Liebe Mitstreiter, anbei mein Schreiben an
Kardinal Lehmann wegen meines Austritts aus der Katholischen Kirche. Er
hat es per E-Mail bekommen und morgen geht es noch einmal auf den
postalischen Weg. Ich werde mich anschließend bei der Evangelischen
Kirche anmelden in der Hoffnung, dass sie sich über "Zuwachs" freut und
dementsprechend mehr für die Tiere tut.
Gudrun E n d e r s
69483 Wald-Michelbach
Herrn
Kardinal Karl Lehmann
9. 5. 2002
Bischöfliches Ordinariat
Postfach 1560
55005 Mainz
Besuch des Heiligen Vaters am 25. Mai 2002 in Bulgarien
Sehr geehrter Herr Kardinal,
am 27. April habe ich sowohl in meiner Eigenschaft als Vorsitzende der
Tierschutzinitiative Odenwald e.V. als auch als Mitglied der Katholischen
Kirche dagegen protestiert, dass aus Anlass des Besuches Seiner
Heiligkeit am 25. Mai 2002 seit geraumer Zeit herrenlose Hunde und Katzen
massenweise vergiftet werden.
Auf mein Schreiben, das ich direkt an Seine Heiligkeit Papst Johannes
Paul II. geschickt hatte, habe ich ebenso wenig eine Antwort erhalten wie
auf das an Sie gerichtete Schreiben.
Obwohl unzählige Protestnoten beim Heiligen Vater, bei Ihnen und den
politisch Verantwortlichen eingegangen sind, geht das Töten
unschuldiger Lebewesen, die ebenso Geschöpfe Gottes sind wie wir
Menschen, unvermindert weiter. Dass dies offenbar mit Wissen und
Duldung der Katholischen Kirche geschieht, ist für mich besonders schlimm
und mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Ich bitte Sie deshalb
um Verständnis, wenn ich daraus für mich persönlich Konsequenzen ziehe
und mit sofortiger Wirkung aus der Katholischen Kirche austrete.
Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, da ich unsere beiden
Kirchen für eine wichtige Einrichtung halte. Eine Kirche allerdings, die
so etwas zulässt, ist nicht meine Kirche und wird von mir keine
Unterstützung mehr erfahren. Auch wenn ich damit möglicherweise kein
einziges Tierleben rette, so mache ich mich zumindest nicht mitschuldig
an dem, was derzeit in Bulgarien passiert und von der Katholischen Kirche
nicht verhindert wird.
Der für mich zuständige Gemeindepfarrer hat eine Mehrfertigung meines
Schreibens an Sie erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Hierzu erhielt die Maulkorbzwang Redaktion auch
folgendes Schreiben:
Liebe Gudrun,
ich denke ein medienwirksamer Austritt könnte bei unseren Oberen, die
selbstzufrieden vor sich herschmoren - vielleicht etwas auslösen.
Mich machen die nämlich auch stinkig, nur wissen wir, das Problem der
Tier Ueberpopulation gibt es auf der ganzen Welt, weil die Menschen mit
verschlossenen Augen herumlaufen und immer erst handeln wenn die
Katastrophe da ist resp. wenn man keine tiergerechte Lösung mehr treffen
kann. Und der Katechismus ist doch da ganz deutlich:
Achtung der Unversehrtheit der Schöpfung
2415 Das siebte Gebot verlangt auch, die Unversehrtheit der Schöpfung zu
achten. Tiere, Pflanzen und leblose Wesen sind von Natur aus zum
gemeinsamen Wohl der Menschheit von gestern, heute und morgen bestimmt
[Vgl. Gen 1,2831]. Die Bodenschätze, die Pflanzen und die Tiere der Welt
dürfen nicht ohne Rücksicht auf sittliche Forderungen genutzt werden. Die
Herrschaft über die belebte und die unbelebte Natur, die der Schöpfer dem
Menschen übertragen hat, ist nicht absolut; sie wird gemessen an der
Sorge um die Lebensqualität des Nächsten, wozu auch die künftigen
Generationen zählen; sie verlangt Ehrfurcht vor der Unversehrtheit der
Schöpfung [Vgl. CA 3738].
