden und sie sollen mit einem implantierten Chip registriert werden. Außerdem sollen Hundehalter einen Nachweis ihres Sachverstands erbringen.

Die Verträge mit den Mitarbeitern des Hundekontrolldienstes (HKD), die im August auslaufen, sollen nicht verlängert werden. Auch Unions-Politiker Jürgen Klimke, der sich bisher für einen Fortbestand der Einrichtung eingesetzt hatte, glaubt inzwischen, "dass die Daseinsberechtigung des HKD nicht mehr gegeben ist".

Neben einer neuen Hundeverordnung für Hamburg wollen die Koalitionäre eine Bundesratsinitiative in Gang setzen, die eine bundeseinheitliche Regelung schafft. "Jedes Bundesland handhabt das bisher anders", meint Karina Weber von der Schill-Fraktion. So gäbe es in Thüringen gar keine Rasselisten. "Soll etwa ein Besucher von dort seinen bei uns verbotenen Hund an der Landesgrenze abgeben? Das ist doch Unsinn."

Derzeit sollen die Tierschutzverbände ihre Vorstellungen sammeln, welche die Koalition in ihren Antrag einfließen lassen will. Noch in der letzten Sitzung der Bürgerschaft vor der Sommerpause Ende Juni soll der Antrag beraten werden, damit der Senat über die Sommermonate eine neue Hundeverordnung für Hamburg erarbeiten kann. Im Herbst soll diese dann als Musterverordnung in den Bundesrat eingebracht werden. Zunächst müssen aber noch die eigenen Parteikollegen überzeugt werden: "Ich hoffe, dass der Rückhalt stark ist", sagt Klimke. "Wir können immerhin damit argumentieren, dass es fraktionsübergreifend eine Mehrheit geben wird." mk


Bad Bramstedt: 26 Kampfhunde in Armstedt untergebracht
Seitdem bekannt wurde, dass von der Hamburger Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Kampfhunde in einer Hundepension in Armstedt neues Quartier gefunden haben, steht nicht nur der kleine Ort Kopf. Selbst beim Bad Bramstedter Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach klingelt das Telefon. Besorgte Bürger fragen, ob Gefahr für sie und ihre Kinder im Verzug ist. Dabei seien die 26 angeblichen Killerhunde, alles andere als eine Gefahr für die Allgemeinheit, sagt Tierpensionsbetreiber Klaus Meyer. Hinter einem Schleusentor leben die Vierbeiner in ihren Zwingern, die gesamte Anlage ist zudem kameraüberwacht. Wer den Tieren näher tritt, fragt sich sogar, wozu der ganze Aufwand? Den Reporter der Segeberger Zeitung sprangen sie mit wedelndem Schwanz an, froh endlich ein bisschen Abwechslung in ihrem tristen Zwingeralltag zu haben.

http://www.segeberger-zeitung.de/


Biologie

Willenlose Tiere
Ratten mutieren zu Robotern

Ratte (Foto: dpa)US-Wissenschaftler haben die Bewegungen von Ratten per Fernbedienung gesteuert. Mittels ins Gehirn implantierter Elektroden konnten sie die Tiere noch aus 500 Meter Entfernung lenken. Ziel des Experiments ist eine Art biologischer Roboter: programmierbare Tiere, die dem Menschen auf Knopfdruck gehorchen. Möglicherweise könnten die Ratten künftig bei der Bergung verschütteter Menschen oder bei der Räumung von Landminen eingesetzt werden. Dafür soll die feine Nase der Nager eingesetzt werden, die TNT oder Menschenkörper riechen können und damit als lebende Sensoren dienen könnten.

Steuerung mittels Elektroden
Sanjiv Talwar von der State University New York und seine Mitarbeiter schnallten den Ratten einen Mikroprozessor auf den Rücken, über den sie per Fernbedienung die implantierten Elektroden im Gehirn ansprechen konnten. Mit einem kleinen Stromschlag reizten sie so genau die Regionen, die normalerweise Signale von den Tasthaaren der Schnauze verarbeiteten. Sie konnten dabei gezielt eine Berührung entweder der rechten oder der linken Tasthaare simulieren. Antwortete die Ratte auf ein solches Signal mit einer korrekten Richtungsänderung, aktivierten die Wissenschaftler zusätzlich das "Belohnungszentrum" im Gehirn der Ratten.

