Bärbel Höhn diskutiert
Kerpen-Horrem. NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn ist Teilnehmerin
einer Podiumsdiskussion, zu der Bündnis 90/Die Grünen am Mittwoch,
15. Mai, 19.30 Uhr, ins Sozio-kulturelle Zentrum einladen. Das
Thema "anders leben, damit alle überleben" behandelt die
Globalisierung.
ABER WER SAGT DENN DAS MAN NUR DARÜBER DISKUTIEREN
KANN?!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Hessen
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Holzweg
Zu Rasseliste wird noch einmal eingedampft (FR vom 29. April
2002) von Matthias Bartsch: Innenminister Volker Bouffier und
seine Hundeverordnungen - eine unendliche Geschichte. Als
Schnellschuss ohne Einbeziehung von fachlichem Sachverstand
konzipiert und mit markigen Worten am 5. Juli 2000 verkündet. Da
sich im Normenkontrollverfahren die erste Niederlage abzeichnete,
schnell einen neuen Entwurf (11. August 2000) gebastelt, der
bezüglich des Tosa Inu mit einem "redaktionellen Versehen"
behaftet war. Nach Behebung dieses Fehlers dann ein neuer Anlauf
mit der Hundeverordnung vom 15. August 2000, die August 2001 vom
Verwaltungsgerichtshof Kassel in Wesentlichen Teilen für nichtig
erklärt wurde.
Jetzt also der nächste Anlauf trotz anhaltender Expertenkritik.
Nicht etwa aus besserer Erkenntnis, sondern allein um weitere
juristische Schlappen zu vermeiden - demnächst sind ja Wahlen. Ein
Minister ohne politische und juristische Fortune auf dem Holzweg!
Die Leidtragenden: Hessens Hundehalter. Wer bezahlt diesen
riesigen Aufwand? Hessens Steuerzahler. Konsequenzen für den
Verantwortlichen, vom Gesichts-/Kompetenzverlust abgesehen -
keine. Wie bemerkte der Dichter Alphonse de Lamartine (1790-1869):
"Je mehr ich von den Vertretern des Volkes sehe, desto mehr
bewundere ich meine Hunde."
Volker Stück, Rechtsanwalt
Kassel
[ document info ]
Copyright © Frankfurter Rundschau 2002
Dokument erstellt am 10.05.2002 um 21:21:02 Uhr
Erscheinungsdatum 11.05.2002
http://www.frankfurter-rundschau.de/
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Der Macher - Friedrich
Kurz
Datum:
31.05.2000
Ressort:
Medien
Autor:
Frank Junghänel
Ein Schuss im Urwald
Gratwanderung mit Abstürzen - der Geiseltourismus deutscher Medien
Mit dem Zweiten sieht man besser. Dieser ziemlich papierne
Werbespruch des Zweiten Deutschen Fernsehens wurde am Montag im
"heute-journal" des Senders auf makabre Weise mit Leben erfüllt.
Man könnte auch sagen: mit Todesangst. Was andere Berichte über
die auf der Insel Jolo festgehaltenen Geiseln nur mehr oder
weniger bildhaft behaupten konnten, hatte das ZDF tatsächlich im
Bild festgehalten. Renate Wallerts Verfassung ist katastrophal.
Sie ist schwach und emotional am Ende. Als während eines
Interviews, das der Reporter
Friedrich Kurz mit ihr führte, in der Nähe des
Lagers ein Schuss abging, reagierte die Frau auf eine
erbarmungswürdige Weise.
Intime Szene
Kurz hatte sein Publikum zuvor dramaturgisch versiert auf den
Höhepunkt seiner "Geschichte" vorbereitet. So raunte er den
Zuschauern zu, dass in der Umgebung immer wieder Schüsse fallen
würden, auch während des Interviews. Das Publikum wurde dezent auf
den bevorstehenden Zusammenbruch der Frau Wallert eingestimmt. Man
durfte gespannt sein. Bange Sekunden vergingen. Ausgerechnet in
einem Moment, da Renate Wallert davon spricht, dass sich die
Situation für sie und die anderen Geiseln leicht entspannt habe
und es ihr persönlich besser gehe, fällt der Schuss und löst ihren
nervlichen Zusammenbruch aus.
Aufgezeichnet und gesendet wurde diese intime Szene im
öffentlich-rechtlichen Programm, das sich gern auf seine
journalistische Sorgfaltspflicht beruft. Eben diese sieht das ZDF
auch nicht beeinträchtigt. Die Sequenz trage
"Dokumentationscharakter" und sei aus diesem Grunde gezeigt
worden, sagt Helmut Reitze, Stellvertretender Chefredakteur des
ZDF. Eine Sprecherin des Senders nennt Aufnahmen wie jene von
der zu Tode erschrockenen Renate Wallert "eine Gratwanderung".
Andere Kollegen waren schon vor dem ZDF-Reporter da. Dieser Tage
herrscht im Urwald auf der Insel Jolo ein reger Besuchsverkehr.
Man trifft sich auf der Gratwanderung. Nach anfänglichen
Schwierigkeiten mit der Reisestelle der Entführer ist der
Geiseltourismus deutscher Journalisten ins phillippinische
Krisengebiet in Schwung gekommen.
Die Pionierarbeit hatten vor gut zwei Wochen Sat 1, RTL und "Bild"
geleistet, die fast zeitgleich und jeweils natürlich "exklusiv"
vor Ort gewesen sind. Das ARD-Magazin "Panorama" beschränkte sich
seinerzeit darauf, die Berichterstattung der Boulevard-Medien zu
kritisieren, kam dabei allerdings nicht umhin, deren Bilder zu
zeigen.