2416 Tiere sind Geschöpfe Gottes und unterstehen seiner für sorgenden
Vorsehung [Vgl. Mt 6,26]. Schon allein durch ihr Dasein preisen und
verherrlichen sie Gott [Vgl. Dan 3,5758]. Darum schulden ihnen auch die
Menschen Wohlwollen. Erinnern wir uns, mit welchem Feingefühl die
Heiligen, z. B. der hl. Franz von Assisi und der hl. Philipp Neri, die
Tiere behandelten.
2417 Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den
er nach seinem Bild geschaffen hat [Vgl. Gen 2, 1920; 9,114]. Somit
darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern
bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in
der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche
Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig, weil sie
dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten.
2418 Es widerspricht der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu
lassen und zu töten. Auch ist es unwürdig, für sie Geld auszugeben, das
in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Man darf Tiere gern
haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen
gebührt.
Und das ist vom Papst abgesegnet.
Hat mit der Realität nicht viel am Hut, ich weiss, aber gewisse Sachen
kann man schon drehen.
Wenn Ihr wirklich austretet, schreibt mir doch, dann wird der
Rüpelpüriester aus Nevada wieder mal seine Cowboystiefel einem Deutschen
Bischof auf die Schwelle setzen (Das mögen die nicht wenn wir in den USA
sowas mitbekommen)
Also ich kann leider nicht so einfach austreten und bewirke vielleicht
sogar noch was im Amt, aber wenn ihr genug seid, wäre das bestimmt
wirksam. Am besten die Kündigung bei der Kirche abgeben mit Lokalmedien,
Regionalfernsehen etc.
Es steht mir nicht zu jemand zum Austritt aus der Kirche zu ermuntern,
ich schreibe nur, welche Wirkung ich mir von sowas erwarten könnte.
Ich würde mich freuen, Von Euch zu hören, Du kannst den Brief auch zur
Info, an die anderen weitersenden!
Im Gebet verbunden und mit herzlichen Segensgrüssen
Reverend Prof. P. Meier
Reno, Nevada USA
Sehr geehrter Herr Weber!
wir wissen dass wir damit keine Lösung erreichen, ich habe dazu einen
zweiten Brief verfasst, denn verwilderte Haustierpopulationen bilden in
Asien Europa und den USA Probleme die immer gerne übersehen werden, bis
es eskaliert. Dann eine Lösung zu finden für die Armen Tiere, ist kaum
möglich.
Denken Sie aber mit mindestens soviel Unmut an den Beginn der Kette. Wie
die Tiere produziert, verscherbelt und dann weggeworfen ist. Das ist
genauso schändlich wie das Ende der Kette, den ein Plädoyer für humane
Tötung ist ja auch nicht das A&O, man müsste das Übel an den Wurzeln
packen können. (Dies nur nebenbei - Entschuldigung).
Mit herzlichen Segensgrüssen
Rev. Prof. P. Meier
Anmerkung der Redaktion:
Auch wir werden keinem sagen : trete
aus der Kirche aus - vielleicht helfen uns ja dann die andere?
Das ist, meinen wir, ein Irrglaube.
Oder?
Bis jetzt haben Sie uns nicht
geholfen - kaum einer dieser beiden Kirchen - und dies nicht nur in der
Frage der Listenhunde. Ausnahme Pfarrer Laker - aber auch um ihn
ist es still geworden. Gerüchten zufolge soll er zurückgepfiffen worden
sein?
Auch die Katholische und die
Evangelische Kirche arbeiten nach WIRTSCHAFTLICHEN Gesichtspunkten -
stellen wir immer mehr fest.
Jeder muss für sich entscheiden was
er macht. Aber wir kennen einige Tierrechts und Tierschutzvereine die
diese monatlichen Zahlungen auch GUT - wahrscheinlich besser
gebrauchen können. |