Experiment auch im freien Gelände erfolgreich
Nachdem die Tiere in einem Labyrinth die Wahrnehmung der Signale und die richtige Reaktion darauf erlernt hatten, konnten die Wissenschaftler sie auch im "freien" Gelände problemlos steuern. Außer den einfachen Rechts-Links-Bewegungen brachten sie die Ratten auch zum Springen oder Klettern. Darüber hinaus gelang es, sie in Gelände zu führen, die die Nager normalerweise meiden würden, wie zum Beispiel hell erleuchtete Flächen.
 

http://karriere.t-online.de/karr/wiss/biol/ar/CP/ar-technoratte.html

AW-Kommentar: Wie tief will der Mensch noch sinken ? :-(((


http://www.augsburger-allgemeine.de/Portal/start?pagename=index&sptnid=98267
6723377&arid=1020699719097

Wölfe spazieren jetzt durchs Dorf

Wenn die entlaufenen Jungtiere bis Pfingsten nicht eingefangen sind, werden
sie erschossen
Von unserem Redaktionsmitglied Andrea Kümpfbeck, Neuschönau

Es war gegen 22 Uhr, als sie zu ihrem Ausflug aufbrachen. Mitten durch den
kleinen Ort Kirchl spazierten die beiden Wölfe - begleitete von einigen
Dorfbewohnern, die sie im Auto Schritttempo fahrend wieder aus der Ortschaft
hinausgeleiteten. Dieser Besuch könnte den beiden Jungtieren, die vor drei
Wochen aus dem Nationalpark Bayerischer Wald ausgebüxt sind, zum Verhängnis
werden. Die Nationalparkverwaltung hat ihnen jetzt bis Pfingsten eine
Gnadenfrist gesetzt: Sind sie bis dahin nicht eingefangen, werden sie wohl
erschossen werden.

Angestellt haben die beiden neugierigen Weltenbummler zwar noch nichts. Aber
man traut ihnen nicht mehr. “Die sind völlig unbedarft³, sagt Parksprecher
Rainer Pöhlmann. Auch den Menschen gegenüber hätten sie keinerlei Scheu.
“Und wenn die weiterhin in die Dörfer gehen, kann das gefährlich werden.³
Gefährlich für Haustiere und Hunde, die zu den natürlichen Beutetieren der
Wölfe gehören. Die beiden einjährigen Tiere würden zwar sicher keinen
Menschen anfallen, meint Pöhlmann. Doch wenn sie beispielsweise auf einen
Hund losgingen und sich sein Herrchen einschalte, könne dieser verletzt
werden. “Diese Verantwortung kann niemand übernehmen³, sagt Pöhlmann.

Der Verdacht, dass die beiden Streuner für das Verschwinden eines kleinen
Hundes aus Neuschönau verantwortlich sind, hat sich laut Pöhlmann nicht
bestätigt. Selbst die Besitzerin des Mischlings “erhebt keinen Anspruch
darauf, dass der Hund gefressen wurde³, erzählt Pöhlmann. Denn der kleine
Abenteurer habe sich schon öfter einige Tage im Bayerwald herumgetrieben -
und sei dann irgendwann wieder heimgekommen. Die Nationalparkverwaltung hat
den beiden Wölfen nun bis Pfingsten eine Gnadenfrist gesetzt - und
vorsichtshalber beim Landratsamt schon eine Abschussgenehmigung beantragt.
“Denn zu Pfingsten rechnen wir mit 3000 bis 4000 Besuchern täglich³, da sei
das Risiko für ernsthafte Zwischenfälle einfach zu hoch, sagt Pöhlmann.
Zumal dann auf einen Schlag das positive Image, das die Wölfe in den letzten
Wochen geschaffen haben, zerstört werde.