Jetzt rücken die Nachrichtenmagazine und Illustrierten nach.
Gerade war der "Spiegel" im Busch, um unter der Schlagzeile "Am
seidenen Faden" über den Zustand der Entführten zu berichten. Es
geht ihnen nicht gut. Dem Redakteur sei es "gelungen, ins Lager zu
kommen", heißt es im Vorspann des Gespräches. Einem Fotografen war
es offenbar ebenfalls gelungen.
Der "Stern" fragt in seiner aktuellen Ausgabe "Wie lange noch?"
und erzählt in Abenteuerprosa über den "Nervenkrieg zwischen
Bangen und Hoffen". "Der Dschungel ist laut in der Abenddämmerung.
Es zirpt und kreischt, von irgendwo rauscht ein Fluss", schreibt
der Reporter. Den Geiseln übergibt er "eine Sammlung von Artikeln
über den Entführungsfall". Werner Wallert habe sich "begeistert"
über den Pressespiegel geäußert. "Toll, gut mitgedacht", wird er
zitiert. In einem beigefügten Interview über "die gefährliche
Rolle der Wallerts" fordert eine Psychologin eine "sofortige
Nachrichtensperre". Frau Wallert werde instrumentalisiert, warnt
sie im "Stern", der sieben Seiten lang genau dies tut. So etwas
nennt man ausgewogene Berichterstattung.
Nachbetrachtung Frontal 21 - damit man
es nicht vergißt
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Der Beitrag als RealVideo (ISDN/Modem)
Den
Real Player zum Abspielen der Clips gibt es
kostenlos.
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Maria S. könnte noch gesund sein, wenn
sie nicht von einem Kampfhund angefallen worden wäre. Er
zerriss ihr die Wange, die Wunde ist fünf Zentimeter
lang. Sie war in Mannheim beim Einkaufen unterwegs; in
der Fußgängerzone sprang der Hund sie an, obwohl er
angeleint war. Besitzerin und Hund sind flüchtig.
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Maulkorbpflicht aufgehoben
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Maria S.: "Er hätte einen Maulkorb tragen sollen,
dann hätte er mich nicht gebissen."
Politische Ironie: Kurz zuvor hob der
Verwaltungsgerichtshof die Mannheimer Hundeverordnung
auf, die eine absolute Maulkorbpflicht für alle
Kampfhunde vorschrieb. Das sei zu streng, urteilten die
Richter.
Rolf Schmidt, Bürgermeister, Mannheim: "Es erfüllt einen
schon mit Zorn, wenn man versucht, sich als Verwaltung,
der Kampfhunde, die in der Tat eine Gefahr für die
Bevölkerung darstellen, Herr zu werden. Und die Gerichte
hebeln dann das, was man beschlossen hat und was man
auch umsetzen will mit dem kommunalen Ordnungsdienst,
einfach aus."
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Zurückhaltendes Gesetz
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Dr. Helga Eichelberg, Zoologin, Uni Bonn: "Ja, mein
Gott, was ist denn das für eine Rechtsauffassung:
Natürlich muss er erst beißen, um als gefährlich erkannt
zu werden. Denn wenn er nicht beißt, ist er ja auch
nicht gefährlich."
Ministerin Höhn hat ein zurückhaltendes Gesetz vorgelegt
- aus Furcht vor gerichtlichen Niederlagen, wie in
anderen Bundesländern. Ihr Gesetz listet zwar 41
gefährliche Hunderassen auf, doch entscheiden soll der
Wesenstest:
Bärbel Höhn, Verbraucherministerin NRW: "Bei bestimmten
großen Hunden, die gefährlich werden können, machen wir
Auflagen, aber wenn die Hunde es schaffen, durch einen
Test nachzuweisen, dass sie ungefährlich sind, können
sie sich von diesen Auflagen wieder befreien. Und daher
haben bisher alle Gerichte gesagt: Dieser Ansatz ist
gerichtsfest."
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Die Aggressionstests haben nur
begrenzten Aussagewert, sind nur eine Momentaufnahme.
Auch Hunde verändern ihr Wesen. Besonders gut weiß das
Wolfgang Poggendorf vom Hamburger Tierschutzverein, der
schon hunderte von Kampfhunden geprüft und vermittelt
hat.
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Hunde auf dem Laufband
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Simon: "Wir haben die Hunde auf ein Laufband
gestellt, um Hecheln anzuregen und man hat dann durch
die Messung des ausgeatmeten Wasserdampfs und durch
Bilanzierung der Wärmebildung und der Gesamtwärmeabgabe
festgestellt, dass etwa 50 Prozent der Wärme über die
Atmung und etwa 50 Prozent über die Haut abgegeben
werden. Wichtig ist, wenn man wieder auf den Maulkorb zu
sprechen kommt, dass die Atmung mit geöffnetem Maul
möglich ist, dann ist aufgrund dieser Untersuchung nicht
davon auszugehen, dass es zu einer nennenswerten
Beeinträchtigung der Wärmeabgabe kommt."
Doch Kampfhundefans wie die in Düsseldorf lassen sich
durch neue Erkenntnisse der Hundewissenschaft nicht
beeindrucken. Was sie am Maulkorb stört - das ist die
Optik.
Frontal21: "Wie finden Sie, wie ein Maulkorb
aussieht?"
Hundehalter: "Ich find das eine unverschämte Schweinerei
mit der Maulkorbpflicht.
Frontal21: "Warum?"
Hundehalter: "Es sieht beschissen aus, beschissen. Oder
wollen Sie etwa so aussehen, mit einem Maulkorb?"
Darum geht es: Maulkörbe machen hässlich. Ob das
Menschleben kosten kann, interessiert Frauchen und
Herrchen weniger.
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