“Wir geben aber noch nicht auf³, sagt Pöhlmann, nachdem sie es seit Wochen
nicht schaffen, die zwei schlauen Tiere mit frischem Fleisch in Lebendfallen
und mit Löchern im Zaun zurückzuholen. Jetzt will man die beiden Ausreißer
mit lebenden Hühnern ins Gehege zurücklocken. Und mit einer läufigen Hündin.
Pöhlmann: “Denn vielleicht macht die Liebe auch unsere Wölfe kopflos.³ WWW


Drama in Rahlstedt

07.05.2002

Flauschige Lämmer ­ von Hunden zerfetzt

Von MATTHIAS ONKEN/rüga

Spaziergänger ignorieren Anleinpflicht / Weidenbesitzer protestiert

Es ist ein ungewöhnlicher Protest, für zart Besaitete vielleicht sogar ein
unmöglicher. Aber anders wusste sich Klaus Kleeeis (63) nicht mehr zu
helfen. Ein totes Lamm hat er aufgehängt, an einem Baum am Wiesenredder in
Rahlstedt. Schocktherapie für Spaziergänger. Vor allem für die mit Hunden.
Denn freilaufende Köter haben die erst vier Tage alte Heidschnucke gerissen.
“Zehn Lämmer habe ich so in den letzten fünf Jahren verloren³, stöhnt
Weidenbesitzer Kleeeis verzweifelt. Sonntagmittag nahm das Unglück seinen
Lauf. Der Hund eines Unbekannten hetzte über die eingezäunte grüne Wiese,
schnappte sich eines der beiden schwarzen Lämmchen. Das zarte Wollknäuel auf
den kleinen Wackel-Beinchen hatte keine Chance. Minuten später war es tot.
Zerfetzt von scharfen Hundezähnen. Klaus Kleeeis fand den blutverschmierten
Kadaver, wollte seine aufgestaute Empörung und Hilflosigkeit endlich
artikulieren. Und das deutlich. “Von Hunden totgebissen³, pinselte der
frühere Kaufmann auf ein Stück Blech, hängte es über den an einen Baum
genagelten Kadaver. Spaziergänger riefen entsetzt die Polizei. Nach einer
halben Stunde nahm der Rentner das tote Tier wieder ab. “Die Leute müssen
ihre Hunde hier anleinen, aber die Vorschrift kann ja niemand mehr lesen³,
deutet Kleeeis auf ein mit unmotivierten Graffiti zugeschmiertes Schild. Die
Gleichgültigkeit der Tierbesitzer kann er nicht fassen: “Wenn die Hunde
meine Lämmer reißen, fallen sie morgen ein Kind an. Die sind den ganzen Tag
eingesperrt, draußen gehen die dann auf alles los, was sich bewegt.³ Seit
fast 20 Jahren lebt Kleeeis mit seiner Frau Maria (50) im Grünen. Außer den
Heidschnucken halten sie sich Pferde, Hühner und rund 100 Brieftauben. Für
Tochter Ka-tharina (13) ein Idyll. Wären nicht diese instinktgepeitschten
Hunde, die sich immer wieder Lämmchen holen. “Das ist so bitter³, sagt Maria
Kleeeis, “mein krebskranker Mann findet hier Abwechslung, finanziert alles
von seiner schmalen Rente.³ Ein Polizist räumt ein: “Wir kennen die
Problematik ­ jeder Zweite lässt seinen Hund hier unangeleint laufen. Aber
wir können nicht Beamte abstellen, die hier Streife laufen.³
 

AW-Kommentar: Auch in diesem Fall könnte die TaskForce helfen. Denkt mal drüber nach


Ärzte Zeitung, 06.05.2002

Die EU verbannt Antibiotika aus den Futtertrögen für Tiere

EU-Kommission legt Verordnungsentwurf vor / Verbot von vier Antibiotika ab dem Jahr 2006 / Futtermittelzusätze müssen zentral zugelassen werden

BRÜSSEL. Brüssel zieht Lehren aus der BSE-Krise: Gesunde Lebensmittel setzen unbelastetes Tierfutter voraus. Um die Ausbreitung von antibiotikaresistenten Krankheitskeimen zu verhindern, die sich mit gebräuchlichen Arzneimitteln nicht mehr bekämpfen lassen, hat die EU-Kommission einen vollständigen Bann für Antibiotika im Tierfutter ab dem Jahre 2006 beschlossen.

Von Thomas A. Friedrich

"Die Lebensmittelkrisen der jüngsten Vergangenheit haben uns alle gelehrt, wie überaus wichtig die Sicherheit von Futtermitteln für die menschliche Gesundheit ist," betonte EU-Gesundheitskommissar David Byrne bei der Vorlage eines Vorschlages zum Verbot von Antibiotika als wachstumsfördernde Futtermittelzusatzstoffe.

Mit dem Brüsseler Entwurf für eine neue Verordnung über Futtermittelzusätze in der Tiermast wird den letzten auf dem Markt befindlichen vier Antibiotika im Tierfutter ab Januar 2006 die Zulassung entzogen. Es handelt sich hierbei um Monsenin-Natrium, Salinomycin-Natrium, Avilamycin und Flavophospholipol. Diese vier Antibiotika kommen derzeit in Humanarzneimitteln nicht zum Einsatz. Damit soll vermieden werden, daß ein in der Humanmedizin verwendetes Antibiotikum beim Menschen wirkungslos wird.

Gefahren ergeben sich für Patienten, die eine entsprechende Antibiotikaresistenz entwickelt haben. Aus den gleichen Gründen wurden bereits 1997 und 1998 fünf Antibiotika-Substanzen in der Tiermast verboten. Der Einsatz von Tierarzneimitteln ist seither nach Angaben des europäischen Verbandes der Hersteller von Tierarzneimitteln (Fedesa) auf heute knapp 800 Tonnen im Jahr halbiert worden.

Der in der Tiermast auch in Europa immer häufiger aufgetretene Mißbrauch und zu häufige Einsatz antimikrobieller Wirkstoffe hat das Wachstum antibiotikaresistenter Organismen gefördert. So hat sich Antibiotikaresistenz auch auf andere Mikrobenpopulationen übertragen.

Die damit durch die Nahrungskette auf den Menschen übertragenen Risiken sollen im Bereich der Fütterungsantibiotika bald der Vergangenheit angehören. Die Bauern in der Europäischen Union müssen künftig ohne Antibiotika und leistungs- beziehungsweise wachstumsfördernde Medikamente im Tierfutter auskommen. Nicht zuletzt die vermutlich durch Tiermehl übertragenen Prionen-Erkrankungen, die zum Rinderwahnsinn führen und beim Menschen als Auslöser für die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gelten, haben die EU-Kommission wachsam werden lassen.

Für die Zuchtbetriebe bedeutet der Einsatz von Wachstumsbeschleunigern bares Geld. Die EU-Kommission beziffert den Gewinn durch den Einsatz von Antibiotika bei Geflügel mit fünf bis zehn Prozent bei Ferkel und Mastschwein bis zu 20 Prozent.

Die Zulassung von Futtermittelzusatzstoffen soll in Zukunft zentral von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBLS) in London erfolgen. Die EU will ebenso die Grenzkontrollen von Lebensmitteln aus Exportländern verschärfen. So fanden sich unlängst große Chargen von verseuchten Shrimps aus südostasiatischen Ländern. Dort werden Antibiotika in der Tierzucht eingesetzt, die wegen des Verdachts von Krebs und Erbschädigungen beim Menschen seit zehn Jahren in der EU verboten sind.

 

 Zurück

eln aus Exportländern verschärfen. So fanden sich unlängst große Chargen von verseuchten Shrimps aus südostasiatischen Ländern. Dort werden Antibiotika in der Tierzucht eingesetzt, die wegen des Verdachts von Krebs und Erbschädigungen beim Menschen seit zehn Jahren in der EU verboten sind.

 

 Zurück